"Burn in" oder "Einbrennen" von IEM, Kopfhörern oder Lautsprechern?

Grato
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Hallo zusammen,

ich würde gerne mal ne Frage in den Raum werfen. Was haltet ihr vom Einbrennen oder "burn in" von Kopfhörer oder InEars ?

Ist das eher ne Glaubensfrage, eine Anpassungsfrage von Polstern etc. oder wissenschaftlich nachvollziehbar ?

Gruß Grato
 
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Moin,

ich kenne Einbrennen generell als Prozess, der fehlerhafte Hardware aufzeigen soll. In der Ausfallverteilung wird oft die Badewannenkurve herangezogen. Heißt: Zu Anfang treten viele Fehler auf, weil einfach defekte Hardware da ist. Manche Geräte tun erst gar nicht, andere fallen recht schnell aus. Sind diese mal ausgetauscht, ist ne Weile Ruhe in der Bude. Irgendwann treten dann wieder vermehrt Alterserscheinungen auf. Das ergibt bildlich die Badewannenkurve.

So was kann man mit Schallwandlern natürlich auch machen. Passiert bei hochwertigen Geräten aber sowieso schon beim Hersteller in der Qualitätssicherung. Sollte man jedenfalls meinen. Wenn man es also richtig machen wollte, müsste man auf korrekte Funktionalität testen. D.h. z.B. Frequenzgangmessung... vorher und nachher unter vergleichbaren Bedingungen.


Lautsprecher (egal welcher Größe) erst mal ne Weile laufen zu lassen, damit sich die Mechanik schön einschwingt und der Klang feiner wird, halte ich für Voodoo.

MfG, livebox
 
Grüße,

Lautsprecher (egal welcher Größe) erst mal ne Weile laufen zu lassen, damit sich die Mechanik schön einschwingt und der Klang feiner wird, halte ich für Voodoo.

Ich war schon immer ein wenig abergläubisch, aber da hat es bei mir auch aufgehört. Wobei ich der festen Überzeugung bin, dass genug Leute ihre Speaker mit den wüstesten Tönen und Frequenzfolgen etc. vor dem Echtbetrieb bearbeiten.

Gruß Grato
 
Wobei ich der festen Überzeugung bin, dass genug Leute ihre Speaker mit den wüstesten Tönen und Frequenzfolgen etc. vor dem Echtbetrieb bearbeiten.

Ich bin der festen überzeugung, dass man bei vielen Bands der Zusatz "vor dem Echtbetrieb" weg lassen kann :D
(Das war so ne Steilvorlage, die musste ich einfach kommentieren...)

Aber mal im Ernst, was soll das - angeblich - bringen? Ich versteh's weder auf die physikalische noch auf die "populärwissenschaftliche" Art?
 
Aber mal im Ernst, was soll das - angeblich - bringen? Ich versteh's weder auf die physikalische noch auf die "populärwissenschaftliche" Art?

Ich versteh es ja auch nicht (siehe Eingangspost). Darum hab ich ja gefragt :) Im Netz gibt es die wildesten Ideen dazu.
 
Also bei Lautsprechern ist es so, dass sie am Anfang anders klingen wie wenn sie schon eine weile im Einsatz sind. Dann ändert sich für lange Zeit nur noch wenig am Sound.
Dazu muss man aber nicht zwingend die Lautsprecher "Einwobbeln" (was man in der Regel mit tieffrequenten Sinussignalen (20 hz) Freeair macht), man kann auch einfach damit leben.
Als ich 2x15" Gehäuse neu bestückt habe waren die zu Anfang mindestens 20 db leiser als nach 30 min. Betrieb.
 
Hast du die 20 db gemessen oder "gehört" ? Ich halte das wie Livebox ebenfalls für Audiophilen Vodoo..... ausser ich werde hier Messtechnisch eines besseren belehrt.:D
 
das war nicht gemessen, aber deutlich gehört.
Meinen Soundcheck-Song eingelegt und Bässe und Tops passend eingepegelt.
Dann mal etwas Gas gegeben, und nach und nach konnte ich bei den Bässen von +15db am Controller auf -5 gehen.....

Inwieweit das bei Inear-Hörern von Belang ist weiss ich nicht, bei kaufboxen nehme ich an dass hier die Chassis bereits bvor sie eingebaut werden eingewobbelt werden, da sie sonst im Laden garnicht klingen würden.
Das einwobbeln/Einspielen ist also vor allem dann wichtig wenn man entweder selber Boxen mit Fabrikneuen Chassis baut oder einen Fabrikneuen Speaker als Ersatz einbaut.

ev.solle man das aber im PA-Selbstbau oder so Diskutieren, da gibts bestimmt mehr qualifizierten Input, da die Leute da öfter damit zu tun haben.
 
Hallo,

ev.solle man das aber im PA-Selbstbau oder so Diskutieren, da gibts bestimmt mehr qualifizierten Input, da die Leute da öfter damit zu tun haben.

ich habe den Thread aus dem IEM-Subforum mal weiter in die PA-Plauderecke verschoben, denn es handelt sich ja weniger um einen konkreten Anwendungsfall als vielmehr um ein typisches "Laber-Thema" ;)...
 
livebox ... "Einbrennen" hat nix mit "wir zeigen Fehler auf" zu tun ... bei Kopfhörern, etc. ist dies sicherlich nicht relevant, aber bei Bässen ist das "Einspielen" eine sehr sinnvolle Aktion ... pack mal neue Chassis in ein Gehäuse und pack die nächsten Chassis in ein zweites Gehäuse und lass die Chassis nahe an Xmax über 12h schwingen ... miß danach und Du weißt, was mit "Einbrennen" gemeint ist ;) ... gut für IEM, Kopfhörer und Co. ist der Effekt eher akademisch ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
livebox ... "Einbrennen" hat nix mit "wir zeigen Fehler auf" zu tun ...

Doch, hat es! Offensichtlich wird aber in diesen Begriff unterschiedliches hineingedeutet. Der von dir, humi, beschriebene Effekt ist mir auch bekannt, allerdings unter einem anderen Namen.

Einbrennen, burn in, oder auch run in wird in der Elektronikfertigung durchaus eingesetzt um Frühausfälle von Hardware aufzudecken, bevor der Kunde das Gerät in die Finger bekommt.

... bei Kopfhörern, etc. ist dies sicherlich nicht relevant...

Ohne die vom Threadstarter nachgeschobenen Anmerkungen hätte es aber in die Richtung gehen können. Mit einem Burn in Test könnte man da durchaus Reklamationsquoten senken. Ist halt die Frage, ob der Kunde das bezahlen will.
 
Gerade PA-Chassis im Bassbereich sind sehr "steif", wenn sie aus der Fabrik kommen. Die Pappe muss erst bewegt werden, bevor Sicke und Spinne(n) ihre angedachte Beweglichkeit bekommen und somit so performen, wie sie sollen. Das lässt sich wie schon gesagt wurde auch messtechnisch gut belegen.

Aber 20dB Unterschied erscheint mir viel zu krass. Das habe ich noch nicht erlebt. Mal so 6dB im Tiefbassbereich, das kommt vor.
 
also bei mir warens definitiv mehr, also 15db minimum, wie gesagt war das aber von "Fabrikneu und stoff drauf, und dann konnte ich eben minutenweise den Gain verringern..... (waren 18Sound LW1500 in 2x15" BR, 4 Subs je seite, alle neu bestückt)
 
Ich kann das für Lautsprecher bestätigen.
TRS218 z.B. haben im gerade ausgepackten Zustand einen ziemlich massiven 70Hz Peak, weil untenrum auf Grund der noch brettharten Einspannung einfach Pegel fehlt. Gleiches gilt auch für die HD-BBs.
Da war ich mal regelrecht erschrocken, dass ich die Kickdrum beim Soundcheck bis weit in die Limiter anschieben musste, damit da was passiert. Während des ersten Sets konnte ich das dann massiv zurücknehmen und nach etwa 3h Einspielzeit verhielten sich diese beiden nagelneuen Exemplare genau so wie die bereits benutzten.

Auch bei BR-7, TRS112 und vielen anderen Lautsprechern im PA-Bereich verändert sich der Klang (messtechnisch belegbar) nach ein paar Stunden Benutzung. Das gilt für Konuslautsprecher ab einer gewissen Größe, die viel Hub machen müssen. Bei Hochtönern ist der Effekt für mich nicht bemerkbar.
 
Hallo zusammen und frohe Ostern,

Ich habe eine Frage an die Fachleute. Ich habe für ca. 3 Stunden bei meinem Combo über USB ein burn in Audio von YouTube abgespielt. Ist eine Art brummen. Lautstärke eher niedrig. So in etwa Zimmerlautstärke.
Der speaker war komplett neu.
Kann der speaker dadurch schaden nehmen, wenn ich das weiter mache?

Danke und Gruß
 
Kannst Du das Video mal verlinken hier?

In Zimmerlautstärke abgespielt sollte es eigentlich unschädlich sein, aber wer weiß, was da jemand für Frequenzbrei reingepackt hat…
 


Na klar. Das ist es.
 
1650195358979.png


Das, was man dort hört, macht mich beim Betrachten auf dem Analyser nicht nervös - es handelt sich um ein Rauschsignal, dass im Bereich unter ca. 150 Hz mit "irgendwelchen" Tönen unterlegt ist, die sich ständig ändern. Der Pegel scheint vom Ersteller unterhalb von 50 Hz schon beschnitten worden zu sein - jedenfalls ist da nichts, was die Membranen in den Tod schicken könnte. Giftig ist immer eine Frager der Dosierung - wenn Du dies Video in voller Lautstärke 10h abspielst, wäre ich mir nicht sicher, ob das gut für den Speaker ist. Wenn Du es in Zimmerlautstärke abspielst (d.h. Du kannst Dich mit einem anderen Menschen währenddessen ohne lauter zu reden unterhalten), ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unschädlich (jedenfalls nicht schädlicher als einfach über den Kombo zu spielen).
Ob das ganze etwas bringt, musst du selber für Dich entscheiden - das gerade die Pappsicken von hart eingespannten Chassis sich erstmal lösen müssen, ist aber ein in der Szene bekanntes Phänomen (siehe dazu auch weiter im Thread oben die Beschreibung der Subwoofer-Chassis). Fakt ist: nach 10h Einspielen des Amps mit normalen Gitarrenspiel ist der Effekt genauso da - einen Vorteil hast Du durch das Einbrennsignal nicht. Du sparst Dir nur 10h Gedaddel...
 

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