Hi,
die Variante, den Lautsprecher als klangbildendes Element zu verwenden, hatte ich ganz vergessen.
Auf so etwas kommen nur Musiker (bin leider mehr E-Techniker als Musiker).
Manchmal sind sie damit sogar erfolgreich und prägen mit den Unzulänglichkeiten der verfügbaren Technik die Klangvorstellung mehrerer Generationen.
Später, wenn die Technik diese Unzulänglichkeiten überwunden hat, wird erheblich Mühe darauf verwendet, diese Klänge reproduzieren zu können.
Bzgl. Violinklang ist fraglich, wo man hin will.
Der typische Klang einer Violine dürfte halbwegs fest umrissen sein und jeder Geigenbauer, der erfolgreich sein will, tut gut daran entsprechend klingende Instrumente herzustellen. Den Herstellern von E-Geigen bleibt im Moment auch nichts anderes übrig, als ihre Instrumente auf den Klang der akustischen Violinen hin zu bauen. Wenn wir also mal als Ziel nehmen, mit E-Geige + Amp dem Violinklang möglichst nah zu kommen, dann kann es per Zufall funktionieren, dass eine bestimmte E-Geige (incl. Piezo und Preamp) an einem bestimmten Verstärker mit einem bestimmten Mikrofon abgenommen zu einem brauchbaren Ergebnis führt.
Allerdings halte ich die Suche nach so einer Kombination für aufwändig und mit ungewissem Ausgang.
Selbst wenn man eine Kombination gefunden hat, die funktioniert, dann ist es unklar, wie reproduzierbar die ist, wenn einer der beteiligten Hersteller ein klangbildendes Element austauscht oder die Produktion einstellt.
Das soll jetzt aber keinen kreativen Musiker davon abhalten, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu experimentieren und uns mit einer völlig neuen Klangvorstellung der Violine zu überraschen.
Anderes Thema: FBT Maxx 2a versus RCF Art 410A
An der 410A hatte mich ja das pegelunabhängige Grundrauschen gestört, dass auffällt, wenn man die Box zu Hause als Monitor für's leise Üben verwenden möchte.
Das kann die FBT etwas besser. Bei ihr nimmt das Eigenrauschen mit der Stellung des Pegelreglers zu.
Um Wohnzimmerlautstärke z.B. am Digitalpiano zu erzeugen, muss man nur wenig Pegel einstellen und hat so ein Rauschen, das leiser und nicht so prägnant wie das der 410A ist.
Ich würde das als akzeptabel einstufen, obwohl es bei Ruhe im Raum auf eine Entfernung von 2 bis 3m wahrnehmbar ist (Gain 0dB, Volume 50%, Klangregler 0dB).
Bei maximalem Volume rauscht die FBT genau so laut wie die RCF.
Schön ist bei der FBT der seitliche Griff, der sich beim Heben auf ein Stativ besser macht, als der Griff auf der Oberseite der RCF.
Dafür punktet die RCF mit 2Kg weniger Gewicht.
Insgesamt ist die FBT vom Gehäuse mehr ein Monitor als eine PA-Box als es die RCF ist. Die ist in ihrer kastigen Bauform mit den minimalen Monitorschrägen eindeutig mehr eine PA-Box.
Eine konstruktive Fehlleistung der FBT ist die nicht verriegelbare XLR-Eingangs-Kombibuchse. Da hat man wohl erst beim Zusammenbau der Einzelkomponenten bemerkt, dass Leute mit etwas dickeren Fingern nicht mehr an die Verriegelung kommen sobald ein XLR-Stecker in der Buchse steckt und hat die Buchse dann einfach ohne Verriegelung eingebaut. Hätte man die Buchse um 180° gedreht eingebaut, dann wäre ausreichend Platz für die Verriegelung gewesen.
Mit der 3-bandigen Klangregelung der FBT kann man sich auch ganz gut ohne Mischpult helfen.
Die RCF hat da nichts und erfordert bei höheren Lautstärken oder ungünstigen Räumen auf jeden Fall ein Mischpult.
Grundsätzlich liefern aber beide Boxen einen brauchbaren neutralen Klang bei gemäßigter Lautstärke.
Klanglich habe ich bisher Digitalpiano, Frauenstimme mit TG-X58 und Konserve getestet.
Dabei überholt die RCF die FBT in fast allen Belangen.
Die FBT hat am ehesten am Digitalpiano bei geringeren Lautstärken Vorteile gegenüber der RCF, da sie dabei etwas durchsichtiger klingt. Die RCF hat da eine Neigung zum Mulmen, was man aber am Pult mit einer Reduzierung der Bässe in den Griff bekommt. Die FBT klingt eher wie der Roland KC-300 Keyboardamp, den ich zum Vergleich habe. Die RCF klingt mehr nach PA.
Bei den Bässen kommt die FBT aber deutlich vor der RCF in die Begrenzung. Frequenzmäßig ewa beim großen F rasselt es in der FBT schon bei einer Lautstärke bei der sich die RCF noch gar nichts anmerken lässt.
Bei Frauenstimme und Konserve merkt man dann ganz deutlich, dass die RCF zu einer neuen Generation gehört.
In meinem Fall hat die Dame regelmäßig das Problem, dass sie ihre Stimme über eine PA zu quäkig findet.
Den Effekt hat die FBT bestätigt bzw. verstärkt und die RCF gar nicht.
Obwohl beide Boxen 1800Hz als Trennfrequenz haben, kam bei der FBT die Frauenstimme in den höheren Lagen aus HT und TT und bei der RCF fast nur aus dem HT.
Das klang von der RCF sehr viel klarer und besser korrigiert als von FBT.
Hier wird die digitale Klangaufbereitung der RCF eine deutlich größere Flankensteilheit bei der Trennung zwischen TT und HT erlauben als bei der FBT.
Dies setzt sich bei Konserve fort. Die RCF spielt insgesamt deutlich differenzierter und bringt mehr Pegel.
Dabei klingt die FBT bei Neutralstellung der Klangregler in den Bässen eher so wie die RCF in der Boost-Stellung.
Der HT der FBT kann mit der RCF nicht mithalten. Bei höheren Lautstärken muss man beide im HT-Bereich etwas zügeln.
Werde schauen, ob ich morgen noch einen Geigenspieler an der RCF testen kann.
Bin gespannt, ob sich der Aha-Effekt von der Frauenstimmer auch so bei der Geige zeigt.
Im Moment sieht es so aus, als wenn die RCF bei mir bleiben darf und dann bei Gelegenheit noch eine zweite dazu kommt.
Bei der FBT Maxx 2a würde das schon eng werden, da nur noch Einzelstücke im Handel sind.
Gruß castagnari
ps. nicht nachvollziehen kann ich einige Bemerkungen zu fehlenden Begrenzern an der FBT.
Da gibt es eine ADAP genannte Begrenzung, die das Signal so begrenzt, dass die Lautsprecher-Chassis vor zu großen Auslenkungen geschützt werden
Dafür gibt es eine LED für HT und TT, die das Eingreifen anzeigt.