Neue Bridge kerben?

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Hallo zusammen,

ich habe mir bei eBay eine Tonepros AVR2-N Bridge geschossen und nun viel mir auf das die garnicht gekerbt ist.

Ich frage mich wie genau ich am besten die Kerben in die Bridge bekomme.

Angeblich werden bei Gibson die Saiten auf der ungekerbte Bridge entsprechend der Polpieces des Tonabnehmers justiert und dann wird mit einem Plastikhammer die Saite in den Saitenreiter gekloppt und damit selbiger gekerbt.
Was ich noch so gelesen habe ist, dass diese Methode bei Tonepros Bridges wohl nicht klappt weil die Reiter zu hart sind.
Außerdem wird die Bridge bei mir nur über direkt ins Holz geschraubte M4 Bolzen gehalten und ich möchte keinen Schaden riskieren.

Vielleicht hat ja hier jemand Erfahrung damit und kann mir eine gute Schritt- für Schritt-Anleitung liefern.

Danke für Eure Hilfe und schönen Gruß...der Webmassa
 
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Angeblich werden bei Gibson die Saiten auf der ungekerbte Bridge entsprechend der Polpieces des Tonabnehmers justiert und dann wird mit einem Plastikhammer die Saite in den Saitenreiter gekloppt und damit selbiger gekerbt.

das hätt ich jetzt nicht geglaubt, aber hab gerade nachgesehen und das sieht wirklich so aus....

es gibt da spezielle Feilen, mit denen man die Kerben reinfeilen kann.
Kaufen wird sich warscheinlich nicht auszahlen. Villeicht hast du ja einen Gitarrenshop in der Nähe die solche Feilen haben. Kann ja auch nicht viel kosten, 6 Kerben rein zu machen....
 
Angeblich werden bei Gibson die Saiten auf der ungekerbte Bridge entsprechend der Polpieces des Tonabnehmers justiert und dann wird mit einem Plastikhammer die Saite in den Saitenreiter gekloppt und damit selbiger gekerbt.

hmm, da gibt es zwei Dinge die mich stutzig machen.

1. Das Anschlagen der Saite per Hammer dürfte nach meinem Empfinden eher die Funktion haben, dass man die richtige Position der Kerbe auf diese Weise festlegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass allein durch das Anschlagen nicht mehr per Hand nachgekerbt wird.

2. Wenn man die Position der Kerben anhand der Polepieces bestimmen würde, könnte es dazu führen das die Saiten vom Sattel bis zum STP nicht linear verlaufen. Sattelkerben und Durchgangsbohrungen des STP sind schließlich schon vorhanden, und geben dadurch die Position der Saite vor. Wenn bei aufgezogener und gestimmter Saite ein Polepiece des PUs nicht ganz genau unter der Saite verläuft, wäre es ja Unsinn die Saite in die passende Richtung zu halten, um danach den Reiter zu kerben. Man würde die Saite in eine Position bringen, wo sie allein durch die Zugspannung nicht liegen würde.


Ich kenn die TPs aber nicht. Aber selbst wenn deren Material härter ist, so kann man die "Hammermethode" sicher zum Markieren der Position verwenden, und mit dem richtigen Feilensatz ist das folgende Kerben dann auch kein großes Problem. Vorrausgesetzt man arbeitet absolut sauber und mit der nötigen Ruhe.
 
Also wenn ich mir bei meinen anderen Gibsons die Reiter so anschaue fällt auf das die Saiten nicht wie z.B. Epiphones komplett in den Kerben liegen, sondern wirklich nur zur Hälfte in den Reitern verschwinden.
Die Kerben sind auch nicht wie ein Keil sondern eher wie ein 1 zu 1 Abdruck der Saite, also eher rund.
Bei den Epiphones sind die Saiten komplett in den Kerben verschwunden und die Form der Kerben wirkt sehr V-förmig.
Vielleicht wird bei Gibson wirklich nur gehämmert?

Naja ich werde zur Not mal beim Gitarrenbauer vorbeischauen oder kann man zum Kerben auch ein Baumarktfeile benutzen? Ein teures Set Sattel-Feilen möchte ich mir ungern kaufen...da komme ich mit einer neuen vorgekerbten Bridge günstiger weg :)


Schönen Gruß...der Webmassa
 
Wenn ich das früher gewusst hätte, dass es auch so geht hätte ich mir sehr viel Arbeit ersparen können
 
die Kerben bei der Gibson sind nicht nur rund, bei meiner kann ich auch die Rillen von der Umwicklung von den 3 dickeren Saiten erkennen.
Sieht nicht so aus als ob da nachgekerbt wurde.

Außerdem ist mir schon mal aufgefallen das die Kerben teilweise nicht in der Mitte des Reiters sitzen, sonder etwas nach außen versetzt. Würde auch daruf hin deuten das sie die Saiten über die Polepieces platzieren.

mit einer Baumarktfeile würd ich das nicht machen. Ersten muß die zeihmlich fein sein und der Winkel sollte warscheinlich auch genau passen.
Sonnst bekommst du später Probleme das sie sich ständig verstimmt.....
 
Was ich auch gelesen habe ist das zunächst eine erste Kerbe per Plastikhammer reingehauen wird und dann eine, in eine Laubsäge gespannte Seite als "Säge" genutzt wird um die Kerbung zu vertiefen. Erscheint ja eigentlich auch nicht ganz abwegig, da so die genaue Form entsteht und die Saiten sind nach dem hämmern eh für den Müll bestimmt.
Ich habe mal meine anderen Gitarren angeschaut und bei allen ist mehr auf Ausrichtung über den Polepieces geachtet worden als auf dem linear verlaufenden Weg zwischen Stoptail und Bridge.

Ich bin mir auch nicht sicher ob der Plastikhammer direkt auf die Saiten gehämmert wird oder ob man noch etwas zwischen Saite und Hammer legt? Wobei dann könne man ja auch direkt nen normalen Hammer benutzen.

Wäre natürlich super wenn jemand das alles schoneinmal erfolgreich durchgeführt hat und ein paar Tips preisgibt.
 
Die Gibson-Videos...;)
Die zeigen immer sehr interessante sachen. Z.B., dass sie extra für eine einzige Gitarre die 4 benötigten Spulen herstellen...Die natürlich obwohl sie exakt so aufgebaut sind wie die restlichen was ganz besonderes werden, ne? Und gewachst werden sie auch seperat:D

Die einfachste und langlebigste Methode um die kelinen Kerben zu machen, sind sogenannte Nadelfeilen. Diese sind mit kreisrundem Querschnitt und komplett mit Feilfläche bedeckt. Das schöne ist, sie verjüngen sich zur Spitze hin. dünnere Kerbungen werden mit einem weiter zum Griff hin liegenden Stück gemacht, feinere mit einem an der Spitze.
Und die graben sich als Stahlwerkzeug locker durch die Auflageflächen. Die Saiten müssen auch nicht tief eingekerbt werden, sie sollten nur nicht rausspringen.

Grüsse
 
Hallo zusammen,

inzwischen habe ich meine neue Tonepros AVR2-N erfolgreich gekerbt und bin dabei wie folgt vorgegangen.

  1. Da ich auch ein neues Tailpiece gekauft habe, zunächst dieses eingebaut und noch mal die alten Saiten aufgezogen. Hier war bereits zu erkennen das die Saiten von Anfang an mittig über den Polepieces der Pickups verliefen, lediglich die H Saite musste ich manuell ein bisschen "verschieben"
  2. Dann habe ich auf der Gittare ca. 1/2 Stunde gespielt um festzustellen ob die Ausrichtung der Saiten so passt. Große Bendings sollte man vermeiden da ohne Kerben tatsächlich die Saite verrutscht...das war also auch die Bestätigung warum man überhaupt kerben muss :)
  3. Als nächstes wollte ich die Kerben endgültig setzen und habe zum Plastikhammer gegriffen. Ich habe leicht auf die tiefe E-Saite gekplopft und mal kontrolliert ob eine Kerbe entsteht, aber das war nicht wirklich der Fall. Ich hatte auch das Gefühl das bei einem höheren Kraftaufwand die M4 Bolzen, die direkt in's Holz geschraubt sind dem Druck nachgeben und weiter in den Korpus gehämmert werden. Die Hammer-Methode ist also zumindest in meinem Fall (Gibson Deluxe von 1974 mit neuer Tonepros Bridge) nicht zielführend
  4. Als nächstes habe ich die alte ausgebaute Bridge genommen und diese an beiden Enden zwischen Daumen und Zeigefinger fesgehalten um dann mit der flachen Teil, jede Saite einzeln fest auf die Reiter zu drücken. Durch diesen stetigen und punktgenauen Druck war anschließend eine ganz kleine Markiernug auf den Reitern zu sehen (selbst bei den hohen Saiten).
  5. Entsprechende dem Tip von Damn Dan hatte ich im Baumarkt ein Set Nadelfeilen gekauft (6 Stück, 140mm für 20EUR), von denen eine in Dreiecksform eine ganz schmale Feilkante hatte. Mit der habe ich dann wirklich ganz vorsichtig die Markierungen zu Kerben aufgefeilt, aber wirklich so dass die Saiten nur auflagen und auf gar keinen Fall darin verschwunden sind. Ich habe mich da an einer anderen Gibson Bridge orientiert.
    Zwischendruch muss man immer mal wieder die Saite in die Kerbe setzen und durch leichtes Ziehen probieren ob die Kerbe tief genug ist.
  6. Nachdem ich fertig war mussten eh neu Saiten aufgezogen werden und ich habe die alten genutzt um die Kerben ein wenig zu verunden. Die umiwckelten Saiten kann man durch die Kerbe ziehen und sie wirken dann wie eine Säge die die ideale Passform in die Reiter sägt. Auch hier nicht übertreiben, sondern vielleicht 10-20x durch die Kerbe ziehen reicht um eine leichte Rundung zu erzeugen. Aber bitte nur die für die Kerbe vorgesehen Saite nutzen und nicht mit der tiefen E-Saite die hohe E Kerbe verrunden!
    Für die hohen Saiten habe ich nur ganz leicht mit der G-Saite den oberen Tail der Kerben entgratet (vielleicht 2-3 durchziehen).
  7. Das Ergebnis ist auf jeden Fall gelungen, die Saiten bleiben bombig in Ihrer Position, auch bei starken Bendings und auch der Klang ist hervoragend. Ich hatte erst Angst das Sustain flöten geht weil ich falsch gekerbt habe, aber das Gegenteil ist der Fall.
    Hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber durch die Tonepros Bridge + Stoptail hat sich der Klang und das Ausklingverhalten dramatisch verbessert.
    Also Mission erfolgrei und war garnicht so schwer wie ich erst gedacht hatte.

Danke an alle für Tips und Tricks!

Schönen Gruß...der Webmassa
 
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Schön, dass alles so geklappt hat. Mit dem günstigen Werkzeug hast Du jetzt auch eine fast lebenslange Investition und musst nie wieder einen Cent dafür ausgeben =)

Anmerkung: Kerben kann man sowohl untertreiben als auch übertreiben. Ist die Kerbe zu eckig oder zu wenig vertieft, können sich Saiten verklemmen (Stimprobleme und schlechteres Bending) . Ist sie zu tief, fühlen sich Mutes anders an und der Stagraduis verändert sich minimal.

Dasselbe gilt für gekerbte Sättel und kann ein Instrument dramatisch verbessern. Es lohnt sich also, das zu lernen. Allein die Kostenersparnis...

Grüsse!
 
ich könnte mir vorstellen das die Kerbung mit dem Hammer im ausgebauten zustand gemacht wird.

mal sehn, wenn ich meine neue Bridge bekommen, ob ich da auch noch Kerben muß...
 
aaah es haben also noch mehr leute entdecken müssen dass tone pros avr II nicht ab fabrik gekerbt sind.:p also ab gehts in den baumarkt nadelfeilen besorgen!
 
Wenn die Kerbung im ausgebauten Zustand mit dem Hammer gemacht würde, dann ist die Gefahr des Verrutschens doch sehr gross. Ausserdem weiss man dann ja nicht, wie die Saiten liegen müssen. Ich würde im eingebauten Zustand die Position derSaite rechts und links mit einem Edding markieren, dann die Bridge ausbauen und mit Feilen bearbeiten.
 
EDIT: [Aus Versehen im falschen Thread gepostet... kann man Posts nicht löschen?]
 

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