Ich hab das ganze damals mit Anfang 15 gemacht. Als es endlich durch war, war ich 16. Das zum Thema Zeit. Dazu kommen ein paar Dinge:
- Du wirst mit deinen 15 Jahren mit einem Schlag voll verantwortlich, für alles was du tust. Mit 15 ist man noch nicht gerade reif. ich weiss ja aus eigener Erfahrung, dass man durchaus eine größere Selbsteinschätzung hat, aber wenn man nicht hochintelligent und für sein Alter ausgesprochen reif ist, sollte man sich das gut überlegen, den einzigen Schutz für seine pubertären Taten aufzugeben.
- Du begibst dich in ein Terrain, das man ohne Betriebswirtschaftliches Wissen eigentlich nicht betreten sollte. Es gibt 1000 Gesetze, Durchführungsverordnungen und Fallstricke, die dir das Genick brechen können. Selbst wenn dir in den ersten Jahren nichts passiert, kannst du noch mit 25 Jahren zur Verantwortung gezogen werden, für etwas, was du als pubertärer 15jähriger getan hast.
- Du erlegst dir einen ziemlichen Verwaltungsaufwand auf. Diesen Punkt kann man durch Outsourcing sehr klein halten, das kostet aber viel Geld. Hat man Steuerberater, Anwalt und Buchhalterin, ist der zweite Punkt kaum noch schlagkräftig.
- Du gibst einen sehr wichtigen Teil deines Lebens auf, bzw. schränkst ihn stark ein (zumindest wenn du es ordentlich durchziehen willst). Auch Schule und/oder Ausbildung leiden darunter. Ich habe nur ein 2,4er Abi geschafft, weil ich mich in der Lernzeit Leiber auf Veranstaltungen rumgetrieben habe, um Geld zu verdienen.
- Du machst dir teilweise ziemlich schnell Feinde. Wenn du nicht von Anfang an mit Firmen dieser Branche zusammenarbeiten kannst (und die wenigsten wollen das), kannst du ganz schnell die ganze Branche im Umkreis gegen dich haben. Und jenachdem wie die drauf sind, kann das ziemlich gemein werden. Ich selbst habe zum Glück von Anfang an mit den wichtigsten Firmen zusammengearbeitet. Allerdings sah ich auch nicht aus, wie ein 16 Jähriger, oder habe mich so verhalten, sonst wäre da wahrscheinlich auch etwas anderes bei rausgekommen.
- Mit so billigem Material habe ich auch mal angefangen. Allerdings ist das etwas, was man tunlichst vermeiden sollte. Billiges Material lässt sich nur billig verkaufen, wirkt billig und gibt dir dann ein billig-image. Daher habe ich direkt am Anfang auf amtliches Material umzustellen versucht, bzw. viel mit Dry-Hire gemacht.
- Die wenigsten (potenziellen) Kunden, wollen eine Geschäftsbeziehung mit einem 15 Jährigen. Die Vorbehalte sind groß, natürlich auch gerechtfertigt. Dazu kommen Dinge wie: Kein Auto, (wahrscheinlich) keine große Liquidität, etc.
Nichtsdestotrotz:
- Ich habe es geschafft, mein mit 15/16 Jahren gegründetes Kleingewerbe zu einer beachtlichen Firma auszubauen, mit der ich mittlerweile Umsätze im hohen fünfstelligen Bereich mache. Was davon übrige bleibt, ist natürlich eine ganz andere Sache. (Auch das solltest du überlegen: Viele kaufen und kaufen in dem Alter, dabei kommt man am Ende höchstens 0 auf 0 raus). Leben wollte ich nicht davon müssen. Mit Geschick, Freundlichkeit und vor allem guter Arbeit kann man sich einen guten Kundenstamm aufbauen, der sich immer wieder gerne an einen wendet.
Willst du trotz dieser ganzen Negativpunkte in dem Metier arbeiten und Geld verdienen, solltest du versuchen, ein Gewerbe anzumelden. Auch bei Jugendlichen kann das Finanzamt sonst gemein werden. Vorher solltest du aber auf alle Fälle einen Gründerberater, einen Steuerberater und Anwalt (letztere auch gerne in Personalunion) aufsuchen. Die können dir alles genausten erklären und dir helfen. Zur Lektüre findet man im Netz Sachen wie den Gründerleitfaden und natürlich alle Gesetze.
So far,
Sam