Mr.513
Registrierter Benutzer
Mein Tag auf der Musikmesse ist vorbei. Es war der 13.03.2014, den ich auswählte, um meine gewonnene Tageskarte einzulösen. Die 13 spielte auch noch eine weitere Rolle.
Da meine Bandbreite nicht zufriedenstellend ist, um mit dem Schreiben dieser Zeilen ein paar visuelle Eindrücke aus meiner Perspektive zu vermitteln, gilt vorerst das geschriebene Wort.
Wer bin ich überhaupt?
Männlich, zwischen 30-40, berufstätig.
Hier im Board ist mein Lieblingsrevier der PRS-User-Thread, dann hüpfe ich ab und an bei Austin Powers vorbei, um zu schauen, was er nun schon wieder Verrücktes treibt.
Es gibt ein paar Gitarrenreviews von mir. Das definiert nun auch meinen instrumentellen Schwerpunkt.
Meine Zeit auf der Messe war von 1130 (Eintreffen im Parkhaus) bis 1830 (Abfahrt im Parkhaus).
Zum Schluss habe ich es richtig genossen von Halle 4 zu Fuß zum Parkhaus zu gehen, um mal reduzierte Lautstärke wahrzunehmen.
Die Musik Messe ist LAUT. Aber so konnte ich auch den Tag rekapitulieren.
Nun der Reihe nach.
Vorab hatte ich mir zwei Fixpunkte gesetzt, die ich definitiv erledigen wollte.
1. Ein Gespräch mit dem Sales Manager von PRS für Deutschland und Österreich zur Vertriebsstruktur und meiner öffentlichen Wahrnehmung der Marke.
2. Ein Gespräch mit Vertretern der Firma Fishman wegen der in meinen Augen sehr schlampigen Ausführung der VS-50P Powerbridge, die in der gegenwärtigen
Fertigungsqualität dafür sorgen kann, dass der Saitenverschleiß relativ hoch sein kann und eine Stimmstabilität auch eher unterminiert wird. Und wir sprechen hier von einem Vintage-Vibratosystem, dass etwa EUR 315,- kostet.
Es kamen dann noch zwei weitere Positionen dazu. Über den Facebook Auftritt des Instrumentenhändlers Wildwood Guitars, Louisville, CO, USA (bei dem ich meine PRS kaufte) bekam ich mit, dass Mr. Chicken Picking, Greg Koch, auch auf der MM ist.
Ferner stellte ich fest, dass ein gewisser Rudolf Schenker am 13.03.2014 am Gibsonstand eine Signierstunde gab. Ich bin kein besonders großer Anhänger der Scorpions, aber als gebürtiger Niedersachse habe ich ein bisschen Lokalpatriotismus. Ein Kuschelbild brauchte ich nicht. Ich ließ ihn mein Gitarre & Bass Spezial (Gitarren ABC) bekritzeln. Und weg.
[Anm.: Damit spare ich mir im weiteren Verlauf die nochmalige Erwähnung.]
Gegen 1200 betrat ich die Halle 4, um zum PRS-Stand zu gehen, um mich mit Detlef, dem Sales Manager, zu treffen.
Ich betrat so die Halle, so dass ich direkt auf den Fender-Stand zulief. Dort haben sie einen kleinen Bühnenraum im Betrieb. Mr. Greg Koch hatte seinen halbstündigen Auftritt gerade beendet und plauschte noch ein wenig mit einem Messebesucher.
Ich habe schon eine Körperlänge von 192 cm. Mr. Koch ist etwa 195 lang. Ein absoluter Entertainer (ich empfehle da seine Präsentationen für Wildwood Guitars oder die YT-Clips, die ihn bei Clinics zeigen).
Ich bat ihn an dieser Stelle nur um ein Autogramm auf dem Federfachdeckel meiner PRS (die zu Hause blieb, weil Gitarren zu Hause am Kabel bleiben müssen).
Ein fester Handschlag (der wieder die sinnlose Hoffnung aufkeimen ließ, etwas von seinen Fertigkeiten abzubekommen - aber das funktionierte schon nicht bei Thomann mit John Petrucci) und wir gingen vorerst getrennte Wege.
Geländeorientierung. Wer weiß, wo er ist, kommt überall hin. Wer nicht weiß, wo er ist, kann zumindest überall sein.
Ein Blick auf die Karte. Aha. Da geht´s zum PRS-Stand.
Auf dem Weg dahin, gegenüber vom Dean Stand nahm ich im Augenwinkel hack_meck im Interview mit Standleuten wahr (Ein Beweisphoto wurde geschossen. Aber unsere Wege bildeten dann keinen Schnittpunkt mehr).
PRS-Stand: Sehr groß war er nicht, wenn man andere Marken wie ESP, Gibson, Fender und Co. als Vergleich zieht. Aber sie hatten eine schöne Auswahl an Instrumenten aufgefahren, die teilweise schon mit Übernahmeschildern von Händlern versehen waren. Messe Business.
Detlef kam aus dem abgetrennten Besprechungsbereich heraus. Ich begrüßte ihn (und da ist es sehr fein von ihm, keinen anonymen Avatar zu verwenden), stellte mich vor.
Ich stellte ihm meine Sicht dar, dass PRS durch die Veränderung der Betriebsstruktur in den Preisen nicht mehr so ganz transparent ist (es gibt keinen Katalog mehr wie zu Meinl Zeiten).
Detlef erläuterte, dass es in Deutschland und Österreich zwar bei Übernahme des Vertriebs durch PRS ganz viele Händler der Marke PRS angenommen hätten, dass die Summe der Händler, die tatsächlich bei PRS Waren kaufen, um sie in ihrem Geschäft an den Endverbraucher zu liefern deutlich geringer ist.
Derzeit gibt es in Deutschland ca. 30 Händler, die PRS wirklich im Sortiment haben. In Österreich sind es ca. 7. Und diese Händler werden mit full service betreut.
Andere Händler, die lediglich mal bei PRS anrufen, wenn ein Kunde über sie eine bestimmte PRS beziehen möchte, werden nicht in dieser Priorität gepflegt.
Zu den Preisen: Da muss ich eingestehen, dass sie wohl gefallen sind. In Bezug auf mein Modell liegt das etwa zwischen EUR 800 und 1.000,-.
Und zur Wahrnehmung der Marke hat Detlef als Indikator den Umsatz angeführt: trotz der Filterung des Händlernetzes wurde seit Einnahme der neuen Vertriebsstruktur der Umsatz verdoppelt.
Detlef hatte einen Geschäftstermin und bat mich, ggf. im Laufe des Nachmittags vorbei zu kommen.
Fixpunkt 1 wurde mit einem Haken versehen.
Geländeorientierung. Wo ist der Fishman-Stand? Hm. Ah! In Halle 4 ist einer. Und in Halle 3 auf Ebene 3.1 auch. Okay. Erstmal Halle 4.
Vor Ort: Ein Fishman-Mitarbeiter und... ... Greg Koch. Hi, Greg, how´re doin´? Nice to meet you again!
Der gute Greg präsentiert die neue Fishman PU Serie Fluence. Dazu hatte er eine Custom-Shop aus dem Hause Fender und eine Les Paul aus dem Hause Gibson.
Dem Fishman-Mitarbeiter trug ich meine concerns regarding my VS-50P vor. Der Gute bat mich, zum Stand in Halle 3 zu gehen, da seien die richtigen Ansprechpartner.
Sonst war der Fishman-Stand leer. Also nutzte ich die Gelegenheit mit Greg ein bisschen small talk zu betreiben.
Bei ihm sieht und hört man ganz deutlich, dass der Ton und Sound am meisten mit den Fingern des Musikanten gebildet wird [Und auch ein nicht näher benannter Mitarbeiter des Ladens Session scheint nach dem 30 min Gig von Greg Koch und seinen beiden ebenfalls sehr guten Mitmusikern (Bassistin, Schlagzeuger) einen Lehrmeister gefunden zu haben, was Ton- und Klangbildung auf der Gitarre anbelangt. Er wirkte ein wenig benommen... However!]. Ich fragte ihn, was denn nun diese PUs ausmacht. Sie hätten zwei Grundsounds, zwischen denen man wählen kann, sind absolut nebengeräuscharm und klängen perfekt. Und dann demonstrierte er es. Tja. Und ratze-fatze war der Gang vollgestellt ob des Gitarrenfaszinosums Mr. Koch.
Nach der Demo machte ich mich auf den Weg zum anderen Fishman-Stand. Bill Norton, Vice-President Retail-Sales, kam auf mich zu und fragte nach meinem Anliegen. Ich zeigte ihm den Ausdruck meines Linus Thinline Reviews und dann das Bild, was mir der Sound Ranger im Rahmen der Fehlersuche hat angefertigt. Mein Standpunkt ist, das in 90° Winkeln keine Saiten in einem Tremolo laufen dürfen. Und schon gar nicht, wenn das Wilkinson-Original die Seiten über Kurven laufen lässt und EUR 200,- weniger kostet, als das gleiche System, jedoch ergänzt um Piezo-Reiter. Er bestätigte, dass das zu überprüfen ist und ob bereits andere Kunden ähnliche Wahrnehmungen hatten (in Bezug auf Thomann, wo die Powerbridge gekauft wurde, jedenfalls nicht). Er gab mir seine Karte mit der Aufforderung ihm das schriftlich und mit Bildmaterial anzuzeigen, er wolle sich der Sache annehmen und ggf. auch die Fertigung oder Einkauf ändern lassen.
Damit bekam Fixpunkt 2 einen Haken.
Damit hatte ich Zeit.
Dachte ich.
Mit der Rolltreppe fuhr ich wieder runter von Ebene 3.1 um den wieder in Halle 4 zu wechseln. Auf halber Treppe stand mir auf einmal ein älterer Herr weißen Haares mit Brille gegenüber, typisch gekleidet in Jeans, Hemd über der Hose und T-shirt drunter. Paul Reed Smith persönlich.
"How´re you doin´?" "Thank you, fine." "I´m heading for the PRS booth." "Great!". Dann fragte er mich ob ich Musiker sei. Was ich verneinte und erläuterte kurz meinen Beruf bis September 2013 und das, womit ich nun mein Geld verdiene. "Spielte ich denn eine PRS?" "Na klaro, eine 513." "Und? Zufrieden?" "Ja! Sorry, ich brauche keine andere PRS."
(Einwurf: Nachdem ich von Johannes die freudige Nachricht zum Messeticketgewinn erhalten hatte, nahm ich mit Detlef Verbindung auf und fragte, ob Paul auch in Frankfurt wäre. Da ich gerne ein persönliches Autogramm von ihm erhalten möchte. Da die Einfuhr von Privatinstrumenten sehr beschränkt wird, blieb mir nichts anderes übrig, als die Deckel wenigstens mit mir zu führen für den Fall der Fälle. Detlef bot mir an, ein Treffen zu arrangieren.)
By accident hatte sich nun durch Kommissar Zufall die Gelegenheit ergeben. Ich bat Paul also um ein Autogramm. Wir setzten uns draußen vor Halle 3. Unterhielten uns, er schrieb auf den E-Fach-Deckel. "Paul, welche Verbesserungen sind für die 513 geplant?" "Wir haben die Elektronik überarbeitet. Dadurch hat sich der Sound deutlich verbessert. Aus welchem Jahr ist Deine 513?" "2011er Baujahr."
(Einwurf: Es gibt ja das Sprichwort, nachdem der Genießer schweigt. Auf der anderen Seite zeigt dies, wie der Mensch Paul Reed Smith sicherlich auch im Sinne seiner Firma für Multiplikation im Sinne einer Kundenbindung durch Zufriedenheit sorgt.)
"Ich verspreche Dir folgendes: Wenn Du mir einen Brief in den Koffer legst, Dich auf unsere Begegnung und Gespräch beziehst, werde ich Deine Gitarre persönlich kostenlos dem Elektronikservice unterziehen. Du musst nur das Porto zu mir zahlen. Ich zahle das Porto zu Dir. Komm´ wir gehen gemeinsam zu Detlef, damit Du mit ihm das Prozedere abstimmst."
You can see me standing sprachlos.
Also gingen wir zusammen zum PRS-Stand. Diesmal in den abgetrennten Bereich. Paul Reed Smith erwähnte vor Detlef sein Versprechen mir gegenüber, mit der Anweisung mit mir das zu besprechen. Paul verabschiedete sich vor mir und verschwand wieder aus dem Besprechungsraum. Detlef gratulierte mir zu diesem Geschenk Pauls. Er gab mir die notwendigen Informationen für den weiteren Ablauf (Ich kann mein Glück immernoch nicht fassen.).
Detlef hatte dann auch wieder Termine. So dass ich in jenem Augenblick - und später auch noch - ein paar Bilder vom Stand und einzelnen Gitarren schoss (Geduld!).
Bei der zweiten Session traf ich vor einem 513er Modell einen anderen sehr zufriedenen Besitzer. In der anderen Ecke hing eine Yellow Tiger-farbene, die ich mir auch näher anschaute. Neben mir war ein anderer Messebesucher. Ihm hatte es das Modell angetan. Ich habe ihn bestärkt, den Kauf ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Ich hatte ja immernoch reichlich Zeit bis Rudi Schenker - ach, brauch ich ja gar nicht mehr zu erwähnen.
Da kam dann der nächste ungeplante - aber nicht folgenschwere - Akt, wenn Raum und Zeit passen. Auf einer Standbühne (Randall/Blackstar usw.) nahm ich eine mir vertraute Armtätowierung wahr. Alex Scholpp (Tarja, Farmer Boys, Tieflader, The Help, Dacia Bridges, Dacia and the Weapons of Mass Destruction) als Präsentator für eine Custom ESP (Hals PU Fräsung bleibt leer, damit nur Steg-PU) nebst Blackstar Amplifizierung. Der Mann hat Groove. Hier und da sind Dimebag Darrell Zitate im Riffing. Schön ist, wenn die anderen Messebesucher ihn nicht kennen. Ein älteres Pärchen (Tarja Fans) kannten ihn, holten sich ein Autogramm ab. Ich kannte ihn durch persönlichen Schriftverkehr, ließ mir von ihm
eine Unterschrift auf die G&B setzen.
Immernoch nicht 1530 und Signing-Session (Jetzt aber Ruhe mit Rudi!).
Möglichkeit 1:
Line 6 hatte den Amplifi mit seinem neuen Floorboard gefeatured. Ansich ganz nett, über ein Touchpad zu bedienen. Der Klang war auch gelungen. Ich brauche es aber erstmal nicht.
Möglichkeit 2:
Fender hat ja einen sehr großen Stand, nebst den Eingemeindungen, die auch zu Fender gehören. In der Mitte haben sie Antestinseln. So habe ich vor und nach der nun nicht mehr explizit genannten Warteschlange ein bisschen Zeit mit Strat und Tele verbracht.
Ich bin geheilt! War ich bisher mit dem Gefühl versehen, dass ich unbedingt eine Tele haben müsste, kann ich sagen: Nein. Brauche ich nicht. Auch eine Strat mag ich vom Halsprofil her nicht besitzen wollen.
Und dann war es 1530. Und er war nicht da.
Und dann war es 1540. Und er erschien.
Achja, stimmt. Interessiert ja keinen mehr.
Um 1700 sollte Greg Koch dann nochmal bei Fender spielen. Das war ein Top-Auftritt. Entertainment. Musikalität. Was will man mehr.
Die anderen Stände habe ich nicht weiter beachtet. Bei Orange gab´s Pleks. Bei Dean habe ich ein paar ML abgelichtet, weil ich Dimebag Darrell (R. I. P.) schätze. Bei ESP waren wieder abgefahrene Formen zu bestauen.
Ich konnte meine Themen erledigen oder zumindest auf´s Gleis bringen und habe ungefragt ein Geschenk erhalten.
Eine Bilderauswahl kommt noch.
Danke für das Losglück und den Zufall, die mir diesen 13.3. einen erinnerungswürdigen Tag werden ließen.
Da meine Bandbreite nicht zufriedenstellend ist, um mit dem Schreiben dieser Zeilen ein paar visuelle Eindrücke aus meiner Perspektive zu vermitteln, gilt vorerst das geschriebene Wort.
Wer bin ich überhaupt?
Männlich, zwischen 30-40, berufstätig.
Hier im Board ist mein Lieblingsrevier der PRS-User-Thread, dann hüpfe ich ab und an bei Austin Powers vorbei, um zu schauen, was er nun schon wieder Verrücktes treibt.
Es gibt ein paar Gitarrenreviews von mir. Das definiert nun auch meinen instrumentellen Schwerpunkt.
Meine Zeit auf der Messe war von 1130 (Eintreffen im Parkhaus) bis 1830 (Abfahrt im Parkhaus).
Zum Schluss habe ich es richtig genossen von Halle 4 zu Fuß zum Parkhaus zu gehen, um mal reduzierte Lautstärke wahrzunehmen.
Die Musik Messe ist LAUT. Aber so konnte ich auch den Tag rekapitulieren.
Nun der Reihe nach.
Vorab hatte ich mir zwei Fixpunkte gesetzt, die ich definitiv erledigen wollte.
1. Ein Gespräch mit dem Sales Manager von PRS für Deutschland und Österreich zur Vertriebsstruktur und meiner öffentlichen Wahrnehmung der Marke.
2. Ein Gespräch mit Vertretern der Firma Fishman wegen der in meinen Augen sehr schlampigen Ausführung der VS-50P Powerbridge, die in der gegenwärtigen
Fertigungsqualität dafür sorgen kann, dass der Saitenverschleiß relativ hoch sein kann und eine Stimmstabilität auch eher unterminiert wird. Und wir sprechen hier von einem Vintage-Vibratosystem, dass etwa EUR 315,- kostet.
Es kamen dann noch zwei weitere Positionen dazu. Über den Facebook Auftritt des Instrumentenhändlers Wildwood Guitars, Louisville, CO, USA (bei dem ich meine PRS kaufte) bekam ich mit, dass Mr. Chicken Picking, Greg Koch, auch auf der MM ist.
Ferner stellte ich fest, dass ein gewisser Rudolf Schenker am 13.03.2014 am Gibsonstand eine Signierstunde gab. Ich bin kein besonders großer Anhänger der Scorpions, aber als gebürtiger Niedersachse habe ich ein bisschen Lokalpatriotismus. Ein Kuschelbild brauchte ich nicht. Ich ließ ihn mein Gitarre & Bass Spezial (Gitarren ABC) bekritzeln. Und weg.
[Anm.: Damit spare ich mir im weiteren Verlauf die nochmalige Erwähnung.]
Gegen 1200 betrat ich die Halle 4, um zum PRS-Stand zu gehen, um mich mit Detlef, dem Sales Manager, zu treffen.
Ich betrat so die Halle, so dass ich direkt auf den Fender-Stand zulief. Dort haben sie einen kleinen Bühnenraum im Betrieb. Mr. Greg Koch hatte seinen halbstündigen Auftritt gerade beendet und plauschte noch ein wenig mit einem Messebesucher.
Ich habe schon eine Körperlänge von 192 cm. Mr. Koch ist etwa 195 lang. Ein absoluter Entertainer (ich empfehle da seine Präsentationen für Wildwood Guitars oder die YT-Clips, die ihn bei Clinics zeigen).
Ich bat ihn an dieser Stelle nur um ein Autogramm auf dem Federfachdeckel meiner PRS (die zu Hause blieb, weil Gitarren zu Hause am Kabel bleiben müssen).
Ein fester Handschlag (der wieder die sinnlose Hoffnung aufkeimen ließ, etwas von seinen Fertigkeiten abzubekommen - aber das funktionierte schon nicht bei Thomann mit John Petrucci) und wir gingen vorerst getrennte Wege.
Geländeorientierung. Wer weiß, wo er ist, kommt überall hin. Wer nicht weiß, wo er ist, kann zumindest überall sein.
Ein Blick auf die Karte. Aha. Da geht´s zum PRS-Stand.
Auf dem Weg dahin, gegenüber vom Dean Stand nahm ich im Augenwinkel hack_meck im Interview mit Standleuten wahr (Ein Beweisphoto wurde geschossen. Aber unsere Wege bildeten dann keinen Schnittpunkt mehr).
PRS-Stand: Sehr groß war er nicht, wenn man andere Marken wie ESP, Gibson, Fender und Co. als Vergleich zieht. Aber sie hatten eine schöne Auswahl an Instrumenten aufgefahren, die teilweise schon mit Übernahmeschildern von Händlern versehen waren. Messe Business.
Detlef kam aus dem abgetrennten Besprechungsbereich heraus. Ich begrüßte ihn (und da ist es sehr fein von ihm, keinen anonymen Avatar zu verwenden), stellte mich vor.
Ich stellte ihm meine Sicht dar, dass PRS durch die Veränderung der Betriebsstruktur in den Preisen nicht mehr so ganz transparent ist (es gibt keinen Katalog mehr wie zu Meinl Zeiten).
Detlef erläuterte, dass es in Deutschland und Österreich zwar bei Übernahme des Vertriebs durch PRS ganz viele Händler der Marke PRS angenommen hätten, dass die Summe der Händler, die tatsächlich bei PRS Waren kaufen, um sie in ihrem Geschäft an den Endverbraucher zu liefern deutlich geringer ist.
Derzeit gibt es in Deutschland ca. 30 Händler, die PRS wirklich im Sortiment haben. In Österreich sind es ca. 7. Und diese Händler werden mit full service betreut.
Andere Händler, die lediglich mal bei PRS anrufen, wenn ein Kunde über sie eine bestimmte PRS beziehen möchte, werden nicht in dieser Priorität gepflegt.
Zu den Preisen: Da muss ich eingestehen, dass sie wohl gefallen sind. In Bezug auf mein Modell liegt das etwa zwischen EUR 800 und 1.000,-.
Und zur Wahrnehmung der Marke hat Detlef als Indikator den Umsatz angeführt: trotz der Filterung des Händlernetzes wurde seit Einnahme der neuen Vertriebsstruktur der Umsatz verdoppelt.
Detlef hatte einen Geschäftstermin und bat mich, ggf. im Laufe des Nachmittags vorbei zu kommen.
Fixpunkt 1 wurde mit einem Haken versehen.
Geländeorientierung. Wo ist der Fishman-Stand? Hm. Ah! In Halle 4 ist einer. Und in Halle 3 auf Ebene 3.1 auch. Okay. Erstmal Halle 4.
Vor Ort: Ein Fishman-Mitarbeiter und... ... Greg Koch. Hi, Greg, how´re doin´? Nice to meet you again!
Der gute Greg präsentiert die neue Fishman PU Serie Fluence. Dazu hatte er eine Custom-Shop aus dem Hause Fender und eine Les Paul aus dem Hause Gibson.
Dem Fishman-Mitarbeiter trug ich meine concerns regarding my VS-50P vor. Der Gute bat mich, zum Stand in Halle 3 zu gehen, da seien die richtigen Ansprechpartner.
Sonst war der Fishman-Stand leer. Also nutzte ich die Gelegenheit mit Greg ein bisschen small talk zu betreiben.
Bei ihm sieht und hört man ganz deutlich, dass der Ton und Sound am meisten mit den Fingern des Musikanten gebildet wird [Und auch ein nicht näher benannter Mitarbeiter des Ladens Session scheint nach dem 30 min Gig von Greg Koch und seinen beiden ebenfalls sehr guten Mitmusikern (Bassistin, Schlagzeuger) einen Lehrmeister gefunden zu haben, was Ton- und Klangbildung auf der Gitarre anbelangt. Er wirkte ein wenig benommen... However!]. Ich fragte ihn, was denn nun diese PUs ausmacht. Sie hätten zwei Grundsounds, zwischen denen man wählen kann, sind absolut nebengeräuscharm und klängen perfekt. Und dann demonstrierte er es. Tja. Und ratze-fatze war der Gang vollgestellt ob des Gitarrenfaszinosums Mr. Koch.
Nach der Demo machte ich mich auf den Weg zum anderen Fishman-Stand. Bill Norton, Vice-President Retail-Sales, kam auf mich zu und fragte nach meinem Anliegen. Ich zeigte ihm den Ausdruck meines Linus Thinline Reviews und dann das Bild, was mir der Sound Ranger im Rahmen der Fehlersuche hat angefertigt. Mein Standpunkt ist, das in 90° Winkeln keine Saiten in einem Tremolo laufen dürfen. Und schon gar nicht, wenn das Wilkinson-Original die Seiten über Kurven laufen lässt und EUR 200,- weniger kostet, als das gleiche System, jedoch ergänzt um Piezo-Reiter. Er bestätigte, dass das zu überprüfen ist und ob bereits andere Kunden ähnliche Wahrnehmungen hatten (in Bezug auf Thomann, wo die Powerbridge gekauft wurde, jedenfalls nicht). Er gab mir seine Karte mit der Aufforderung ihm das schriftlich und mit Bildmaterial anzuzeigen, er wolle sich der Sache annehmen und ggf. auch die Fertigung oder Einkauf ändern lassen.
Damit bekam Fixpunkt 2 einen Haken.
Damit hatte ich Zeit.
Dachte ich.
Mit der Rolltreppe fuhr ich wieder runter von Ebene 3.1 um den wieder in Halle 4 zu wechseln. Auf halber Treppe stand mir auf einmal ein älterer Herr weißen Haares mit Brille gegenüber, typisch gekleidet in Jeans, Hemd über der Hose und T-shirt drunter. Paul Reed Smith persönlich.
"How´re you doin´?" "Thank you, fine." "I´m heading for the PRS booth." "Great!". Dann fragte er mich ob ich Musiker sei. Was ich verneinte und erläuterte kurz meinen Beruf bis September 2013 und das, womit ich nun mein Geld verdiene. "Spielte ich denn eine PRS?" "Na klaro, eine 513." "Und? Zufrieden?" "Ja! Sorry, ich brauche keine andere PRS."
(Einwurf: Nachdem ich von Johannes die freudige Nachricht zum Messeticketgewinn erhalten hatte, nahm ich mit Detlef Verbindung auf und fragte, ob Paul auch in Frankfurt wäre. Da ich gerne ein persönliches Autogramm von ihm erhalten möchte. Da die Einfuhr von Privatinstrumenten sehr beschränkt wird, blieb mir nichts anderes übrig, als die Deckel wenigstens mit mir zu führen für den Fall der Fälle. Detlef bot mir an, ein Treffen zu arrangieren.)
By accident hatte sich nun durch Kommissar Zufall die Gelegenheit ergeben. Ich bat Paul also um ein Autogramm. Wir setzten uns draußen vor Halle 3. Unterhielten uns, er schrieb auf den E-Fach-Deckel. "Paul, welche Verbesserungen sind für die 513 geplant?" "Wir haben die Elektronik überarbeitet. Dadurch hat sich der Sound deutlich verbessert. Aus welchem Jahr ist Deine 513?" "2011er Baujahr."
(Einwurf: Es gibt ja das Sprichwort, nachdem der Genießer schweigt. Auf der anderen Seite zeigt dies, wie der Mensch Paul Reed Smith sicherlich auch im Sinne seiner Firma für Multiplikation im Sinne einer Kundenbindung durch Zufriedenheit sorgt.)
"Ich verspreche Dir folgendes: Wenn Du mir einen Brief in den Koffer legst, Dich auf unsere Begegnung und Gespräch beziehst, werde ich Deine Gitarre persönlich kostenlos dem Elektronikservice unterziehen. Du musst nur das Porto zu mir zahlen. Ich zahle das Porto zu Dir. Komm´ wir gehen gemeinsam zu Detlef, damit Du mit ihm das Prozedere abstimmst."
You can see me standing sprachlos.
Also gingen wir zusammen zum PRS-Stand. Diesmal in den abgetrennten Bereich. Paul Reed Smith erwähnte vor Detlef sein Versprechen mir gegenüber, mit der Anweisung mit mir das zu besprechen. Paul verabschiedete sich vor mir und verschwand wieder aus dem Besprechungsraum. Detlef gratulierte mir zu diesem Geschenk Pauls. Er gab mir die notwendigen Informationen für den weiteren Ablauf (Ich kann mein Glück immernoch nicht fassen.).
Detlef hatte dann auch wieder Termine. So dass ich in jenem Augenblick - und später auch noch - ein paar Bilder vom Stand und einzelnen Gitarren schoss (Geduld!).
Bei der zweiten Session traf ich vor einem 513er Modell einen anderen sehr zufriedenen Besitzer. In der anderen Ecke hing eine Yellow Tiger-farbene, die ich mir auch näher anschaute. Neben mir war ein anderer Messebesucher. Ihm hatte es das Modell angetan. Ich habe ihn bestärkt, den Kauf ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Ich hatte ja immernoch reichlich Zeit bis Rudi Schenker - ach, brauch ich ja gar nicht mehr zu erwähnen.
Da kam dann der nächste ungeplante - aber nicht folgenschwere - Akt, wenn Raum und Zeit passen. Auf einer Standbühne (Randall/Blackstar usw.) nahm ich eine mir vertraute Armtätowierung wahr. Alex Scholpp (Tarja, Farmer Boys, Tieflader, The Help, Dacia Bridges, Dacia and the Weapons of Mass Destruction) als Präsentator für eine Custom ESP (Hals PU Fräsung bleibt leer, damit nur Steg-PU) nebst Blackstar Amplifizierung. Der Mann hat Groove. Hier und da sind Dimebag Darrell Zitate im Riffing. Schön ist, wenn die anderen Messebesucher ihn nicht kennen. Ein älteres Pärchen (Tarja Fans) kannten ihn, holten sich ein Autogramm ab. Ich kannte ihn durch persönlichen Schriftverkehr, ließ mir von ihm
eine Unterschrift auf die G&B setzen.
Immernoch nicht 1530 und Signing-Session (Jetzt aber Ruhe mit Rudi!).
Möglichkeit 1:
Line 6 hatte den Amplifi mit seinem neuen Floorboard gefeatured. Ansich ganz nett, über ein Touchpad zu bedienen. Der Klang war auch gelungen. Ich brauche es aber erstmal nicht.
Möglichkeit 2:
Fender hat ja einen sehr großen Stand, nebst den Eingemeindungen, die auch zu Fender gehören. In der Mitte haben sie Antestinseln. So habe ich vor und nach der nun nicht mehr explizit genannten Warteschlange ein bisschen Zeit mit Strat und Tele verbracht.
Ich bin geheilt! War ich bisher mit dem Gefühl versehen, dass ich unbedingt eine Tele haben müsste, kann ich sagen: Nein. Brauche ich nicht. Auch eine Strat mag ich vom Halsprofil her nicht besitzen wollen.
Und dann war es 1530. Und er war nicht da.
Und dann war es 1540. Und er erschien.
Achja, stimmt. Interessiert ja keinen mehr.
Um 1700 sollte Greg Koch dann nochmal bei Fender spielen. Das war ein Top-Auftritt. Entertainment. Musikalität. Was will man mehr.
Die anderen Stände habe ich nicht weiter beachtet. Bei Orange gab´s Pleks. Bei Dean habe ich ein paar ML abgelichtet, weil ich Dimebag Darrell (R. I. P.) schätze. Bei ESP waren wieder abgefahrene Formen zu bestauen.
Ich konnte meine Themen erledigen oder zumindest auf´s Gleis bringen und habe ungefragt ein Geschenk erhalten.
Eine Bilderauswahl kommt noch.
Danke für das Losglück und den Zufall, die mir diesen 13.3. einen erinnerungswürdigen Tag werden ließen.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: