Wie hören Tiere Musik ?

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Hallo
gibt es irgendwelche Studien oder ähnliches zu der Frage wie Tiere Musik wahrnehmen ?
Bestimmt unterscheidet sich die Wahrnehmung bei verschiedenen Tierarten aber was benötigt ein Lebewesen um Musik zu verstehen ?
Spekulationen und eigene Erfahrungen sind erwünscht.
 
Eigenschaft
 
Als ich damals (6 Jahre alt) mit Geige anfing, hatte ich eine Siamkatze. Musik mochte sie, von Black-Sabbath bis Vivaldi, jedenfalls aus dem Radio.
Wenn ich selber spielte, gingen die Reaktionen von Flaschenbürsten-Schwanz bis Katzenköpfchen.

Bei meinem Hund ist es so (40 Jahre später). Egal was im Radio kommt, er findet es gut bzw. es ist ihm egal. Wenn ich eine CD von mir einwerfe, setzt er sich vor die Box und guckt sie ständig an. Als wenn ich da drin bin. Oder er legt sich davor und hört zu. Wenn mein "Gesang" mal links bzw. rechts ist, bewegt sich das entsprechende Ohr. Wenn ich aber live spiele (oder versuche zu singen), interessiert es ihn gar nicht. Leider.

Das ist etwas merkwürdig, weil: einerseits eiert er mit dem Radio rum obwohl ich auch im Raum bin (ich werde dann als Person ignoriert, weil ich ja im Radio bin)....andererseits interessiert er sich für meine Livekünste gar nicht. (der blöde Köter:))

Fazit: die persönliche Bindung zum Herrchen/Frauchen spielt eine Rolle. Tiefe Töne möchten sowohl mein Hund als auch meine Katze lieber als hohe...wobei die ja ein empfindlicheres Gehör haben, auf jeden Fall empfindlicher als meins....
 
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Ja, das dürfte mehr etwas mit dem Frequenzspektrum zu tun haben, besonders bei Hunden.
Gleichzeitig machen Hunde im Gegensatz zu Katzen mehr mit, solange das Herrchen zugegen ist und die Bindung stark.

Bei Kneipenhunden ist davon auszugehen, dass die nach ein paar Jahren nicht mehr so viel hören, das empfindliche Gehör geht dann einfach hopps.
Dann ist es auch kein Wunder/Problem mehr, wenn die cool vor dem Gitarrenverstärker des Herrchens liegen.
 
Hallo

Ich lebe auf dem Land, und wir haben hier ein paar nicht so konservative Bauern die ihren Kühen 1mal am Tag für 1 Stunde klassische Musik von Mozart, Vivaldi und Brahms vorspielen (wenn sie mal im Stall übernachten). Irgentwie werden sie dabei so stimuliert das sie deutlich mehr Milch geben!

Ich fand das so schräg wie die Kühe ihre Augen schlossen, zur Musik wippten und man ihnen den Genuß des Musikhörens richtig ansehen konnte.


Sonst kenne ich nur noch einen Hund der zu Liedern von Madonna rythmisch mitbellt und auf 2 Beinen dabei tanzt.


MFG Aeon
 
Sonst kenne ich nur noch einen Hund der zu Liedern von Madonna rythmisch mitbellt und auf 2 Beinen dabei tanzt.


MFG Aeon

Das könnte auch eine Abwehrhandlung sein. :D

Hier ein netter Bericht aus der FAZ.
http://www.faz.net/sonntagszeitung/wissenschaft/verhaltensforschung-was-haelt-der-aff-von-mozart-1881278.html

Unsere Katze liebt Metal. :eek:
Läuft bei uns Blues oder Rockmusik (Radio is verpönt hier), interessiert sich unsere Katze nicht für, Sie geht dann ihrer Wege.
Wenn im Gegensatz mal wieder richtig derber Metal läuft, hüpft sie sofort auf den Schoß und will schmußen.
Ihr schnurren deckt sich dann mit der Doppelbass. ;)
 
Wenn ich aber live spiele (oder versuche zu singen), interessiert es ihn gar nicht. Leider.

Diesem Hund ist die Live-Musik seines Herrchens offbar nicht egal. Und diesem reicht das zuhören nicht: Er "singt" und begleitet sich auf dem Klavier.

Papageien tanzen zu Musik: Death metal

oder versuchen sich an der Arie der Königin der Nacht (Mozart, Zauberflöte), sogar blue notes werden beherrscht.

Das basiert alles jedoch wohl vorwiegend auf Spaß an der Nachahmung als auf Musikgenuß.

Wenn es um Genuß geht, hören Affen Schlaflieder lieber als Techno. Das liegt offenbar am Tempo. Im Gegensatz zu uns ist unseren nächsten tierischen Verwandten jedoch Stille am liebsten.
Das sind jedenfalls die Ergebnisse der Wissenschaftler McDermott & Hauser 2006 (Quelle)

Auch der "rockbegeisterte" Kakadu Snowball wurde wissenschaftlich untersucht. "Snowball konnte seine Schritte und Kopfbewegungen über einen weiten Tempobereich an die Musik anpassen und kleine Abweichungen schnell korrigieren - der Tanz war also echt."

Das geht aus einem ausgezeichneten Übersichtsartikel aus der FAZ hervor:
Was hält der Aff' von Mozart?

Bemerkenswert auch die Unterscheidungsfähigkeit gegenüber verschiedenen Stilrichtungen: Haben sie einmal den Unterschied zwischen Bach und Stravinsky gelernt, so ordneten sie zielsicher Buxtehude oder Scarlatti dem Barockkomponisten zu und Piston oder Elliott Carter dem Komponisten der klassischer Moderne.

Irgendwie werden sie dabei so stimuliert das sie deutlich mehr Milch geben!

Das wird in dem Übersichtsartikel bestätigt:
Tatsächlich fanden die Forscher Differenzen in der Milchausbeute von bis zu einem dreiviertel Liter. Ausschlaggebend war allerdings nicht der Stil, sondern das Tempo: Gemächliche Stücke wie Simon & Garfunkels "Bridge Over Troubled Water", aber auch Beethovens "Pastorale" regten das Euter an, flotte Disconummern ließen die Milch vorzeitig versiegen.
Georg Rüschemeyer: Was hält der Aff' von Mozart?

Viele Grüße
Klaus

P.S: nightman war schneller mit dem FAZ-Artikel
 
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Von meinen bisher 3 Hunden kenne ich nur völliges Desinteresse gegenüber Musik, ob nun live oder Konserve. Auch der Schallpegel scheint ihnen ziemlich gleichgültig zu sein.
Dabei ist das Gehör der Hunde bekanntlich deutlich empfindlicher und im Obertonspektrum auch viel besser als bei uns Menschen.

Mein jetziger Hund (6 Jahre, Top in Form) kommt immer wieder von seinem üblichen Tagesplatz zu mir und döst dann weiter vor sich hin, wenn ich Trompete übe.

Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass sich auch Musikausschnitte leicht als Signale für bedingte Kondtionierungen einsetzen lassen. Dazu muss man nur ein gewünschtes Verhalten beobachten, solange verstärken (belohnen) bis es häufig angeboten wird und schließlich mit dem Signal zur künftigen Auslösung des Verhaltens verknüpfen.
Das Verhalten ist dann natürlich je nach Musikausschnitt unterschiedlich, Hunde sind ja nicht blöd.

sina_liegend2.jpg
 
Von meinen bisher 3 Hunden kenne ich nur völliges Desinteresse gegenüber Musik...
Auf dem Weg zu meinem Garten mußte ich an immer an einem Häuschen mit drei aggressiven Rottweilern vorbei. Die fletschten die Zähne, bellten laut und machten Anstalten über den Jägerzaun zu springen. Eines Tages entdeckte ich ein Mittel, mit dem ich innerhalb einer Sekunde völliges Desinteresse an mir zu erzeugen konnte.

Ich hatte meine Trompete dabei und blies kräftig in ihre Richtung. Sofort waren sie ruhig, bei weiteren Trompetenstößen drehten sie sich sogar um und gingen ihrer Wege.

Offenbar war ich jetzt der Stärkere, Lautere und Hunde sind sicher auf die Obertöne der Trompete empfindlicher als Menschen.
Habe das "Experiment" mit ähnlich aggressiven zwei Schäferhunden in einem anderen Stadtteil wiederholt: Auch dort wurde durch sofortiges Schweigen Respekt gezollt.

Viele Grüße
Klaus
 
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Meine Freundin und ich machen aus Spass und nebenbei so ein Duo ala White Stripes. Sie spielt Schlagzeug und ich Gitarre und Gesang.
Manchmal nehmen wir unsere Jack-Russell-Hündin mit. Die bleibt völlig entspannt, obwohl es da ja schon ordentlich zur Sache geht - lautstärkemäßig.

Die Krönung ist, dass sie - im Proberaum angekommen - direkt ihren Lieblingsplatz unter der Snare einnimmt, sich hinlegt und vor sich hin döst, während direkt über ihr getrommelt wird :)
Glaubt man nicht, wenn man es nicht live erlebt hat.
Aber das scheint mir ein Egal-Hauptsache-mit-uns-zusammen-Ding zu sein. Sie lässt eigentlich fast alles über sich ergehen, wenn sie nur mit dabei sein darf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ja, so sind sie nun mal... :)

... Ich hatte meine Trompete dabei und blies kräftig in ihre Richtung. Sofort waren sie ruhig, bei weiteren Trompetenstößen drehten sie sich sogar um und gingen ihrer Wege...
das wird den Umsatz mit Taschentrompeten beim T wohl in schwindelnde Höhen treiben... :D

cheers, Tom
 
ja, so sind sie nun mal... :)


das wird den Umsatz mit Taschentrompeten beim T wohl in schwindelnde Höhen treiben... :D

cheers, Tom

Man stelle sich vor - Taschentrompete vs. Pfefferspray:rolleyes:.....wäre mal was für die Bereitschaftspolizeismiley-vault-character-202.gif
 
Mein Kaninchen hat manchmal im Takt mit den Ohren gewackelt.

Einmal habe ich eine Katze auf mein Klavier gesetzt. Die war so entsetzt, daß sie wie der Blitz unters Sofa geflüchtet ist und sich dort den ganzen nachmittag fauchend geweigert hat, wieder herauszukommen.

Viele Grüße,
McCoy
 
zu meiner jugendzeit hatten wir einen hund zu hause. immer wenn ich in meinem zimmer Judas Priest gehört habe, ist er gekommen, hat sich vor die tür gesetzt, ohren aufgerichtet und - nun ja - zugehöhrt. hab ich die musik ausgemacht, hat er noch ein wenig gewartet und ist dann wieder ab. alles andere hat ihn null interessiert, aber bei Priest ist er IMMER gekommen. ich fand das echt lustig und irgendwie cool. vielleicht waren es die hohen, spitzen schreie von Hallford, die irgendetwas in ihm berührt haben - wer weiß. vor etwa 15 jahren ist er dann gestorben, aber das werde ich nie vergessen...

gruß
 
Je nach Tier lauter oder leiser. Tiere unter Wasser hören es gedämpft, andere Tiere nehmen Höhen der Musik war, die zwar vorhanden,
aber für Menschen nicht hörbar sind.
Musik kann für Tiere sehr unangenehm, aber auch angenehm sein. Häufig stiftet sie auch Verwirrung.
Wenn ich früher Trompete gespielt hab, hat das (unter anderem) meinem Hund nicht gefallen, wenn ich Klavierspiele guckt sie verdutzt, legt
sich aber nicht weg. Wenn ich Mundharmonika spiele kommt sie zu mir um zuzuhören.

Wie bei Menschen eben auch.
Philipp
 

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