[AMP]Fender Super Champ XD - Höhen eindämmen, nur wie?

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Liebe Saitenfraktion und Freunde des guten Tons,

Der Fender Super Champ XD hat für meinen Geschmack absolut krasse - ich würde sogar sagen: kreischige - Höhen, die sich selbst mit der vorhandenen Höhenblende im Amp nicht bändigen lassen (an so ziemlich jeder meiner Gitarren, die vorwiegend mit Single-Coils, teils aber auch mit Humbuckern bestückt sind).

Das Problem: Der Super Champ XD ist in Platinenbauweise ausgeführt (siehe Photos; bei der Gelegenheit noch einmal ein kräftiges DANKE! an Ed für die tiefen Einblicke ;)), d.h. auch die Potis sind direkt auf das "Pizzablech" gelötet. Da trau' ich mich mit meinem 25 W- Lötkolben nicht so recht dran.

Ich habe mich mal mit Folienkondensatoren, 8n2, 5n6, 3n9 und 2n2 eingedeckt. Nun habe ich folgende Überlegungen angestellt. Man könnte:
  • an jedem Instrumentenkabel eine der Klinkenstecker öffnen, den C parallel zu Hot/Cold anlöten und elegant unter der Klinkensteckerhülse verschwinden lassen
  • oder die jeweilige Gitarrenbuchse mit einem passenden Kondensator ausrüsten
  • oder den "Kompromiß C" (es läuft wahrscheinlich auf den 5n6 raus) in die Eingangsbuchse des Amps einlöten
  • oder aber Nägel mit Köpfen machen und den Höhenpoti am Amp einer Operation , ggf. einer Totaloperation gegen Ersatz, unterziehen.
Ich bin so unschlüssig :nix: Was würdet Ihr tun bzw. wie würdet Ihr vorgehen?
 
Eigenschaft
 
...
  • an jedem Instrumentenkabel eine der Klinkenstecker öffnen, den C parallel zu Hot/Cold anlöten und elegant unter der Klinkensteckerhülse verschwinden lassen
  • oder die jeweilige Gitarrenbuchse mit einem passenden Kondensator ausrüsten
  • oder den „Kompromiß C“ (es läuft wahrscheinlich auf den 5n6 raus) in die Eingangsbuchse des Amps einlöten
  • oder aber Nägel mit Köpfen machen und den Höhenpoti am Amp einer Operation , ggf. einer Totaloperation gegen Ersatz, unterziehen.
Ich bin so unschlüssig :nix: Was würdet Ihr tun bzw. wie würdet Ihr vorgehen?

Ich würde als erstes einfach mal mit den Potis der Gitarre versuchen. Ich hatte ein ähnliches Problem mit meinem Amp und konnte die höhen so wirklich gut eindämmen, aber nicht ganz wie ich wollte;). (Mit meinem neuen OD-Pedal bin ich dann über dessen wirklich krassen EQ zufrieden geworden...)

Wenn das nicht hilft, dann arbeite doch einfach deine Liste ab, angefangen mit dem Punkt, der am wenigsten Aufwand verursacht und bei dem man schnell wieder sein Setup in den Ausgangszustand bringen kann... das wäre mMn der Kondensator an der Buchse.
Dann das Kabel modifizieren, was natürlich den Vorteil hat, dass jede Gitarre an dem Amp mit diesem Kabel dann nicht mehr so klingt.
Dann "Kompromiss C" und wenn alles nichts hilft, dann wird dein letzter Punk wohl, mit viel Aufwand, den gewünschten Erfolg bringen.

Btw, erstelle dir doch eine Pro/Con-Liste und vergleiche deine aufgeführten Punkte;).
 
Sind die Potis über die Flachkabel an die Platine angeschlossen?
Ich persönlich würde ehr dazu tendieren, das Problem direkt im Amp zu lösen. Das liegt aber auch daran, dass ich mich mit dem Thema schon auseinander gesetzt habe.

Was du natürlich ohne besondere Probleme probieren kannst ist, dass du an den bisherigen Kondensator einfach einen zweiten parallel an die Beinchen lötest. Dieser muss zusammen mit dem bisherigen den gewünschten Wert ergeben. Dann brauchst du nicht direkt an die Platine zu gehen. Das dürfte aber auch kein Problem sein, wenn man gut genug mit dem Lötkolben umgehen kann. Zur Not würde ich vorher an einer alten Platine üben. Allerdings musst du dir bewusst sein, dass in Verstärkern mit unter sehr Hohe Spannungen fließen, die auch nach dem Ausschalten und Trennen vom Netz noch eine ganze Weile bestehen bleiben können. Die Zeit hängt davon ab wie schnell sich die HT Glättungselkos entladen und das dauert je nach Verstärker etwas länger.
Von daher ist es sinnvoll diese über einen sog. Bleed-Widerstand (1-10 Ohm bei 10 Watt) gegen Masse zu entladen. Dazu lötest du den Widerstand an zwei Kabel an die du an den Enden Krokodilklemmen befestigst. Die Lötstellen am Widerstand sollten mit Schrumpfschlach oder Isolierband isoliert werden. Dann einfach eine Klemme ans Gehäuse (Metall) klemmen und anschließend an den Pluspol eines Glättungselkos klemmen. Glättungselkos sind wie der Name schon sagt Elekrolyt-Kondensatoren und schon alleine durch ihre Größe von den anderen gut zu unterscheiden.

Unter http://www.duncanamps.com/tsc/index.html findest du ein Programm, welches bei der Auswahl der Tone Stack Werte sehr hilfreich ist.

Unter http://www.ampwares.com//ffg/ gibt's eine Menge an Fender Schaltplänen

Allerdings solltest du da nur machen, wenn du wirklich weißt, was du machst. Das Anlöten an einen besthenden Kondensator ist recht unproblematisch, solange die Bauteile nicht zu heiß werden. Zuerst etwas Lötzinn an die entsprechenden Stellen bringen und dann löten. Wenn du mehrere Kondensatoren ausprobieren willst könnte mann auch darüber nachdenken zwei Kabel mit Klemmen zu benutzen, um sich erstmal das Löten sparen zu können.

Aber nochmal kurz eine Frage. Das Tonregelnetzwerk ist analog, oder? Nicht dass es über die DSP Schiene läuft.


Grüße
Christoph
 
Liebe Saitenfraktion und Freunde des guten Tons,

Der Fender Super Champ XD hat für meinen Geschmack absolut krasse - ich würde sogar sagen: kreischige - Höhen, die sich selbst mit der vorhandenen Höhenblende im Amp nicht bändigen lassen (an so ziemlich jeder meiner Gitarren, die vorwiegend mit Single-Coils, teils aber auch mit Humbuckern bestückt sind).

Das Problem: Der Super Champ XD ist in Platinenbauweise ausgeführt (siehe Photos; bei der Gelegenheit noch einmal ein kräftiges DANKE! an Ed für die tiefen Einblicke ;)), d.h. auch die Potis sind direkt auf das "Pizzablech" gelötet. Da trau’ ich mich mit meinem 25 W- Lötkolben nicht so recht dran.

Ich habe mich mal mit Folienkondensatoren, 8n2, 5n6, 3n9 und 2n2 eingedeckt. Nun habe ich folgende Überlegungen angestellt. Man könnte:
  • an jedem Instrumentenkabel eine der Klinkenstecker öffnen, den C parallel zu Hot/Cold anlöten und elegant unter der Klinkensteckerhülse verschwinden lassen
  • oder die jeweilige Gitarrenbuchse mit einem passenden Kondensator ausrüsten
  • oder den „Kompromiß C“ (es läuft wahrscheinlich auf den 5n6 raus) in die Eingangsbuchse des Amps einlöten
  • oder aber Nägel mit Köpfen machen und den Höhenpoti am Amp einer Operation , ggf. einer Totaloperation gegen Ersatz, unterziehen.
Ich bin so unschlüssig :nix: Was würdet Ihr tun bzw. wie würdet Ihr vorgehen?


Moinsen,
ich würde mir nen banalen EQ in Pedalform zulegen, um den Originalzustand des Amps nicht zu verbasteln.
Wer weiss, wenn es nicht nur Dein Übungsamp ist, der Dich zuhause voll zufrieden stellt, ob Du ihn nicht irgendwann wieder unter die Leute bringen möchtest, sollten sich Dein Geschmack oder Deine Ansprüche ggf. nochmal ändern...
Wie gesagt, ich würde das Problem mit nem externen EQ lösen...

MfG & rock on...

Marv:rock:
 
melodycore schrieb:
Ich würde als erstes einfach mal mit den Potis der Gitarre versuchen. Ich hatte ein ähnliches Problem mit meinem Amp und konnte die höhen so wirklich gut eindämmen, aber nicht ganz wie ich wollte;)(...) der am wenigsten Aufwand verursacht und bei dem man schnell wieder sein Setup in den Ausgangszustand bringen kann... das wäre mMn der Kondensator an der Buchse.
Es sind insgesamt acht Gitarren, die auch noch über andere Amps laufen. Von daher wäre die Buchsen-Lösung eine einfache, letztlich aber, denke ich, eine nur suboptimale Lösung. Daher kam ich auf die Idee, mehrere Kabel mit Kondensatoren unterschiedlicher Kapazität auszurüsten.
melodycore schrieb:
...Mit meinem neuen OD-Pedal bin ich dann über dessen wirklich krassen EQ zufrieden geworden...
Moinsen,
ich würde mir nen banalen EQ in Pedalform zulegen, um den Originalzustand des Amps nicht zu verbasteln (...) ich würde das Problem mit nem externen EQ lösen...

Ja, das mit dem EQ ist eine gute Idee, an die ich vorher noch gar nicht gedacht habe. :great:

Sind die Potis über die Flachkabel an die Platine angeschlossen?
Leider nicht, die sind direkt auf die Platine gelötet. Deswegen habe ich ja auch Schiss, mit dem Lötkolben auf der Platine rumzubraten.

Was du natürlich ohne besondere Probleme probieren kannst ist, dass du an den bisherigen Kondensator einfach einen zweiten parallel an die Beinchen lötest. Dieser muss zusammen mit dem bisherigen den gewünschten Wert ergeben. Dann brauchst du nicht direkt an die Platine zu gehen. Das dürfte aber auch kein Problem sein, wenn man gut genug mit dem Lötkolben umgehen kann. Zur Not würde ich vorher an einer alten Platine üben.
Bestechend! :great: An die Parallelschaltung zweier Kondensatoren hatte ich bisher auch noch nicht gedacht. :redface:

Allerdings musst du dir bewusst sein, dass in Verstärkern mit unter sehr Hohe Spannungen fließen, die auch nach dem Ausschalten und Trennen vom Netz noch eine ganze Weile bestehen bleiben können. Die Zeit hängt davon ab wie schnell sich die HT Glättungselkos entladen und das dauert je nach Verstärker etwas länger.
Ja, die Warnung ist angebracht, allerdings ist mir das bekannt. Ich laß' den Amp ein paar Tage stehen, dann sollten die Elkos annähernd ausgelutscht sein ;).

Unter http://www.duncanamps.com/tsc/index.html findest du ein Programm, welches bei der Auswahl der Tone Stack Werte sehr hilfreich ist. Unter http://www.ampwares.com//ffg/ gibt's eine Menge an Fender Schaltplänen
Wow, das sind sehr interessante Quellen. Vielen Dank für die Links! :)

EDIT Schade. Super- und VibroChamp XD sind auf ampwares leider (noch) nicht gelistet. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Die Software von duncanamps hab ich mir schon mal gezogen.
Allerdings solltest du da nur machen, wenn du wirklich weißt, was du machst. Das Anlöten an einen bestehenden Kondensator ist recht unproblematisch, solange die Bauteile nicht zu heiß werden. Zuerst etwas Lötzinn an die entsprechenden Stellen bringen und dann löten. Wenn du mehrere Kondensatoren ausprobieren willst könnte mann auch darüber nachdenken zwei Kabel mit Klemmen zu benutzen, um sich erstmal das Löten sparen zu können.
An eine fliegende Probeverdrahtung hatte ich ohnehin gedacht, da ich ja auch mit den unterschiedlichen Kapazitäten experimentieren werde, bevor ich den Lötkalben anheize.

Aber nochmal kurz eine Frage. Das Tonregelnetzwerk ist analog, oder? Nicht dass es über die DSP Schiene läuft.
Das muß ich noch rausfinden. Aber selbst der Clean-Kanal geht über DSP - und damit ist es in Wirklichkeit kein "echter" Clean-Kanal.

Herzlichen Dank, Euch allen.
 
Die Lösung meines Problems war viel einfacher als anfangs gedacht. LP Maniac hat mich 'drauf gebracht.

So in etwa sieht die Inputklinkenbuchse im Fender Super Champ XD aus (jedoch in Monoausführung, d.h der mittlere Abgiff fehlt):

EBS63P.jpg


Da lassen sich die Folienkondensatoren recht einfach und sicher einklemmen. D.h. man muß nicht löten, wenn man es vemeiden möchte. Daurch kann man den Amp jederzeit wieder in seinen Ursprungszustand versetzen.

Die schneidenden Höhen sind weg, der Amp klingt dadurch deutlich(!) besser. Das schönste: die Kosten für den eingebauten 5,6 nF-Folienkondensator betragen gerade mal 0,19 EUR!

Jetzt macht es erst richtig Spaß, die Kiste anzuwerfen :).
 

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