Tonabnehmer in kubanische Tres klemmen

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Schmaukus
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hallo leute.
ich habe eine tres, aus kuba. klingt sau geil. jetzt will ich halt auch mal damit auftreten und die mit rocknroll verbinden.
es gibt ja solche tonabnehmer, die man in eine westerngitarre klemmen kann. funktioniert das auch bei einer tres? und welchen tonabnehmer sollte ich nehmen? max. 50 euro.
vielen dank schmaukus
 
Eigenschaft
 
Auf einer Tres sind soweit ich weiß Nylonsaiten, ähnlich wie bei einer Konzertgitarre?
In dem Fall würden diese Schalloch-Abnehmer nicht funktionieren, da sie magnetische PUs sind. Die brauchen Stahlsaiten (Westerngitarre).

Funktionieren würde dann ein Stegpiezo, ein Deckentransducer oder natürlich ein Mikro (oder Kombinationen dieser Typen).

Gruß,
Matthias
 
neee das sind stahlsaiten, denk ich. aufjeden fall sind es keine nylonsaiten.
kennt sich hier niemand so richtig mit ner tres aus?

gehn wir mal davon aus dass das eine tres mit stahlsaiten ist. was für ein tonabnehmer würdet ihr mir denn entfehlen?
 
"Noch" spiele ich keine Tres, aber der Gitarrenbauer, bei dem ich "Fretjobs" in Auftrage gebe, ist aktiver Tres-Spieler und baut sich seine Instrumente natürlich selber.
Soweit mir bekannt, verwendet er Piezo-Tonabnehmer unter dem Steg.
Was sein aktueller Favorit ist kann ich Dir nicht sagen. :confused:

Abhängig davon, was Dein Instrument für Saiten hat, bieten sich da natürlich unterschiedliche Systeme an.
Du kannst aber auf jeden Fall etwas für Gitarre verwenden, da wird es auch nichts spezielles für Tres geben.

Wenn Du das Instrument in einer lauten Salsa-Band mit Bläsern und viel Percussion spielen willst, dann würde ich von einer Lösung mit Deckentransducer abraten, auch ein Mikro ist dann nichts.

Alternativ zum Piezo unter dem Steg geht höchstens noch ein magnetischer Tonabnehmer im Schalloch, wenn es tatsächlich Stahlsaiten sind (auch keine Saiten mit Nylonkern, die stahlumwickelt sind!).

50 Euro sind u.U. etwas knapp bemessen.
Du bekommst für das Geld zwar Transducer und eine Endbuchse am Gurtpin, aber für so einen passiven Pickup wäre ein extra externer Preamp nicht schlecht.

GEH
 
Hi,
hab mir eine 1/2 Schülergitarre (YAMAHA CGS102) zur Tres umbgebaut. Die Mensur paßt ganz gut, im Steg mußte ich natürlich Löcher für die Saiten bohren, befestigt werden sie am unteren Ende des Korpus an einer kleinen Metallplatte, denn der Steg würde durch den Zug der Stahlsaiten abreißen. (Siehe Datailbild)
Der Sattel bekam 4 neue Kerben, 2 konnte ich verwenden. Das größte Problem waren die Löcher am Steg. Dazu mußte ich den Bohrer verlängern. Das ging gut mit 2mm Stahldraht und einer Messinghülse.
Der Steg hatte eine leichte Verschiebung für die originale H-Saite und mußte leicht verschoben werden, damit die beiden neuen Fis Saiten die gleiche Mensur haben.

Ich verwende zur Abnahme einen Piezo Abnehmer unter dem Steg (SHADOW SH097) und das klappt gut. Der Einbau erfordert ein Loch durch den Steg und die Schalldecke. Der Steg selber muß auch um die Höhe des Tonabnehmers flacher gefeilt werden. Alles kein Hexenwerk.
Als Ausgangsbuchse habe ich eine Neutrik-Buchse mit Verriegelung eingbaut.

Ansonsten geht natürlich auch ein magnetischer Tonabnehmer im Schalloch, wobei da der Klang schon eher Richtung E-Gitarre verfälscht wird.

Gruß
Christoph
 

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Ok, falls Interesse besteht eine Tres zu bauen:

Die Tres ist gestimmt A D Fis,
das tiefe A ist ein Ton über der G-Saite der Gitarre, das D einen Ton unter dem hohen E einer Gitarre das Fis einen Ton über dem hohen E einer Gitarre.
Das Instrument ist doppelchörig wie eine 12-saitige Gitarre.
Das A ist im Oktavabstand aufgeführt, die höhere Saite näher am Griffbrett.D und Fis sind einfach 2* der selbe Ton. Verwendet werden Stahlsaiten.

Die Griffe sind für einen Gitarristen einfach zu erschließen. Sie sind ähnlich wie die Gitarrengriffe, wenn man die D-G-H Saiten anschaut und den Rest einfach wegläßt. Natürlich um eine Quart/Quint verschoben.

Natürlich kommt es auch auf die Spieltechnik an. Ich habe in Kuba einige Stunden bei einem Musiker genommen.

Zum Umbau:
Ich habe eine 1/2 Konzertgitarre als Rohinstrument genommen. Das ist ein Instrument für jüngere Schüler mit deutlich kürzerer Mensur. Die paßt gut zur Tres.
Die Mensur entspricht der ab dem 3. Bund einer Konzertgitarre, sogar noch einen Tick kürzer.

Der Sattel und der Steg mußten modifiziert werden. Die Nuten der A- und H- Saite wurden weiter verwendet. Dann jeweils mit 3mm Abstand nach außen neue Nuten gesägt gefeilt. Die Tiefe der Originalnuten habe ich als Anhaltspunkt mit einem Bleistift durchgezogen. Es gibt spezielle Feilen dafür, notfalls geht auch das flachgeklopfte Metall-Sägeblatt einer Puksäge (Breite der Schränkung reduziert). 2 Nuten müssen zwischen die der originalen D- und G-Saite.
Der komplizierteste Teil ist das Bohren der neuen Durchgangslöcher im Steg, weil der ja schon fest verleimt ist. Ich habe mit 2mm Stahldraht und einer passenden Messinghülse einen 2mm Bohrer verlängert. Das Ganze mit Klebeband gegen Durchdrehen gesichert. Alternativ kann als Verbindung das Innenteil einer Lüsterklemme Zweckentfremdet werden. Das Holz ist weich und der Bohrerdurchmesser klein, so daß kein großes Drehmoment übertragen werden muß.

Die Saiten werden nur über den Steg geführt und durch die Löcher durchgezogen und am Korpusende an einer Metallplatte befestigt. Der Steg würde durch den Zug der Saiten sonst enifach abgeschält, wenn nicht sofort, dann später. Die Metallplatte ist ein Stück aus einem Aluminium Gußteil, das mal ein klappbarer Kleiderhaken war. So wird der Zug der Saiten bis auf die Zarge und die gesamte Schalldecke verteilt. Man beachte: das Originalinstrument hatte Nylonsaiten.
Die Bilder sind 2 Beiträge weiter oben.

Als Saiten verwende ich E-Gitarren Saiten. Die hohe A-Saite ist eine 007 oder 008 E.Gitarren- E-saite,
die tiefe A-Saite eine umwickelte G-Saite, die durch die kürzere Mensur auch paßt.
Die D-SAiten sind E-Gitarren h-Saiten und die fis Saiten E-Gitarren E-saiten (010, wenn ich mich nicht irre)

Der Tonabnehmer wird wie oben beschrieben eingebaut, außer daß ich mich natürlich verschrieben habe. Die mittlern Saiten sind D und nicht Fis.
Ein Tip zum Herunterfeilen des Stegs: es wird die Unterseite weggenommen, nicht die Oberseite, über die die Saiten laufen.
Wenn man die Feile entlang der langen Strecke führt, wird die Unterseite ebener, als wenn man Quer dazu feilt. Das ist nötig für eine gleichmäßige Abnahme der Saiten.

Und nun viel Spaß
Christoph

P.S. Billig war das auch, unter 100 Euro alles zusammen.
 
So auf Anhieb fallen mir 2 Fragen ein: 1. Warum hast Du Dich dafür entschieden, die Saiten durch den Steg zu führen? 2. Wie hast Du die als Saitenhalter verwendete Metallplatte befestigt?
 
Die Schrauben, die die Metallplatte halten sitzen im Endblock, der im Inneren die beiden Zargenhälften sowie Boden und Decke verbindet.
 
Vielleicht hätte ich noch gezielter fragen sollen - aber die Antwort bringt mich auf eine weitere Frage...
Ersma die Präzisierung: Wäre es möglich, das zur Befestigung der Metallplatte verwendete Material genau zu beschreiben?
Die Zusatzfrage betrifft die Befestigung der Neutrikbuchse in der Zarge: Wie hält sie?
 
Ok, weitere Infos:
Das Metallteil ist ein Ausschnitt aus einem Kleiderbügelträger aus Aluminium. Das war gerade greifbar, hatte keine scharfe Kanten und ließ sich mit wenig Aufwand in eine passende Form bringen. sowas:
(https://shop.sfs.biz/sfsunimarket/media/normal/ZKD000000000000000000100180600000.JPG) Und davon die passende Breite herausgesägt und zurecht gefeilt. Bohrungen für die Saiten und die Befestigungsschrauben gebohrt.
Wie Peter55 richtig bemerkt hat, sind die Schrauben in den Endblock geschraubt. Der ist da an der richtigen Stelle. Ich habe nachträglich noch ein Massekabel von hinten drangemogelt, damit die Saiten mit Masse verbunden sind.

Da Stahlsaiten einen deutlich höhern Zug entwickeln als Nylonsaiten (für die die Schülergitarre ursprünglich gedacht war), würden sie den Steg quasi abschälen, wenn man die Saiten nur so aufziehen würde. Daher habe ich mich entschlossen, den Zug über den Endblock abzufangen, was gut funktioniert. Durch die kürzere Mensur der Gitarre gibt es auch keine Probleme mit der Länge der Saiten. Sie lassen sich ganz einfach aufziehen.
Aber die Saiten schneiden schon ganz schön in das Holz des Steges ein. Noch unkritisch, aber doch sichtbar.
Die Bunddrähte scheinen aber stabil genug zu sein, denn es gibt nach einiger Spielzeit noch keine Dellen.

Die Neutrik Buchse hält gut, obwohl sie nur mit 3mm Spax-Schrauben befestigt ist. Allerdings ist das Loch recht stramm gebohrt, so dass allein durch die Klemmung schon einiges an Zug abgefangen wird. Bei dickeren Zargen (wie bei meiner Jazz Gitarre) reicht das auf jeden Fall aus.
Wenn man M3 schrauben nimmt und von innen kontert, geht es noch besser, oder ganz luxuriös: http://www.neutrik.de/de-de/xlr/xlr-einbaubuchsen-zubehr/mfd der Einbaurahmen. Den kann man auch leichter in eine Gitarre reinfummeln, was bei reinen Muttern und Unterlagscheiben nicht so einfach geht, außer man hat ein Batteriefach oder ein F-Schalloch so in der Nähe, dass man reinfassen kann.
Notfalls macht man sich ein zusätzliches Stück Holz mit Loch so wie die Montageplatte und schraubt doch wieder mit etwas längeren Holzschrauben durch.

Noch ein Nachtrag: ich habe inzwischen noch einen Artec ETN-4 Preamp nachgerüstet. Den hier:
Der holt klanglich noch einiges aus dem Piezo Pickup raus. Außerdem ist der eingebaute Tuner inder Lage auch die unüblichen Töne anzuzeigen.

Gruß
Christoph
 
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Vielen Dank! Trotzdem noch eine Nachfrage - anscheinend verstehe ich's immer noch nicht :redface:
Es geht um die Saitenführung, wo mir nicht klar ist, ob man nicht die Saiten nicht vom Saitenhalter aus direkt über die Stegeinlage legen kann bzw. warum Du Dich für die kompliziertere Variante entschieden hast. Winkel?
 
Ich nehme an, Christoph hat das deswegen gemacht, weil Stegeinlagen von Nylonstrings i.a. nicht gekerbt sind und die Saiten so bei hartem Anschlag nicht verrutschen können.
 
Der Winkel passt so nicht. Bei Achtops, bei denen ja der Saitenzug ähnlich abgefangen wird, ist der Steg viel höher und der Hals entsprechend geneigt. Damit ist genügend Anpressdruck der Saiten auf den Steg gegeben. Selbst bei meiner Jazzgitarre muss ich aufpassen, dass ich den Steg nicht aus Versehen verschiebe, denn er hält nur durch den Anpressdruck der Saiten auf der Schalldecke.
Bei der zur Tres umgebauten Schülergitarre wäre ein sehr flacher Winkel entstanden. Erstens könnten die Saiten auf dem Steg verrutschen. Außerdem wird der Steg durch die Saiten auf den Piezo gedrückt. Der braucht genügend Anpressdruck um vernünftig zu klingen und außerdem könnte der Steg gegenüber dem Piezo verrutschen. Der klemmt nicht so stark. Mit meiner Lösung bekommt der Steg über die Saiten genügend Anpressdruck, ohne den hohen Saitenzug in Längsrichtung aufnehmen zu müssen.
Es hätte auch noch sein können, dass die sonst Saiten hinten am originalen Saitenhalter des Stegs geschnarrt hätten, dann hätte ich den noch abfeilen müssen.
Wenn ich sehe, wie das bei meiner Ovation gelöst ist: Der Steg ist quasi mit 2 "Dübeln" an der Schalldecke verbunden. Die Saiten werden auch so durchgefädelt. Bei anderen Westerngitarren werden die Saiten mit Pins befestigt. Da ist die Schalldecke drunter ebenfalls verstärkt, damit die den Zug aufnehmen kann. Das Bracing (Die Latten im Inneren) muss auch noch dazu passen.
Die Lösung war insgesamt die Minimallösung, und wenn ich will, kann ich die Gitarre jederzeit wie im Originalzustand besaiten (auch wenn ich das ziemlich sicher nicht machen werde). Da stören die Modifikationen nicht.
Gruß
Christoph

P.S. Peter, vielleicht könnte man jetzt tatsächlich den erweitereten Thread in den Bereich zu den Mandolinen Ukulele ... auslagern, denn er hat jetzt nicht mehr viel mit dem Ausgangsthread zu tun. Muss aber nicht unbedingt sein, war nur so ein Gedanke. Ich war eigentlich dran einen Umbau-Beschreibungsthread dort aufzumachen, aber jetzt hat sich alles hierher verlagert.
 
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Da ich noch einige Bilder gemacht habe: Der Preamp im Tuner Modus (für F# ;) )
TresPreampTuner.jpg und offen TresPreampOffen.jpg
Man sieht recht deutlich, wie die Kabel doch recht eng geknickt werden.

Weitere Bilder gibt es im Parallelthread.


Gruß
Christoph
 
Da ich gerade bei Demo-Aufnahme war, habe ich auch für die oben von mir beschriebene Tres Sound Examples aufgenommen.
Der erste Teil ist das Vorspiel von "Son de la loma", der 2. die Begleitung aus "El cuarto de Tula"
Es wurde gleichzeitig aufgenommen: Rechts Mikrofon (Audio Technica Pro 37R), Links eingebauter Piezo in den Line In Eingang gespielt.
Mehr zum Equipment: hier



Gruß
Christoph
 
Grund: Soundfile gefixt/eingebunden
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