Wir wollen in unserer Band die Text- und Notenmappen durch Tablets ersetzen.
Haben wir gemacht - alle haben iPads und nutzen auch die selbe App - Setlistmaker, was nicht zwingend nötig wäre, die Sache aber in vielerlei Hinsicht vereinfachen kann.
Gerade wenn Du einen Schritt weitergehst, wie Du ja bereits angesprochen hast, dass einer quasi als Master die Songs für alle anwählt, ist einheitliche Hard- und Software Voraussetzung.
Zusätzliche Software braucht man dafür eigentlich nicht, weil die üblichen Verdächtigen wie Setlistmaker, OnSong oder Songbook solch eine Funktion bereits mitliefern. Dies ist zumindest für iPad der Fall, bei Android scheint das - wie hier schon beschrieben - (noch?) nicht zu funktionieren. Falls Ihr noch keine Tablets habt, kann ich nur den Tipp geben, lieber zum iPad zu greifen, da gerade im Musikbereich hier deutlich mehr Apps angeboten werden, und auch sonstige Peripherie wie Dockingstationen, Interface etc.
Gibt es Erfahrungen, ob man mit 7 Zoll Tablets auskommt oder müssen es 10 Zoll Geräte sein? Spielt die Größe überhaupt einen Rolle oder kommt es nur auf die Bildschirmauflösung an?
Es kommt drauf an, ob Ihr komplette Texte benötigt oder nur Sheets, also Abläufe. Bei Ersatz für den Textordner ist 7" zu klein. Das hat auch nichts mit Bildschirmauflösung zu tun. Du kannst ja testweise mal Deine Texte auf DINA5 verkleinern und schauen, ob Du damit klar kommst. Das iPad quer ist etwa so breit wie eine DINA4 Seite, den unteren Teil der Seite bekommst Du dann entweder über einmaliges Scrollen mit einem Fingerwisch oder durch automatisiertes Scrollen, was übrigens hervorragend funktioniert, angezeigt.
Und zu den anderen Kommentaren hier: Das ganze hat erst einmal nicht unbedingt was mit fehlender oder nicht funktionierender Kommunikation auf der Bühne zu tun. Es kommt halt drauf an, wie man es gewohnt ist zu arbeiten. Manche Bands haben vordefinierte Setlist für den ganzen Gig, da wird normalerweise nicht wirklich dran gerüttelt, und spontane Änderungen muss man kommunizieren, selbst mit einem automatisierten Tablet-Konzept.
Bei anderen Bands - gerade im Unterhaltungsbereich - ist das eher üblich, dass man keine Setlists hat, sondern spontan auf das Publikum eingeht. Und da ist es eher unschön, bis sich bei Allen Bandmitgliedern herumgesprochen hat, welches der nächste Song ist. Dann muss ihn womöglich noch jeder aufschlagen, und bevor man anfangen kann, haben die gerade noch eben tanzwütigen Gäste enttäuscht die Tanzfläche verlassen.
Fakt ist aber, dass ich auf dem Tablet einen Song deutlich schneller gefunden und "aufgeschlagen" habe als bei einem Textordner, vor allem, wenn wir über ein Repertoire jenseits der 100er Marke reden. Mal ganz abgesehen davon, dass die großen Leitz Textordner auf der Bühne eher unprofessionell wirken, während ein iPad kaum auffällt.
Und noch mal was zu dem Master-Slave Prinzip:
Für mich scheint das noch nicht wirklich ausgereift und für die Bühne noch zu unzuverlässig. Egal ob die Verbindung über WLAN oder über Bluetooth läuft, die zeitlichen Verzögerungen sind noch nicht optimal und die Verbindungsabbrüche zu häufig.
Und eine Sache darf man nicht übersehen: Selbst wenn einer zentral die anderen Tablets steuert, braucht doch in der Regel jeder seine eigenen Aufzeichnungen, und genau hier muss man halt genau schauen, was die Anwendung hergibt, ob sowas und unter welchen Voraussetzungen möglich ist.
Hier hat ein User diese Funktion mal für den Setlistmaker auf dem iPad beschrieben und sehr schön dokumentiert.