Fender Mando-Strat. Neu in 2013

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Fender bringt in diesem Jahr eine auf den ersten Blick recht authentisches Reissue der "electric mandolin" (1956-1976). Fender sagt:

Zur Ausstattung gehören ein massiver Erlenkorpus, 13.78" Mensur, ein C-förmiger Ahornhals mit einem Palisandergriffbrett und 24 Bünden sowie ein speziell angefertigter Tonabnehmer mit Regler für Volume und Tone. Weiterhin glänzt sie mit einem verchromten Steg im Vintage-Style, der mit genau der Maschine hergestellt wird, die schon vor 50 Jahren dafür verwendet wurde.

Erste deutsche Musikhäuser haben das Ding schon für unter 300 € gelistet, ich werd sie mir sicher mal ansehen. Echte Mandolinenspieler vermissen natürlich die anderen 4 Saiten, aber Charme hatte das Ding schon immer, und das Problem mit unserer letzten Mandoline - beim Anlehnen Halsbruch - sollte mit diesem Ding auch nicht mehr drohen.

Lustiges Detail am Rande: Da Fender den landläufigen Namen "Mandocaster" nie offiziell verwendet hat, hat sich den inzwischen die Firma Eastwood gekrallt.




Hier mal ein Video einer 1964' Electric Mandolin:

 
Eigenschaft
 
Ich würde mal fast behaupten, das wird der selbe Ladenhüter wie die Epiphone Mandobird :rolleyes:
 
Käme ein Capo nicht billjer?
 
Echte Mandolinenspieler vermissen natürlich die anderen 4 Saiten, aber Charme hatte das Ding schon immer, ...
Ich seh das als Mandolinenspieler ähnlich, irgendwie gehören Doppelsaiten und auch ein Korpus zu einer echten Mando.

Tortzdem habe ich mir vor längerere Zeit auch eine E-Mando mit einfacher Besaitung gekauft. :cool:
Mein Ziel war ein Instrument in Quintenstimmung, dass absichtlich GAR NICHT so klingt wie meine akustischen Mandolinen.
D.h. ich sehe das Instrument vor allem als Alternative für Mandolinenspieler, die einen anderen Klangcharakter bei gleicher Stimmung haben wollen.
Für Einsteiger, die einen Mandolineklang suchen, ist das eher nichts, da sind zumindest Doppelsaiten angesagt.

Mein Wahl fiel auf eine Kentucky KM-300 E, die ich auch empfehlen kann.
Die Qualität ist gut und der Lipstick klingt ziemlich süß. :)

Für Gitarrenspieler sei gesagt, dass E-Mandos mit einfacher Besaitung nicht besonders "bendingfreudig" sind, dazu ist die Mensur einfach zu kurz.
Das ist KEINE kleine E-Gitarre, die Quitenstimmung erfordert eigentlich auch den Geigenfingersatz.
Was damit ziemlich gut klingt sind Jazzstandards.

Es gibt auch Leute, die so eine E-Mando wie eine Ukulele stimmen, das geht wohl auch, aber dann würde ich gleich zu einer richtigen E-Ukulele greifen, damit das mit der Halseinstellung auch passt.


Ich würde mal fast behaupten, das wird der selbe Ladenhüter wie die Epiphone Mandobird :rolleyes:
Hmm, ich weiß nicht, ob das jetzt aus der Hüfte geschossen ist. ;)
Mandolinen bleiben natürlich im normalen Musikgeschäft alle länger liegen.
Trotzdem, ich hab mich seinerzeit für die Kentucky KM300E und nicht für die Mandobird entschieden, weil erstere ein Truss Rod hat.
Truss Rod fehlt der Fender leider auch. :rolleyes:


Käme ein Capo nicht billjer?
Dir ist klar, dass es hier um ein Instrument in Geigenstimmung geht? :rolleyes:
Das ist keine kleine Gitarre und auch keine E-Ukulele, die stimmungstechnisch der Gitarre ähnlich ist.
 
Ich denke auch, dass der Preis für solch ein Instrument ein wenig zu hoch angesetzt ist.
 
Ich denke auch, dass der Preis für solch ein Instrument ein wenig zu hoch angesetzt ist.
Hmm, Mandolinen sind ansich nicht billiger als Gitarren, es kommt da nicht auf das bisschen weniger Holz an, du musst ja bei der kleinen Mensur genauer arbeiten.
Der eben von mir vermisste Truss Rod ist allerdings schon ein potentielles Negativ-Kriterium bei dem Preis.
 
Die Mando-Strat muss nicht unbedingt ein Ladenhüter werden, es stellt sich aber die Frage wer die Zielgruppe sein soll.

- Für Mandolinenespieler fehlt die Doppelbesaitung und der Hals ist doch breiter als üblich
- Für Gitarristen ist die schmälere Halsbreite vielleicht angenehm aber die Mensur zu kurz und es fehlen zwei Seiten ;)
- Für Ukulelespieler (zumindest Bariton und eventuelle Tenor) passt die Größe und die Saitenzahl, aber die Stimmung ist ganz anders
- Für alle: Ohne Verstärker ist sie stumm

Wenn man es postitiv sieht, könnte es aber die "eierlegende Wollmilch-oline" für Gitarristen sein die sich an die Mandolinen herantasten wollen. Mit einfacher Besaitung tut man sich anfangs sicher leichter als mit der doppelten. Als Silent-Instrument zum üben wäre die Mando-Strat vielleicht auch ganz praktisch.
 
- Für Mandolinenespieler fehlt die Doppelbesaitung und der Hals ist breiter als üblich
Ich hoffe du meist nicht die bei T angegebenen 40 mm, das ist ein Fehler und würde schon optisch total auffallen. :D
Bei Fender steht 30mm, das ist vielleich ein mm mehr als normal, kommt aber drauf an wie genau die gemessen haben.

- Für Gitarristen ist die Halsbreite vielleicht angenehm aber die Mensur zu kurz und es fehlen zwei Seiten
Für Gitarristen ist es erstmal eine völlig andere Stimmung und ein anderer Fingersatz, darauf musst du dich einlassen oder seinlassen.
Die Saitenabstände sind bei Einsaiter-Mandolinen eher etwas breiter als bei der Gitarre, das pickt sich aber gut.

Manche Gitarristen verwenden auch so etwas wie eine Ukulelestimmung drauf, das ist dann wie mit Kapo und nur die hohen 4 Saiten.
Wie aber bereits erwähnt, fehlt da eine Kompensationsmöglichkeit mit Truss Rod, den das Instrument nicht hat, das ist für solche Experimente mit anderen Stimmungen und Saiten nich so optimal.

- Für Ukulelespieler (zumindest Bariton und eventuelle Tenor) passt die Größe und die Saitenzahl, aber die Stimmung ist ganz anders
Gilt eigentlich gleiches wie für Gitarristen
 
Ja, ich hatte es von T, bei S (Session) sind es korrekterweise auch 30 mm. Ich hatte mich schon gewundert. Weniger Saiten aber dafür um einen 10 mm breiter. Sogar meine Mandola hat "nur" 35 mm Sattelbreite.

- K
 
Der eben von mir vermisste Truss Rod ist allerdings schon ein potentielles Negativ-Kriterium bei dem Preis.

Ich habe sie mir jetzt einfach mal bestellt, mehr aus Neugier als Fender-Junkie und weil ich es konnte.

Und kann zumindest mit diesem Mythos erstmal aufräumen: Die Fender "Mando-Strat" kommt mit einem TrussRod-Schlüssel, und der hat auch einen Sinn, nämlich damit den vorhandenen Truss Rod zu verstellen. Dieser befindet sich von aussen unsichtbar am Halsfuss und ist erst nach Abschrauben des Pickguards sicht- und nach Abschrauben des Halses benutzbar.

Und jetzt geh ich erst mal Mandolinen-Akkorde lernen. Gar nicht mal so schwierig, wenn man erst mal geschnallt hat, wo die intervalle liegen :)
 
Dieser befindet sich von aussen unsichtbar am Halsfuss und ist erst nach Abschrauben des Pickguards sicht- und nach Abschrauben des Halses benutzbar.
Das ist aber schon ein dicker minuspunkt in der kategorie "benutzerfreudnlichkeit", finde ich. Aber jedenfalls besser als gar kein trussrod.

Gruss, Ben
 
Und kann zumindest mit diesem Mythos erstmal aufräumen: Die Fender "Mando-Strat" kommt mit einem TrussRod-Schlüssel, und der hat auch einen Sinn, nämlich damit den vorhandenen Truss Rod zu verstellen. Dieser befindet sich von aussen unsichtbar am Halsfuss und ist erst nach Abschrauben des Pickguards sicht- und nach Abschrauben des Halses benutzbar.

OK, dann war das mit dem fehlenden Truss Rod eine Fehlinterpretation von mir. :redface:
Ist aber wie Ben sagt, in der Form nicht so besonders benutzerfreundlich.
Allerdings sollte der Truss Rod nun auch nicht so oft nötig sein und Anpsssung ist zumindest möglich.


Und jetzt geh ich erst mal Mandolinen-Akkorde lernen. Gar nicht mal so schwierig, wenn man erst mal geschnallt hat, wo die intervalle liegen :)
Falls dich der Fingersatz für Soli interessiert:
Du spielst nicht einen Finger pro Bund sondern pro Tonleiterton - in etwa.
D.h. grob (1. Lage)
1. und 2. Bund: Zeigefinger
2. und 3. Bung: Mittelfinger
5. und 6. Bund: Ringfinger
7. Bund: kleiner Finger ... das ist gleichzeitig der Ton der nächsten Saite.

Versuch von der tiefen G aus eine Tonleiter mit diesem System zu spielen, dann weißt du in etwa, wie das funktioniert.
Die Geige wird auch ungefähr so gespielt, nur, dass du keine Bünde hast, das ist der Haken an der Sache, Mensur ist aber ähnlich.
Vorteil ist, dass du hier mehr Töne auf einer Saite spielst und weniger Saiten- und Lagenwechsel hast wie auf der Gitarre.

Viel Erfolg!
 

Vielen Dank, probier ich mal aus (nach den Moll-Akkorden).

Das ist aber schon ein dicker minuspunkt in der kategorie "benutzerfreudnlichkeit", finde ich. Aber jedenfalls besser als gar kein trussrod.

Das fällt wohl unter "Vintage Reissue". So wurde es beim Original in den 50ern eben gemacht. Schaut man sich Fender durch die Jahrzehnte an, war das wohl regelmäßig das bessere Verkaufsargument als die bessere Lösung eines Konstruktions-Problems. Bei mir hat's ja auch funktioniert :redface:
 
Kommt noch ein Review. Wollte mit dem Zerlegen nur warten, bis ich weiss ob ich das Gerät behalte :)
 
Die elektrischen einchörigen Mandolinen haben eine Tradition im Western Swing, so eine Art Cowboy-Jazz. Bekanntester (bis einziger;)) Vertreter des elektrischen Swing-Mandospiels ist Tiny Moore:



(Mando-Content so ab 1:46 und 5:04)

Mark Stoffel, ein deutscher, in die USA ausgewanderter Mandolinenartist, hat sich unter anderem auch dieses Stils angenommen:



Banjo
 
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Danke für die Videos! :great:

Dass Jazz und Swing Sachen mit der einchörigen E-Mando gut kommen, hab ich auch festgestellt.
Z.B. Sachen von Django wie Minor Swing. :cool:
Klingt natürlich auch auf doppelchörigen akustischen Mandos gut, aber einchörig bist du natürlich noch etwas flotter.
 
Sind übrigens 5-saitige Mandos auf den Videos, also nicht wundern, beim Nachspielen,. kypdurron:)

@GEH: Jethro Burns hat auch Swing auf der Mando gemacht, allerdings akustisch mit Doppelsaiten. Gibt auch Scheiben mit Tiny Moore und Jethro Burns.

Banjo
 
@Banjo
Jethro Burns steht natürlich in meinem CD-Regal. :)
David Grisman hat mit seinem Quintet auch einiges Richtung Jazz gemacht.




Sind übrigens 5-saitige Mandos auf den Videos, also nicht wundern, beim Nachspielen
Eine 5-saitige E-Mando hab ich leider noch nie in der Hand gehabt. Es wird ihnen nachgesagt, dass die Mensur für das C etwas kurz ist und deshalb die Saite gerne etwas schlapp.
 
Gute Vorlage!



Ab ca. 26:20 sind wir wieder On-Topic mit wenigstens einer elektrischen und einer elektrisch klingenden akustischen;)

Banjo
 

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