Moog PianoBar und Softwarepiano

Manu85
Manu85
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.11.11
Registriert
28.04.05
Beiträge
512
Kekse
227
Hallo,
ich möchte dieses Jahr eine CD mit Klavier Solo aufnehmen. Das passende Instrument steht auch zu hause und ist ein Schimmel CC213T Flügel. Vom Klang her ein super Teil und für meine Aufnahmen eigentlich ausreichend.

Ich werde aber die Stücke nach und nach einspielen und dafür jedes Mal die Mikros aufbauen müssen, da der Flügel im Wohnzimmer steht. Leider bekommt man nie den gleichen Klang hin bei den Aufnahmen. Es klingt immer ein bissl anders. Die Mikros stehen nie genau gleich, dann läßt die Stimmung nach und Temperatur und Luftfeuchte spielen auch eine Rolle. Und es ist nich schön wenn jeder Track auf der CD anders klingt. Da hätte ich schon gerne immer den gleichen Klang.

Jetz hab ich mich gefragt ob ich nicht mit ner Moog PianoBar und nem Softwarepiano die Aufnahmen machen könnte. Kennt jemand von euch die PianoBar und hat das Teil schonmal getestet? Ausprobiert hab ichs noch nie. Es funktionier nach dem Prinzip von Bösendorfer mit Sensoraptastung. Dann hätt ich meine gewohnte Klaviatur zum einspielen. Jetz ist halt die Frage ob man damit vernünftige Aufnahmen hinbekommt. Was könnt ihr mir denn fürn Softwarepiano empfehlen. Gibt es überhaupt was gescheites, was ich wirklich mit einem echten hochwertigem Flügel vergleichen kann? Was hält ihr überhaupt von der ganzen Idee? Kann das funktionieren oder lieber doch Mikrofonieren und versuchen das möglichst gleich zu bekommen.
 
Eigenschaft
 
Also mit dem Moog PianoBar wirst du, wenn es um differenziertes Klavier spielen geht, sehr wahrscheinlich nicht glücklich werden. Wenn du deinen Flügel midifizieren willst, wirst du vielleicht mit dem QRS PianoScan System bessere Ergebnisse erzielen.

http://www.tasteundtechnik.de/117101.html


Es ist natürlich die Frage, ob du mit Midi-Tastatur und Software-Piano aufnehmen willst wenn du eh einen guten Flügel hast. Gestimmt sollte er ja immer einigermaßen sein und die Klangunterschiede durch leicht verschiedene Mikrofonpositionierung sollte bei einer Amateur-Aufnahme nicht so ins Gewicht fallen.

Womit genau willst du denn den Flügel aufnehmen?

Eventuell gäbe es auch die Möglichkeit, mit Tonabnehmern a la Schertler Dyn-P oder Dyn-GP zu arbeiten. Die könnten einfach im Klavier bleiben und du kannst aufnehmen wann du willst. Wie gut die genau klingen kann ich aber auch nicht sagen.
 
Das wichtigste ist ersmtal wie gut die PianoBar wirklich ist. Ob ich damit so differenziert spielen kann wie auf dem echten Flügel. Ob man das für 1300 Euro hinbekommt wage ich selbst zu bezweifeln. Als Mikros stehen mir im Moment 2 Rode NT-5 zur Verfügung. Ich könnte natürlich auch anstatt das Geld für die PianoBar auszugeben in eine bessere Abnahme des Flügels investieren.
 
Hi Manu,

ich würde sagen die PianoBar kannst du dir sparen. Das Ding macht nichts anderes als deinen Tastendruck in Midi-Daten umzubauen. Das kann dein Kawai auch. Folglich kannst du auch auf beiden gleich differenziert spielen, nämlich von 0 bis 127. Wenn dir das ausreicht, und eher die perfekte Aufnahmequalität und der gleiche Klang im Vordergrund stehen und du dafür auf einige Kleinigkeiten als Klangdetails verzichten willst, dann nimm dein Kawai und eins der großen Software-Pianos. Wenn du eher an der Aufnahme von kleinen klanglichen Details interessiert bist, dann nimm den Flügel und Mikros. Und nicht nur die sind entscheidend, auch das Audiointerface bzw. dessen Preamps und Wandler spielen eine Rolle.

Was du auch mit berücksichtigen solltest, ist, in wie weit du bei den Aufnahmen "schummeln" möchtest.
Und achte, bevor du dich entscheidest, sehr penibel auf Störquellen(alles was Lärm macht). Das kann ziemlich vieles sein: Mutti, Telefon, der Aufnahme-Computer, wenn er im selben Raum steht, der Rettungsheli vom Krankenhaus in der Nachbarschaft, die Straße, eventuell der Nachbarsjunge der den Auspuff seines Golf 3 so frisiert hat dass man meint er hätte statt 80 ganze 800PS hinter der Carbonstoßstange...
Das sind alles Dinge, die hört man auf der Aufnahme und du müsstest dann wieder neu anfangen bzw. jedes mal schnippeln.
 
Tja, ich hab die Moog Piano Bar hier seit drei Jahren im Einsatz. Das Teil tut nach Kräften das, was es soll: es produziert MIDI-Daten aus den Sensormesswerten. Ich habe einige ganz sinnvolle Anwendungen hier damit laufen, aber: die Piano Bar dazu zu verwenden, um doch ein Software-Piano anzusteuern halte ich für kein glückliches Konzept. Wenn du Aufnahmen machen willst, die garantiert immer gleich klingen, nimm besser ein Digitalpiano. Der Reiz einer akustischen Aufnahme ist doch gerade, daß immer ein Momentanzustand von Spieler, Instrument & Raum festgehalten wird - wenn also der Klang in geringfügigen Grenzen bei jeder Aufnahme anders ist, sehe ich darin kein grundsätzliches Problem. Immerhin produzierst du ja ein künstliches Produkt, das eine eigene Identität bekommen soll, das macht doch jeder, der akustische Instrumente aufnimmt.

Wenn du die Piano Bar mal antesten willst, komm vorbei. Ich wollte das damals, aber der deutsche Vertrieb hatte keine Antestmöglichkeit in NRW.

Harald
 
Hab auch schon überlegt das Kawai zu nehmen. Aber so ein Stück wie "Wut über den verlorenen Groschen" von Beethoven ist da einfach nicht mehr spielbar drauf. Ich hab letzte Jahr schon einige Aufnamen mit dem Flügel gemacht. Hab das aber an einem Wochenende durchgezogen und alles aufgebaut gehabt.

Das mit den störenden Geräuschen kenn ich. Ist alles passiert. Es hat an der Tür geklingelt, das Telefon hat geklingelt, dann gingen die elektrischen Rolladen runter. Nach ungefähr 2 Stunden hatte ich dann alle Störquellen eliminiert und konnte einigermaßen in Ruhe aufnehmen. Ein paar Autos von draußen haben noch genervt. Zum Glück war ich an dem Wochenende alleine zu Hause. Die Absaughaube oder ähnliches machen sich bestimmt gut auf ner Aufnahme wenn die Mutter kocht.
 
Hab auch schon überlegt das Kawai zu nehmen. Aber so ein Stück wie "Wut über den verlorenen Groschen" von Beethoven ist da einfach nicht mehr spielbar drauf.
Das spricht entweder für ziemlich großes Talent, oder aber für Zicken-/Divengehabe. Ich hoffe mal, es ist das erste. ;)
Es kann natürlich auch sein, das du dich durch das pure Wissen, dass es ein Flügel ist, um einiges Besser fühlst, was dann natürlich auch im Ergebnis zu hören ist.

Mach am besten mal Probeaufnahmen mit Flügel, Kawai(eigener Sound und Software-Pianos) und schau, welches Ergebnis dir besser gefällt, wenn du den "Ich mag meinen Flügel"-Faktor ausschließen willst, stell sie vielleicht mal hier rein.

Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, du willst einerseits für dich selbst, dass du dich mit deiner Aufnahme wohlfühlst(also eher Flügel), andereseits willst du auch, dass dein Hörer es mag(also vielleicht eher Digital wegen der Aufnahmequalität).
 
Mahlzeit, [OT]

ich habe den Flügel schon mal spielen dürfen und kenne auch das Kawai :) Im Gegensatz zu Manuel spiele ich sehr viel bescheidener als er, aber ich würde auch versuchen irgendwie den Flügel zu benutzen.
Nicht nur vom Sound, sondern auch wegen dem Spielgefühl.

Ich spreche mal von Talent ;)

Also: Geld sparen und neuen Raum anbauen ;) [/OT]

Ich stimme Degger aber zu, dass es zumindest zu probieren wäre. Ansonsten musst du versuchen immer ein paar Songs auf einmal zu spielen, oder die Abstände zwischen dem einspielen, möglichst gering zu halten.

Vielleicht findet sich ja auch ein weg, zumindest die Mikros stehen zu lassen?

Gruß
 
Das spricht entweder für ziemlich großes Talent, oder aber für Zicken-/Divengehabe. Ich hoffe mal, es ist das erste. ;)

Ich habe mal probiert anspruchsvollere klassische Sachen auf dem Kawai zu spielen. Das meißte ließe sich technisch wahrscheinlich sogar spielen. Aber es ist ein total anderes Gefühl. Vielleicht würde es besser gehen wenn ich ständig drauf üben würde. Die Klaviatur im Kawai ist bestimmt gut aber es geht halt doch nichts über nen echten Flügel/Klavier. Ich hoffe das ist kein Divengehabe. Ich denke die meißten klassisch ausgebildeteten Leute würden das ähnlich sehen. Habe in fast 18 Jahren Unterricht die ich hatte ausschließlich auf echten Klavieren/Flügeln gespielt. Mache erst seit ein paar Jahren auch "modernere Musik". Zum Talent sag ich mal nix. Das überlass ich anderen.
 
Ich kann dir da nur Recht geben, Manu.

Natürlich kann man technisch jede Menge auf Digitalpianos umsetzen, aber wenn man eine lange klassische Ausbildung ausschließlich an akustischen Instrumenten hinter sich hat, fühlt sich ein Digitalpiano einfach irgendwie anders an - und zwar so, dass man ein Klavier oder einen Flügel bevorzugt.*

Warum die simple Tatsache, einen Unterschied zu hören/zu fühlen und daraus eine Präferenz zu entwickeln, Zicken- oder Divengehabe sein soll, das musst du mir noch mal erklären, Degger. Ich behaupte ja auch nicht, dass Leute, die keinen Unterschied hören, oder Digitalpianos bevorzugen unmusikalisch und halb taub sind :mad:
Da würde ich mir außerdem - absolut verdiente - Prügel einfangen, weil es wie das "Zickengehabe" einfach nicht stimmt.

*zumindest ist das bei mir nach ~18 Jahren Klavier so.
 
Hi,

ich glaube, so meinte Degger das auch gar nicht :) Und Manu sagt ja selber: Spielbar ist es schon. Ich denke auch, dass das meiste eben daher kommt, dass man etwas anderes gewohnt ist.
Wenn man auf einem Digi anfängt ist man das "eingeschränkte" Leben gewohnt.

Gruß
 
Manu zickt nicht - sondern ist wirklich 'ne Granate !!!!
Er war beim letzten Board-Treffen mit Abstand der beste Pianist - und das nicht weil nur "Blinde und Halbblinde" da warnen, sondern weil er wirklich was kann.
Ich habe größten Respekt vor ihm. (virtuellen Hut zieh)

Soviel zu Manu's Können.

ciao

Michael
 
So 100%ig ernst gemeint war das eigentlich garnicht. Deswegen ja auch ;)
Ich wollte dich damit auf keinen Fall anzweifeln! Also sorry falls das so rübergekommen ist.
Natürlich ist der Unterschied da, und das der Wohlfühlfaktor nicht ganz unwichtig ist, hab ich ja auch schon gesagt.

"Zicken-/Divengehabe" wäre es in dem Moment, wo man trotz des Wissens, dass es auf der späteren Aufnahme mit D-Piano merkbar besser klingen würde trotzdem auf dem Flügel spielen will, weil man es nun mal gewohnt ist auf dem Flügel zu spielen und das D-Piano nunmal unter Niveau ist...

Den Unterschied merken würde ja selbst ich, aber ich würde von mir jetzt nicht behaupten dass ich es auf dem einen besser oder schlechter spielen könnte. Aber ich würde die Stücke um die es geht wohl auch mit 10 mal so viel übern nicht im Ansatz so gut hinbekommen, ich seh mich auch eher als Keyboarder, der auch etwas Klavier spielen kann, als als richtigen Pianisten.
 
@ Degger
Ich habs dir auch nicht übel genommen. Hab das schon mit dem Smiley verstanden.

Ich sehe mich als Pianist und ziehe auch den Hut vor Keyboardern die ihre Workstations und Synths beherschen. Aber letzendlich drücken ja alle weiße und schwarze Tasten:)

Und jetz zurück zum Thema
 
Ich würde mich ja als klaviertechnisch einigermaßen fit bezeichnen (sollte ich als Klavier-Student zumindest sein), aber auf einer MP9500-Tastatur könnte ich einige Dinge nicht spielen, die mir auf einem Flügel leicht von der Hand gehen. Und Beethoven oder Liszt z.B. haben für Tasteninstrumente geschrieben, die noch wesentlich leichtgängiger waren als unsere heutigen Flügel.

Ich würde dir empfehlen, die Aufnahme normal mit deinem Flügel zu machen. Schau, dass du ziemlich nahe mikrofonierst (einen brauchbaren Raumklang hat das Wohnzimmer ja sowieso nicht) und schau dass du nicht gerade aufnimmst wenn deine Mutter kocht oder so. Wenn das Ergebnis auch qualitativ vielleicht nicht ganz optimal wird, dann ist es immerhin absolut authentisch und darum geht es ja wohl, wenn man eine eigene Aufnahme macht.

Wenn ich etwas mit Midi aufnehme, komme ich ja sofort in Versuchung, falsche Noten auszubessern und vielleicht das Tempo irgendwie anzupassen. Das ist nützlich für kommerzielle Produktionen, aber für so eine Aufnahme geht es an der Sache vorbei.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben