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Das "kleine Besteck" Gassi geführt ...
Ein Kollege, mit dem ich öfters zusammen Beschallungen mache, hat zugeschlagen und in ein ordentliches PA-System von RCF investiert. Vier Bässe RCF 8003, zwei Tops RCF 7001, zwei Nearfills RCF ART 722. Gestern haben wir mal das "kleine Besteck" Gassi geführt und eine Live-Beschallung für 200 erwartete Gäste durchgeführt. Pro Seite haben wir einen Bass und die 722 Tops aufgebaut und vier deftige Rockbands damit übertragen. Geordert war ursprünglich die Electro Voice Eliminator-PA, aber wir wollten die RCF mal ausprobieren, und da sie auf dem Papier etwas mehr bringt als die EV, haben wir dem Veranstalter angeboten, ihm ohne Aufpreis eine größere Anlage hinzustellen. Er war einverstanden (und nach dem Gig total glücklich, soviel sei schon im Vorfeld erwähnt).
Der kleine Rest der Anlage bestand aus einem A&H GL3300 mit 24 Kanälen (organisiert als 20 Mono- plus 4 Stereokanäle), Siderack mit 3 EQs dbx 2231 für die Front und vier Monitorwege, zusätzlich dem TC Finalizer Express als "Mastering-Machine" in der Summe, auf der Effektseite ein Lexicon MPX-500 als Haupthall, ein uraltes Lexicon Alex für das Gated Reverb auf Snare und Toms und ein TC Electronic G-Sharp als tapbares Delay. Eigentlich gibt das TC im parallel mode ja zwei Effekte her, die auf einen gemeinsamen Stereoausgang geführt werden, aber den eingestellten Ambient (Early Reflections) haben wir dann doch nicht benutzt, wir brauchten ihn einfach nicht.
Weit weniger glorreich ging es im Dynamics-Rack zu (*schäm*) - Behringer, soweit das Auge reicht - zwei Vierfach-Kompressoren namens MultiCom und das QuadGate kamen zum Einsatz. Vorhanden und vorbereitet, aber nicht scharfgeschaltet war eine zweikanalige NoiseReduction für die Keyboards (die aber dankenswerterweise gar nicht rauschten).
Die Mikrofonfront sprach folgendes: Drum-Miking by Sennheiser and Beyerdynamic! Mein neues Sennheiser e902 an der Bassdrum (sehr geil!), mein e905 an der Snare (dito), drei alte (aber schön crips-knackige) Beyerdynamic M422 an HiHat und zwei Roto-Toms (dass es sowas noch gibt!), drei dynamische Beyerdynamic Opus 66 an Hänge- und zwei Standtoms (knallen schön rein). Overheads waren meine beiden dynamischen M201 - also nicht ein einziger Condenser auf der Bühne! Gegatet wurden BD und die drei Toms.
Desweiteren meine zwei Sennheiser e906 für die Gitarren, Palmer DI-Box für die Keyboards, Bassabnahme über eine Amp-eigene DI-Box plus Abnahme eines Speakers mit einem BD-Mikro N/D 868 von Electro Voice (sein letzter Einsatz, es steht bereits auf ebay - danke für all die guten Jahre, N/D!). Was noch? Ach ja, da es um R'n'R der derberen Sorte ging, waren es vier Gesangsmikros von Shure - zwei Beta 58 für Lead, zwei SM 58 für Backing Vocals. Alle Vocals wurden einzeln komprimiert (also nicht über eine Gruppe), auch der Bass - die beiden Basskanäle liefen durch zwei stereoverkoppelte Kanäle des Behringer MultiComp. Warum stereoverkppelt? Ganz einfach, DI-Signal und Speakersignal haben ein leicht unterschiedliches Dynamikverhalten. Einzeln macht das gar nichts, wenn man aber die beiden Signale mischt, würde sich das Klangverhalten je nach Lautstärke ein wenig ändern. Durch die Benutzung der Stereoverkopplung wird das etwas ausgeglichen.
Ach ja, das Monitoring lief über vier Monitore aus der ElectroVoice iEliminator-Serie, 15/2er mit 1-Zoll-Horn, aber ohne großes Mittenloch. Amping von Dynacord. Ein fünfter EV-Wedge mit Yamaha-Amping wurde zwar für das Monitoring der Bassistenposition aufgebaut, aber nicht aktiviert - die bekamen mehr als genug über die drei Montore an der voderen Bühnenfront mit! Um das klar zu stellen - die Drummer hatten ebenfalls so ein Wedge und waren zufrieden damit!
Trotz der zehn Mikrofone standen nur vier Stative ums Drumset rum: Ein kleines vor der BD, eins für das HiHat-Mikro, zwei für die Overheads (nur eins, wenn ich nicht die Stereoschiene vergessen hätte), auch eins der Gitarrenmikros konnte ich mittels Sennheiser Schraubklemme direkt an der Box befestigen. Dazu muss das Seitenholz weit genug vorstehen, sonst bekommt man die Klemme nicht befestigt. Jedenfalls führen die ganzen Klemmen zu einer deutlichen Reduzierung des Stativwaldes auf der Bühne. Das spart Gewicht beim Transport und Platz auf der Bühne, sieht gut aus, ist billiger und weniger fehleranfällig - kein wegbrechendes Instrumentensignal oder plötzliches Feedback mehr, weil einer der Akteure im Adrenalinrausch des Gigs versehentlich ein Stativ verstellt hat!
Kurz zum Licht: Vier Ypoc 250 Wackeleimer, die den Hauptteil der Show bestritten, zwei Viererbars an den Seiten der Bühne, bunt, zwei Viererbars hinten, weiss, als Test für einen ACL-Ersatz, zwei Stufenlinsen zur Aufhellung der Gesichter von vorne. Das ganze von meinem Kollegen über eine Licon CX kontrolliert.
Musikalisch wurde es HEFTIG! In der Reihenfolge ihres Auftretens standen on stage: Die Lebensretter (bad taste rock, www.dielebensretter.de), Dirty Fingers (www.dirtyfingers-rock.de), August Green (beer drinkers rock and roll, www.augustgreen.de) und King Vegas (kick-ass rock and roll, www.kingvegas.de). Die Dirty Fingers hatten ihren eigenen Tech dabei, die ersten beiden Bands hat er gemischt, ich die letzten beiden. Allein hätte kein Mensch vier Bands am Stück konzentriert mischen können. Jedenfalls nicht bei diesen Pegeln!
Die Bands haben nämlich alle ein ganz schönes Brett von der Bühne geschoben, die PA war am Arbeiten, laut, aber unangestrengt. Das änderte sich erst bei King Vegas, die eine so derbe Kelle präsentierten, dass ich dem Schutzpatron aller Beschaller, dem Heiligen Dezibelius, für die Eingebung dankte, die RCF-Anlage mitzunehmen - die EV hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach pulverisiert. Aber auch hier feinster Sound dank RCF, klare Höhen, deutlich auflösende Mitten, körperlich fühlbare Bässe. Durch geringe Verzerrungen der Speaker kam es einem auch gar nicht so laut vor, erst wenn man versuchte, dem Nebenmann was zu sagen, stellte man fest, dass das (selbst am FOH) nur klappte, wenn an ihm direkt ins Ohr brüllte! Der mit Abstand lauteste Gig, den ich je gemischt habe.
Die exzessiven Pegel bedingten auch, dass wir Monitore und PA ordentlich einpfeifen mussten - normalerweise ziehe ich (wenn überhaupt) an meinen EVs höchstens ein bis zwei Bänder, hier waren es pro Wedge vier bis sechs Bänder, die wir um bis zu vier dB zurücknahmen. Auch auf der Front-PA reduzierten wir einige Bänder ein wenig. Zum Schluss aber hatten wir auf allen Wegen wieder fünf bis acht dB Gain before Feedback. Lustig war folgende Entdeckung: Der Sänger der Dirty Fingers spielt eine Gibson Explorer, und die glatte Oberfläche wirft kräftige Reflexionen vom Wedge ins Mikro, so dass wir uns wunderten, wo denn auf einmal das Feedback herkommt, wenn er ans Mikro geht - Gitarre weg, Feedback weg. So kann's gehen. Unser Vorschlag, die Axt mit Fell zu beziehen, verhallte allerdings unberücksichtigt ...
Fazit des Abends: Bands happy ("Boah ey, Du zeigst dem Tech 'mach mich mal auf'm Moni lauter', und er macht mich auf'm Moni lauter!"), Veranstalter happy ("Cool, Ihr habt ja ganz schön aufgefahren."), Publikum happy ("Boah, ey!"), Tech happy ("Da wär' noch mehr gegangen!"), Beschaller happy ("Drei neue Geräte dabei, und ALLE funktionieren wie gewünscht!").
Meine neuen Geräte waren das Sennheiser e902 BassDrum-Mic (sehr guter Sound, easy Handling), das Lexicon MPX-500 (einfach ein wunderschöner Hall) und der TC Finalizer Express. Dieser Multiband Kompressor/Limiter/Leveler hat mich ja richtig fasziniert, angefangen von der Bedienungsanleitung (sinngemäß "Wenn Sie keine langen Handbücher mögen, legen Sie dieses Heft weg und benutzen Sie den Finalizer Express einfach!") über das Handling bis hin zur Soundverdichtung - man hat das Gefühl, alles wird deutlicher, detailreicher, hörbarer. Dabei bleiben die Beeinflussungen subtil, wenn man das so mag, können aber auch deutlichere Formen annehmen. Da wird demnächst mal ein eigenes Review folgen.
Hope you like this. Ich jedenfalls freue mich schon auf Oktober, da fahren wir bei zwei Veranstaltungen die große Anlage (vier Bässe, die beiden 7001 Tops) auf. Nach den Erfahrungen mit den 722ern und den beiden Bässen kann ich es kaum noch erwarten!
Viele Bässe, äh, Grüße
Jo
PS: Mit solchem Material ist es wesentlich einfacher, ein Ergebnis auf professionellem Level abzuliefern. Nach dem Wochenende überlege ich wirklich, ob ich das nicht zu meinem Beruf mache. Es läuft einfach zu gut, und wenn ich am Pult stehe, bin ich glücklich!
Ich verbreite gerne meine Ansicht zur Klassifizierung von Equipment:
- Amateurequipment: Macht Probleme (oder muss ganz gezielt eingesetzt werden, damit es keine Probs macht)
- semiprofessionelles Equipment: Macht KEINE Probleme (man muss auch nicht so darauf achten, wozu man es denn einsetzt)
- professionelles Equipment: Löst Probleme, no matter what you do with it!
Eine Kehrseite der Professionalität gibt es aber auch: Für denselben Job hätten wir locker 40% bis 60% mehr verlangen müssen - die ganzen Abgaben, Versicherungen, Beiträge, dazu dann Aufbauhelfer, die ebenfalls versichert werden müssen. Man muss als Profi pro Veranstaltung auch höhere Geqinne erzielen, sonst reicht es nicht zum Leben (und München ist einfach ein sehr teures Pflaster). Da kommt ganz schön was zusammen!
Nächstes Jahr plant der Veranstalter jedenfalls ein OpenAir - da wird dann die große Anlage angekarrt! Bis dahin hoffentlich auch mit modernen Aktivmonitoren (deutlich weniger Schlepperei im Vergleich zu passiven Boxen plus Ampracks!). Dazu eine Bühne samt Bühnendach, und neben DIESEN Kosten geht der Preis für die PA quasi im "Rauschen" unter ...
Ein Kollege, mit dem ich öfters zusammen Beschallungen mache, hat zugeschlagen und in ein ordentliches PA-System von RCF investiert. Vier Bässe RCF 8003, zwei Tops RCF 7001, zwei Nearfills RCF ART 722. Gestern haben wir mal das "kleine Besteck" Gassi geführt und eine Live-Beschallung für 200 erwartete Gäste durchgeführt. Pro Seite haben wir einen Bass und die 722 Tops aufgebaut und vier deftige Rockbands damit übertragen. Geordert war ursprünglich die Electro Voice Eliminator-PA, aber wir wollten die RCF mal ausprobieren, und da sie auf dem Papier etwas mehr bringt als die EV, haben wir dem Veranstalter angeboten, ihm ohne Aufpreis eine größere Anlage hinzustellen. Er war einverstanden (und nach dem Gig total glücklich, soviel sei schon im Vorfeld erwähnt).
Der kleine Rest der Anlage bestand aus einem A&H GL3300 mit 24 Kanälen (organisiert als 20 Mono- plus 4 Stereokanäle), Siderack mit 3 EQs dbx 2231 für die Front und vier Monitorwege, zusätzlich dem TC Finalizer Express als "Mastering-Machine" in der Summe, auf der Effektseite ein Lexicon MPX-500 als Haupthall, ein uraltes Lexicon Alex für das Gated Reverb auf Snare und Toms und ein TC Electronic G-Sharp als tapbares Delay. Eigentlich gibt das TC im parallel mode ja zwei Effekte her, die auf einen gemeinsamen Stereoausgang geführt werden, aber den eingestellten Ambient (Early Reflections) haben wir dann doch nicht benutzt, wir brauchten ihn einfach nicht.
Weit weniger glorreich ging es im Dynamics-Rack zu (*schäm*) - Behringer, soweit das Auge reicht - zwei Vierfach-Kompressoren namens MultiCom und das QuadGate kamen zum Einsatz. Vorhanden und vorbereitet, aber nicht scharfgeschaltet war eine zweikanalige NoiseReduction für die Keyboards (die aber dankenswerterweise gar nicht rauschten).
Die Mikrofonfront sprach folgendes: Drum-Miking by Sennheiser and Beyerdynamic! Mein neues Sennheiser e902 an der Bassdrum (sehr geil!), mein e905 an der Snare (dito), drei alte (aber schön crips-knackige) Beyerdynamic M422 an HiHat und zwei Roto-Toms (dass es sowas noch gibt!), drei dynamische Beyerdynamic Opus 66 an Hänge- und zwei Standtoms (knallen schön rein). Overheads waren meine beiden dynamischen M201 - also nicht ein einziger Condenser auf der Bühne! Gegatet wurden BD und die drei Toms.
Desweiteren meine zwei Sennheiser e906 für die Gitarren, Palmer DI-Box für die Keyboards, Bassabnahme über eine Amp-eigene DI-Box plus Abnahme eines Speakers mit einem BD-Mikro N/D 868 von Electro Voice (sein letzter Einsatz, es steht bereits auf ebay - danke für all die guten Jahre, N/D!). Was noch? Ach ja, da es um R'n'R der derberen Sorte ging, waren es vier Gesangsmikros von Shure - zwei Beta 58 für Lead, zwei SM 58 für Backing Vocals. Alle Vocals wurden einzeln komprimiert (also nicht über eine Gruppe), auch der Bass - die beiden Basskanäle liefen durch zwei stereoverkoppelte Kanäle des Behringer MultiComp. Warum stereoverkppelt? Ganz einfach, DI-Signal und Speakersignal haben ein leicht unterschiedliches Dynamikverhalten. Einzeln macht das gar nichts, wenn man aber die beiden Signale mischt, würde sich das Klangverhalten je nach Lautstärke ein wenig ändern. Durch die Benutzung der Stereoverkopplung wird das etwas ausgeglichen.
Ach ja, das Monitoring lief über vier Monitore aus der ElectroVoice iEliminator-Serie, 15/2er mit 1-Zoll-Horn, aber ohne großes Mittenloch. Amping von Dynacord. Ein fünfter EV-Wedge mit Yamaha-Amping wurde zwar für das Monitoring der Bassistenposition aufgebaut, aber nicht aktiviert - die bekamen mehr als genug über die drei Montore an der voderen Bühnenfront mit! Um das klar zu stellen - die Drummer hatten ebenfalls so ein Wedge und waren zufrieden damit!
Trotz der zehn Mikrofone standen nur vier Stative ums Drumset rum: Ein kleines vor der BD, eins für das HiHat-Mikro, zwei für die Overheads (nur eins, wenn ich nicht die Stereoschiene vergessen hätte), auch eins der Gitarrenmikros konnte ich mittels Sennheiser Schraubklemme direkt an der Box befestigen. Dazu muss das Seitenholz weit genug vorstehen, sonst bekommt man die Klemme nicht befestigt. Jedenfalls führen die ganzen Klemmen zu einer deutlichen Reduzierung des Stativwaldes auf der Bühne. Das spart Gewicht beim Transport und Platz auf der Bühne, sieht gut aus, ist billiger und weniger fehleranfällig - kein wegbrechendes Instrumentensignal oder plötzliches Feedback mehr, weil einer der Akteure im Adrenalinrausch des Gigs versehentlich ein Stativ verstellt hat!
Kurz zum Licht: Vier Ypoc 250 Wackeleimer, die den Hauptteil der Show bestritten, zwei Viererbars an den Seiten der Bühne, bunt, zwei Viererbars hinten, weiss, als Test für einen ACL-Ersatz, zwei Stufenlinsen zur Aufhellung der Gesichter von vorne. Das ganze von meinem Kollegen über eine Licon CX kontrolliert.
Musikalisch wurde es HEFTIG! In der Reihenfolge ihres Auftretens standen on stage: Die Lebensretter (bad taste rock, www.dielebensretter.de), Dirty Fingers (www.dirtyfingers-rock.de), August Green (beer drinkers rock and roll, www.augustgreen.de) und King Vegas (kick-ass rock and roll, www.kingvegas.de). Die Dirty Fingers hatten ihren eigenen Tech dabei, die ersten beiden Bands hat er gemischt, ich die letzten beiden. Allein hätte kein Mensch vier Bands am Stück konzentriert mischen können. Jedenfalls nicht bei diesen Pegeln!
Die Bands haben nämlich alle ein ganz schönes Brett von der Bühne geschoben, die PA war am Arbeiten, laut, aber unangestrengt. Das änderte sich erst bei King Vegas, die eine so derbe Kelle präsentierten, dass ich dem Schutzpatron aller Beschaller, dem Heiligen Dezibelius, für die Eingebung dankte, die RCF-Anlage mitzunehmen - die EV hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach pulverisiert. Aber auch hier feinster Sound dank RCF, klare Höhen, deutlich auflösende Mitten, körperlich fühlbare Bässe. Durch geringe Verzerrungen der Speaker kam es einem auch gar nicht so laut vor, erst wenn man versuchte, dem Nebenmann was zu sagen, stellte man fest, dass das (selbst am FOH) nur klappte, wenn an ihm direkt ins Ohr brüllte! Der mit Abstand lauteste Gig, den ich je gemischt habe.
Die exzessiven Pegel bedingten auch, dass wir Monitore und PA ordentlich einpfeifen mussten - normalerweise ziehe ich (wenn überhaupt) an meinen EVs höchstens ein bis zwei Bänder, hier waren es pro Wedge vier bis sechs Bänder, die wir um bis zu vier dB zurücknahmen. Auch auf der Front-PA reduzierten wir einige Bänder ein wenig. Zum Schluss aber hatten wir auf allen Wegen wieder fünf bis acht dB Gain before Feedback. Lustig war folgende Entdeckung: Der Sänger der Dirty Fingers spielt eine Gibson Explorer, und die glatte Oberfläche wirft kräftige Reflexionen vom Wedge ins Mikro, so dass wir uns wunderten, wo denn auf einmal das Feedback herkommt, wenn er ans Mikro geht - Gitarre weg, Feedback weg. So kann's gehen. Unser Vorschlag, die Axt mit Fell zu beziehen, verhallte allerdings unberücksichtigt ...
Fazit des Abends: Bands happy ("Boah ey, Du zeigst dem Tech 'mach mich mal auf'm Moni lauter', und er macht mich auf'm Moni lauter!"), Veranstalter happy ("Cool, Ihr habt ja ganz schön aufgefahren."), Publikum happy ("Boah, ey!"), Tech happy ("Da wär' noch mehr gegangen!"), Beschaller happy ("Drei neue Geräte dabei, und ALLE funktionieren wie gewünscht!").
Meine neuen Geräte waren das Sennheiser e902 BassDrum-Mic (sehr guter Sound, easy Handling), das Lexicon MPX-500 (einfach ein wunderschöner Hall) und der TC Finalizer Express. Dieser Multiband Kompressor/Limiter/Leveler hat mich ja richtig fasziniert, angefangen von der Bedienungsanleitung (sinngemäß "Wenn Sie keine langen Handbücher mögen, legen Sie dieses Heft weg und benutzen Sie den Finalizer Express einfach!") über das Handling bis hin zur Soundverdichtung - man hat das Gefühl, alles wird deutlicher, detailreicher, hörbarer. Dabei bleiben die Beeinflussungen subtil, wenn man das so mag, können aber auch deutlichere Formen annehmen. Da wird demnächst mal ein eigenes Review folgen.
Hope you like this. Ich jedenfalls freue mich schon auf Oktober, da fahren wir bei zwei Veranstaltungen die große Anlage (vier Bässe, die beiden 7001 Tops) auf. Nach den Erfahrungen mit den 722ern und den beiden Bässen kann ich es kaum noch erwarten!
Viele Bässe, äh, Grüße
Jo
PS: Mit solchem Material ist es wesentlich einfacher, ein Ergebnis auf professionellem Level abzuliefern. Nach dem Wochenende überlege ich wirklich, ob ich das nicht zu meinem Beruf mache. Es läuft einfach zu gut, und wenn ich am Pult stehe, bin ich glücklich!
Ich verbreite gerne meine Ansicht zur Klassifizierung von Equipment:
- Amateurequipment: Macht Probleme (oder muss ganz gezielt eingesetzt werden, damit es keine Probs macht)
- semiprofessionelles Equipment: Macht KEINE Probleme (man muss auch nicht so darauf achten, wozu man es denn einsetzt)
- professionelles Equipment: Löst Probleme, no matter what you do with it!
Eine Kehrseite der Professionalität gibt es aber auch: Für denselben Job hätten wir locker 40% bis 60% mehr verlangen müssen - die ganzen Abgaben, Versicherungen, Beiträge, dazu dann Aufbauhelfer, die ebenfalls versichert werden müssen. Man muss als Profi pro Veranstaltung auch höhere Geqinne erzielen, sonst reicht es nicht zum Leben (und München ist einfach ein sehr teures Pflaster). Da kommt ganz schön was zusammen!
Nächstes Jahr plant der Veranstalter jedenfalls ein OpenAir - da wird dann die große Anlage angekarrt! Bis dahin hoffentlich auch mit modernen Aktivmonitoren (deutlich weniger Schlepperei im Vergleich zu passiven Boxen plus Ampracks!). Dazu eine Bühne samt Bühnendach, und neben DIESEN Kosten geht der Preis für die PA quasi im "Rauschen" unter ...
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