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E-Gitarren
Review Boss RC 30 Looper
Als einer der glücklichen Teilnehmer beim von Boss und Thomann gesponserten RC-30 Tests möchte ich nun auch meine Eindrücke bei den ersten Schritten mit einem Looper mitteilen. Vielen Dank an die Boardbetreiber, Thomann und Boss, dass sie die Aktion ermöglicht haben
Ursprünglich war der kleine Bruder RC-3 als Testkandidat vorgeschlagen worden, aber Thomann hat dann den RC-30 favorisiert und großzügig den Aufpreis bezuschusst. Die Unterschiede zum RC-3 sind, dass der RC-30 zweikanalig ausgelegt ist und auch einen XLR Mikrophon Eingang mit Phantomspeisung zur Verfügung stellt.
Auspacken und erste Begutachtung
Beim Auspacken fiel mir schon das mitgelieferte externe Netzteil auf, das ich bei einem solchen Gerät favorisieren würde, da ansonsten jeweils 6 AA Batterien fällig werden. Als Stammgast an diversen Tankstellen, um 9 V Blocks für 6 Euro das Stück zu kaufen weil sonst ein Auftritt ohne Verzerrer stattfindet, finde ich das eine sinnvolle Investition. Im Standardlieferumfang ist das Netzteil leider nicht enthalten.
Das Gerät im Metallgehäuse selbst fühlt sich sehr robust an und scheint schon ein paar Auftritte zu verkraften. Verarbeitung und Haptik gehen völlig in Ordnung. Schön wäre es allerdings, wenn die Buchsenbelegung auch von oben gekennzeichnet und die unten angebrachte Kurzanleitung noch als einzelnes Blatt beigelegt wäre, was den Einstieg erleichtern würde, ohne das Teil immer mal wieder umdrehen zu müssen. Die Doku und eine Kurzreferenz lassen sich allerdings von der Roland Website herunterladen, so dass das kein Problem ist. Dass das Ganze ohne Registrierungstrallala vonstatten geht, finde ich vorbildlich von Roland im Vergleich zu manch anderen Herstellern, die erst einmal eine Registrierung/Akrivierung nebst Datensammlung erfordern.
Technisches und Anschlussmöglichkeiten
Der Looper verfügt über 2 getrennte Ein- und Ausgänge links/rechts, wovon jeweils einer auch als Monoeingang genutzt werden kann. Ebenso ist ein symmetrischer Mikrophoneingang mit zuschaltbarer Phantomspeisung vorhanden. Ein AUX Eingang zum Einspielen von externen Quellen (z. B. mp3 Player) ermöglicht es, eine Loop aus bestehenden Aufnahmen zu verwenden. Eine Loop besteht aus zwei Spuren (Tracks) und Drums. Komplettiert wird das Ganze durch einen USB Anschluss, wodurch das Speichern oder Sichern der Loops auf einem PC möglich ist. Bei einer Speicherkapazität von 3 Stunden, verteilt auf 99 Loops, kann das schon mal wichtig werden. Wenn es überhaupt so weit kommt und nicht jemand wie ich einfach den Stecker zieht oder den Speicherplatz wechselt, wodurch die aktuelle Loop weg ist, sofern sie nicht vorher gespeichert wurde.
Weitere Features sind ein eingebauter Drumcomputer mit 10 verschiedenen Rythmen jeweils in ¾ und 4/4 Takt sowie 5 Effekte, die auf die Loops gelegt werden können. Die Effekte sind dabei jeweils für beide Tracks aktiv. Beide Tracks und auch die Drums sind getrennt in der Lautstärke regelbar.
Bedienung
Als eher puristischer Gitarrist (Gitarre -> Amp -> Box) war ich schon gespannt, wie ich mit einem Looper zurechtkomme, da ich bisher noch Null Erfahrung mit so einem Teil hatte. Also Batterien rein, Gitarre in den Eingang und den Ausgang an meinen Fender Combo und schon konnte es losgehen. Noch ein kurzer Blick auf die Kurzanleitung und der ersten Loop stand nichts mehr im Weg. Fast nichts zumindest, denn nachdem ich etwas aufgenommen hatte und mir das Ergebnis anhörte, kamen mehr und mehr seltsame Geräusche in die Aufnahme. Irgendwann hatte ich es dann doch gecheckt: Die Aufnahme wird durch Betätigen des linken Pedals gestartet. Ein zweites Betätigen schaltet dann allerdings nicht in den Play, sondern direkt in den Overdub Modus, daher hat der Looper fleißig weiter aufgenommen, was ich nebenbei an Geräuschen mit der Gitarre fabriziert hatte.
Also zweiter Versuch. Hier merkte ich dann, dass es ziemlich tricky sein kann, eine saubere Loop zu erzeugen und es etwas Übung erfordert, die Ein- und Ausstiegspunkte sauber zu erwischen, um keine ruckartigen Übergänge zwischen den einzelnen Loops zu erzeugen. Mit etwas Übung geht aber auch das, ebenso ist das Aufnahmeverhalten einstellbar. Das Betätigen der linken Taste kann entweder direkt in den Overdub Modus schalten oder aber in den Play Modus. Zweiteres liegt mir persönlich mehr, da ich dann die erste Loop hören kann, bevor ich etwas dazuspiele. Wenn man allerdings live spielt ist das Standardverhalten sicher zu bevorzugen, da man die Overdubs zu einer erstellten Loop ohne Verzögerung einspielen kann.
Das rechte Pedal steuert jeweils die Wiedergabe der beiden Tracks: Einmal betätigen stoppt den derzeit aktiven Track, zweimal schnell betätigt werden beide Tracks gestoppt und hält man das rechte Pedal länger gedrückt, wird zwischen den Tracks umgeschaltet. Falls mal ein Overdub nicht so geglückt ist, gibt es auch eine Undo/Redo Funktion, um nicht ganz von vorne anfangen zu müssen.
Insgesamt finde ich die Bedienung mittlerweile sehr geglückt, auch wenn ich anfangs etwas skeptisch wegen der Doppelbelegung der Pedale war. Die Bedienungsmöglichkeiten können auch noch durch ein zusätzlich anschließbares Pedal erweitert werden. Ein solches ermöglicht dann den Wechsel in eine andere Loop per Pedal, was sonst durch einen der kleinen Taster am RC-30 durchgeführt werden muss.
Effekte/Drums
Im RC-30 sind auch 5 Effekte eingebaut. Diese sind allerdings nicht regelbar und wirken jeweils auf beide Tracks in einer Loop. Aus dem Grund würde ich sie nur als Gimmicks betrachten, die man nicht allzu oft nutzen wird.
An Drums sind 10 festeingestellte Rhythmen vorhanden (allerdings kein Lambada), die in Geschwindigkeit per TAP Taster und Lautstärke einstellbar sind. Ein schöner Nebeneffekt beim Benutzen des Drumcomputers ist, dass die Loops einfacher zu timen sind, weil eine Loop dann im Takt geschnitten wird, auch wenn man mal etwas verfrüht auf das Overdub Pedal tritt. Weiter fiel mir eher zufällig auf, dass man die Geschwindigkeit einer mit Drums aufgenommenen Loop ändern kann, ohne dass sich die Tonhöhe der Instrumente ändert. Nützlich zum Üben schwieriger Passagen.
Hier noch eine Hörprobe, die ich mit dem RC-30 erstellt habe. Die Drums kommen vom RC-30, für die 3 Gitarren musste meine Takamine herhalten:
http://soundcloud.com/oeatschie/boss-rc-30
Fazit
Als absoluter Looper Neuling bin ich durch das RC-30 auf den Geschmack gekommen. Macht richtig Spaß mit dem Ding herumzuspielen und ich hoffe, meine Tochter mal als Sängerin engagieren zu können, um ein paar Loops mit Vocals zu erstellen. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann, das Teil live zu verwenden, da hapert es bei mir allerdings noch ein wenig an der Beinarbeit. Aber ohne DAW schnell mal Ideen festhalten zu können und zu mp3 Files jammen ist ja auch was.
Als einer der glücklichen Teilnehmer beim von Boss und Thomann gesponserten RC-30 Tests möchte ich nun auch meine Eindrücke bei den ersten Schritten mit einem Looper mitteilen. Vielen Dank an die Boardbetreiber, Thomann und Boss, dass sie die Aktion ermöglicht haben
Ursprünglich war der kleine Bruder RC-3 als Testkandidat vorgeschlagen worden, aber Thomann hat dann den RC-30 favorisiert und großzügig den Aufpreis bezuschusst. Die Unterschiede zum RC-3 sind, dass der RC-30 zweikanalig ausgelegt ist und auch einen XLR Mikrophon Eingang mit Phantomspeisung zur Verfügung stellt.
Auspacken und erste Begutachtung
Beim Auspacken fiel mir schon das mitgelieferte externe Netzteil auf, das ich bei einem solchen Gerät favorisieren würde, da ansonsten jeweils 6 AA Batterien fällig werden. Als Stammgast an diversen Tankstellen, um 9 V Blocks für 6 Euro das Stück zu kaufen weil sonst ein Auftritt ohne Verzerrer stattfindet, finde ich das eine sinnvolle Investition. Im Standardlieferumfang ist das Netzteil leider nicht enthalten.
Das Gerät im Metallgehäuse selbst fühlt sich sehr robust an und scheint schon ein paar Auftritte zu verkraften. Verarbeitung und Haptik gehen völlig in Ordnung. Schön wäre es allerdings, wenn die Buchsenbelegung auch von oben gekennzeichnet und die unten angebrachte Kurzanleitung noch als einzelnes Blatt beigelegt wäre, was den Einstieg erleichtern würde, ohne das Teil immer mal wieder umdrehen zu müssen. Die Doku und eine Kurzreferenz lassen sich allerdings von der Roland Website herunterladen, so dass das kein Problem ist. Dass das Ganze ohne Registrierungstrallala vonstatten geht, finde ich vorbildlich von Roland im Vergleich zu manch anderen Herstellern, die erst einmal eine Registrierung/Akrivierung nebst Datensammlung erfordern.
Technisches und Anschlussmöglichkeiten
Der Looper verfügt über 2 getrennte Ein- und Ausgänge links/rechts, wovon jeweils einer auch als Monoeingang genutzt werden kann. Ebenso ist ein symmetrischer Mikrophoneingang mit zuschaltbarer Phantomspeisung vorhanden. Ein AUX Eingang zum Einspielen von externen Quellen (z. B. mp3 Player) ermöglicht es, eine Loop aus bestehenden Aufnahmen zu verwenden. Eine Loop besteht aus zwei Spuren (Tracks) und Drums. Komplettiert wird das Ganze durch einen USB Anschluss, wodurch das Speichern oder Sichern der Loops auf einem PC möglich ist. Bei einer Speicherkapazität von 3 Stunden, verteilt auf 99 Loops, kann das schon mal wichtig werden. Wenn es überhaupt so weit kommt und nicht jemand wie ich einfach den Stecker zieht oder den Speicherplatz wechselt, wodurch die aktuelle Loop weg ist, sofern sie nicht vorher gespeichert wurde.
Weitere Features sind ein eingebauter Drumcomputer mit 10 verschiedenen Rythmen jeweils in ¾ und 4/4 Takt sowie 5 Effekte, die auf die Loops gelegt werden können. Die Effekte sind dabei jeweils für beide Tracks aktiv. Beide Tracks und auch die Drums sind getrennt in der Lautstärke regelbar.
Bedienung
Als eher puristischer Gitarrist (Gitarre -> Amp -> Box) war ich schon gespannt, wie ich mit einem Looper zurechtkomme, da ich bisher noch Null Erfahrung mit so einem Teil hatte. Also Batterien rein, Gitarre in den Eingang und den Ausgang an meinen Fender Combo und schon konnte es losgehen. Noch ein kurzer Blick auf die Kurzanleitung und der ersten Loop stand nichts mehr im Weg. Fast nichts zumindest, denn nachdem ich etwas aufgenommen hatte und mir das Ergebnis anhörte, kamen mehr und mehr seltsame Geräusche in die Aufnahme. Irgendwann hatte ich es dann doch gecheckt: Die Aufnahme wird durch Betätigen des linken Pedals gestartet. Ein zweites Betätigen schaltet dann allerdings nicht in den Play, sondern direkt in den Overdub Modus, daher hat der Looper fleißig weiter aufgenommen, was ich nebenbei an Geräuschen mit der Gitarre fabriziert hatte.
Also zweiter Versuch. Hier merkte ich dann, dass es ziemlich tricky sein kann, eine saubere Loop zu erzeugen und es etwas Übung erfordert, die Ein- und Ausstiegspunkte sauber zu erwischen, um keine ruckartigen Übergänge zwischen den einzelnen Loops zu erzeugen. Mit etwas Übung geht aber auch das, ebenso ist das Aufnahmeverhalten einstellbar. Das Betätigen der linken Taste kann entweder direkt in den Overdub Modus schalten oder aber in den Play Modus. Zweiteres liegt mir persönlich mehr, da ich dann die erste Loop hören kann, bevor ich etwas dazuspiele. Wenn man allerdings live spielt ist das Standardverhalten sicher zu bevorzugen, da man die Overdubs zu einer erstellten Loop ohne Verzögerung einspielen kann.
Das rechte Pedal steuert jeweils die Wiedergabe der beiden Tracks: Einmal betätigen stoppt den derzeit aktiven Track, zweimal schnell betätigt werden beide Tracks gestoppt und hält man das rechte Pedal länger gedrückt, wird zwischen den Tracks umgeschaltet. Falls mal ein Overdub nicht so geglückt ist, gibt es auch eine Undo/Redo Funktion, um nicht ganz von vorne anfangen zu müssen.
Insgesamt finde ich die Bedienung mittlerweile sehr geglückt, auch wenn ich anfangs etwas skeptisch wegen der Doppelbelegung der Pedale war. Die Bedienungsmöglichkeiten können auch noch durch ein zusätzlich anschließbares Pedal erweitert werden. Ein solches ermöglicht dann den Wechsel in eine andere Loop per Pedal, was sonst durch einen der kleinen Taster am RC-30 durchgeführt werden muss.
Effekte/Drums
Im RC-30 sind auch 5 Effekte eingebaut. Diese sind allerdings nicht regelbar und wirken jeweils auf beide Tracks in einer Loop. Aus dem Grund würde ich sie nur als Gimmicks betrachten, die man nicht allzu oft nutzen wird.
An Drums sind 10 festeingestellte Rhythmen vorhanden (allerdings kein Lambada), die in Geschwindigkeit per TAP Taster und Lautstärke einstellbar sind. Ein schöner Nebeneffekt beim Benutzen des Drumcomputers ist, dass die Loops einfacher zu timen sind, weil eine Loop dann im Takt geschnitten wird, auch wenn man mal etwas verfrüht auf das Overdub Pedal tritt. Weiter fiel mir eher zufällig auf, dass man die Geschwindigkeit einer mit Drums aufgenommenen Loop ändern kann, ohne dass sich die Tonhöhe der Instrumente ändert. Nützlich zum Üben schwieriger Passagen.
Hier noch eine Hörprobe, die ich mit dem RC-30 erstellt habe. Die Drums kommen vom RC-30, für die 3 Gitarren musste meine Takamine herhalten:
http://soundcloud.com/oeatschie/boss-rc-30
Fazit
Als absoluter Looper Neuling bin ich durch das RC-30 auf den Geschmack gekommen. Macht richtig Spaß mit dem Ding herumzuspielen und ich hoffe, meine Tochter mal als Sängerin engagieren zu können, um ein paar Loops mit Vocals zu erstellen. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann, das Teil live zu verwenden, da hapert es bei mir allerdings noch ein wenig an der Beinarbeit. Aber ohne DAW schnell mal Ideen festhalten zu können und zu mp3 Files jammen ist ja auch was.
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