Cameloni88
Registrierter Benutzer
So Leute,
es ist endlich soweit!Nach ewig langer Suche und unzähligen Gesprächen mit potenziellenVerkäufern konnte ich eine Ibanez RGA 121 erlangen Ich war schonkurz vor dem Aufgeben, als ich die Kleinanzeigenseite www.tutti.chfand. Dies ist ein kleines Handelsportal aus der Schweiz, sehrempfehlenswert und hierzulande realtiv unbekannt. Wer ein Instrumentoder etwas anderes sucht, der kann die Seite als Alternative sehen Aber zurück zu der Gitarre.
Der Traum war natürlichdas NTF Modell, mit seiner schönen natürlichen Lackierung (nurKlarlack). Das Holz ist einfach ein Traum bei diesen Gitarren, sowohloptisch als auch klanglich, doch leider wurden die Modelle nur von2005 bis 2008 gebaut, was es extrem schwer macht, heute ein solchenzu finden. Und dann noch in gutem Zustand...grauenhaft....
Leider handelt es sich beimeiner Gitarre nicht um ein NTF Modell, sondern um das baugleiche VLFModell, welches ein anderes (rostbraunes/rotes) Finish aufweist. VomHolz drunter ist hier leider nicht viel zu sehen.
Also was macht man??
Klar, Restaurieren!Abschleifen! Traum erfüllen!
Ran ans Werk:
Schritt 1: Demontage
Ichhabe begonnen die Saiten abzuziehen, die Brücke (Gibraltar Plus->der absolute Knaller!!) demontiert und den Hals abgeschraubt. Danachhabe ich die Potis demontiert und die gesamte Elektrik im E-fachverstaut. Da ich mich nicht mit Schaltungen und Löten auskenne, habeich die Pickups und die Verkabelung in der Gitarre gelassen, dasE-Fach abgeklebt und einfach mit der Arbeit begonnen. Ich weiß, dassollte man nicht tun, alles könnte vollstauben aber ich wollte nichtzum Gitarrenbauer rennen und da für 'nen Haufen Geld alles wiedereinbauen lassen.
Schritt 2: Lack runter
Alsalles abgeklebt war (E-Fach, Buchse, Halstasche) habe ich mit demSchleifen begonnen. Glücklicherweise ist die VLF nur recht dünnlackiert, sodass der Lack auf dem Mahagonie auf der Rückseite undden Seiten recht leicht runterkam. Nach ca. 2 Stunden Schleifen(80er, 120er, 180er Körnung) hatte ich diese Stellen komplett vomLack befreit. Im Anschluss habe ich mit der Vorderseite begonnen undda kam der erste kleine Rückschlag: Der Lack ist auf der Frontdeutlich dicker und besser ins Holz eingezogen. Es handelt sich beidem Top um Ahorn, welches den Lack scheinbar deutlich besser annimmtals das offenporige Mahagoni der Rückseite. Nach einer halben Stundehab ich's aufgegeben und mir einen Excenter-Schleifer besorgt. Mit80er, 120er, 180er und 240er Schleifscheiben habe ich den Lack ganzgut abbekommen und gleichzeitig für eine schöne gleichmäßigeOberfläche gesorgt. Das Holz sah in diesem Schritt schon absolutsuper aus und ich habe es dann noch von Hand mit 240er Papiergeschliffen (IMMER in Faserrichtung). Insgesamt lief dieLackentfernung sehr gut muss ich sagen, hätte ich so nicht gedacht.Die einzigen kniffeligen Stellen sind die Rundungen zwischen den"Hörnchen", links und rechts von der Halstasche. Aber auchdas geht ganz gut, man muss sich nur Zeit nehmen und geduldigbleiben. Denke die Stellen sind bei jeder Gitarre ein Problem, da sieeinfach schwer zu erreichen sind.
Schritt 3: Lackierung
Umdie Lackierung möglichst natürlich zu gestalten habe ich mir einenmatten Wasserlack besorgt, der die Gitarre nich so sehr glänzen undblitzen lässt. Ich mags lieber wenn man das Gefühl hat noch Holz inder Hand zu haben und das sollte man dann auch sehen können ->Matter Lack
Zunächsthabe ich die Gitarre grundiert um den folgenden Lackschichten denbestmöglichen Halt auf dem Holz zu gewährleisten. Zwei Stundentrocknen, anschleifen mit 320er Papier und die zweite Lackierungansetzen. Diesmal bereits mit dem Klarlack. Die Gitarre wurde hängendgespritzt und ist danach 24 Stundenzum Trocknen hängen geblieben. Am nächsten Tag habe ich den Lackmit 600er Nassschleifpapier angeschliffen und erneut lackiert. ImAnschluss folgten 2 Tage Wartezeit, damit der Lack aushärten konnte.Diese Zeit habe ich genutzt für:
Schritt4: Bünde säubern und Ölen
Ichhabe den demontierten Hals mit einem Lappen und Spüliwassergereinigt (nicht baden lassen, nur anfeuchten und schrubben), dieBünde mit einer Ziehklinge vorsichtig abgezogen und danach leichtanpoliert. Danach kam das Hartöl auf das Palisander Griffbrett undkonnte 30 Minuten lang einziehen, bevor der Überschuss sorgfältigmit einem Lappen entfernt wurde. Nach einem Tag ist das Öl komplettdurchgetrocknet und schön ins Holz eingezogen. Wie neu, vonSpielspuren ist keine Spur mehr zu erkennen.
Schritt 5: Montage
Nach den Trockenzeitenhabe ich alles wieder eingebaut, verschraubt und eingestellt. DasTesten konnte beginnen
Ich bin absolutbegeistert, sowohl von der Optik, als auch vom Sound der Gitarre, soein Instrument hatte ich noch nie!! Echt der Hammer!
So....ich hoffe, diesesReview hat einigen Leuten geholfen, die selbst ein kleinesBau-/Restaurationsprojekt vor sich haben. Die Mühe lohnt sich wennman gewissenhaft und sorgfältig arbeitet! Also viel Spaß beimbasteln, schleifen, lackieren und was man da alles so macht, mir hatsauf jeden Fall viel Freude bereitet.
Hier noch ein paar Bilder für euch
es ist endlich soweit!Nach ewig langer Suche und unzähligen Gesprächen mit potenziellenVerkäufern konnte ich eine Ibanez RGA 121 erlangen Ich war schonkurz vor dem Aufgeben, als ich die Kleinanzeigenseite www.tutti.chfand. Dies ist ein kleines Handelsportal aus der Schweiz, sehrempfehlenswert und hierzulande realtiv unbekannt. Wer ein Instrumentoder etwas anderes sucht, der kann die Seite als Alternative sehen Aber zurück zu der Gitarre.
Der Traum war natürlichdas NTF Modell, mit seiner schönen natürlichen Lackierung (nurKlarlack). Das Holz ist einfach ein Traum bei diesen Gitarren, sowohloptisch als auch klanglich, doch leider wurden die Modelle nur von2005 bis 2008 gebaut, was es extrem schwer macht, heute ein solchenzu finden. Und dann noch in gutem Zustand...grauenhaft....
Leider handelt es sich beimeiner Gitarre nicht um ein NTF Modell, sondern um das baugleiche VLFModell, welches ein anderes (rostbraunes/rotes) Finish aufweist. VomHolz drunter ist hier leider nicht viel zu sehen.
Also was macht man??
Klar, Restaurieren!Abschleifen! Traum erfüllen!
Ran ans Werk:
Schritt 1: Demontage
Ichhabe begonnen die Saiten abzuziehen, die Brücke (Gibraltar Plus->der absolute Knaller!!) demontiert und den Hals abgeschraubt. Danachhabe ich die Potis demontiert und die gesamte Elektrik im E-fachverstaut. Da ich mich nicht mit Schaltungen und Löten auskenne, habeich die Pickups und die Verkabelung in der Gitarre gelassen, dasE-Fach abgeklebt und einfach mit der Arbeit begonnen. Ich weiß, dassollte man nicht tun, alles könnte vollstauben aber ich wollte nichtzum Gitarrenbauer rennen und da für 'nen Haufen Geld alles wiedereinbauen lassen.
Schritt 2: Lack runter
Alsalles abgeklebt war (E-Fach, Buchse, Halstasche) habe ich mit demSchleifen begonnen. Glücklicherweise ist die VLF nur recht dünnlackiert, sodass der Lack auf dem Mahagonie auf der Rückseite undden Seiten recht leicht runterkam. Nach ca. 2 Stunden Schleifen(80er, 120er, 180er Körnung) hatte ich diese Stellen komplett vomLack befreit. Im Anschluss habe ich mit der Vorderseite begonnen undda kam der erste kleine Rückschlag: Der Lack ist auf der Frontdeutlich dicker und besser ins Holz eingezogen. Es handelt sich beidem Top um Ahorn, welches den Lack scheinbar deutlich besser annimmtals das offenporige Mahagoni der Rückseite. Nach einer halben Stundehab ich's aufgegeben und mir einen Excenter-Schleifer besorgt. Mit80er, 120er, 180er und 240er Schleifscheiben habe ich den Lack ganzgut abbekommen und gleichzeitig für eine schöne gleichmäßigeOberfläche gesorgt. Das Holz sah in diesem Schritt schon absolutsuper aus und ich habe es dann noch von Hand mit 240er Papiergeschliffen (IMMER in Faserrichtung). Insgesamt lief dieLackentfernung sehr gut muss ich sagen, hätte ich so nicht gedacht.Die einzigen kniffeligen Stellen sind die Rundungen zwischen den"Hörnchen", links und rechts von der Halstasche. Aber auchdas geht ganz gut, man muss sich nur Zeit nehmen und geduldigbleiben. Denke die Stellen sind bei jeder Gitarre ein Problem, da sieeinfach schwer zu erreichen sind.
Schritt 3: Lackierung
Umdie Lackierung möglichst natürlich zu gestalten habe ich mir einenmatten Wasserlack besorgt, der die Gitarre nich so sehr glänzen undblitzen lässt. Ich mags lieber wenn man das Gefühl hat noch Holz inder Hand zu haben und das sollte man dann auch sehen können ->Matter Lack
Zunächsthabe ich die Gitarre grundiert um den folgenden Lackschichten denbestmöglichen Halt auf dem Holz zu gewährleisten. Zwei Stundentrocknen, anschleifen mit 320er Papier und die zweite Lackierungansetzen. Diesmal bereits mit dem Klarlack. Die Gitarre wurde hängendgespritzt und ist danach 24 Stundenzum Trocknen hängen geblieben. Am nächsten Tag habe ich den Lackmit 600er Nassschleifpapier angeschliffen und erneut lackiert. ImAnschluss folgten 2 Tage Wartezeit, damit der Lack aushärten konnte.Diese Zeit habe ich genutzt für:
Schritt4: Bünde säubern und Ölen
Ichhabe den demontierten Hals mit einem Lappen und Spüliwassergereinigt (nicht baden lassen, nur anfeuchten und schrubben), dieBünde mit einer Ziehklinge vorsichtig abgezogen und danach leichtanpoliert. Danach kam das Hartöl auf das Palisander Griffbrett undkonnte 30 Minuten lang einziehen, bevor der Überschuss sorgfältigmit einem Lappen entfernt wurde. Nach einem Tag ist das Öl komplettdurchgetrocknet und schön ins Holz eingezogen. Wie neu, vonSpielspuren ist keine Spur mehr zu erkennen.
Schritt 5: Montage
Nach den Trockenzeitenhabe ich alles wieder eingebaut, verschraubt und eingestellt. DasTesten konnte beginnen
Ich bin absolutbegeistert, sowohl von der Optik, als auch vom Sound der Gitarre, soein Instrument hatte ich noch nie!! Echt der Hammer!
So....ich hoffe, diesesReview hat einigen Leuten geholfen, die selbst ein kleinesBau-/Restaurationsprojekt vor sich haben. Die Mühe lohnt sich wennman gewissenhaft und sorgfältig arbeitet! Also viel Spaß beimbasteln, schleifen, lackieren und was man da alles so macht, mir hatsauf jeden Fall viel Freude bereitet.
Hier noch ein paar Bilder für euch
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