Konzeptphase: Wo liegt Schwerpunkt relativ zu Gurtpins, damit nicht kopflastig?

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So werte Gitarrenbau-Kollegen,

habe mal wieder eine Frage...:D
Wo sollte etwa der Schwerpunkt der Gitarrenkonstruktion liegen, damit die Gitarre nicht zu kopflastig ist?
Auf jeden Fall zwischen den Gurtpins, am Besten in der Mitte - das ist klar. Selbstverständlich ist der Schwerpunkt aber auf Grund des langen Halses weiter "oben". Bis wohin darf er hochrutschen, ohne dass die Gitarre ständig vorne runterkippt?
Angenommen ich spiele mit einem Ledergurt ;)

Gibt's dazu Ideen, Berechnungen, Erfahrungen?:gruebel:
Danke schonmal!
 
Eigenschaft
 
hm, über 60 Leser aber keine Antwort?:gruebel:
Gibt's dafür keine konkreten Zahlen/Verhältnisse oder war die Frage unklar formuliert?:D
 
Hallo Jan,
na dann versuche ich mal eine Antwort:
Es gehen da einige Variablen ein Schwere der Kopfplatte, der Mechaniken, des Korpus, hohl oder nicht .... Berechnen könnte ich das nicht.
Aber wenn Du die Idee einer Eigenkonstruktion hast, dann schlage ich als Über-Den-Daumen-Regel vor: Vorderer Gurtpin auf er Höhe des 12ten Bundes ist eine recht sichere Sache. Naja ... vielleicht nicht bei Balsa oder Beton als Korpusholz. Je schwerer der Korpus, je leichter der Kopf und je kürzer der Hals um so weiter nach "hinten" darf der vordere Gurtpin rutschen.
Viel Erfolg
Uwe.s.
 
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ich würde halt gerne eine möglichst leichte Gitarre bauen. Gewicht kann man allerdings fast nur am Korpus sparen (einen Hals aus Karbon/Alu oder eine Headless traue ich mich nicht bzw. gefällt mir nicht). Am Korpus kann man zwar RICHTIG viel Gewicht sparen aber ich will auch nicht ZU viel Gewicht sparen (eben aus Angst, dass das Kunstwerk nachher kopflastig und im Stehen kaum bespielbar ist).
Gurtpin auf Höhe des 12. Bundes (bei Gitarren mit Normalgewicht) ist aber schonmal ein sehr guter Anhaltspunkt. Danke dafür!:great:
 
Hallo Jan,

mein S-270-Nachbau (sehr ähnlich Strat-Korpus-Form) ist extrem leicht - leichter als das Original von Ibanez. Den anderen Gitarristen meiner Band hat das bewogen zu sagen, dass er mit der Gitarre nicht spielen könnte, da zu leicht;-)

Ich habe den Gurtpin auch auf Höhe des 12. Bundes und überhaupt keine Probleme mit Kopflastigkeit. Ich glaube, da muss schon ein großes Ungleichgewicht herrschen, damit die Gitarre kopflastig wird.

Rudi
 
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Okay, danke Rudi. Weißt du, wie viel deine Gitarre wiegt? Versuch mal sie auf einem Finger zu balancieren und beschreib mal, wo der Auflagepunkt deines Fingers ist, wenn sie einigermaßen ausbalanciert ist. Magst das für mich machen? Das wäre toll....!!:D
Warum ist sie denn so leicht? Leichtes Holz? Ist sie sehr dünn?

Ich habe schon mal eine Gitarre gespielt, die kopflastig war und das war SO ÄTZEND!!!! :bad: Will das auf jeden Fall vermeiden. Kann mich aber nicht mehr erinnern, welche Gitarre das war und wo ich die gespielt habe.:gruebel:
 
eine überlegung wäre natürlich (gemäß dass es einem optisch nichts ausmacht) den zweiten gurtpin nicht mittig gegenüber des halses sondern ein paar cm weiter "oben" am zargen zu montieren. durch die hebelwirkung würde da einiges ausbalanciert werden.
 
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Heyyyy.... daran hatte ich auch schon gedacht, wollte es aber nicht schreiben.:D Aber da du die Idee jetzt unabhängig von mir hattest, ist da vlt echt was dran. :gruebel:
Andererseits bin ich mir dabei aber auch nicht zu sicher. Damit verändert man halt leicht den Winkel, um den die Gitarre im umgehängten Zustand gekippt ist - richtig? Ob und wie viel das bringt will ich mal noch ausrechnen.
 
Hallo Jan,

habe gerade meine Gitarre mal auf meiner Haushaltswaage gewogen - ist natürlich ein bißchen schwierig, da ich sie mit einer Hand leicht halten musste, damit sie nicht umfällt.
Das Gewicht ist so ca. 2500 g. Der Schwerpunkt - meinst du auf der Rückseite der Gitarre? - liegt so ca. am Halsende, dort wo der erste Tonabnehmer sitzt.


Die Gitarre ist deswegen so leicht, weil das Holz relativ leicht ist (Sumpfesche), jedenfalls im Vergleich zu Erle - außerdem ist sie ziemlich dünn. Am hinteren Gurtpin hat sie ca. 17 mm Stärke, am vorderen Gurtpin so ca. 22 mm. Oben (ich meine jetzt die oberen Zarge) hat sie dann am Rand so ca. 30 mm, in der Mitte ist es etwas mehr.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich eine leichtere E-Gitarre gespielt hätte (mal abgesehen von semi-akustischen).
Aber man muss dazu sagen, dass der Hals recht dünn ist, da ich gerne ein dünnes Halsprofil mag und die Gitarre hat kein Vibrato, da ich das so gut wie nie brauche.Die Ibanez S270, welche als Vorlage diente, wiegt schon mehr - auf jeden Fall mehr als 3000 g, dann dann hört meine Haushaltswaage auf und sagt "ERR";-) Di ehat aber auch ein Floyd-Rose drin, was natürlich auch Gewicht ausmacht.

Ich bin aber auch kein ausgesprochener Gewichtsfetischist, ich wollte zwar schon eine leichte Gitarre haben, aber wie leicht sie dann wirklich geworden ist, hat mich selbst überrascht.
 
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Danke Rudi für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir wirklich wesentlich weiter.
Schwerpunkt etwa beim 24. Bund und oberer Gurtpin am 12. Bund. Der untere Gurtpin ist ja meist so etwa 15-20 cm von der Bridge entfernt (oder?).

Bei LPs und SGs ist man mit dem oberen Gurtpin eher am 15. Bund oder so (wenn ich mich recht erinnere) aber dafür ist der Korpus ja auch meist beträchtlich schwerer als bei den anderen Modellen.
 
entscheidend darüber, wie weit/ob die gitarre kippt, ist auch die reibung zwischen zwischen gurt u schulter :D
 
Hab mir mal den Thread durchgelesen und verstehe das Problem nicht so ganz:
Jeder Gitarrenbody hat ein materialspezifisches Gewicht -und jeder Hals ebenso. Kleinere Korpusse ohne oberes "Horn" tendieren eher zu Kopflastigkeit als strat-ähnliche Formen .
Es gibt sicherlich keinen Punkt an einer Gitarre , der von den reinen Abmessungen her bestimmt wird, von dem an sicher ist, dass die Klampfe nicht kopflastig wird - also auch nicht der12 . Bund - oder Ähnliches!
Wichtig ist, dass der Hals im Verhältnis zum Body nicht zu schwer ist; das ist natürlich vom verwendeten Holz abhängig. Wenn der Korpus also sehr leicht UND klein ist, kannst Du nur mit dem "aufgebrachten" Gewicht "nachtarieren":
Leichte Mechaniken z.B. können helfen; Ein Floyd Rose bringt Gegengewicht, sogar Tonabnehmer können einen Ausschlag geben (vgl.z.B.: EMG / Alumitones).
Der angesprochene Ledergurt mit breiter Auflage KANN helfen - aber wenn das Ding zu sehr "vorne" nach unten zieht, ist das auch nicht wirklich eine Lösung.
Jeder der schon mal einen Abend lang versucht hat, seine Klampfe "festzuhalten" weiss, WIE sehr das nervt.... Da hilft nur noch doppelseitges Teppichklebeband......:rofl:


PS.
Hab vor vielen Jahren mal dieses Monster gebaut: Gurtpin etwa am 12. Bund, Alles an Metall, was es damals gab (Shift 2000 Tremolo, Finetunertailpiece am 12.saitigen Hals etc., etc....) als gegengewicht eingesetzt,
Kunststoffgehäusetuner, grosser Body: Das Ding ist eigentlich nur im Sitzen zuspielen.....:redface:
 

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Eine Variante wäre es, den oberen Horn zunächst etwas länger zu machen. Also mindestens bis zum 12. Bund bzw. noch etwas länger. 11 oder 11,5. Und dann, wenn die Gitarre doch nicht so kopflastig wird, wie befürchtet, den Horn nachträglich kürzer machen. Wenn man aber eh vorhat, eine leichte Gitarre zu bauen, könnte man sich natürlich von vornherein für kopflos oder für eine zweireihige (je 3 Mechaniken an jeder Seite) und nicht zu dicke Kopfplatte entscheiden. Blöd fände ich es, den Body nachträglich mit Gegengewichten zu beschweren. ;-) Dann lieber zunächst etwas größer / dicker machen, und später bei Bedarf ausdünnen. Wenn man keine Serienproduktion macht (Erfahrungswerte + Kombinationsmöglichkeiten verschiedengewichtiger Hälse & Bodies), ist es halt schwierig gleich die richtige Balance zu finden. Theoretisch könnte man den Schwerpunkt auch berechnen, wenn man die Gewichte aller Bauteile kennt. Beim Body müsste man wahrscheinlich die Approximationsverfahren der Integral(be)rechnung anwenden. ;-)
 

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