Weit reichender Bass für Open Air, Zelt und Scheune – preisoptimiert

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Angeregt durch diese Diskussion um Selbstbau für Dorffeste und unserem letzten Gig, frage ich mich, wie man eher, günstiger, einfacher, billiger eine größere Reichweite der PA-Bässe erzielen kann: Mehr (kleine) BR-Subs oder (ggf. größere) Basshörner?

Letztens haben wir in 'ner Scheune auf 'n Dorffest gespielt. Wir hatten zwei aktive 15er BR Sub (nicht unsere Achats, was geliehenes, sehr "amtlich"). Zwischen den Boxen war es sehr heftig, 5 m vor der Bühne richtig nett, aber schon 8 m von der Bühne weg ließ der Spaß schnell nach. Draußen war kein richtiger Bass mehr. Dabei waren gar nicht so viele Leute da...

Es geht nicht um laut. Und nur um die Reichweite der Bässe. Von den Tops hat man hinten und draußen genug und angenehm gehört. es fehlte nur das Fundament untenrum. Natürlich muss auch das Budget beachtet werden. Aufwändiger LA-Aufbau mit Einmessen und ausgebildeten Techniker vor Ort ist idR. nicht drin.

Gespielt werden soll Allerweltscover live und anschließende Dorfdisco. Also kein Metallpegel oder Hip-Hop-Hüpfer. Bei unserer Veranstaltung wurde die PA von der Konserve mehr gefordert als bei unserer Livemusik.
 
Eigenschaft
 
"Zwischen den Boxen" klingt sehr nach L/R-Aufstellung der Bässe.

Nehmt mehr Bässe und verteilt die gleichmäßig über die Breite der Bühne (im besten Falle habt ihr so viele, dass die Bässe sogar alle aneinander koppeln).

Leistungsstärkere Bässe können natürlich auch nie schaden. ;)
 
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Ja, R/L-Aufstellung. Ging nicht anders mit dem gemieteten Material. Es war aber auch keine Problem mit zu wenig Bass. Wir hätten den auch locker doch zwei Pfund aufdrehen können. Dann wären vielleicht die Sängerinnen vorn geplatzt...

Haben denn schon zwei kleine BR-Bässe mittig aufgestellt (neben- oder übereinander?) schon eine nennenswerte Richtwirkung? Vielleicht sogar nach vorn?
 
Da gibt es doch mehrere Möglichkeiten, doch findet man diese tonnenweise auch im Netz.

1. Hybrid- oder echte Hörner verwenden. Diese Konstrukte richten schon mal ein wenig und je mehr desto besser. Das geht dann schon auf Strecke, hat aber - je gerichteter - in der Breite Probleme.

2. Viele Bässe verwenden und entsprechend Stellen. Oftmals hilft auch nur ausprobieren.

An Stellmöglichkeiten gibt es eben:
Monocluster
Zahnlücke
Zahnlücke gebogen
Zahnlücke delayed
End Fire Array
CSA in Verbindung mit den oben genannten Anordnungsvarianten.

Eine gute Arbeit hat Hr. Holtmeyer auf der TMT 2010 geliefert. Hier mal der Link: http://www.volkerholtmeyer.de/publikationen/tmt2010_Gerichtete_Tieftonabstrahlung_VH.pdf
 
Was theoretisch möglich ist kenne ich grob (angelesen). Ich frage mich, was man für die o.g. Situation konkret braucht, um die gewünschten Ziele (Bass vorn leiser, hinten lauter) zu erreichen. Haben zwei BR-Sub aufeinander schon eine spürbare Richtwirkung? Oder braucht es da min. 4, 6, 8 Stück?

Richtet ein Horn nur sehr wenig? Richten mehr Hörner nebeneinander deutlich mehr? Wieviele brauche ich dann für den Zweck?
 
Ein Horn richtet immer schon ein wenig, aber eben erst ab einer höheren Frequenz. Je tiefer die Frequenz, desto mehr Kugelstrahler.
Ein BR ist zunächst immer ein Kugelstrahler und erst im Verbund erhält man eine richtwirkung, wobei diese immer schlechter ist, als mit der gleichen Anzahl an Hörnern oder anderen Konstrukten.
Ich hatte das hier https://www.musiker-board.de/profes...immer-215-hornsubwoofer-single-verwenden.html schon einmal simuliert.

Wirkliche Richtwirkung erhält man in der Regel erst ab 3-4 Einzelbässen, egal nun welcher Bauart. Bei zwei Bässen in L/R Konstellation hat man je nach Entfernung gar in der Mitte ein Loch bei bestimmten Frequenzen. Meist eines engeren Frequenzbereiches, da die Wellenlänge ja zum Glück doch recht groß ist..

Mit 8 Bässen erhält man schon eine deutliche Richtwirkung und kann natürlich damit auch ganz anders arbeiten.
 
Ja, den Thread mit dem Single aus Limmer kenne ich auch. Nach den Simulationsbildern brauche ich unter zwei 18"er Doppelhörnern nicht anfangen. Und mehr wäre in diesem Rahmen wohl auch zu viel.

Mehr als vier 15" BR-Kisten wären ebenfalls übertrieben, denke ich. Wie stelle ich die vier Kisten für die größte Richtwirkung? Und ist das Ergebnis dann mehr oder weniger gerichtet als zwei Doppelhörner?

Wir haben hier in der Gegend einen Laden, dort ist ein original Basshorn von der legendären Pink Floyd Aufnahme in Pompeii erhalten. Vor der Bühne ist kein Bass, mitten im Raum ein wenig und erst ganz hinten, nach 12-15 m, richtig gut.
 
4 Hörner richten deutlich mehr als 4 BR Kisten.
Dafür hast du eben direkt vor der Bühne nicht viel, da Hörner eben erst auf Strecke richtig Wirkung zeigen.

Mit 4 BR Bässen in Zahnlücke hätte man eine gewisse Richtwirkung und hätte auch die Breite abgedeckt. Bis auf 15-20m schätze ich mal (je nach Schalldruck der Bässe) würde das dann schon recht homogen werden, oder braucht ihr noch mehr Strecke?

Ich habe das mal für 3 unterschiedliche Aufstellungen ohne jeglichen DSP Kram bei 80Hz mit Doppel 15ern simuliert:

Bässe auf 1m Lücke zueinander
br 1m.jpg

Bässe auf 2m Lücke zueinander
br 2m.jpg

Mittlere Bässe auf 2m zueinander, die beiden äußeren jeweils 3m zum nächsten Baß
br 2m_3m.jpg

Wenn man nun noch die beiden äußeren Bässe 0,5m nach hinten schiebt sieht das dann so aus
br 2m_3m_05mab_80.jpg

Und bei 40Hz so
br 2m_3m_05mab_40.jpg

Und das ganze noch als EFA mit 1m Abstand im Array mit 2m Abstand bei 80Hz
efa_1m_2m.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, yamaha4711. 4 Kisten mit 2 m Mittelabstand wären ideal bei 6 m Bühne. Gretchenfrage bleibt, ob zwei Hörner ähnlich viel oder mehr gerichtet wären. Vier Hörner scheiden aus, die sind optisch zu laut! ;)

Wie funktioniert das mit der Elektronischen Fahrplan Auskunft (EFA)?
 
Jedes Horn im Rudel richtet ein wenig mehr und bringt auch ein bisschen mehr Tiefgang, wobei das eher sekundär ist.

EFA = End Fire Array.
Beim EFA stehen die Bässe hintereinander und man verzögert immer zum nächsten plus das was schon an delay da ist von hinten nach vorne. Man erreicht damit eine sehr hohe Richtwirkung nach vorne und hinten ist Ruhe. Allerdings brauchst es entsprechend viele Ampkanäle inkl. DSP Leistung für's Delay. Deswegen findet man das auch recht selten bei den Feld-Wald-Wiesen Beschallern.
 
OK, ich interpretiere Deine Aussagen zu Hörnern dahingehend, dass man mit nur zweien nicht weit kommt (im doppelten Wortsinn) und vier kleine BRs besser wären im genannten Rahmen.

Hast Du das gezeigte EFA mit 2 4 Bässen gebaut? oder sind das nur 2 x 2 = 4 Bässe insgesamt? Und für jede Reihe brauche ich einen Ampkanal und einen DSP-Ausgang?
 
Du wirst mit 2 Hörnern im Monocluster schon weiter (Strecke) kommen, als mit 2 BR Kisten. Nicht viel, aber ein bisschen. Bei einer etwas breiteren Bühne wirst du dann aber links und rechts Löcher haben.

4 BR Kisten gegen 2 Hörner darf man meines Erachtens nicht vergleichen, einfach wegen der Anzahl. Wenn, dann immer die gleiche Anzahl gegenüber stellen.

Das EFA habe ich aus je 2 Bässen gebaut. Sollte auf der Simulation doch zu sehen sein. Ist also ein 2er Cluster aus 2 EFA mit jeweils 2 Bässen pro EFA.
Ja, man braucht pro Zeile des EFA einen im Delay angepassten Endstufenkanal.
 
Ein Endfire-Array hat auch auf Distanz die homogenste Abdeckung. Selbst bei gerichteten Subwoofer-Arrays nimmt der Schall stark mit zunehmender Distanz ab. Zwar hat man bei bspw. CSA weniger Krach auf der Bühne, die Reichweite kann man aber nur erhöhen, wenn es vor der Bühne unangenehm wird.

Hier gibt es ein Paper von EV zum Thema Subwoofer-Arrays.
 

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