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Album-Produktion steht still - Mischer meldet sich nicht ...

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Hallo zusammen,

habe mit meiner Band im letzten Sommer das erste Album aufgenommen.
Wir sind zu diesem Anlass extra von Nürnberg nach Düsseldorf gefahren, und haben dort bei einem Bekannten unseres Drummers unsere Songs aufgenommen. Der ist Student an der dortigen FH und so konnten wir die Studios dort umsonst verwenden.

Wir hatten uns auf 450€ für die komplette Produktion - Freundschaftspreis - geeinigt. Nachdem alle Aufnahmen im Kasten waren gaben wir ihm die Hälfte des vereinbarten Betrags. Nach dem Mixing und Mastering sollte er den Rest erhalten. Er meinte, er bräuchte für das abmischen der ersten Rohmixes gut 2 Monate - wegen Studium und Arbeit usw. - das war vor 5 Monaten. Wir haben in derzeit unzählige Male kontaktiert, und haben uns immer wieder auf Aufschübe usw. eingelassen. Bis jetzt haben wir die ( meiner Meinung nach ) so gut wie unbearbeitete Rohversion von einem von 14 Songs zu hören bekommen ... und mittlerweile drückt er uns weg, wenn wir anrufen und ignoriert alle Mails.

Jetzt meine Frage: wie sollen wir eurer Meinung nach vorgehen? Wir alle sind mittlerweile auf 180 und wollen endlich Ergebnisse ... aber er lässt nichts von sich hören. Was sollen wir tun?

Danke schonmal für eure Hilfe!
Grüße,
Simon
 
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Hi,

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Ich muss aber sagen, dass, obwohl das Verhalten des Mischers natürlich nicht entschuldbar ist, bei mir keine so rechte Empörung aufkommen will. Klar - "ausgemacht ist ausgemacht", aber 450 EUR sind für das Recording, Mixing und Mastering von 14 (!) Titeln schlicht lächerlich wenig, die Grenze zur (Selbst-)Ausbeutung ist da längst überschritten. Rechnen wir mal einen Arbeitstag Zeitaufwand pro Song und das ist schon sehr, sehr knapp. Dann bleiben da ca. 4 EUR netto die Stunde! In jedem normalen Arbeitsverhältnis wäre das absolut sittenwidrig!

Wie gesagt, das entschuldigt den Mann natürlich nicht, aber wundern braucht einen die Angelegenheit jetzt wirklich nicht. Ich finde es schon immer wieder erschütternd, wie wenig Bewusstsein der Verbraucher diesbezüglich an den Tag legt. Man pocht auf den Preis und die Leistung "ohne Rücksicht auf Verluste". Ich habe das früher selbst auch schon oft erlebt, dass Kunden z.B. gutmütige Pauschalangebote bis "zum letzten Tropfen" ausgenutzt haben und einen ohne mit der Wimper zu zucken und ohne schlechtes Gewissen für solche Hungerlöhne arbeiten lassen. Hauptsache das persönliche "Schnäppchen" stimmt. Das waren dann auch noch immer Leute, die sich selbst für solche Beträge nicht mal im Bett umdrehen würden!

Mir ganz persönlich wäre es hochnotpeinlich, wenn ich irgendjemandem eine Stunde Lebenszeit für 4 EUR abknöpfen würde. Mich dann noch öffentlich zu Empören, dass dafür keine Leistung kommt, käme mir als Allerletztes in den Sinn.

Konkret würde ich versuchen, von dem Mann die Daten (Audiofiles, Projektdateien, etc.) zu bekommen und die Sachen dann anderswo fertig machen zu lassen. Dann sollte man sich vielleicht einen professionellen Dienstleister suchen, der will und muss allerdings auch anständig bezahlt werden. Was z.B. das Mischen angeht, sind heute Preise von 100 EUR pro Titel durchaus nicht selten, obwohl das immer noch lächerlich wenig ist.
 
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Hallo Uranus,

ich kann deinen Standpunkt sehr wohl verstehen, allerdings stammte der Preisvorschlag nicht von uns, sondern von ihm.
Er ist ja eigentlich ein sehr guter Bekannter von unserem Drummer, und hat uns deshalb so einen Spottpreis gemacht ... allerdings finde ich, dass ich doch das Recht habe, mich zu beschweren, wenn sich nicht an Abmachungen gehalten wird. Ich meine, abgemacht ist abgemacht, und das hat doch schlussendlich nichts damit zu tun, wie viel oder wie wenig wir ihm bezahlen. Wir wären auch bereit gewesen, mehr zu zahlen, aber er war damit einverstanden, und deswegen kann ich doch eigentlich davon ausgehen, dass er sich dann auch entsprechend daran hält.

Außerdem galt dieser Thread weniger dem Sinn, mich "auszukotzen", sondern der Frage, wie wir weiter vorgehen können ... war auch weniger im rechtlichen Sinne gedacht, sondern mehr im privaten.

Bis dann,
Simon
 
Ich kann mir schon vorstellen, wie das ungefähr gelaufen ist und natürlich kann ich deinen Unmut verstehen.

Ich wollte darauf hinaus, dass halt professionelle Dienstleistung entsprechende Preise hat (betriebswirtschaftlich gesehen haben muss) und solche Billig-Deals (von wem und warum auch immer sie initiiert werden) schnell zu den von Dir beschriebenen Problemen führen. Klar: Vermutlich ist ihm selbst erst jetzt wirklich aufgefallen, dass die Vergütung lächerlich ist und er eigentlich viel Besseres zu tun hat. Da kann man ihm natürlich die Schuld geben, aber wie gesagt, man braucht sich als Realist eben eigentlich nicht wundern, dass es so kommt. Der Homo Oeconomicus halt.

Und wie auch gesagt, ich würde ihm anbieten, dass er Euch die Spuren gibt, den Aufwand dafür fair abrechnet und gut is'.
 
Hallo zusammen, ich kann da Uranus nur beipflichten.

Euer guter Freud hat sich da scheinbar einfach übernommen und kommt wohl mit der Arbeit zu dem Dumpingpreis nicht mehr nach. Da dürfte die Zeit für das Studium und den bestritt des Lebensunterhaltes schon wichtiger sein als die für den Freundschaftsdienst.

Lasst euch die Rohdaten schicken und das Ganze beim Profi zum Profipreis Mischen und Mastern oder wartet ab bis der Student eben Zeit dafür hat .. das kann nachtürlich auch der Sankt Nimmerleinstag sein wenn ihr Pech habt.

Is eben so bei Freundschaftsdiensten, die sind nicht immer berechenbar.

lg silent
 

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