Das wichtigste wurde in diesem Thread ja eigentlich schon gesagt.
Aber gerade wenn man noch nicht so viel Erfahrung mit Amp Mikrofonierung hat, sollte man sich vorher ein gutes Stück Zeit nehmen und einfach mal ausprobieren. Letztlich ist erlaubt was gefällt und was eben gerade für den entsprechenden Speaker passt. Tendenzen die oft angewendet werden haben sich gezeigt und die wurden hier ja schon auch anhand von Videos gezeigt.
Am Beispiel des oft verwendeten und von mir auch sehr gemochten SM57: Meiner Meinung nach klingt das Mikrofon an einem V30 für meinen Musikstil am Besten wenn es an der Grenze von Kalotte und Membran positioniert ist. Dort habe ich das Mikrofon dann ganz leicht Off-Axis Richtung Membran gedreht, kaum wahrnehmbar. Dadurch habe ich ein sehr ausgewogenes Klangbild, genug Durchsetzungsfähigkeit und einen schönen Bassbereich. Der Abstand zur Membran macht hier auch einen nicht zu vernachlässigenden Unterschied. Zwischen Frontbespannung und Mikrofon habe ich immer ca. 2 Finger breit Abstand. Stichwort hier ist der Nahbesprechungseffekt (proximity effect), der beim SM57 sehr schön zur Geltung kommt.
Anders sieht es bei meinem MD 421 aus, dass ich lieber Off-Axis positioniert und auch bei meinen G12T75 Speakern mikrofoniere ich ein Stück anders, allein weil die Kallotte der Speaker schon wesentlich größer ist als beim V30.
Für meine V30 Box habe ich mir eine Ampclamp zugelegt, damit ich stets ohne Stress meine Mikrofonposition habe. Wirklich hilfreich auf Shows oder auch wenn man schnell mal was im Proberaum aufnehmen will.
Hier mal ein Bild von unserer Studiovorproduktion, in dem man Ampclamp mit SM57 und das Sennheiser MD421 sieht. Durch das Weitwinkelobjektiv leider etwas verzerrt.
Und hier eine schnelle Proberaumaufnahme auf der nur mein SM57 in entsprechender Position zu hören ist. Die Aufnahme ist, bis auf ein minimales bisschen an den (spartanisch aufgenommenen) Drums, unbearbeitet. Wir halten so eigentlich nur neu geschriebene Songs fest.
Gruß, David.