The Martian
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Ich hatte in einem anderem Thread um Rat gefragt ob ich mir lieber das Symphonic Orchestra oder Da Capo von Sonokinetic kaufen sollte. Es folgt leider wenig Resonanz, wahrscheinlich weil auch keiner Da Capo besitzt.
Ich habe mich jedenfalls letztendlich für Da Capo entschieden und möchte euch nun gerne meinen kleinen Erfahrungsbericht mit euch teilen. Ich bin kein Profi und das ist meine erste Orchester Library und ich habe in die Richtung auch noch nicht viel gemacht, das nur als Anmerkung.
Einkauf und Installation
Sonokinetic betreibt kein Versandgeschäft, alle Produkte gibt es ausschließlich als digitalen einmaligen Download. Kein Umtauschrecht. Wenn man seinen Einkauf verliert (Festplatten Crash etc.), Pech gehabt! Deshalb immer schön Backups machen. Sonokinetic scheint auf den ersten Blick recht unbekannt, ist aber besonders bei Komponisten für Spiele und Filmsoundtracks sehr beliebt. Hatte sie damals auch nur durch eine zufällige Werbung gefunden.
Da Capo wird mit einem Preis von 299,00 Euro ohne Mehrwertsteuer gelistet. Ich konnte den Shop allerdings durch einen Fehler austricksen. Da hat wohl der Webmaster nicht aufgepasst. Wenn man auf "Buy now" geklickt hat, wurde Da Capo für 300 + Mehrwertsteuer in den Korb gelegt und man kam direkt zur Kasse. Wenn man allerdings auf "Add to cart" klickt, wird Da Capo für 250 + Mehrwertsteuer in den Korb gelegt und man muss nur selber sich noch zur Kasse durchklicken und kann dann per PayPal bezahlen. So konnte ich einiges sparen. Bin gespannt, wann die den Fehler bemerken.
Danach bekommt man eine E-Mail und kann bequem über einen Downloader das Instrument runterladen. Es wird selbständig runtergeladen und entpackt und danach kann man den Ordner dahin schieben wo man will.
Im Gegensatz zu East West kein iLok von Nöten und auch keine Installation notwendig. Im Ordner liegen dann die Kontakt Instrumente und Samples drinnen. Geht dann leider auch nur mit der Vollversion von Kontakt 4 oder 5 und nicht mit dem Kontakt Player. Da führt bereits zum ersten Nachteil. Da Capo erscheint in Kontakt nicht unter "Librarys", man muss es unter "Search" oder "Database" rauspicken. Aber wenn man mit Tags arbeitet und seine Instrumente sauber ordnet, dann findet man alles schnell genug.
Nun findet man 10 Kontakt Instrumente.
Darunter befinden sich:
- All Sections
- Strings
- Brass
- Woodwinds
- Percussion
Diese Patches liegen dann jeweils doppelt vor, einmal in der 16bit und einmal in der 24bit Variante.
Laden wir einfach mal den All Sections Patch rein.
Interface
Fangen wir oben links an.
Dort finden wir zwei Knöpfe für das Tuning. Das Orchester ist, wie die meisten Orchestren mit 442 Herz gestimmt und lässt sich dadurch gut mit Live Aufnahmen realer Orchestren mischen. Für den Einsatz mit den anderen Instrumenten und Plugins lässt sich das Tuning natürlich auch auf 440 Herz stellen. Dabei werden allerdings keine Samples geladen, bei denen das Orchester in 440 gestimmt war, nein es wird lediglich der "Tune" Regler von Kontakt um -0.06 verschoben. Das heißt man kann den Schritt auch manuell ausführen. Durch die moderne Sound Engine von Kontakt, hört man allerdings keinerlei Artefakte oder sonstiges durch diese "Transposition." Deshalb ein gutes Features, wenn man nicht weiß, welchen Wert man manuell eingeben muss.
In der Mitte des Interfaces finden wir jetzt die vier großen Orchester Bereiche. Wenn man das Plugin lädt sind als erstens nur die Strings mit den Sustain Samples geladen. Über die Kreisförmigen Balken, kann man die Lautstärke und das Panning unter den Sektionen anpassen. Mit dem "M" unter den Sektionen kann man eine Sektion muten. Wenn man auf das "Da Capo" Logo klickt, werden alle Samples aus dem Ram gelöscht und das Instrument praktisch zurückgesetzt.
Am unteren Ende des Interfaces finden wir die Einstellungen für die Mikrofone. Dort können wir bis zu vier Einstellunen laden und diese untereinander abmischen. Schließlich gibt es noch einen Faltungshall mit "Amount" und "Size" Regler. Der Hall geht in Ordnung, aber ist natürlich nicht mit speziellen Faltungshall Plugins vergleichbar wie z.b. East West Spaces.
Eine wichtige Einstellung ist noch die "Max Voices" Einstellung von Kontakt. Standardmäßig liegt die auf 500. Aber das ist viel zu gering und man sollte sie aufjedenfall erhöhen, da man sonst bei großen Klängen Dropouts haben könnte.
Das Interface ist minimalistisch und aufs wesentliche reduziert. Während man bei East West noch ein wenig schrauben kann, geht es hier direkt los. Das heißt zwar das man hier deutlich unflexibler ist, aber muss das schlecht sein? Dadurch das East West auch mehr Artikulationen bietet, ist hier mehr Schrauben und "programmieren" angesagt, aber man bekommt wahrscheinlich auch einen realistischeren Klang. Bei Da Capo geht es um schnelle, aber gut klingende Ergebnisse. Ich denke gerade für Anfänger und für Leute, die unter Zeitdruck ein paar spannende Inspirationen suchen, ist das sehr praktisch.
Instrumente und Artikulationen
Strings
Schauen wir uns jetzt mal die Sektionen an.
Wenn man auf eine Sektion klickt, kommt man in das Menü der Sektion. In unserem Fall, das der Strings. Dort sieht man die vier Teile aus denen sich die Strings zusammen setzen. Die einzelnen Teile kann man wieder unabhängig voneinander in Lautstärke und Panning mischen und man kann jeder Sektion eine eigene Artikulation zuweisen. So kann man die Celli und Bässe Marccato spielen lassen, während die Violinen Legato spielen. Sehr nice.
Hier merkt man leider einen großen Nachteil der Library. Die Key Range der Instrumente ist nicht so groß wie man sich vielleicht erhofft. Gerade bei den Violinen kommt man oben schon öfters an seine Grenzen, weil man doch gerne mal das D haben möchte.
Die Violas sind in einer eigenen Sektion und bieten.... 10 Töne! Mehr nicht. Daran sieht man, Soli oder ausgiebige Instrumentationen funktionieren hier einfach nicht. Da Capo ist auf einen fetten Orchester Klang ausgelegt, bei dem alles zusammen spielt.
Merkwrüdig auch das die Staccato und Marccato Samples jeweils zwei Töne mehr bieten als die Sustain Samples. Wenn man ein Orchester vor Ort hat und es aufnimmt, sollte man so viel Aufnehmen wie möglich, man weiß ja nie was die Kunden gebrauchen könnten. Sonokinetic hat auf meine Anfrage geschrieben das ihr "Composer" für die Aufteilung zuständig war. Sie überlegen ob sie noch weitere Samples zur Verfügung stellen könnten. Da müssten sie allerdings nochmal das Orchester zusammen rufen und das aufnehmen. Und aus der E-Mail klang es heraus, als ob sie das dann kostenpflichtig anbieten wollen, weil irgendwie von Erweiterungspaket die Rede war. Ich bin mal gespannt was da noch kommt...
Zurück zu den Artikulationen.
Dort bieten die Strings die meiste Auswahl. Man kann Staccato, Marcatto, Pizzicato, Sustain und Legato Samples laden. Und diese sogar alle gleichzeitig! Die Bartok Pizzicato Samples werden automatisch mitgeladen und liegen auf den unteren schwarzen Tasten.
Man kann mehere Artikulationen gleichzeitig laden? Ja, das macht sogar Sinn. Wenn man nur die Sustain Samples geladen hat, ist ein schnelles Spiel nicht möglich, da der Attack zu lang ist. Wenn man allerdings nur die Staccato oder Marccato Samples geladen hat, wird der Ton nicht gehalten. Wenn man beide Samples geladen hat, kann man sowohl schnelle Passagen als auch langsamere Passagen kombinieren ohne Keyswitches. Sehr elegant.
Bei der Lautstärke muss man nur etwas fummeln, da die Stac, Marc und Pizz Samples durch die Velocity beinflusst werden, die Sustain Samples allerdings nur durch das Modwheel. Dadurch kann man aber wunderschöne Dynamikverläufe aufzeichnen.
Es ist sogar möglich, Pizzicato Samples und Sustain Samples zu stacken, das klingt allerdings recht eigenartig. Aber vielleicht kann es ja mal gebrauchen.
Eine Sache die ich nicht verstehe, ich es liegt wohl wirklich an mir, da sich sonst keiner beschwert hat bisjetzt. "Polyphonic Legato", das heißt für mich mehrstimmiges Legato. Das will bei mir aber nicht funktionieren. Ich kann keine merhstimmigen Sachen spielen mit den Legato Samples, da dadurch das Instrument Monophon wird. Die Legato Samples klingen wirklich gut und es funktioniert auch. Aber eben nur für einzelne Töne. Deshalb versteh ich nicht was mit Polyphonic Legato gemeint ist.
Anzumerken ist auch noch das alles Samples Round Robin besitzen und deshalb jeder Ton bei jedem Anschlag unterschiedlich klingt. Dadurch wirkt das ganze relativ lebendig und realistisch. Gefällt mir.
Brass
Die Brass Sektion ist eingeteilt in High, Mid and Low. Man wird in Da Capo nicht mit Instrumenten Namen überhäuft, sondern nur mit Symbolen und ungefähren Höhenangaben. Für jemanden der Noten für jedes einzelne Instrument aufschreibt, mag das sehr unvorteilhaft sein. Aber für jemanden der sich nicht so gut auskennt und einfach nur Orchester haben will, wird das zusagen.
Beim Brass bietet lediglich die High Section Legato Samples.
Die Einstellunmöglichkeiten etc. sind genau wie in der String Section. Weshalb ich jetzt auch auf nichts weiteres mehr eingehen will.
Woodwinds
Bei den Woodwinds gibt es keine Marccato Samples. Macht auch Sinn bei dieser Art von Instrumenten. Legato bietet hier die Mid Section an.
Die Woodwinds bietet insgesamt den größten Tonumfang in Da Capo an.
Percussion
Die letzte Sektion ist die Percussion Sektion.
Die einzelnen Instrumente bietet nur ein paar Samples an. Aber eigentlich alles was braucht für das "Boom" oder "Tshak" um die anderen Orchesterinstrumente zu unterstützen.
Einzel Sektionen
Hatte ich vorhin nicht erwähnt des die Sektionen auch nochmal einzeln als Kontakt Instrument gibt? Das ist richtig. Wenn man jetzt nur die Woodwinds oder die Strings braucht, kann man auch einzeln reinladen.
Dann kommt man direkt in das Menü der Sektionen. Aber es gibt noch einen wesentlichen großen Unterschied. In den Einzel Sektionen kann man im Gegensatz zum "All Sections" Patch die Artikulationen per Keyswitch umschalten!
So kann man dann beim Spielen, oder auch bequem im MIDI Editor die Artikulationen umschalten. Der einzige Nachteil, man kann keine Artikulationen mehr staplen. Staccato und Sustain gleichzeitig? Fehlanzeige.
Der Klang
Sehr organischer, großer, lebendiger Klang. Man hat wirklich das Gefühl das Orchester lebt. Hier und da noch so kleine Nebengeräusche, perfekt.
Hier gibt es eine kleine Demo von mir:
.mp3" controls >Ich habe mich jedenfalls letztendlich für Da Capo entschieden und möchte euch nun gerne meinen kleinen Erfahrungsbericht mit euch teilen. Ich bin kein Profi und das ist meine erste Orchester Library und ich habe in die Richtung auch noch nicht viel gemacht, das nur als Anmerkung.
Einkauf und Installation
Sonokinetic betreibt kein Versandgeschäft, alle Produkte gibt es ausschließlich als digitalen einmaligen Download. Kein Umtauschrecht. Wenn man seinen Einkauf verliert (Festplatten Crash etc.), Pech gehabt! Deshalb immer schön Backups machen. Sonokinetic scheint auf den ersten Blick recht unbekannt, ist aber besonders bei Komponisten für Spiele und Filmsoundtracks sehr beliebt. Hatte sie damals auch nur durch eine zufällige Werbung gefunden.
Da Capo wird mit einem Preis von 299,00 Euro ohne Mehrwertsteuer gelistet. Ich konnte den Shop allerdings durch einen Fehler austricksen. Da hat wohl der Webmaster nicht aufgepasst. Wenn man auf "Buy now" geklickt hat, wurde Da Capo für 300 + Mehrwertsteuer in den Korb gelegt und man kam direkt zur Kasse. Wenn man allerdings auf "Add to cart" klickt, wird Da Capo für 250 + Mehrwertsteuer in den Korb gelegt und man muss nur selber sich noch zur Kasse durchklicken und kann dann per PayPal bezahlen. So konnte ich einiges sparen. Bin gespannt, wann die den Fehler bemerken.
Danach bekommt man eine E-Mail und kann bequem über einen Downloader das Instrument runterladen. Es wird selbständig runtergeladen und entpackt und danach kann man den Ordner dahin schieben wo man will.
Im Gegensatz zu East West kein iLok von Nöten und auch keine Installation notwendig. Im Ordner liegen dann die Kontakt Instrumente und Samples drinnen. Geht dann leider auch nur mit der Vollversion von Kontakt 4 oder 5 und nicht mit dem Kontakt Player. Da führt bereits zum ersten Nachteil. Da Capo erscheint in Kontakt nicht unter "Librarys", man muss es unter "Search" oder "Database" rauspicken. Aber wenn man mit Tags arbeitet und seine Instrumente sauber ordnet, dann findet man alles schnell genug.
Nun findet man 10 Kontakt Instrumente.
Darunter befinden sich:
- All Sections
- Strings
- Brass
- Woodwinds
- Percussion
Diese Patches liegen dann jeweils doppelt vor, einmal in der 16bit und einmal in der 24bit Variante.
Laden wir einfach mal den All Sections Patch rein.
Interface
Fangen wir oben links an.
Dort finden wir zwei Knöpfe für das Tuning. Das Orchester ist, wie die meisten Orchestren mit 442 Herz gestimmt und lässt sich dadurch gut mit Live Aufnahmen realer Orchestren mischen. Für den Einsatz mit den anderen Instrumenten und Plugins lässt sich das Tuning natürlich auch auf 440 Herz stellen. Dabei werden allerdings keine Samples geladen, bei denen das Orchester in 440 gestimmt war, nein es wird lediglich der "Tune" Regler von Kontakt um -0.06 verschoben. Das heißt man kann den Schritt auch manuell ausführen. Durch die moderne Sound Engine von Kontakt, hört man allerdings keinerlei Artefakte oder sonstiges durch diese "Transposition." Deshalb ein gutes Features, wenn man nicht weiß, welchen Wert man manuell eingeben muss.
In der Mitte des Interfaces finden wir jetzt die vier großen Orchester Bereiche. Wenn man das Plugin lädt sind als erstens nur die Strings mit den Sustain Samples geladen. Über die Kreisförmigen Balken, kann man die Lautstärke und das Panning unter den Sektionen anpassen. Mit dem "M" unter den Sektionen kann man eine Sektion muten. Wenn man auf das "Da Capo" Logo klickt, werden alle Samples aus dem Ram gelöscht und das Instrument praktisch zurückgesetzt.
Am unteren Ende des Interfaces finden wir die Einstellungen für die Mikrofone. Dort können wir bis zu vier Einstellunen laden und diese untereinander abmischen. Schließlich gibt es noch einen Faltungshall mit "Amount" und "Size" Regler. Der Hall geht in Ordnung, aber ist natürlich nicht mit speziellen Faltungshall Plugins vergleichbar wie z.b. East West Spaces.
Eine wichtige Einstellung ist noch die "Max Voices" Einstellung von Kontakt. Standardmäßig liegt die auf 500. Aber das ist viel zu gering und man sollte sie aufjedenfall erhöhen, da man sonst bei großen Klängen Dropouts haben könnte.
Das Interface ist minimalistisch und aufs wesentliche reduziert. Während man bei East West noch ein wenig schrauben kann, geht es hier direkt los. Das heißt zwar das man hier deutlich unflexibler ist, aber muss das schlecht sein? Dadurch das East West auch mehr Artikulationen bietet, ist hier mehr Schrauben und "programmieren" angesagt, aber man bekommt wahrscheinlich auch einen realistischeren Klang. Bei Da Capo geht es um schnelle, aber gut klingende Ergebnisse. Ich denke gerade für Anfänger und für Leute, die unter Zeitdruck ein paar spannende Inspirationen suchen, ist das sehr praktisch.
Instrumente und Artikulationen
Strings
Schauen wir uns jetzt mal die Sektionen an.
Wenn man auf eine Sektion klickt, kommt man in das Menü der Sektion. In unserem Fall, das der Strings. Dort sieht man die vier Teile aus denen sich die Strings zusammen setzen. Die einzelnen Teile kann man wieder unabhängig voneinander in Lautstärke und Panning mischen und man kann jeder Sektion eine eigene Artikulation zuweisen. So kann man die Celli und Bässe Marccato spielen lassen, während die Violinen Legato spielen. Sehr nice.
Hier merkt man leider einen großen Nachteil der Library. Die Key Range der Instrumente ist nicht so groß wie man sich vielleicht erhofft. Gerade bei den Violinen kommt man oben schon öfters an seine Grenzen, weil man doch gerne mal das D haben möchte.
Die Violas sind in einer eigenen Sektion und bieten.... 10 Töne! Mehr nicht. Daran sieht man, Soli oder ausgiebige Instrumentationen funktionieren hier einfach nicht. Da Capo ist auf einen fetten Orchester Klang ausgelegt, bei dem alles zusammen spielt.
Merkwrüdig auch das die Staccato und Marccato Samples jeweils zwei Töne mehr bieten als die Sustain Samples. Wenn man ein Orchester vor Ort hat und es aufnimmt, sollte man so viel Aufnehmen wie möglich, man weiß ja nie was die Kunden gebrauchen könnten. Sonokinetic hat auf meine Anfrage geschrieben das ihr "Composer" für die Aufteilung zuständig war. Sie überlegen ob sie noch weitere Samples zur Verfügung stellen könnten. Da müssten sie allerdings nochmal das Orchester zusammen rufen und das aufnehmen. Und aus der E-Mail klang es heraus, als ob sie das dann kostenpflichtig anbieten wollen, weil irgendwie von Erweiterungspaket die Rede war. Ich bin mal gespannt was da noch kommt...
Zurück zu den Artikulationen.
Dort bieten die Strings die meiste Auswahl. Man kann Staccato, Marcatto, Pizzicato, Sustain und Legato Samples laden. Und diese sogar alle gleichzeitig! Die Bartok Pizzicato Samples werden automatisch mitgeladen und liegen auf den unteren schwarzen Tasten.
Man kann mehere Artikulationen gleichzeitig laden? Ja, das macht sogar Sinn. Wenn man nur die Sustain Samples geladen hat, ist ein schnelles Spiel nicht möglich, da der Attack zu lang ist. Wenn man allerdings nur die Staccato oder Marccato Samples geladen hat, wird der Ton nicht gehalten. Wenn man beide Samples geladen hat, kann man sowohl schnelle Passagen als auch langsamere Passagen kombinieren ohne Keyswitches. Sehr elegant.
Bei der Lautstärke muss man nur etwas fummeln, da die Stac, Marc und Pizz Samples durch die Velocity beinflusst werden, die Sustain Samples allerdings nur durch das Modwheel. Dadurch kann man aber wunderschöne Dynamikverläufe aufzeichnen.
Es ist sogar möglich, Pizzicato Samples und Sustain Samples zu stacken, das klingt allerdings recht eigenartig. Aber vielleicht kann es ja mal gebrauchen.
Eine Sache die ich nicht verstehe, ich es liegt wohl wirklich an mir, da sich sonst keiner beschwert hat bisjetzt. "Polyphonic Legato", das heißt für mich mehrstimmiges Legato. Das will bei mir aber nicht funktionieren. Ich kann keine merhstimmigen Sachen spielen mit den Legato Samples, da dadurch das Instrument Monophon wird. Die Legato Samples klingen wirklich gut und es funktioniert auch. Aber eben nur für einzelne Töne. Deshalb versteh ich nicht was mit Polyphonic Legato gemeint ist.
Anzumerken ist auch noch das alles Samples Round Robin besitzen und deshalb jeder Ton bei jedem Anschlag unterschiedlich klingt. Dadurch wirkt das ganze relativ lebendig und realistisch. Gefällt mir.
Brass
Die Brass Sektion ist eingeteilt in High, Mid and Low. Man wird in Da Capo nicht mit Instrumenten Namen überhäuft, sondern nur mit Symbolen und ungefähren Höhenangaben. Für jemanden der Noten für jedes einzelne Instrument aufschreibt, mag das sehr unvorteilhaft sein. Aber für jemanden der sich nicht so gut auskennt und einfach nur Orchester haben will, wird das zusagen.
Beim Brass bietet lediglich die High Section Legato Samples.
Die Einstellunmöglichkeiten etc. sind genau wie in der String Section. Weshalb ich jetzt auch auf nichts weiteres mehr eingehen will.
Woodwinds
Bei den Woodwinds gibt es keine Marccato Samples. Macht auch Sinn bei dieser Art von Instrumenten. Legato bietet hier die Mid Section an.
Die Woodwinds bietet insgesamt den größten Tonumfang in Da Capo an.
Percussion
Die letzte Sektion ist die Percussion Sektion.
Die einzelnen Instrumente bietet nur ein paar Samples an. Aber eigentlich alles was braucht für das "Boom" oder "Tshak" um die anderen Orchesterinstrumente zu unterstützen.
Einzel Sektionen
Hatte ich vorhin nicht erwähnt des die Sektionen auch nochmal einzeln als Kontakt Instrument gibt? Das ist richtig. Wenn man jetzt nur die Woodwinds oder die Strings braucht, kann man auch einzeln reinladen.
Dann kommt man direkt in das Menü der Sektionen. Aber es gibt noch einen wesentlichen großen Unterschied. In den Einzel Sektionen kann man im Gegensatz zum "All Sections" Patch die Artikulationen per Keyswitch umschalten!
So kann man dann beim Spielen, oder auch bequem im MIDI Editor die Artikulationen umschalten. Der einzige Nachteil, man kann keine Artikulationen mehr staplen. Staccato und Sustain gleichzeitig? Fehlanzeige.
Der Klang
Sehr organischer, großer, lebendiger Klang. Man hat wirklich das Gefühl das Orchester lebt. Hier und da noch so kleine Nebengeräusche, perfekt.
Hier gibt es eine kleine Demo von mir:
Alle Instrumente aus Da Capo. Der Hall stammt allerdings von East West Spaces.
Ist bisschen unrhythmisch, war auf die schnelle gemacht. Es zeigt natürlich nur einen kleinen Teil, was mit Da Capo möglich ist. Dazu kann man sich ja noch die offiziellen Demos auf der Sonokinetic Seite anhören.
Performance
Da Capo ist aufgrund der Größe schon sehr Hardwarehungrig und braucht selbstverständlich ein gutes System. Aber ich denke das ist mit allen Orchester Librarys so und kann jetzt auch keine Vergleiche ziehen, um Da Capo besser oder schlechter läuft als andere. Kontakt 5 ist 64bit fähig und man sollte auch einen Host verwenden der 64bit fähig ist. Da ich 16GB Ram habe, hab ich noch keine Speicherprobleme bekommen. Nur die CPU Auslastung kann je nach Menge der Instrumente schon manchmal kritisch werden.
Fazit
Da dies meine erste und einzige Orchester Library ist, kann ich keine großartige Vergleiche ziehen. Ich besitze von East West zwar die Solo Violin, und die klingt unglaublich genial, aber ich will damit keine Vergleichen ziehen zu Symphonic Orchestra.
Pro:
- Das Interface, einfacher geht es nicht. Man klickt auf das was man haben will und es wird geladen. Bei East West (ich kenne es von der Solo Violin oder den Symphonic Chor), kämpft man sich durch mehere Ordner um die richtigen Artikulationen und Sounds zu finden. Bei Da Capo hat man alles auf einem Fleck. Es ist zwar nicht ganz so viel, aber alles was man in der Regel braucht.
- Der Sound ist richtig gut und klingt mächtig.
Contra:
- Der geringe Tonumfang einzelner Sektionen.
- Ich versteh die Poly Legato Funktion nicht.
- Das Haltepedal beim Spielen funktioniert ebenfalls noch nicht, soll aber per kostenloses Update in der nächsten Version, inklusive Performance Schübe, nachgereicht werden.
Ich besitze die Library erst seit 1-2 Wochen und habe noch kein ernsthaftes Projekt damit gemacht, aber ich werde es in Zukunft sicherlich sehr oft nutzen. Ich kann es jedem der empfehlen der ohne viel Interface und Regler wirrwarr schnell und einfach an den Hollywood Sound ran will.
- Eigenschaft