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UncleReaper
Gesperrter Benutzer
So.. mein erstes und vielleicht auch nicht letztes Review.
Vorgeschichte:
Ich brauchte eine Gitarre die meine Washburn mit Floyd Rose Tremolo ergänzt.
Meine Wünsche waren ziemlich klar. Feste Brücke (am besten mit Piezo), durchgehender Hals,
ein etwas anderes aussehen. (In Richtung B.C. Rich oder Jackson) ansonsten halt wieder eine Powerstratform ähnl. meiner Washburn.
Da ich mit dieser Gitarre vorzugsweise in die "tieferen" Regionen vordringen wollte dort aber auch
die Tonabnehmer mit etwas moderatem Output schätze (SH-4, PAF...),
habe ich im Hinterkopf schon den Preis für einen Austauschpickup miteinbezogen.
Das allergrößte Kriterium war, wie so oft dann wiederum der Preis.
Deswegen gab es in dieser Gitarrensuche auch einen Aussetzer mit einer neonfarbenen Gitarre.
(Den ich aber keineswegs bereue, weil die Gitarre das Geld auch mehr als Wert war/ist )
Irgendwann fragte mich mein Lehrer ob ich jemanden kennen würde der eine Höfner mit Piezo gebrauchen kann.
Da habe ich natürlich die Ohren gespitzt und habe mich direkt in den Vordergrund gedrängt.
Man muss sagen dass die Gitarre ein etwas zerrüttetes Dasein fristete bis sie nach längerem hin und her bei mir landete.
Vom Erstbesitzer nicht oft gespielt und an den Laden verkauft indem mein Lehrer arbeitete,
von meinem Lehrer gekauft und auch nur relativ kurz als Lefthand gespielt da er die Form so schöner fand...
und danach hat sie dann bei seiner Ex-Freundin ca. 13 Jahre unangetastet in einer Gigbag im Kleiderschrank gestanden,
da sie doch mal Gitarre lernen wollte aber nie dazu kam. Für mich ist es super, wer weiß ob ich sie anders je zu Gesicht bekommen hätte.
Aber genug geschrieben jetzt kommen wir zur Gitarre.
Name: Höfner S11 "Heavy Duty"
Geburtsdatum/Land: Oktober 1981 / Westdeutschland
Die Spezifikationen der Gitarre:
- 2 Humbucker (Dimarzio PAF´s)
- eine Schaller Piezo Bridge
- Schaller Mechaniken
- ein mehrteiliger durchgehender Hals
- mehrteiliger Ahorn / Mahagonie Korpus
- Naturfinish
- 24 Bünde, Ebenholz Griffbrett mit Perlmutt Dot Inlays
Optik:
- Naturfinish
- Der Korpus ähnelt einer Lefthand Mockingbird. (deswegen wohl auch von meinem Lehrer als Lefthand so schön gefunden)
- Die Humbuckerrahmen, die Elektrofachdeckel, das Truss Rod Cover und sogar der ins Headstock eingelegte Höfner Schriftzug sind aus Messing.
- Trotz ihres beachtlichen Alters, sieht die Gitarre noch aus wie neu. Wiederum wohl ein positiver Punkt des bisherigen zerrütteten Daseins.
Verarbeitung:
Die S-Serie von Höfner wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Studiogitarristen für Profis entwickelt,
mit unterschiedlichen Tonabnehmerkombinationen, Vorverstärkern, Kompressoren und komplizierten Passivschaltungen.
Die gesamte Elektrik war komplett geschirmt und nur beste Materialien wurden verwendet,Schaller, DiMarzio, Spitzenhölzer.
Leider war die Zeit nicht reif für solche Instrumente, so hielt sich die Stückzahl in Grenzen, auch weil
der Preis der hohen Verarbeitungsqualität angemessen war.
Die Saitenlage ist perfekt (schön tief wie ich es gerne habe) und ein Satz 10er Saiten sollte schon drauf kommen.
Die Bespielbarkeit ist ebenfalls perfekt auch wenn ich für den Hals eine kleine Gewöhnungsphase brauchte.
Ich bin Hälse gewohnt die in Richtung KH-2 gehen und der Hals der Höfner ist etwas dicker aber keineswegs schlecht.
Die hohen Lagen sind wunderbar zu erreichen und auch wenn man es meinen würde ist die Gitarre keineswegs Kopflastig.
Das Gewicht der Gitarre ist aber doch schon ganz ordentlich.
Da ich in einer klassischen Gitarrenhaltung spiele habe ich keinerlei Probleme sie im sitzen zu spielen.
Sie passt wie angegossen.
Der Sound:
Tja wie soll ich den Sound beschreiben, das ist ohnehin alles sehr subjektiv deswegen halte ich mich hier etwas kürzer.
Unverstärkt klang sie mit den Saiten die älter sind als mancher User hier am Board leicht.. hmm verstimmt.. oh .. ok 13 Jahre im Kleiderschrank (Saiten die noch älter sind).
Fix paar Saiten nachgestimmt und los gehts. Sehr schön und warm...ich will sie gar nicht erst mit anderen Gitarren vergleichen sie ist ein eigenständiges Instrument.
Bundreinheit, Intonation, ... alles Super dann mal zur nächsten Stufe.
Wie man es von Piezos kennt, hat man die Möglichkeit der Gitarre Klänge wie aus einer Akkustikgitarre zu entlocken.
Ich stehe total auf solche spanischen Sachen (z.B. Flamenco), ihr könnt euch denken dass die Gitarre sich dem sofort beugen musste.
Und siehe da, sie wollte auch. Ein sehr schöner Sound. Damit habe ich mir die nächsten Jahre eine A-Gitarre für Aufnahmen gespart.
Mir war der Piezo für Rythmussachen anfangs etwas zu präsent in den Höhen aber mittels ausgedehnter Klangregelung ist die Gitarre einsatzbereit für jeden Bereich.
Dann mal weiter. Clean sehr ausgewogen. In der Neckposition wie gewohnt am wärmsten.
Sustain bis zum abwinken und clean sowohl auch verzerrt ein sehr fetter Sound.
Für mein subjektives empfinden mangelt es ihr nicht an wärme oder brillianz was wohl auf die gewählten Hölzer zurückzuführen ist.
Fazit:
Ich muss sagen dass ich mit ihr die richtige Wahl getroffen habe und wirklich glücklich bin.
Etwas Blues, Jazz ... oder auch ein Metalbrett ? Sie macht ohne zu murren mit.
Ich habe mit ihr den Sound gefunden den ich haben wollte.
Sehr Transparent in tiefen Stimmungen und einfach verdammt fett.
Ich selbst spiele hauptsächlich Metal...und erst recht in diesem Klischeebehafteten Genre liebe ich Gegensätze. (Deswegen auch kurzzeitig die neonfarbene Gitarre)
Die Höfner verbindet ein "metalliges" Aussehen mit Naturfinish und ist für mich schon ein Gegensatz in sich.
So spiele ich natürlich auch etwas auf die Klischee/Imagebehafteten Bands in meiner Umgebung an.
So die lieben Jungs die Gitarre spielen für Mama den Einkauf machen, insgeheim aber Satansjünger sein wollen die Ziegen schlachten,
und sich deswegen in einer Band auch durch die Instrumente in diese Richtung profilieren.
Also die Hauptabnehmer für B.C. Rich Gitarren.
Leider fand ich mit meiner Rosa Warlock damals keine Zustimmung.
Wenn ihr mal die Möglichkeit habt Instrumente aus den 80ern zu spielen/günstig zu ersteigern, dann tut euch keinen Zwang an und versucht euer Glück.
Ok abschließen noch ein Satz und Bilder: "Sie ist für mich einfach ein Meisterwerk deutscher Gitarrenbauerkunst."
Bilder:
Vorgeschichte:
Ich brauchte eine Gitarre die meine Washburn mit Floyd Rose Tremolo ergänzt.
Meine Wünsche waren ziemlich klar. Feste Brücke (am besten mit Piezo), durchgehender Hals,
ein etwas anderes aussehen. (In Richtung B.C. Rich oder Jackson) ansonsten halt wieder eine Powerstratform ähnl. meiner Washburn.
Da ich mit dieser Gitarre vorzugsweise in die "tieferen" Regionen vordringen wollte dort aber auch
die Tonabnehmer mit etwas moderatem Output schätze (SH-4, PAF...),
habe ich im Hinterkopf schon den Preis für einen Austauschpickup miteinbezogen.
Das allergrößte Kriterium war, wie so oft dann wiederum der Preis.
Deswegen gab es in dieser Gitarrensuche auch einen Aussetzer mit einer neonfarbenen Gitarre.
(Den ich aber keineswegs bereue, weil die Gitarre das Geld auch mehr als Wert war/ist )
Irgendwann fragte mich mein Lehrer ob ich jemanden kennen würde der eine Höfner mit Piezo gebrauchen kann.
Da habe ich natürlich die Ohren gespitzt und habe mich direkt in den Vordergrund gedrängt.
Man muss sagen dass die Gitarre ein etwas zerrüttetes Dasein fristete bis sie nach längerem hin und her bei mir landete.
Vom Erstbesitzer nicht oft gespielt und an den Laden verkauft indem mein Lehrer arbeitete,
von meinem Lehrer gekauft und auch nur relativ kurz als Lefthand gespielt da er die Form so schöner fand...
und danach hat sie dann bei seiner Ex-Freundin ca. 13 Jahre unangetastet in einer Gigbag im Kleiderschrank gestanden,
da sie doch mal Gitarre lernen wollte aber nie dazu kam. Für mich ist es super, wer weiß ob ich sie anders je zu Gesicht bekommen hätte.
Aber genug geschrieben jetzt kommen wir zur Gitarre.
Name: Höfner S11 "Heavy Duty"
Geburtsdatum/Land: Oktober 1981 / Westdeutschland
Die Spezifikationen der Gitarre:
- 2 Humbucker (Dimarzio PAF´s)
- eine Schaller Piezo Bridge
- Schaller Mechaniken
- ein mehrteiliger durchgehender Hals
- mehrteiliger Ahorn / Mahagonie Korpus
- Naturfinish
- 24 Bünde, Ebenholz Griffbrett mit Perlmutt Dot Inlays
Optik:
- Naturfinish
- Der Korpus ähnelt einer Lefthand Mockingbird. (deswegen wohl auch von meinem Lehrer als Lefthand so schön gefunden)
- Die Humbuckerrahmen, die Elektrofachdeckel, das Truss Rod Cover und sogar der ins Headstock eingelegte Höfner Schriftzug sind aus Messing.
- Trotz ihres beachtlichen Alters, sieht die Gitarre noch aus wie neu. Wiederum wohl ein positiver Punkt des bisherigen zerrütteten Daseins.
Verarbeitung:
Die S-Serie von Höfner wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Studiogitarristen für Profis entwickelt,
mit unterschiedlichen Tonabnehmerkombinationen, Vorverstärkern, Kompressoren und komplizierten Passivschaltungen.
Die gesamte Elektrik war komplett geschirmt und nur beste Materialien wurden verwendet,Schaller, DiMarzio, Spitzenhölzer.
Leider war die Zeit nicht reif für solche Instrumente, so hielt sich die Stückzahl in Grenzen, auch weil
der Preis der hohen Verarbeitungsqualität angemessen war.
Die Saitenlage ist perfekt (schön tief wie ich es gerne habe) und ein Satz 10er Saiten sollte schon drauf kommen.
Die Bespielbarkeit ist ebenfalls perfekt auch wenn ich für den Hals eine kleine Gewöhnungsphase brauchte.
Ich bin Hälse gewohnt die in Richtung KH-2 gehen und der Hals der Höfner ist etwas dicker aber keineswegs schlecht.
Die hohen Lagen sind wunderbar zu erreichen und auch wenn man es meinen würde ist die Gitarre keineswegs Kopflastig.
Das Gewicht der Gitarre ist aber doch schon ganz ordentlich.
Da ich in einer klassischen Gitarrenhaltung spiele habe ich keinerlei Probleme sie im sitzen zu spielen.
Sie passt wie angegossen.
Der Sound:
Tja wie soll ich den Sound beschreiben, das ist ohnehin alles sehr subjektiv deswegen halte ich mich hier etwas kürzer.
Unverstärkt klang sie mit den Saiten die älter sind als mancher User hier am Board leicht.. hmm verstimmt.. oh .. ok 13 Jahre im Kleiderschrank (Saiten die noch älter sind).
Fix paar Saiten nachgestimmt und los gehts. Sehr schön und warm...ich will sie gar nicht erst mit anderen Gitarren vergleichen sie ist ein eigenständiges Instrument.
Bundreinheit, Intonation, ... alles Super dann mal zur nächsten Stufe.
Wie man es von Piezos kennt, hat man die Möglichkeit der Gitarre Klänge wie aus einer Akkustikgitarre zu entlocken.
Ich stehe total auf solche spanischen Sachen (z.B. Flamenco), ihr könnt euch denken dass die Gitarre sich dem sofort beugen musste.
Und siehe da, sie wollte auch. Ein sehr schöner Sound. Damit habe ich mir die nächsten Jahre eine A-Gitarre für Aufnahmen gespart.
Mir war der Piezo für Rythmussachen anfangs etwas zu präsent in den Höhen aber mittels ausgedehnter Klangregelung ist die Gitarre einsatzbereit für jeden Bereich.
Dann mal weiter. Clean sehr ausgewogen. In der Neckposition wie gewohnt am wärmsten.
Sustain bis zum abwinken und clean sowohl auch verzerrt ein sehr fetter Sound.
Für mein subjektives empfinden mangelt es ihr nicht an wärme oder brillianz was wohl auf die gewählten Hölzer zurückzuführen ist.
Fazit:
Ich muss sagen dass ich mit ihr die richtige Wahl getroffen habe und wirklich glücklich bin.
Etwas Blues, Jazz ... oder auch ein Metalbrett ? Sie macht ohne zu murren mit.
Ich habe mit ihr den Sound gefunden den ich haben wollte.
Sehr Transparent in tiefen Stimmungen und einfach verdammt fett.
Ich selbst spiele hauptsächlich Metal...und erst recht in diesem Klischeebehafteten Genre liebe ich Gegensätze. (Deswegen auch kurzzeitig die neonfarbene Gitarre)
Die Höfner verbindet ein "metalliges" Aussehen mit Naturfinish und ist für mich schon ein Gegensatz in sich.
So spiele ich natürlich auch etwas auf die Klischee/Imagebehafteten Bands in meiner Umgebung an.
So die lieben Jungs die Gitarre spielen für Mama den Einkauf machen, insgeheim aber Satansjünger sein wollen die Ziegen schlachten,
und sich deswegen in einer Band auch durch die Instrumente in diese Richtung profilieren.
Also die Hauptabnehmer für B.C. Rich Gitarren.
Leider fand ich mit meiner Rosa Warlock damals keine Zustimmung.
Wenn ihr mal die Möglichkeit habt Instrumente aus den 80ern zu spielen/günstig zu ersteigern, dann tut euch keinen Zwang an und versucht euer Glück.
Ok abschließen noch ein Satz und Bilder: "Sie ist für mich einfach ein Meisterwerk deutscher Gitarrenbauerkunst."
Bilder:
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