Tobse
PA-Praxis
Durch eine Anregung im Backstagebereich durch topo entstand folgende Infosammlung. Ziel ist ein Sammelthread/ eine Infoquelle zu den immer wiederkehrenden Fragen bezüglich Cases
-------------------------------------------------------------------------------------
Moin!
Immer wieder tauchen hier im Forum Fragen nach Cases in allen möglichen Subforen auf. Prinzipiell kein Problem. Nur drehen sich die meisten Threads um Fragen, die ganz simpel per Suchmaschine gelöst werden könnten.
Threads wie "Wo bekomme ich ein Case für Gerät xy" , "Wo bekomme ich Teile", "Wer liefert Holz" usw. müssen nicht 100-mal sein. Deshalb hier eine kurze Übersicht inkl. Links mit genau diesen Themen.
Vorweg sei erwähnt, dass die meisten Online-Musikinstrumente-und-Zubehör-Shops (so auch unser Boardbetreiber) verschiedene Arten von Cases liefern.
Ein Blick in die einschlägig bekannten Onlineshops kann oftmals viele Fragen über Case-Arten und Preise klären.
Casetypen
- 19" Rack: Sehr weit verbreiteter Typ zum Transportieren von Gerätschaften aller Arten. Es ist dafür gedacht 19" Geräte oder Geräte mit 19" Adaption auf zu nehmen. Verschiedene Typen sind geläufig: Single Door (eine Tür auf der Vorderseite), Double Door (Türen vorne und hinten), 19"-Rackschienen zur Montage von Geräten vorne und/oder hinten, usw.
- L-Deckel Rack: Eine Unterart der 19" Racks. Bei diesen Systemen ist sowohl ein Deckel auf der Vorderseite, als auch die Oberseite abnehmbar. Das macht diese Cases ideal für Kompakte DJ- oder kleine Pultplätze. Meistens werden auf der Oberseite Geräte wie kleine Mischpulte und CD Player montiert, und auf der Vorderseite dann die passende Peripherie wie EQs, Kompressoren, Weichen, FX-Geräte etc eingebaut.
Für diesen Casetyp gibt es auch oft Aufstellrahmen auf der Oberseite, um Pulte oder Playerbedienteile schräg stellen zu können.
Auch gibt es optional Serviceklappen (zum Einstellen, Bedienen von Schaltern an Geräterückseiten) für die geschlossene Seite.
Zu beachten: die mögliche Einbautiefe auf der Oberseite wird ebenfalls in HE angegeben. Baut man ein Gerät von der Oberseite ein, steht das natürlich auch nach unten ins Case über und blockiert so etwas des Platzes für den Fronteinbau.
- Triple Door: Eine weitere Unterart der 19" Racks. Hier lassen sich sowohl Rück- als auch Vorder- und Oberseite als Deckel abnehmen. Das gewährleistet einen guten Zugang zu den Geräten und an die Verkabelung sowie eine tolle Belüftung.
Dafür wird das ganze etwas instabiler, vor allem wenn es nicht voll bestückt wird. Man sollte abwägen, ob ein triple- oder ein double-door (mit Serviceklappe) für den eigenen Zweck sinnvoller ist.
- Haubencases: Eine Alternative zum Transport von 19" Geräten sind die sogenannten Haubencases. Sie bestehen aus einem Dolly (dem Rollbrett auf der Unterseite), einem Inlay (an diesem werden die 19" Geräte befestigt) und einer Haube, die zum Transport über das Inlay gestülpt und mit dem Dolly verbunden wird.
Haubencases sind aber nicht nur für 19" Geräte gedacht, auch andere Dinge wie Boxen oder Amps können im Haubensystem praktisch transportiert werden.
- Mischpultcases: Cases für Mischpulte sind i.d.R. Sonderanfertigungen. Möglich ist hier alles was praktisch ist. 19" Halterungen für Einspieler direkt unter dem Pult, Dogboxen zur bequemen Verkabelung, geteilte Deckel für große und schwere Systeme. Für Kleinpulte gibt es oft günstige Lösungen in den bekannten Onlineshops, bei allem Größeren lohnt sich oftmals das Gespräch mit dem Casebauer.
- Modularsysteme: Sie sind dafür gedacht, verschiedene Geräte einzeln oder in Gruppen zu verpacken, um diese Einheiten dann in Hauben oder Truhencases zu transportieren. So lässt sich das Equipment perfekt auf einzelne Jobs zuschneiden und man bleibt flexibel.
- Schockabsorbierende Systeme: Es gibt sie ebenfalls von verschiedenen Herstellern und in verschiedenen Arten. Sie sind gedacht für den Transport für alle möglichen Arten von Geräten, die empfindlich auf Stöße reagieren und besonders sorgfältig verpackt sein müssen. Am häufigsten verbreitet sind schwingende Aufhängungen (z.b. ABS-Systeme von Amptown), oder Case-in-Case Systeme. Hier wird das Gerät in ein Innencase verbaut; mit etwas Abstand zu diesem gibt es ein Aussencase. Der Abstand zwischen diesen ist mit Schaumstoff ausgefüllt, der Stöße und Schläge absorbiert und das kostbare Innenleben schützt.
- Kabelcases: Als Standard haben sich hier die Transflex-Systeme von Amptown gewährt (die natürlich von diversen Anbietern kopiert werden). Es handelt sich dabei um Truhencases, die mit flexibel steckbaren Trennwänden auf den jeweiligen Inhalt angepasst werden. Auch können Einlegewannen für Adapter und Kleinteile integriert werden.
Diese Cases sind zwar mit unterschiedlichen Maßen lieferbar, beziehen sich dabei i.d.R. alle auf das Truckmaß, und passen somit nebeneinander und aufeinander gestellt genau in die Ladefläche von LKWs.
- Toolcases: Sie sind nicht nur für den Techniker, sondern auch für den Musiker interessant. Unter diese Bezeichnung fallen alle Cases, die für den Transport von persönlichen Kleinteilen (Werkzeuge, Zubehör, usw.) gedacht sind. Hier sind verschiedene Formen üblich. Manche bevorzugen 19" Racks, die mit Schubladen bestückt werden, andere Trolley-Cases, wieder andere Werkzeug-Koffer-ähnliche Cases (auch für Laptops geeignet), die entweder alleine getragen oder in Transflex-Systeme gestellt werden.
- Cases mit Formeinsätzen: Diese Art der Cases ist besonders in der Licht und Videotechnik verbreitet, wird aber natürlich auch für andere Zwecke benutzt. Immer wenn es gilt empfindliche und teure Geräte mit komplexen Formen zu transportieren, sind solche Cases die erste Wahl. Meistens handelt es sich dabei um Truhencases, die mit Formeinsätzen genau auf die entsprechenden Geräte angepasst werden.
- Formcases für besonders schwere Geräte: Bei besonders schweren Geräten (besonders im Bereich Rigging) setzt man oftmals anstatt auf Kunststoffformen auf Holzausbauten, um das Innenleben der Cases auf die Geräte anzupassen.
- Backlinecases: Für die meisten hier mit Sicherheit interessant. Wie transportiere ich meinen Amp, meine Box, mein Instrument sicher? Auch hier gibts für jede Anwendung die passenden Cases.
Die Auswahl könnte kaum vielfältiger sein als bei dieser Gattung.
Haubencases, Deckelcases, Schaumstoffeinlagen, alles ist machbar. Leider ist die Auswahl gerade bei diesen Cases bei Onlineshops oft sehr begrenzt. Wer sein wertvolles Equipment sicher transportieren will, sollte sich also auch mal bei diversen Caseherstellern erkundigen. Für die meisten Backlinegegenstände gibt es schon fertige Systeme. Man muss einfach nur anrufen und nachfragen. Und was es noch nicht gibt wird nach Kundenwünschen gebaut.
Bei der Suche nach dem perfekten Gitarrenamp-Case wären ein paar Telefonate mit Herstellern oftmals sinnvoller als die üblichen "Ich hab im Shop von xy nichts gefunden"-Threads
Sonderformen
Einige der angesprochenen Typen beinhalten ja schon Sonderformen (z.b. Backlinecases). Man sollte aber nicht scheuen, sich bei einem Casebauer zu melden, wenn man etwas sicher verpacken möchte für das es noch keine fertige Lösung gibt. Mit Bildern und Maßen und Hinweisen zu den Geräten bauen diese Jungs einfach alles. Vom Zigarettencase über den Kleiderschrank, Kühlschrank, Waschmaschine bis hin zum Kleiderschrank mit Klimaanlage.
Hersteller und Shops
Für diejenigen, die nun wissen was sie brauchen, aber nicht wissen woher nehmen, da die üblichen Onlineshops nichts passendes bieten, hier eine kleine Auswahl an Casebauern und Vertrieben.
Gerade bei Herstellern ist es durchaus üblich das keine Preise auf der Homepage angegeben werden. Ein kurzer Anruf oder eine Email liefern die gewünschte Info, und sind sinnvoller als ein entsprechender Post in einem Forum...
Einzel und Ersatzteile
Auch Cases gehen mal kaputt und brauchen Ersatzteile. Oder man möchte sich etwas selbst bauen. Oder man sucht eine passende Rackablage, Blende, Lüfter, Stoffe, etc.
Viele der oben verlinkten Hersteller vertreiben auch Einzelteile. Hier zusätzlich noch ein Link zum Thema Zubehör und Einzelteile.
Für den Selbermacher
Immer wieder tauchen Fragen zum Selbstbau von Cases auf. Viele User überlegen sich den Selbstbau auch aus Kostengründen.
Man sollte genau kalkulieren ob es sich wirklich lohnt. Die Einzelteile sind für Endkunden nicht billig, und auch das Holz geht ins Geld; Zeit und Werkzeug braucht man auch. Dazu kommt noch die fehlende Garantie. Gehts daneben ist das Geld futsch. Ich will nicht prinzipiell abraten, würde aber zur genauen Kalkulation raten.
Ein netter Zwischenschritt sind DIY (do-it-yourself) Kits. Einige der oben verlinkten Casebauer (galore z.b.) bieten diesen Servie an. Hier werden alle benötigten Einzelteile geliefert, die Holzplatten sind schon zugeschnitten. Man muss nur noch die Beschläge und Kantleisten anpassen, alles Bohren und zusammen Nieten und fertig.
Nachfolgend noch einige Infos und häufig gestellte Fragen für alle die es selbst machen wollen.
F: Was brauche ich alles für den Casebau?
A: Handwerkliches Geschick, die ganzen Einzelteile, Werkzeug, einen Plan.
F: Was für Werkzeug brauch ich denn?
A: Mindestens eine gute(!!) Nietenzange, 5er Metallbohrer, Bohrmaschiene; Stichsäge mit Holz/Alublatt, evtl. eine Oberfräse. Wer auch seine Platten selbst sägen will, eine Tischkreissäge mit Anschlag; Spanngurte und/oder Schraubzwingen zur Fixierung sind auch empfehlenswert.
F: Ich will ein ganz normales 19" Case bauen. Was für Teile brauche ich?
A: Holzplatten für alle Seiten, Eck/Kantleisten, Schließprofile für Deckel, Kugelecken, Griffe, Butterflys, evtl Blue Wheels, Nieten.
F: Wo bekomme ich Caseholz?
A: Bei den Casebauern oder Zubehörlieferanten (siehe oben), Baumarkt, Holzhandel.
F: Aber welches Holz soll ich denn nehmen?
A: Einfach mal die Homepages der Casebauer anschauen. Meistens sind die verwendeten Holzarten angegeben. So zeigt sich recht schnell was Sinn macht wenn man etwas bestimmtes nachbauen will.
F: Wie befestigt man Blue-Wheels?
A: Von der Case-Innenseite werden Einschlagmuttern befestigt und die Blue-Wheels von unten gegengeschraubt. Man schraubt die Rollen i.d.R. nicht direkt ans Case, sondern legt ein Brett dazwischen, das über die gesamte Breite des Cases reicht. Dies dient dazu den Druck besser über den gesamten Caseboden zu verteilen.
F: Wieviele cm sind noch mal ein Zoll?
A: 1"=2,54cm. Zum Berechnen: Zoll/Zentimeter Umrechnung.
F: Was ist mit Luftzirkulation, etc.?
A: Die Antwort dazu steht i.d.R. in den Anleitung der einzubauenden Geräten. Hier sind meistens Temperaturbereiche und Einbauhinweise angegeben. Diese Infos zeigen recht deutlich wann gehandelt werden muss. Möglichkeiten gibt es viele. Platz zwischen den Geräten lassen, Lüftungsblenden einsetzten (siehe Zubehörhändler), Lüfter einbauen (siehe Zubehörhändler).
F: Was muss man beim Geräte-Einbau beachten?
A: Die Hinweise im Manual. Dann macht es Sinn Plastikunterlegscheiben unter den Schraubenköpfen zu verwenden. Das schont die Frontblenden vor Kratzer. Viele Geräte haben eine HE-Größe angegeben, und dann aber noch Gummifüsse an der Unterseite, die das Ganze ein kleines Stück größer machen. Daran sollte man denken, sonst wird es schnell zu eng in der Kiste. Oftmals sind diese Füße abnehmbar.
F: Welche Farbe soll mein Case denn bekommen?
A: Die Frage wurde hier tatsächlich schon mehrfach gestellt. Allen die sich darüber im Únklaren sind kann ich nur zu rosa/pink raten. Sieht trendy aus und die Mädels stehen drauf.
F: Wie baut man Scharniere/Griffe/Butterflys ein?
A: Es macht Sinn sich zuerst eine Schablone anzufertigen und diese dann genau auf dem Case auszurichten. Dann wird die Form mit Stichsäge oder Oberfräse ausgesägt, und das war's auch schon
Abschließend
Natürlich sind Threads zu Cases und Equipment-Transport weiterhin erlaubt und willkommen. Jedoch können viele der auftauchenden Fragen mit diesen Informationen hier erledigt werden. Wer darüber hinaus noch Informationen sucht oder Tipps braucht darf natürlich wie gewohnt fragen.
Da es sich hier im eine Informations-Sammlung handelt, ist dieser Thread geschlossen und nicht zum Diskutieren gedacht. Habt ihr Anregungen, Fragen, Ergänzungen oder Kritik, wendet euch bitte an mich oder den Mod eures Vertrauens, dann werden eure Informationen eingepflegt.
(edit: tote Links repariert)
-------------------------------------------------------------------------------------
Moin!
Immer wieder tauchen hier im Forum Fragen nach Cases in allen möglichen Subforen auf. Prinzipiell kein Problem. Nur drehen sich die meisten Threads um Fragen, die ganz simpel per Suchmaschine gelöst werden könnten.
Threads wie "Wo bekomme ich ein Case für Gerät xy" , "Wo bekomme ich Teile", "Wer liefert Holz" usw. müssen nicht 100-mal sein. Deshalb hier eine kurze Übersicht inkl. Links mit genau diesen Themen.
Vorweg sei erwähnt, dass die meisten Online-Musikinstrumente-und-Zubehör-Shops (so auch unser Boardbetreiber) verschiedene Arten von Cases liefern.
Ein Blick in die einschlägig bekannten Onlineshops kann oftmals viele Fragen über Case-Arten und Preise klären.
Casetypen
- 19" Rack: Sehr weit verbreiteter Typ zum Transportieren von Gerätschaften aller Arten. Es ist dafür gedacht 19" Geräte oder Geräte mit 19" Adaption auf zu nehmen. Verschiedene Typen sind geläufig: Single Door (eine Tür auf der Vorderseite), Double Door (Türen vorne und hinten), 19"-Rackschienen zur Montage von Geräten vorne und/oder hinten, usw.
- L-Deckel Rack: Eine Unterart der 19" Racks. Bei diesen Systemen ist sowohl ein Deckel auf der Vorderseite, als auch die Oberseite abnehmbar. Das macht diese Cases ideal für Kompakte DJ- oder kleine Pultplätze. Meistens werden auf der Oberseite Geräte wie kleine Mischpulte und CD Player montiert, und auf der Vorderseite dann die passende Peripherie wie EQs, Kompressoren, Weichen, FX-Geräte etc eingebaut.
Für diesen Casetyp gibt es auch oft Aufstellrahmen auf der Oberseite, um Pulte oder Playerbedienteile schräg stellen zu können.
Auch gibt es optional Serviceklappen (zum Einstellen, Bedienen von Schaltern an Geräterückseiten) für die geschlossene Seite.
Zu beachten: die mögliche Einbautiefe auf der Oberseite wird ebenfalls in HE angegeben. Baut man ein Gerät von der Oberseite ein, steht das natürlich auch nach unten ins Case über und blockiert so etwas des Platzes für den Fronteinbau.
- Triple Door: Eine weitere Unterart der 19" Racks. Hier lassen sich sowohl Rück- als auch Vorder- und Oberseite als Deckel abnehmen. Das gewährleistet einen guten Zugang zu den Geräten und an die Verkabelung sowie eine tolle Belüftung.
Dafür wird das ganze etwas instabiler, vor allem wenn es nicht voll bestückt wird. Man sollte abwägen, ob ein triple- oder ein double-door (mit Serviceklappe) für den eigenen Zweck sinnvoller ist.
- Haubencases: Eine Alternative zum Transport von 19" Geräten sind die sogenannten Haubencases. Sie bestehen aus einem Dolly (dem Rollbrett auf der Unterseite), einem Inlay (an diesem werden die 19" Geräte befestigt) und einer Haube, die zum Transport über das Inlay gestülpt und mit dem Dolly verbunden wird.
Haubencases sind aber nicht nur für 19" Geräte gedacht, auch andere Dinge wie Boxen oder Amps können im Haubensystem praktisch transportiert werden.
- Mischpultcases: Cases für Mischpulte sind i.d.R. Sonderanfertigungen. Möglich ist hier alles was praktisch ist. 19" Halterungen für Einspieler direkt unter dem Pult, Dogboxen zur bequemen Verkabelung, geteilte Deckel für große und schwere Systeme. Für Kleinpulte gibt es oft günstige Lösungen in den bekannten Onlineshops, bei allem Größeren lohnt sich oftmals das Gespräch mit dem Casebauer.
- Modularsysteme: Sie sind dafür gedacht, verschiedene Geräte einzeln oder in Gruppen zu verpacken, um diese Einheiten dann in Hauben oder Truhencases zu transportieren. So lässt sich das Equipment perfekt auf einzelne Jobs zuschneiden und man bleibt flexibel.
- Schockabsorbierende Systeme: Es gibt sie ebenfalls von verschiedenen Herstellern und in verschiedenen Arten. Sie sind gedacht für den Transport für alle möglichen Arten von Geräten, die empfindlich auf Stöße reagieren und besonders sorgfältig verpackt sein müssen. Am häufigsten verbreitet sind schwingende Aufhängungen (z.b. ABS-Systeme von Amptown), oder Case-in-Case Systeme. Hier wird das Gerät in ein Innencase verbaut; mit etwas Abstand zu diesem gibt es ein Aussencase. Der Abstand zwischen diesen ist mit Schaumstoff ausgefüllt, der Stöße und Schläge absorbiert und das kostbare Innenleben schützt.
- Kabelcases: Als Standard haben sich hier die Transflex-Systeme von Amptown gewährt (die natürlich von diversen Anbietern kopiert werden). Es handelt sich dabei um Truhencases, die mit flexibel steckbaren Trennwänden auf den jeweiligen Inhalt angepasst werden. Auch können Einlegewannen für Adapter und Kleinteile integriert werden.
Diese Cases sind zwar mit unterschiedlichen Maßen lieferbar, beziehen sich dabei i.d.R. alle auf das Truckmaß, und passen somit nebeneinander und aufeinander gestellt genau in die Ladefläche von LKWs.
- Toolcases: Sie sind nicht nur für den Techniker, sondern auch für den Musiker interessant. Unter diese Bezeichnung fallen alle Cases, die für den Transport von persönlichen Kleinteilen (Werkzeuge, Zubehör, usw.) gedacht sind. Hier sind verschiedene Formen üblich. Manche bevorzugen 19" Racks, die mit Schubladen bestückt werden, andere Trolley-Cases, wieder andere Werkzeug-Koffer-ähnliche Cases (auch für Laptops geeignet), die entweder alleine getragen oder in Transflex-Systeme gestellt werden.
- Cases mit Formeinsätzen: Diese Art der Cases ist besonders in der Licht und Videotechnik verbreitet, wird aber natürlich auch für andere Zwecke benutzt. Immer wenn es gilt empfindliche und teure Geräte mit komplexen Formen zu transportieren, sind solche Cases die erste Wahl. Meistens handelt es sich dabei um Truhencases, die mit Formeinsätzen genau auf die entsprechenden Geräte angepasst werden.
- Formcases für besonders schwere Geräte: Bei besonders schweren Geräten (besonders im Bereich Rigging) setzt man oftmals anstatt auf Kunststoffformen auf Holzausbauten, um das Innenleben der Cases auf die Geräte anzupassen.
- Backlinecases: Für die meisten hier mit Sicherheit interessant. Wie transportiere ich meinen Amp, meine Box, mein Instrument sicher? Auch hier gibts für jede Anwendung die passenden Cases.
Die Auswahl könnte kaum vielfältiger sein als bei dieser Gattung.
Haubencases, Deckelcases, Schaumstoffeinlagen, alles ist machbar. Leider ist die Auswahl gerade bei diesen Cases bei Onlineshops oft sehr begrenzt. Wer sein wertvolles Equipment sicher transportieren will, sollte sich also auch mal bei diversen Caseherstellern erkundigen. Für die meisten Backlinegegenstände gibt es schon fertige Systeme. Man muss einfach nur anrufen und nachfragen. Und was es noch nicht gibt wird nach Kundenwünschen gebaut.
Bei der Suche nach dem perfekten Gitarrenamp-Case wären ein paar Telefonate mit Herstellern oftmals sinnvoller als die üblichen "Ich hab im Shop von xy nichts gefunden"-Threads
Sonderformen
Einige der angesprochenen Typen beinhalten ja schon Sonderformen (z.b. Backlinecases). Man sollte aber nicht scheuen, sich bei einem Casebauer zu melden, wenn man etwas sicher verpacken möchte für das es noch keine fertige Lösung gibt. Mit Bildern und Maßen und Hinweisen zu den Geräten bauen diese Jungs einfach alles. Vom Zigarettencase über den Kleiderschrank, Kühlschrank, Waschmaschine bis hin zum Kleiderschrank mit Klimaanlage.
Hersteller und Shops
Für diejenigen, die nun wissen was sie brauchen, aber nicht wissen woher nehmen, da die üblichen Onlineshops nichts passendes bieten, hier eine kleine Auswahl an Casebauern und Vertrieben.
Gerade bei Herstellern ist es durchaus üblich das keine Preise auf der Homepage angegeben werden. Ein kurzer Anruf oder eine Email liefern die gewünschte Info, und sind sinnvoller als ein entsprechender Post in einem Forum...
Einzel und Ersatzteile
Auch Cases gehen mal kaputt und brauchen Ersatzteile. Oder man möchte sich etwas selbst bauen. Oder man sucht eine passende Rackablage, Blende, Lüfter, Stoffe, etc.
Viele der oben verlinkten Hersteller vertreiben auch Einzelteile. Hier zusätzlich noch ein Link zum Thema Zubehör und Einzelteile.
Für den Selbermacher
Immer wieder tauchen Fragen zum Selbstbau von Cases auf. Viele User überlegen sich den Selbstbau auch aus Kostengründen.
Man sollte genau kalkulieren ob es sich wirklich lohnt. Die Einzelteile sind für Endkunden nicht billig, und auch das Holz geht ins Geld; Zeit und Werkzeug braucht man auch. Dazu kommt noch die fehlende Garantie. Gehts daneben ist das Geld futsch. Ich will nicht prinzipiell abraten, würde aber zur genauen Kalkulation raten.
Ein netter Zwischenschritt sind DIY (do-it-yourself) Kits. Einige der oben verlinkten Casebauer (galore z.b.) bieten diesen Servie an. Hier werden alle benötigten Einzelteile geliefert, die Holzplatten sind schon zugeschnitten. Man muss nur noch die Beschläge und Kantleisten anpassen, alles Bohren und zusammen Nieten und fertig.
Nachfolgend noch einige Infos und häufig gestellte Fragen für alle die es selbst machen wollen.
F: Was brauche ich alles für den Casebau?
A: Handwerkliches Geschick, die ganzen Einzelteile, Werkzeug, einen Plan.
F: Was für Werkzeug brauch ich denn?
A: Mindestens eine gute(!!) Nietenzange, 5er Metallbohrer, Bohrmaschiene; Stichsäge mit Holz/Alublatt, evtl. eine Oberfräse. Wer auch seine Platten selbst sägen will, eine Tischkreissäge mit Anschlag; Spanngurte und/oder Schraubzwingen zur Fixierung sind auch empfehlenswert.
F: Ich will ein ganz normales 19" Case bauen. Was für Teile brauche ich?
A: Holzplatten für alle Seiten, Eck/Kantleisten, Schließprofile für Deckel, Kugelecken, Griffe, Butterflys, evtl Blue Wheels, Nieten.
F: Wo bekomme ich Caseholz?
A: Bei den Casebauern oder Zubehörlieferanten (siehe oben), Baumarkt, Holzhandel.
F: Aber welches Holz soll ich denn nehmen?
A: Einfach mal die Homepages der Casebauer anschauen. Meistens sind die verwendeten Holzarten angegeben. So zeigt sich recht schnell was Sinn macht wenn man etwas bestimmtes nachbauen will.
F: Wie befestigt man Blue-Wheels?
A: Von der Case-Innenseite werden Einschlagmuttern befestigt und die Blue-Wheels von unten gegengeschraubt. Man schraubt die Rollen i.d.R. nicht direkt ans Case, sondern legt ein Brett dazwischen, das über die gesamte Breite des Cases reicht. Dies dient dazu den Druck besser über den gesamten Caseboden zu verteilen.
F: Wieviele cm sind noch mal ein Zoll?
A: 1"=2,54cm. Zum Berechnen: Zoll/Zentimeter Umrechnung.
F: Was ist mit Luftzirkulation, etc.?
A: Die Antwort dazu steht i.d.R. in den Anleitung der einzubauenden Geräten. Hier sind meistens Temperaturbereiche und Einbauhinweise angegeben. Diese Infos zeigen recht deutlich wann gehandelt werden muss. Möglichkeiten gibt es viele. Platz zwischen den Geräten lassen, Lüftungsblenden einsetzten (siehe Zubehörhändler), Lüfter einbauen (siehe Zubehörhändler).
F: Was muss man beim Geräte-Einbau beachten?
A: Die Hinweise im Manual. Dann macht es Sinn Plastikunterlegscheiben unter den Schraubenköpfen zu verwenden. Das schont die Frontblenden vor Kratzer. Viele Geräte haben eine HE-Größe angegeben, und dann aber noch Gummifüsse an der Unterseite, die das Ganze ein kleines Stück größer machen. Daran sollte man denken, sonst wird es schnell zu eng in der Kiste. Oftmals sind diese Füße abnehmbar.
F: Welche Farbe soll mein Case denn bekommen?
A: Die Frage wurde hier tatsächlich schon mehrfach gestellt. Allen die sich darüber im Únklaren sind kann ich nur zu rosa/pink raten. Sieht trendy aus und die Mädels stehen drauf.
F: Wie baut man Scharniere/Griffe/Butterflys ein?
A: Es macht Sinn sich zuerst eine Schablone anzufertigen und diese dann genau auf dem Case auszurichten. Dann wird die Form mit Stichsäge oder Oberfräse ausgesägt, und das war's auch schon
Abschließend
Natürlich sind Threads zu Cases und Equipment-Transport weiterhin erlaubt und willkommen. Jedoch können viele der auftauchenden Fragen mit diesen Informationen hier erledigt werden. Wer darüber hinaus noch Informationen sucht oder Tipps braucht darf natürlich wie gewohnt fragen.
Da es sich hier im eine Informations-Sammlung handelt, ist dieser Thread geschlossen und nicht zum Diskutieren gedacht. Habt ihr Anregungen, Fragen, Ergänzungen oder Kritik, wendet euch bitte an mich oder den Mod eures Vertrauens, dann werden eure Informationen eingepflegt.
(edit: tote Links repariert)
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: