du meinst die haben öffentlich zu habende impulsantworten genommen? ich dachte eigentlich schon, dass die das für die software selbst vermessen haben, oder zumindest würde ichs erwarten...
Soweit ich das richtig verstanden habe besteht die VMR Box aus mehreren Teilen.
Das erste die Impulsantwort der Lautsprecher. Diese ist durch ein paar Tricks von der Messumgebung bereinigt wurde. Damit wird das lineare Verhalten der Lautsprecher simuliert. Als nächstes wurde der Raum ausgemessen mit einer Anregung am Lautsprecherpunkt. Die Reflexionen davon wurden dann Richtungsabhängig aufgezeichnet, wahrscheinlich mit einem Doppel M/S Mic, zumindest hätte ich es so gemacht.
Dann kommen die Impulsantworten ins Spiel. Am MIT haben sie mal mit einem KEMAR Kunstkopf Mitte der 90er in einem Schallarmen Raum Impulsantworten aus allen Raumrichtungen aufgenommen. Diese bedürfen noch ein wenig Liebe (hab ich in dem Thread zum Thema Monitor Simulation auch ein wenig beschrieben), aber damit haben sie dann dafür gesorgt dass der Direktschall aus den Lautsprechern als auch alle Reflexionen aus der richtigen Richtung gehört werden.
Die Impulsantworten stehen unter der MIT-Lizenz, d.h. sie dürfen für alles verwendet werden solange der Author genannt wird was sie in den Podcast ja auch getan haben.
Mit aus der Gleichtung rausnehmen meine ich dass man mit diesem Verfahren auch einfach den Frequenzgang des Lautsprechers rausnehmen könnte und quasi einen perfekten Lautsprecher in dem Raum simuliert wird.
Ich bastel ja gerade auch an sowas, wie gesagt ohne es zu wissen auf der gleichen Basis und bin auch auf die gleichen Probleme gestoßen wie die die dort natürlich nur angerissen werden. Ich hab allerdings einen anderen Ansatz. Ich will keine Abbild von einigen Monitorlautsprechern in einigen realen Räumen schaffen. Diese Monitorboxen folgen einem Ideal das sie nicht erreichen. Wenn man diese nimmt (und bei der Abnahme natürlich ein paar Fehler hat), das gleiche mit einem Raum macht und dann noch die Fehler des Kopfhörers dazu bekommt finde ich das nicht optimal. Ich kenen das Ding jetzt ja nur von dem Soundbeispielen und finde es auch beeindruckend, aber es hört sich irgendwie schon ein wenig verwaschen an, und das liegt bei mir jetzt sicher nicht am Kopfhörer.
Ich versuche nur das zu übernehmen was das Hören über Monitore so viel angenehmer macht, nicht die Probleme. Wenn mein Kopfhörer bis 10 Hz runter geht dann darf er das zum Beispiel auch gerne danach auch noch machen, auch wenn der Vorbild-Monitor bis 50 Hz die Biege macht.
Momentan bin ich soweit dass ich einen linearen "Lautsprecher" im schallarmen Raum habe und ich arbeite gerade am Raum, den ich allerdings nicht echt vermesse sondern mit dem Voxengo Impuls Modeller simuliere und nach der gleichen Methode einbaue. Das Teil simuliert nur in 2D, erzeugt aber sehr gute und vor allem klarere Impulsantworten als reale, vermessene Räume. Woran ich da gerade sitze ist die "Konstruktion" des Raumes, weniger an der Technik dahinter. Da muss ich mir vllt mal einen Akustiker ranholen.
Als Zweitabhöre hab ich bis jetzt auch kein richtiges Vorbild genommen sondern eher versucht all die Eigenschaften minderwertiger Abhören so zusammen zu fassen dass man zwar noch angenehm hören kann, aber daraus schließen kann was mit dem Mix anderswo passiert. Und auch nur eine Zweitabhöre damit man die Chance hat sich darauf einzuhören kann. Ok, später wirds wohl noch mehr wenn ich den Spaß daran nicht verliere.
Ich meine das nicht als Kritik oder so, ich denke beide Ansätze haben etwas für sich. Ich war halt nur ohne dass ich das Ding kannte schon lose an dem Thema dran und hab das halt mit einer komplett anderen Sichtweise angefangen. Mehr Richtung maximaler Praxistauglichkeit in Bezug aufs Mixen, weniger auf die naturgetreue Simulation. Was mir zum Beispiel lieber wäre als eine NS-10 im Schlafzimmer hören zu können wäre ein Satz Korrekturkurven für die gängigen Kopfhörermodelle.