meikii
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Seit 1996 spiele ich mit großer Freude eine Fernandes LE2 Strat.
Ich hatte die Gute im Guitar Center Houston Texas gesehen gleich als ich reinkam und war völlig geflasht. Ein Traum in Gold mit einem fetten Ton, wie ich ihn weder vorher noch nachher jemals gehört hatte. Wie sich später herausstellte war sie Baujahr 1992 und hatte einen Linde Body. Equipped mit Häussel AGL Desperado PUs klingt sie wirklich sagenhaft rockig, nicht so blubbrig wie die typischen Blues PUs und nicht so klirrig-klingelig wie viele Vintage PUs. Sie hat einen satten, präzisen, konturierten feurig-rockigen satten Ton. Aber wann immer ich diesen knochentrockenen, holzigen-alten Ton versuchte aus ihr heraus zu kitzeln, klappte das nicht so recht. Daher hielt ich schon lange nach einer der Fernandes Revival Strats Ausschau, die es Ende der 70er Anfang der 80er gab, denn die klingen etwas mehr nach Vintage, schon alleine wegen des Erlebodys. Vor allem aber liebe ich den typischen alten Fernandes Neck. Der passt zu meiner Greifhand einfach perfekt. Letztes Jahr hatte ich dann Glück: Ein Boardkollege wollte seine alte, ziemlich heruntergekommene LE1 loswerden und wir waren uns schnell einig. Eigentlich wollte ich mich ja dann gleich an die Restauration machen, aber da kam mir dann erst mal mein EVH Frankenstrat Projekt dazwischen. Da die EVH aber nun bekanntlich endlich fertig ist, kann es jetzt ja dann losgehen und zwar genau hier….
Die LE1 ist mit der legendären Original The Revival identisch/baugleich bis auf den Headstock, da es halt irgendwann Ärger mit Fender gegeben hatte. In Japan wurden zwar noch bis in die 90er hinein Gitarren mit dem Namen The Revival verkauft. Die hatten aber mit der Qualität und dem Sound der original 80er The Revival nicht viel gemeinsam: Ich hatte mal eine von den 90er Revivals (BJ 96) in Sunburst und die war - naja sagen wir mal so grad ooooookay. Mehr aber auch nicht. Wer sich für mehr Infos zur The Revival interessiert, dem sei die Story von Armin H wärmstens empfohlen.
Als die LE1 dann endlich bei mir ankam war sie in einem furchtbaren Zustand: Der Body war auf der Vorderseite total verblichen, vermutlich lag er jahrelang in der Sonne. Es gab wohl mal jede Menge Aufkleber auf dem guten Stück und nun, da sie entfernt waren, konnte man anhand der dunkleren Farbe gut sehen, wo genau sie mal waren. Witzigerweise kann man dort, wo das Pickguard saß, schön sehen, welche Farbe sie wirklich einmal hatte: Ein geiles Purple. Aber davon ist wirklich nix mehr über…
Einer der Tuner war defekt und fiel auch gleich ab. Die anderen Tuner waren total wackelig. Die Elektrik knackte und rauschte, aber immerhin hatte sie noch die guten alten PUs mit A5 Magneten statt der späteren Keramikbarren (daran erkennt man übrigens sehr gut die The Revival Modelle, die aus den 90ern stammen, die haben nämlich anders als das Original aus den 80ern ebenfalls Keramik Barrenmagnete). Das Tremolo war ziemlich angelaufen, aber immerhin hatte es einen Stahlblock. Besonders vertrauenerweckend sah es allerdings auch nicht gerade aus. Aber - und das war worauf ich gehofft hatte: Ein fantastisch resonanter Erlebody mit einem für mich perfekt geshapten Ahornhals. Achtet mal bei den Fotos auf das wunderschöne Rosewood Fretboard. Interessant auch die Form der Kopfplatte und das Logo: Diese Kombi gab es m.W. nur 1-2 Jahre zwischen 81 und 83. Danach kam dann die Ära mit der heutigen Kopfplattenform aber dem goldenen Logo (bis Ende der 90er, Anfang 2000er), die ich bei meiner LE2 habe. Ein uraltes verranztes Case war auch dabei, aber da werde ich mir was anderes einfallen lassen müssen….hab schon ne Idee. Wer mitbekommen hat, in welches Case die EVH Frankenstrat wegen der Karabinerhaken nicht mehr reinpasste ahnt schon was….aber dazu später mehr…
Blöderweise hatte ich sie gleich schon auseinandergebaut, ohne sie vorher komplett zu fotografieren, daher hier ein paar Eindrücke, wenn auch nur in Einzelteilen….
Da mein Nachbar Tobias, der Maler, der auch die EVH lackiert hatte, mittlerweile Spaß daran gefunden hat, statt Wänden Gitarren zu bemalen, wanderte der Body als erstes zu ihm. Eigentlich hatte ich fest vor, die gute in Sonic Blue oder Daphne lackieren zu lassen, also Hauptsache hellblau. Mag ich einfach. Pink find ich auch witzig, aber ich hatte mal eine pinke Squier Bullet Strat und da hatte ich mich damals sehr schnell dran satt gesehen. Allerdings verlief die Farbwahl anders als geplant: 3 Bier und gefühlte 2897 Farbsamples später waren Tobias und ich einig, dass es eine Art Metallic Sparkle Flake Milka Lila wohl das Vernünftigste wäre. Schon als Reminiszenz an die ursprüngliche Farbe der Guten. Gesagt getan. Farbe bestellt und Auftrag erteilt. Inzwischen bin ich ein wenig auf Einkaufstour gegangen:
Als Wichtigstes muss erst mal ein vernünftiges Stahlblock Tremolo her: Ich konnte für kleines Geld ein sensationelles Wilkinson ergattern, das auch schon auf meiner LE2 werkelt (dort in gold, versteht sich) und einfach nur fantastisch klingt: Stahlreiter, Stahlgrundplatte, Stahlblock und wirklich geiler Look finde ich. Der Unterschied zum Original-Tremolo war wirklich erschreckend groß: Ein viel satterer Ton, viel mehr Bass, viel sanftere Höhen, mehr Tonsubstanz, mehr Sustain.
Dazu ein Set Schaller Security Locks und ein Satz Kluson Vintage Tuners. Von der Pimp-Aktion der zuvor erwähnten 96er The Revival flog hier noch ein Pickguard in Sparkle mit CTS Potis und Switchcraft 5-Wege-Schalter rum, das ich erst mal rausgekramt habe. Das ist schon komplett verdrahtet. Wobei ich die Schaltung eventuell noch mal anpassen lasse, so dass man den Neck PU zu den anderen über das unterste Tonpoti zumischen kann. Mal schauen.
Außerdem habe ich angefangen, den Hals in Ordnung zu bringen. Zuerst die alten Tuner runterholen und die Klusons draufschrauben. Das stellte sich allerdings als schwieriger dar, als erwartet: Die Kluson Schräubchen sind ein kleines bisschen größer als die Original Schrauben. Da aber das Ahorn des Halses so brutal hart ist, bekam ich einige der Kluson Schrauben weder mit Feingefühl noch mit roher Gewalt reingedreht. Eine Schraube bekam ich nur halb rein, obwohl ich sie so zerlegt habe, dass ich sie nur noch mit einer Zange wieder herausgedreht bekam. Also hab ich dann gemixt: Dort wo ich die Kluson Schrauben reinbekam, habe ich diese benutzt. Dort wo es nicht ging, habe ich die Original Schrauben genommen. Jetzt sind alle Tuner drauf. Allerdings sind die sehr schwergängig. Da muss ich noch mal ran. Als nächstes das Griffbrett reinigen und mit Lemon-Oil 3x dick einstreichen. Das Griffbrett war so trocken, dass fast keine Überreste vom Öl übrigblieben. Jetzt kommt die Maserung richtig schön raus.
Nach 6 Wochen kam sie dann in neuem Kleid wieder: TADAAAA…. Das Tremolo hab ich gleich draufgeschraubt und den Hals und die Security Locks dran gemacht, damit es schon mehr nach Gitarre aussieht. Auf dem einen Bild hab ich versucht die Sparkle Flakes irgendwie mit der Kamera einzufangen….
In der Zwischenzeit hab ich mit Acy von Acys Guitar Lounge gesprochen und mich mit ihm auf ein völlig neues Wiring geeignet:
Zu so einer Purple Sparkle Strat gehören natürlich Silver Sparkle Pickups (eine Häussel AGL Custom Anfertigung nach 58er Vorbild, sehr schwach gewickelt, extrem offen und perlig) dazu eine Golden Sparkle Schaltung und zumischbarem Neck PU für all Positionen. Und zu guter letzt ein Pink Sparkle Case, das ich hier im Board vor Ewigkeiten mal geschossen habe.
Wie das klingt? https://www.facebook.com/photo.php?v=684171601652464
Wie das aussieht?
Ich hatte die Gute im Guitar Center Houston Texas gesehen gleich als ich reinkam und war völlig geflasht. Ein Traum in Gold mit einem fetten Ton, wie ich ihn weder vorher noch nachher jemals gehört hatte. Wie sich später herausstellte war sie Baujahr 1992 und hatte einen Linde Body. Equipped mit Häussel AGL Desperado PUs klingt sie wirklich sagenhaft rockig, nicht so blubbrig wie die typischen Blues PUs und nicht so klirrig-klingelig wie viele Vintage PUs. Sie hat einen satten, präzisen, konturierten feurig-rockigen satten Ton. Aber wann immer ich diesen knochentrockenen, holzigen-alten Ton versuchte aus ihr heraus zu kitzeln, klappte das nicht so recht. Daher hielt ich schon lange nach einer der Fernandes Revival Strats Ausschau, die es Ende der 70er Anfang der 80er gab, denn die klingen etwas mehr nach Vintage, schon alleine wegen des Erlebodys. Vor allem aber liebe ich den typischen alten Fernandes Neck. Der passt zu meiner Greifhand einfach perfekt. Letztes Jahr hatte ich dann Glück: Ein Boardkollege wollte seine alte, ziemlich heruntergekommene LE1 loswerden und wir waren uns schnell einig. Eigentlich wollte ich mich ja dann gleich an die Restauration machen, aber da kam mir dann erst mal mein EVH Frankenstrat Projekt dazwischen. Da die EVH aber nun bekanntlich endlich fertig ist, kann es jetzt ja dann losgehen und zwar genau hier….
Die LE1 ist mit der legendären Original The Revival identisch/baugleich bis auf den Headstock, da es halt irgendwann Ärger mit Fender gegeben hatte. In Japan wurden zwar noch bis in die 90er hinein Gitarren mit dem Namen The Revival verkauft. Die hatten aber mit der Qualität und dem Sound der original 80er The Revival nicht viel gemeinsam: Ich hatte mal eine von den 90er Revivals (BJ 96) in Sunburst und die war - naja sagen wir mal so grad ooooookay. Mehr aber auch nicht. Wer sich für mehr Infos zur The Revival interessiert, dem sei die Story von Armin H wärmstens empfohlen.
Als die LE1 dann endlich bei mir ankam war sie in einem furchtbaren Zustand: Der Body war auf der Vorderseite total verblichen, vermutlich lag er jahrelang in der Sonne. Es gab wohl mal jede Menge Aufkleber auf dem guten Stück und nun, da sie entfernt waren, konnte man anhand der dunkleren Farbe gut sehen, wo genau sie mal waren. Witzigerweise kann man dort, wo das Pickguard saß, schön sehen, welche Farbe sie wirklich einmal hatte: Ein geiles Purple. Aber davon ist wirklich nix mehr über…
Einer der Tuner war defekt und fiel auch gleich ab. Die anderen Tuner waren total wackelig. Die Elektrik knackte und rauschte, aber immerhin hatte sie noch die guten alten PUs mit A5 Magneten statt der späteren Keramikbarren (daran erkennt man übrigens sehr gut die The Revival Modelle, die aus den 90ern stammen, die haben nämlich anders als das Original aus den 80ern ebenfalls Keramik Barrenmagnete). Das Tremolo war ziemlich angelaufen, aber immerhin hatte es einen Stahlblock. Besonders vertrauenerweckend sah es allerdings auch nicht gerade aus. Aber - und das war worauf ich gehofft hatte: Ein fantastisch resonanter Erlebody mit einem für mich perfekt geshapten Ahornhals. Achtet mal bei den Fotos auf das wunderschöne Rosewood Fretboard. Interessant auch die Form der Kopfplatte und das Logo: Diese Kombi gab es m.W. nur 1-2 Jahre zwischen 81 und 83. Danach kam dann die Ära mit der heutigen Kopfplattenform aber dem goldenen Logo (bis Ende der 90er, Anfang 2000er), die ich bei meiner LE2 habe. Ein uraltes verranztes Case war auch dabei, aber da werde ich mir was anderes einfallen lassen müssen….hab schon ne Idee. Wer mitbekommen hat, in welches Case die EVH Frankenstrat wegen der Karabinerhaken nicht mehr reinpasste ahnt schon was….aber dazu später mehr…
Blöderweise hatte ich sie gleich schon auseinandergebaut, ohne sie vorher komplett zu fotografieren, daher hier ein paar Eindrücke, wenn auch nur in Einzelteilen….
Da mein Nachbar Tobias, der Maler, der auch die EVH lackiert hatte, mittlerweile Spaß daran gefunden hat, statt Wänden Gitarren zu bemalen, wanderte der Body als erstes zu ihm. Eigentlich hatte ich fest vor, die gute in Sonic Blue oder Daphne lackieren zu lassen, also Hauptsache hellblau. Mag ich einfach. Pink find ich auch witzig, aber ich hatte mal eine pinke Squier Bullet Strat und da hatte ich mich damals sehr schnell dran satt gesehen. Allerdings verlief die Farbwahl anders als geplant: 3 Bier und gefühlte 2897 Farbsamples später waren Tobias und ich einig, dass es eine Art Metallic Sparkle Flake Milka Lila wohl das Vernünftigste wäre. Schon als Reminiszenz an die ursprüngliche Farbe der Guten. Gesagt getan. Farbe bestellt und Auftrag erteilt. Inzwischen bin ich ein wenig auf Einkaufstour gegangen:
Als Wichtigstes muss erst mal ein vernünftiges Stahlblock Tremolo her: Ich konnte für kleines Geld ein sensationelles Wilkinson ergattern, das auch schon auf meiner LE2 werkelt (dort in gold, versteht sich) und einfach nur fantastisch klingt: Stahlreiter, Stahlgrundplatte, Stahlblock und wirklich geiler Look finde ich. Der Unterschied zum Original-Tremolo war wirklich erschreckend groß: Ein viel satterer Ton, viel mehr Bass, viel sanftere Höhen, mehr Tonsubstanz, mehr Sustain.
Dazu ein Set Schaller Security Locks und ein Satz Kluson Vintage Tuners. Von der Pimp-Aktion der zuvor erwähnten 96er The Revival flog hier noch ein Pickguard in Sparkle mit CTS Potis und Switchcraft 5-Wege-Schalter rum, das ich erst mal rausgekramt habe. Das ist schon komplett verdrahtet. Wobei ich die Schaltung eventuell noch mal anpassen lasse, so dass man den Neck PU zu den anderen über das unterste Tonpoti zumischen kann. Mal schauen.
Außerdem habe ich angefangen, den Hals in Ordnung zu bringen. Zuerst die alten Tuner runterholen und die Klusons draufschrauben. Das stellte sich allerdings als schwieriger dar, als erwartet: Die Kluson Schräubchen sind ein kleines bisschen größer als die Original Schrauben. Da aber das Ahorn des Halses so brutal hart ist, bekam ich einige der Kluson Schrauben weder mit Feingefühl noch mit roher Gewalt reingedreht. Eine Schraube bekam ich nur halb rein, obwohl ich sie so zerlegt habe, dass ich sie nur noch mit einer Zange wieder herausgedreht bekam. Also hab ich dann gemixt: Dort wo ich die Kluson Schrauben reinbekam, habe ich diese benutzt. Dort wo es nicht ging, habe ich die Original Schrauben genommen. Jetzt sind alle Tuner drauf. Allerdings sind die sehr schwergängig. Da muss ich noch mal ran. Als nächstes das Griffbrett reinigen und mit Lemon-Oil 3x dick einstreichen. Das Griffbrett war so trocken, dass fast keine Überreste vom Öl übrigblieben. Jetzt kommt die Maserung richtig schön raus.
Nach 6 Wochen kam sie dann in neuem Kleid wieder: TADAAAA…. Das Tremolo hab ich gleich draufgeschraubt und den Hals und die Security Locks dran gemacht, damit es schon mehr nach Gitarre aussieht. Auf dem einen Bild hab ich versucht die Sparkle Flakes irgendwie mit der Kamera einzufangen….
In der Zwischenzeit hab ich mit Acy von Acys Guitar Lounge gesprochen und mich mit ihm auf ein völlig neues Wiring geeignet:
Zu so einer Purple Sparkle Strat gehören natürlich Silver Sparkle Pickups (eine Häussel AGL Custom Anfertigung nach 58er Vorbild, sehr schwach gewickelt, extrem offen und perlig) dazu eine Golden Sparkle Schaltung und zumischbarem Neck PU für all Positionen. Und zu guter letzt ein Pink Sparkle Case, das ich hier im Board vor Ewigkeiten mal geschossen habe.
Wie das klingt? https://www.facebook.com/photo.php?v=684171601652464
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