Brauche Hilfe und Tips für 2 Les Pauls reparieren/restaurieren

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Hallo Leute

ich habe hier zwei Les Paul Kopien von Hohner, eine normale L59 und eine L59T die ein Kahler ähnliches Tremolo hat.
Beide Gitarren sind Baujahr vor 1986 und sehen beide arg mitgenommen aus und ich habe den Ehrgeiz sie wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen.

Die Hauptprobleme sind:

- Decke mit Binding löst sich
- viele kleiner und größere Brüche an Body und Binding
- bei der L59 wurde die Zarge mit Klarlack nachbehandelt, allerdings mit einem Pinsel lackiert(!)
- jede Menge Dings und Dongs, Kratzer und Lackrisse


Meine Frage nun, welchen Leim kann ich am besten verwenden um die Decke wieder zu leimen?
Wie bekomme ich denn gepinselten Klarlack dazu gut auszusehen?
Allgemeine Tipps um die beiden Gitarren wieder aufzupolieren.

Hier schonmal ein paar Bilder:
P7300121.jpgP7300118.jpgP7300122.jpgP7300127.jpgP7300129.jpgP7300147.jpgP7300148.jpgP7300153.jpg

Also, ich bin für alle Tipps dankbar:great:
 
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den unschönen klarlack kannst du mit ganz feinem nassschleifpapier glätten.
800er aufwärts und dann mit der poliermaschine nacharbeiten.
wie du allerdings die holzrisse wieder zu "neu" bekommst kann ich dir nich sagen...
ich würde mit kunstharz arbeiten, aber später merken, dass es nichts wird :)
 
Nassschleifen ist schon mal ein guter Tipp. Ich würde am Ende sogar bis 2000er gehen. Oder zuletzt mit Polierpaste arbeiten.

Für Holzrisse gibt es Holzkit in verschiedenen Farbschattierungen, oder, wenn mechanisch belastet, eine Mischung aus Holzspänen/Sägemehl und Leim, die man allerdings dann auch farblich meist noch anpassen muss.

Es wäre fast zu überlegen, die Gitarre(n) komplett abzuschleifen, damit wäre ein Großteil der Dongs weg und man kommt besser an die beschädigten Holzstellen ran. Alternative (imho besser!): Ziehklinge. Nach erfolgter Restauration kann man dann dünn mit Nitro-Klarlack versiegeln (ich würde bei Paulas sogar Seidenmatt wählen, aber das ist Geschmackssache).

Bin gespannt! Bilder machen wären des Prozesses nicht vergessen. Das ist immer das Spannendste ;)! Drücke die Daumen :great:!

---------- Post hinzugefügt um 11:50:14 ---------- Letzter Beitrag war um 11:44:00 ----------

Nachtrag: Als Leim würde ich Knochen- bzw. Hautleim und Titebond nehmen (war eben in der Garage schauen ;)...). Als Alternative soll auch Propellerleim gehen (hohe Zugfestigkeit, gut mechanisch belastbar). Wichtig ist auf alle Fälle, dass er glashart aushärtet - das geht mit den üblichen Baumarkt-Leimen nicht (Ponal und Konsorten). Ausnahme: Ponal Express, habe ich selbst aber noch nicht probiert.

---------- Post hinzugefügt um 11:58:34 ---------- Letzter Beitrag war um 11:50:14 ----------

Nachtrag2: Im Netz gefunden, zum Thema Leim:

http://www.rall-online.net/andreashp/git_technik/leim/git_tec_leim_d.html
 
Das sind ja schon echte heavy relics;)

Also für die Decke würde ich (als Laie) am ehesten ein Epoxyharz mit wenig Härter nehmen und lange gut verpressen. Oder gleich Decke und Hals neu verleimen den gesamten Lack abschleifen und alles neu lackieren. Ich denke nämlich dass da auch einiges verzogen sein wird (haben die Instrumente Jahrzente lang am Dachboden gelegen?)

Da wo das Holz unter dem Lack Kerben zeigt, wirst Du wohl bis aufs Holz schleifen müssen und die Kratzer vom 180er / 240er ausbessern. Sonst sieht es nachher kaum besser aus.
 
Danke schonmal für die ersten Tips:great:

Also als Leim hat sich Dank des Links von Alex schon was ergeben: http://cgi.ebay.de/Titebond-profess...39?pt=Holz_Holzwerkstoffe&hash=item43a84c87df
Habe ich eben schon bestellt, Schraubzwingen habe ich auch hier und dann steht dem verleimen am nächsten Wochenende erstmal nichts mehr im Weg.

Wegen Holzkit werde ich mich nochmal umschauen, ich denke das wird das beste sein da es da auch verschiedene Farbtöne gibt.

P7300134 (2).jpg

Das müsste für solche schmalen Stellen eigentlich funktionieren.


Ok, das Thema komplett abschleifen kommt nicht in Frage. Die Decken sehen eigentlich noch recht gut aus vor allem beim T-Modell.
Die Rückseiten haben halt tiefe Kratzer aber ich denke das ich die Bodys erstmal komplett poliere und damit einen Teil der nicht so tiefen Kratzer entfernen kann.
Jetzt muß ich aber erstmal eine Politur finden die auch Schleifmittel enthält, ich habe da was gelesen von Autopolitur für verwitterte Lacke. Kann da jemand was dazu sagen?

P7300135 (2).jpg

So sieht es auf der Rückseite der normalen L59 aus, die Maserung ist absolut schön finde ich und wenn das ganze mal aufpoliert ist sieht es bestimmt noch besser aus:)

Der Einwand von Blademage wegen der verzogenen Teile, die Gitarren sind (zum Glück) nicht verzogen:great:
Die normale L59 habe ich auch schon gespielt nachdem ich zwei Saiten erneuert hatte und was da zu hören war war nicht von schlechten Eltern:D
Alles klang absolut sauber und der Hals ist echte Oberklasse, ich hatte schon einige Les Paul Kopien aber die L59 klingt wirklich verdammt gut:great:
Die L59T konnt ich leider noch nicht antesten da sie im Gegensatz zur L59 komplett nackt war. Aber man kann sehen das beide Gitarren zur gleichen Zeit im gleichen Werk gebaut wurden, sie sind absolut gleich bis auf die Brücke. Was mich auch noch fasziniert ist das beide einen Long Tenon Neck haben und beide echte Ahorndecken mit einem komplizierten Unterbau.


Ach ja, Bilder werde ich natürlich immer machen und auch hier zeigen!
 
Was mich auch noch fasziniert ist das beide einen Long Tenon Neck haben und beide echte Ahorndecken mit einem komplizierten Unterbau.

Ich will kein Spielverderber sein, aber das klingt für mich eher nach Billigstbauweise und würde auch erklären, warum sich die Decken überhaupt lösen und diese Hohner Paulas eher überschaubare Preise erzielen. :redface:
Ist die Rückseite furniert? Sieht stark danach aus. Auf die Restauration bin ich natürlich trotzdem gespannt!

Gruß
 
Kleines Update, ich habe die ganze Gitarre mal mit dem was ich hier zur Verfügung habe etwas aufpoliert.
Die Stelle am unteren Horn ist schon besser geworden (eine halbe Stunde nur an dieser Stelle) allerdings muß ich da nochmal mit besserer Politur richtig dran. Der Rest spiegelt schon teilweise wieder aber wie neu wird sie natürlich nicht mehr werden, sie bleibt eben eine "Vintage" mit ihren 26 Jahren:D
P7310120.jpgP7310121.jpgP7310123.jpgP7310125.jpgP7310124.jpgP7310126.jpg

Dann habe ich noch das Griffbrett abgeklebt und den Messingsattel und die Bünde poliert. Die meisten Riefen und Kratzer habe ich wegbekommen, danke an den der den Dremel erfunden hat:great:
P7310117.jpgP7310119.jpg

So, in den nächsten Tagen geht es hier weiter!
 
... danke an den der den Dremel erfunden hat:great:

Der hieß - oh welche Überraschung - Albert Dremel ;)...

Sieht schon besser aus :great:. Mit Autopolitur habe ich btw schon gute Erfahrungen gemacht. Aber Vorsicht bei Nitro-Lacken!

Zu Vlad: "Überschaubare Preise" ist natürlich Auslegungssache. In aller Regel (siehe die von Gerd verlinkten Auktionen) liegt der erzielte Preis aber über Neupreisniveau...ich persönlich finde das nicht "überschaubar"...
 
Stimmt, ich hatte wahrscheinlich die Auktionen von den Schraubhals-Hohnern in Erinnerung. Die beiden verlinkten liegen, wenn auch nicht so stark, auch über meinem Begriff für "überschaubar". Mein Fehler.
 
..........nobody is perfect;)
 
Stimmt, ich hatte wahrscheinlich die Auktionen von den Schraubhals-Hohnern in Erinnerung. Die beiden verlinkten liegen, wenn auch nicht so stark, auch über meinem Begriff für "überschaubar". Mein Fehler.

Da hast Du Recht! Kürzlich ging aber auch eine Schraubhals-Paula mit laminiertem Body für teures Geld weg...eine L75 für über 250 Euro :igitt::bad: ...da fragt man sich manchmal schon, was sich die Leute (Käufer) dabei wohl dachten...aber OT!
 
.............vielleicht teurer Wandschmuck:)
 
Wenn das wirklich Nitrolack ist, dann sollte doch eine neue Schicht Lack die alte anlösen und mit der eine wieder eine einzige Lackschicht bilden, stand zumindest so im großen Gitarrenbaubuch drin?!

D.H. theoretisch sollte man mit dem Nitrolack auch kleinere (bis Mittlere?!) Macken wegbekommen, vielleicht kann man den sogar all Filler bei den Bindings verwenden?

Apropos Bindings: werden die nicht mit Azeton angelöst und kleben sich dann quasi selber an?

Edit: das Buch "E-Gitarrenbau" von Martin Koch meinte ich.
 
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.............nein, leider kein Nitrolack, trotzdem Danke fürs Nachforschen:great:
 
So, heute kam der Holzkit den ich mir bestellt habe.
P8060120.jpgP8060121.jpg

Der ist gedacht um die feinen Risse zwischen dem Binding und der Zarge zu verschliessen. Außerdem mache ich damit die beiden Löcher für das Pickguard zu und das Dutzend Löcher rund um die Anschlußbuchse.
Wenn das durchgetrocknet ist muß ich alles glatt schleifen und anschließend mit Klarlack versiegeln. Ich hoffe das bis dahin auch der bestellt Leim angekommen ist damit ich die Decke der L59T endlich leimen kann.

Dann habe ich mir Schleifpads in der Körnung von 1500 bis 12000 und eine Hochglanz Politur für den Abschluß bestellt, damit werde ich dann die Gitarren komplett polieren und hoffen das es auch so funktioniert wie ich es mir vorstelle:D

Soweit mein Plan, ich mache auch weiterhin Bilder um den Fortschritt zu dokumentieren.............also dranbleiben:great:
 
12000 Körnung?

Ich mache hochglanz immer mit 800>1200>1500 nass und dann mit Schleif-/Polierpaste und der Maschine (Autopoliermaschine und Schwabbelscheibe am Akkuschrauber)
 
Ja so kenne ich das auch aber ich will mal diese Art versuchen, soll richtig gut werden damit. Das ist auch kein Schleifpapier sondern das sind verschieden Pads, wenn ich sie habe stelle ich mal ein paar Bilder rein.
 
ja bitte! Pads? Das interessiert mich dann besonders:) Ich suche ja immer für die verschiedensten Teile Polierhilfen, wo ich mit meinen Hausmitteln kein Auslangen mehr finde.
 

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