A
Acubär
Guest
Guten Abend
Auf Nachfrage, hier ein kleiner Tutorial/Bericht wie man langweiligem Gitarrenlack etwas auf die Sprünge helfen kann, ohne dabei ein großes Geschick besitzen zu müssen (dazu später mehr), alles am Beispiel meiner Harley Benton "Arondight".
Ich werde zunächst auf meine Vorgehensweise eingehen und dann noch ein par allgemeine Sachen klären.
Was brauche ich?
- Acryl Farben, ich habe die Farben von Citadel Miniatures verwendet (zu meiner Zeit 2,50 das Döschen, es gibt auf jedenfall billigere Varianten, ich hatte sie bereits da, wichtig ist dass die Acryl Farbe auf Wasser Basis ist).
- 1,2 Pinsel
- Eine Idee
+ Wer kein ruhiges Händchen besitzt kann sich (bei einfacheren Motiven) mit einer Schablone aushelfen.
1. Der Anfang
(Meine Gitarre war zu Beginn des Projekts nicht ganz schwarz. Ich habe ungefähr 1 Jahr davor schon den Adler drauf gemalt, da mir schon damals das Schwarz zu monoton war)
Zunächst sollte man eine grobe Idee haben. I.e. man sollte sich ein möglichst attraktives Muster ausdenken. Nach einem kurzen Gehirnsturm habe ich mich bei meiner Gitarre für ein Karo Muster mit Blumen entschieden.
Nun sollte man eine Skizze anfertigen.
Dabei kann man sich gleich überlegen wo man sein Werk beginnen möchte, wie die Farbebenen aufgebaut werden etc.
http://img149.imageshack.us/my.php?image=skizzevl5.jpg
(nein die schönste Paula Skizze ist das nicht ...)
2. Vorbereitung der Gitarre
Wenn man nun bereit ist,langsam mit dem Malen anzufangen sollte man erstmal seine Gitarre vorbereiten.
Also Saiten runter, den Korpus anständig säubern, vielleicht PUs abkleben, je nach bedarf.
3. Die ersten Farbtupfer
Wer sich unsicher beim Malen ist oder keine ruhige Hand hat, kann sich, auf dem Korpus, eine Bleistift Vorzeichnung machen. Geht problemlos mit einem weichen Bleistift. Alternativ kann man auch eine Schablone verwenden, grob "ausmalen" und dann nach dem Trocknen nochmal korrigieren. Ansonsten hilft noch das gute, alte Holzlineal (in meinem Fall habe ich mit Hilfe eines Lineas die grünen Linien gezogen)
Danach ... Pinsel in die, und "it's time to kick ass and chew bubblegum"
Hierbei am Plan bleiben.
In meinem Fall:
Zunächst die Karos, dabei oben rechs angefangen und nach unten durchgearbeitet. Darauf das Grünzeug und zum Schluss die Blüten.
http://img140.imageshack.us/my.php?image=fernhk6.jpg
http://img529.imageshack.us/my.php?image=ganzhs3.jpg
http://img129.imageshack.us/my.php?image=fkorpustw7.jpg
und hier nochmal im Detail
http://img129.imageshack.us/my.php?image=obenrechtzq1.jpg
Das wars bis hierher , etwas Geduld und 10 Mäuse .
4. The show must go on!
Nach einem halben Jahr schien mir die Gitarre jedoch irgendwie unfertig ... es war ein regnerischer Sommernachmittag, ich malte grad in meinen Block jenen Metallica Schädel,
http://img141.imageshack.us/my.php?image=schdelgp0.png
als mir auffiel welch genialen Kontrast er zum Rest darstellen würde.
Also Saiten runter, Bridge raus und Pinsel in die Hand, Planung jedoch nicht vergessen
Schritt 1:
Mit grauer Farbe Schädel vorgezeichnet/grundiert
http://img293.imageshack.us/my.php?image=schdel1ib2.png
Schritt 2:
Schädel gelb ausgemalt, 1. Farbverläufe und rote Flecken zu sehen
http://img147.imageshack.us/my.php?image=schdel2hx0.png
Schritt 3:
Akzente am Schädel angebracht, Flammen für Farbverläufe vorbereitet
http://img367.imageshack.us/my.php?image=schdel3nj3.png
Schritt 4:
Farbverläufe und Akzente bei Flammen
http://img227.imageshack.us/my.php?image=arondightps3.jpg
Und fertig
Nun zum allgemeinen
1. Der Umgang mit Acryl Farben
Acryl Farben haben 2 große Vorteile:
Sie sind im flüssigen Zustand mit Wasser löslich.
Sie trocken schnell.
Die Arbeit mit Acryl Farben fällt relativ einfach und macht Spass, jedoch sollte man trotzdem beachten mehrere stark verdünnte Farbschichten, anstatt einer oder zwei unverdünnten aufzutragen. So erhellt man eine gleichmässige Farbverteilung.
Empfehlen kann ich die Foundation Farben von Citadel Miniatures. Kostenfaktor liegt zur Zeit bei 3 die Dose. Außer diesen mega trashigen Namen kriegt man wirklich gut pegmentierte Farben, die stark verdünnt immer noch sehr gut Decken.
1.1. Farbverläufe und Akzente
2 relativ einfache Technicken die mit ein bisschen Übung viel Helfen.
Akzentuieren
Beim akzentuieren nimmt man die Grundfarbe, hellt sie etwas (mit weiß) auf und fährt am Rand eines Bereiches entlang. Es soll (mehr oder weniger) den Lichteinfall symbolisieren und etwas Plastizität schaffen. Wie viel, wie stark, wo und in wie vielen Schichten man Akzentuiert ist Geschmacks, Ansichts und Übungssache. Beim Schädel habe ich glaube ich 3 Akzentschichten beim Gelb verwendet.
Farbverläufe
Hier brauchts etwas mehr Übung.
Man nimmt die hellste und die dunkelste Farbe (Akzente mal ausser acht gelassen) und trägt sie auf (hellere Außen, dunklere Innen, logisch ... Innen isses ja dunkler ) (von der dunklen Farbe etwas weniger).
Jetzt nimmt man die gleichen Farben nochmal, nur sehr, sehr stark verdünnt, und trägt sie abermals auf.
Mit einem sauberen Pinsel vermischt man die beiden Farben ... ein Vorgang der relativ schwer zu beschreiben ist ...
Machts aus dem Gefühl raus, etwas Übung und das wird schon.
Der Übergang ist zwar nicht annährend so fein wie bei Airbrush, aber immerhin ein guter Anfang
2. Lack
Wers braucht kann sein Kunstwerk nochmal lackieren. Bei nicht allzu rauhem Umgang sollte jedoch nichts weiter passieren, und kleinere Fehler kann man im Zweifelsfall ausbessern. Ich habe Arondight nicht lackiert, und es hält.
3. Always look on the bright side of life
Übung macht den Meister.
Man kann sehr gut, einfach und billig auf Karton üben .
Und falls es mal völlig in die Hose gehen sollte ...
Ich wollte vor dem Schädel Steve Morse in Orange/Braun auf der Gitarre verewigen.
Auf einem Der Bilder mit dem Schädel sieht ihr sogar noch den Gitarrenhals ... Das war leider ein totaler Griff ins Klo. Das meiste wurde vom Schädel überdeckt und alles übrige wurde entweder übermalt oder vorsichtig abgekratzt .
Don't worry, be happy .
Zum Schluss
Mir ist klar dass niemand sein 10 000 Euro Instrument auch nur in seinen absurdesten Träumen mit Acryl Farben anmalen würde, aber wer seine Squier oder was auch immer schon mal aufpeppen wollte ... dem hoffe ich ein bisschen geholfen zu haben
Ich hoffe ihr konntet mir folgen
Liebe Grüße
Micha
Auf Nachfrage, hier ein kleiner Tutorial/Bericht wie man langweiligem Gitarrenlack etwas auf die Sprünge helfen kann, ohne dabei ein großes Geschick besitzen zu müssen (dazu später mehr), alles am Beispiel meiner Harley Benton "Arondight".
Ich werde zunächst auf meine Vorgehensweise eingehen und dann noch ein par allgemeine Sachen klären.
Was brauche ich?
- Acryl Farben, ich habe die Farben von Citadel Miniatures verwendet (zu meiner Zeit 2,50 das Döschen, es gibt auf jedenfall billigere Varianten, ich hatte sie bereits da, wichtig ist dass die Acryl Farbe auf Wasser Basis ist).
- 1,2 Pinsel
- Eine Idee
+ Wer kein ruhiges Händchen besitzt kann sich (bei einfacheren Motiven) mit einer Schablone aushelfen.
1. Der Anfang
(Meine Gitarre war zu Beginn des Projekts nicht ganz schwarz. Ich habe ungefähr 1 Jahr davor schon den Adler drauf gemalt, da mir schon damals das Schwarz zu monoton war)
Zunächst sollte man eine grobe Idee haben. I.e. man sollte sich ein möglichst attraktives Muster ausdenken. Nach einem kurzen Gehirnsturm habe ich mich bei meiner Gitarre für ein Karo Muster mit Blumen entschieden.
Nun sollte man eine Skizze anfertigen.
Dabei kann man sich gleich überlegen wo man sein Werk beginnen möchte, wie die Farbebenen aufgebaut werden etc.
http://img149.imageshack.us/my.php?image=skizzevl5.jpg
(nein die schönste Paula Skizze ist das nicht ...)
2. Vorbereitung der Gitarre
Wenn man nun bereit ist,langsam mit dem Malen anzufangen sollte man erstmal seine Gitarre vorbereiten.
Also Saiten runter, den Korpus anständig säubern, vielleicht PUs abkleben, je nach bedarf.
3. Die ersten Farbtupfer
Wer sich unsicher beim Malen ist oder keine ruhige Hand hat, kann sich, auf dem Korpus, eine Bleistift Vorzeichnung machen. Geht problemlos mit einem weichen Bleistift. Alternativ kann man auch eine Schablone verwenden, grob "ausmalen" und dann nach dem Trocknen nochmal korrigieren. Ansonsten hilft noch das gute, alte Holzlineal (in meinem Fall habe ich mit Hilfe eines Lineas die grünen Linien gezogen)
Danach ... Pinsel in die, und "it's time to kick ass and chew bubblegum"
Hierbei am Plan bleiben.
In meinem Fall:
Zunächst die Karos, dabei oben rechs angefangen und nach unten durchgearbeitet. Darauf das Grünzeug und zum Schluss die Blüten.
http://img140.imageshack.us/my.php?image=fernhk6.jpg
http://img529.imageshack.us/my.php?image=ganzhs3.jpg
http://img129.imageshack.us/my.php?image=fkorpustw7.jpg
und hier nochmal im Detail
http://img129.imageshack.us/my.php?image=obenrechtzq1.jpg
Das wars bis hierher , etwas Geduld und 10 Mäuse .
4. The show must go on!
Nach einem halben Jahr schien mir die Gitarre jedoch irgendwie unfertig ... es war ein regnerischer Sommernachmittag, ich malte grad in meinen Block jenen Metallica Schädel,
http://img141.imageshack.us/my.php?image=schdelgp0.png
als mir auffiel welch genialen Kontrast er zum Rest darstellen würde.
Also Saiten runter, Bridge raus und Pinsel in die Hand, Planung jedoch nicht vergessen
Schritt 1:
Mit grauer Farbe Schädel vorgezeichnet/grundiert
http://img293.imageshack.us/my.php?image=schdel1ib2.png
Schritt 2:
Schädel gelb ausgemalt, 1. Farbverläufe und rote Flecken zu sehen
http://img147.imageshack.us/my.php?image=schdel2hx0.png
Schritt 3:
Akzente am Schädel angebracht, Flammen für Farbverläufe vorbereitet
http://img367.imageshack.us/my.php?image=schdel3nj3.png
Schritt 4:
Farbverläufe und Akzente bei Flammen
http://img227.imageshack.us/my.php?image=arondightps3.jpg
Und fertig
Nun zum allgemeinen
1. Der Umgang mit Acryl Farben
Acryl Farben haben 2 große Vorteile:
Sie sind im flüssigen Zustand mit Wasser löslich.
Sie trocken schnell.
Die Arbeit mit Acryl Farben fällt relativ einfach und macht Spass, jedoch sollte man trotzdem beachten mehrere stark verdünnte Farbschichten, anstatt einer oder zwei unverdünnten aufzutragen. So erhellt man eine gleichmässige Farbverteilung.
Empfehlen kann ich die Foundation Farben von Citadel Miniatures. Kostenfaktor liegt zur Zeit bei 3 die Dose. Außer diesen mega trashigen Namen kriegt man wirklich gut pegmentierte Farben, die stark verdünnt immer noch sehr gut Decken.
1.1. Farbverläufe und Akzente
2 relativ einfache Technicken die mit ein bisschen Übung viel Helfen.
Akzentuieren
Beim akzentuieren nimmt man die Grundfarbe, hellt sie etwas (mit weiß) auf und fährt am Rand eines Bereiches entlang. Es soll (mehr oder weniger) den Lichteinfall symbolisieren und etwas Plastizität schaffen. Wie viel, wie stark, wo und in wie vielen Schichten man Akzentuiert ist Geschmacks, Ansichts und Übungssache. Beim Schädel habe ich glaube ich 3 Akzentschichten beim Gelb verwendet.
Farbverläufe
Hier brauchts etwas mehr Übung.
Man nimmt die hellste und die dunkelste Farbe (Akzente mal ausser acht gelassen) und trägt sie auf (hellere Außen, dunklere Innen, logisch ... Innen isses ja dunkler ) (von der dunklen Farbe etwas weniger).
Jetzt nimmt man die gleichen Farben nochmal, nur sehr, sehr stark verdünnt, und trägt sie abermals auf.
Mit einem sauberen Pinsel vermischt man die beiden Farben ... ein Vorgang der relativ schwer zu beschreiben ist ...
Machts aus dem Gefühl raus, etwas Übung und das wird schon.
Der Übergang ist zwar nicht annährend so fein wie bei Airbrush, aber immerhin ein guter Anfang
2. Lack
Wers braucht kann sein Kunstwerk nochmal lackieren. Bei nicht allzu rauhem Umgang sollte jedoch nichts weiter passieren, und kleinere Fehler kann man im Zweifelsfall ausbessern. Ich habe Arondight nicht lackiert, und es hält.
3. Always look on the bright side of life
Übung macht den Meister.
Man kann sehr gut, einfach und billig auf Karton üben .
Und falls es mal völlig in die Hose gehen sollte ...
Ich wollte vor dem Schädel Steve Morse in Orange/Braun auf der Gitarre verewigen.
Auf einem Der Bilder mit dem Schädel sieht ihr sogar noch den Gitarrenhals ... Das war leider ein totaler Griff ins Klo. Das meiste wurde vom Schädel überdeckt und alles übrige wurde entweder übermalt oder vorsichtig abgekratzt .
Don't worry, be happy .
Zum Schluss
Mir ist klar dass niemand sein 10 000 Euro Instrument auch nur in seinen absurdesten Träumen mit Acryl Farben anmalen würde, aber wer seine Squier oder was auch immer schon mal aufpeppen wollte ... dem hoffe ich ein bisschen geholfen zu haben
Ich hoffe ihr konntet mir folgen
Liebe Grüße
Micha
- Eigenschaft