Vintage Look: Salzsäure hat die Hardware zerfressen!

Zwachi
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Grüß euch!

Wollte meine alte Epiphone SG mal überarbeiten und dabei auch die Mechaniken, Hülsen, Bolzen, Gurtpins, Brücke und Saitenhalter künstlich altern.

Dies geschah mit einer 24% Salzsäure, etwa 22 Stunden lang.
Die Teile waren komplett eingelegt und das Ergebnis war zu fürchten:

IMG_0724.jpgIMG_0725.jpgIMG_0726.jpgIMG_0727.jpg

Die Brücke selbst hat sich nicht aufregend verändert, aber die Reiter konnte ich mit dem Finger zerdrücken!
Ein Loch hat sich auch an die Unterseite des Saitenhalter gefressen.
Die Mechaniken hatten kein Gewinde mehr, nur die Kleinteile haben den gewünschten Look erhalten, wobei ich 6 originale Hülsen von Epiphone und eine Gotoh Hülse enigelegt habe.
Die Epihülsen haben es gut überstanden, die von Gotoh nicht!

Habe schon berichte gelesen, bei denen die Teile nur 8 Stunden eingelegt waren, bei denen aber eine stärkere HCL Säure verwendet worden ist..
Meine Annahme war, dass ich bei der schwachen 24%igen einen guten ganzen Tag warten muss..

Was war nun mein Fehler?
Zu lange drinnen, oder darf man nur die Dämpfe verwenden?
Warum sind nur manche Teile nicht mehr zu verwenden, die Kleinteile sehen doch alle super aus?

Hoffe auf Auskunft,
Danke, Emil
 
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aua, würde meiner Gitarre DAS auf keinen Fall antun,
definitiv die falsche entscheidung eine 24%ige Salzsäurelösung zu verwenden und das Zeuch so lang drinzulassen, der Unterschied in den Ergebnissen würde ich auf unterschiedliche Materialien und deren Reaktionsfreudigkeit zurückführen.

sorry aber: epic fail ^^
 
So wie ich das verstehe hast du die Dinger eingelegt????

Ich habe noch NIE Gitarrenparts geaged, aber ich glaube sicher zu wissen, dass du die Sachen niemals "baden" lassen darfst...

Das Prinzip ist wie eine Art Boot, sprich:

Große Schüssel (Tupperware, o.Ä.) in der du den Boden ca. 2 cm mit der Lösung bedeckst. In diese große Schüssel gibst du eine kleine Schüssel, die sozusagen auf der Lösung "schwimmt". Und in diese kleine Schüssel gibst du deine Teile rein. Nicht direkt in die Lösung legen. Dann machst du auf die große den Deckel drauf und die Säuredämpfe bearbeiten dann die Parts. Das gibt je nach Zeit eine unterschiedliche Stufe des Agings.

Danach packst du alle Teile in einen Plastikbeutel und schüttels die Parts wie blöd, damit noch ein paar authentische Kratzer reinkommen. Vorher alles natürlich so gut wie möglich zerlegen, dass nichts abbricht, oder sich verbiegt. Aufpassen mit Gibson-ähnlichen Tulip-Tunern, dass dir das Plastik nicht bricht beim Schütteln...

Je stärker die Lösung ist, desto intensiver greift sie deine Parts an. Manche Parts, die z.B. eine Chrom Beschichtung haben und nicht aus einem "reinen" Material wie Nickel oder Alu sind, lassen sich auch bestimmt schlecht agen, da die Beschichtung ja erstmal runter muss. Oder sehe ich da was falsch? Drum sehen deine Parts auch so kacke aus. Sorry :p. Und drunter reagiert dann das eigentliche Metall auf die Lösung. So könnte ichs mir vorstellen, warum das dann weich wird...


Jo, so würde ich das machen, wenn ichs machen würde ;-)


Alle Leute die das schonmal gemacht haben, bitte korrigieren wenn ich sh...t laber :D

Gruß
 
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Ich frage mich auch, wie du zu der Einschätzung kommst, dass eine 24-prozentige HCL-Lösung als "schwach" anzusehen ist, wenn die maximale (stabile) Lösung von HCL bei 37 Prozent liegt...

Gruss
TheMystery
 
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@ QOTSA_Lover, ich nehme an, dass du von dem Youtube Video redest, dass im Board verlinkt ist, aber es gibt auch andere Berichte im Internet, über ein direktes einlegen..
Bin mir im Moment nicht einmal sicher, ob das überhaupt Salzsäure war, die in dem Video vorkommt..

@ TheMystery, 24% deswegen "schwach", weil diese noch im Baumarkt zu erhalten ist, für stärkeres muss man angeblich eine Apotheke aufsuchen und einen Verwendungszweck angeben..

Hülsen, Bolzen und Gurtpins sind im gewünschten Zustand, und die sind auch nur verzinkt!
HCL greift Zink stark an und damit auch gleich das darunterliegende Material!

Was ich eigenartig finde, ist, dass es den vernickelten/verchromten Saitenhalter so übel mitgenommen hat..
Da die Bolzen nicht einmal Schaden am Gewinde haben, nehme ich mal an, dass es einfach an der mangelden Quaität von Epiphone liegt, die in die Bridge einfließt!

Werde demnächst einen Versuch mit den Dämpfen wagen, mal sehen ob das Sinn macht!
 
***
Wollte meine alte Epiphone SG mal überarbeiten und dabei auch die Mechaniken, Hülsen, Bolzen, Gurtpins, Brücke und Saitenhalter künstlich altern.

Dies geschah mit einer 24% Salzsäure, etwa 22 Stunden lang.
Die Teile waren komplett eingelegt und das Ergebnis war zu fürchten:
***

sorry für die Frage eines "alten" Mannes:

Warum -zum Henker!- machst Du dir deine Gitarre freiwillig und selber kaputt ? :confused:

btw.: gestern sah ich im TV zufällig einen Beitrag über ein paar Jungs, die ihre Autos via Flex, Salz & Essig "künstlerisch" abrosten lassen = neuer Trend..., scheint jetzt obercool zu sein... :rofl:

ohne beleidigend sein zu wollen, möge man mir folgende Frage erlauben:

tickt ihr eigentlich noch richtig?

RJJC
 
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24%ige HCl ist alles andere als schwach.... LOL

Schön, dass mal ein Fall im Forum ist, wo man sieht wie´s mit Unwissenheit gehen kann.
Mach dir nix draus, du hast dein Lehrgeld gezahlt, jetzt weisst dus besser.

Die Salzsäure sollte so einfach nicht von Laien gehandhabt werden.
Ich wette fast, dass du auch keine Schutzhandschuhe, geschweige denn Brille o.ä. hast.

Wenn du ätzen willst, nimm Essigsäure oder sowas "harmloses". Dann machste das mit nem warmen Wasserbad und lässt das etwas stehen.

Grüße,
Schinkn
 
@ Real-JJCale, habe über 10 Gitarren bei mir zuhause stehen und so haben sich über die jahre meine Favoriten ergeben und auf der anderen Seite welche, die nur mehr herumstehen und verstauben, darunter die Epiphone Sg.
Ich habe mir vorgenommen sie komplett zu überarbeiten, sogar die Form soll keiner SG mehr gleichen.
Habe selbst mit Salz und Essig versucht die Oberflächen zu "agen", konnte jedoch nach 4 Tagen keine Veränderung feststellen..
IMG_0722.jpg

Wie manche vielleicht wissen sind die Mechaniken viel zu schwer und die Gitarre ist in einer besch******* balance!
Nun wollte ich mich an den Mechaniken probieren, die sowieso ausgewechselt werden sollten..

Ich möchte dennoch gealterte Teile verbauen, da sie mir einfach gefallen und ich sonst noch keine Gitarre mit so etwas habe.

Würde mich auch freuen, wenn mir jemand Verbesserungsvorschläge liefern würde, nicht nur Kritik!
Ich weiß selbst, dass das ein Griff ins Klo war ;)
 
Nabend,

ich hab dir schon nen Verbesserungsvorschlag geliefert.
Essigsäure oder die Salzsäure verdünnt im Faktor 1:10 (zuerst das Wasser vorlegen, dann die Salzsäure draufgießen!)
Das ganze dann noch etwas erwärmen und am besten bewegen, sodass die Löung gut durchmischt wird während des Ätzvorgangs.

Wenn du aber mit der Salzsäure weiter hantieren möchtest; nur mit entsprechend geeigneten Handschuhe und vor allem einer Schutzbrille!

Grüße,
Schinkn
 
@ Bierschinken, jo danke, hab ich gerade erst gesehen!

Gummihandschuhe hab ich verwendet, hab das ganze auf der Terasse gemacht..
Gut, also die Teile dann einlegen, aber für wie lange etwa?

Möglicherweise würde die Bridge noch besser aussehen, wenn sie statt 22 nur 6 Stunden drinnen gelegen wäre..
 
Wenn ich schon "Dämpfe" lese... Ich hoffe du hast nicht vor, die heiß zu machen?

Ich geb dir einen Tipp: Versuch's mit Elektrolyse, bei geringer Spannung. Das dauert evtl. länger aber ist wesentlich sicherer...
 
Nabend,

ich hab dir schon nen Verbesserungsvorschlag geliefert.
Essigsäure oder die Salzsäure verdünnt im Faktor 1:10 (zuerst das Wasser vorlegen, dann die Salzsäure draufgießen!)
Das ganze dann noch etwas erwärmen und am besten bewegen, sodass die Löung gut durchmischt wird während des Ätzvorgangs.

Wenn du aber mit der Salzsäure weiter hantieren möchtest; nur mit entsprechend geeigneten Handschuhe und vor allem einer Schutzbrille!

Grüße,
Schinkn

Bierschinken hat es ja schon ein wenig geschrieben. Ich möchte hier dringend davor warnen unbedarft mit Säuren und Laugen (egal in welcher Konzentration) zu hantieren, wenn man nicht weiss was man tut.
Verätzungen sind wirklich übel (ich komme ursprünglich aus der Chemie, ich weiss wovon ich da rede) und es ist IMMER mit Schutzkleidung zu hantieren. Schutzbrille und Handschuhe (säurefest, bitte nicht die normalen Gummihandschuhe zum Putzen bei hochkonzentrierten Säuren) sind absolute Pflicht.
Bekommt man mal was ins Auge, ist der Schaden da und meistens irreparabel. Eine verätzte Hornhaut (Auge) ist erstmal kaputt und kann in der Regel nur durch eine Hornhauttransplantation wieder hergerichtet werden. Mehr als 60% Sehkraft sind dann aber meistens nicht mehr drin.
Also bitte passt auf was ihr da so treibt.

Also nochmal zum mitschreiben:
- Handschuhe säurefest
- Schutzbrille
- evtl. falls vorhanden Schutzkittel oder Arbeitskleidung bei der Löcher nicht schlimm sind
- Beim Verdünnen immer "erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure", heisst: Wenn man Wasser auf Säure kippt, kann es zu einer exothermen Reaktion kommen und es spritzt einem die ganze Sosse ins Gesicht.

Und am allerbesten: Wenn ihr damit keine Erfahrung habt, lasst die Finger davon.
 
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...oder mit dene Metallparts zu einem Betrieb gehen, der diese Witterungsprüfschränke hat oder wie diese Dinger heißen. Dort werden Materialprüfungen gemacht, d.h. die Materialien kontrolliert mit Salzdämpfen ausgesetzt/behandelt. Geht prima und rostet fix.

Gruß Michael
 
Ich finde es immer wieder geil so etwas zu lesen, die Einen fangen an zu heulen, weil irgendwo auf dem Instrument ein kaum sichbarer Kratzer ist und die anderen machen (ohne Ahnung) ihr Zeug freiwillig kaputt! :gruebel::D
 
Trotz allem finde ich es vom Threadsteller mutig das er diesen Fail hier Preis gibt. :great:
Schützt vielleicht ein paar Gitarren von anderen Usern die das gleiche vorhaben. ;)
 
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...ich sage nur "scheiss auf Aging, das kommt von ganz alleine!" ;)
 
Eben, ich age meine Gitarren auch lieber selbst mit der Zeit ;)

Zum Umgang mit Säuren und Laugen wurde ja schon alles gesagt, aber noch ein kleines abschreckendes Beispiel:
Ich habe mir mal vor 10-12 Jahren die kompletten Oberschenkel verätzt, als ich unbewusst einer Säure ausgesetzt war. Die Narben von den aufgeplatzten Blasen habe ich heute noch :bad:

Die R und S-Sätze auf der Verpackung sollte man auch unbedingt (googeln und) beachten.
 
Überhaupt, wenn ich mich nicht irre, verwendet man Säutren allgemein doch zum entfernen von Metaloxiden, oder nicht? Ich würde ehrlich gesagt nicht mit Säure an meiner Gitarre rumhantieren. Wenn du Rost willst, pack sie in eine NaCl(Kochsalz)-Lösung, das Rosten dürfte dank dem erhöhten Ionenfluss schnell gehen. Aber nicht zu lange, sonst zerfrisst dir das die Teile komplett.
 
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