Macht es Sinn sich als Gitarrist ein Stereo Setup zuzulegen?

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Mein bruder und ich spielen zusammen in ner Rock Coverband. Er Spielt ein GT 10+ Marshall JVM 410+ 4 12 Marshallbox
Ich einen Marshall TSL 100 mit 4 12 Marshall Box.
Letztens im Proberaum haben wir mal unsere Amps zu nem Stereo setup zusammengeschlossen.
Wir waren erstmal enorm Überascht um wieviel sich das ganze besser anhört. Einfach mehr Volumen... voralem mit Stereoeffekten...:great:
Nun die Frage: macht es Sinn sich ein Stereosetup Live auf die Bühne zu Stellen. Oder ist es eher Unparaktisch.
(Schlepperei und so ist egal...wir tun alles für DEN Sound:great:)
Die Frage Stell ich Vorallem an Leute die Mischerfahrung haben... weil ich da nämlich das gröste Problem befürchte.:(
Kann ein 0815 Soundtech der uns zum ersten mal mischt gut damit arbreiten oder wirds da zu kompliziert...
Was meint ihr lohnt es sich darauf hinzusparen?:gruebel:
 
Eigenschaft
 
Ich würde das Pferd mal andersrum aufzäumen: Warum willst du dein Stereo-Setup? Wegen den Effekten wie Stereo/PingPong Delay/Chorus usw. oder wegen dem Sound? Ist es der Sound liegt es vielleicht nicht eher an der größeren Membranfläche?

Live sind harte Stereo-Pannings immer problematisch, da nur der geringste Teil des Publikums im Stereodreieck steht.
 
Klar 1. wegem den Voluminöseren Sound obwohl ich glaube, dass das auch daran liegt, dass ich mit unterschiedlichen Ampsettings gefahren bin. und mit einem Channel Delay von 15ms.
und 2. haben die Stereoeffekte wie Flanger und vorallem der Chorus überzeugt.
So wirklich harte Stereo Pannings haben wir eh nicht vor zu fahren.
Aber dieser schwebende Sound :great: des wär schon geil
 
ALso ich denke bei 2 Gitarristen in der Band die beide Stereo fahren, kann es sehr schnell zum Soundmatsch kommen. Hier macht es wesentlich mehr Sinn die Gitarren "ein wenig" auseinander zu pannen und dann über entsprechende Arangements die Raffinesse zu bekommen.

In unserer Band bin ich der einzige Gitarrist. Ich fahre ein Stereo Setup welches jeweils auf 30% gepannt ist. Allerdings sind wir auch mit eigener Anlage unterwegs bei der wir eine LCR Mischung fahren. Das heißt im Nearfieldbereich vor der Bühne werden beide Signale mono ausgegeben.

just my 2 ct.
Jens
 
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Letztens im Proberaum haben wir mal unsere Amps zu nem Stereo setup zusammengeschlossen.

hey molcolm!

ich möchte da gleich mal bei dem zitat einhaken. was warn das für ein stereo setup? kann mir da jetzt noch nix wirkliches darunter vorstellen. habt ihr beide gitarren jeweils über beide boxen luafen lassen? oder wie oder was?

prinzipiell mal - stereo ist nicht prinzipiell "besser" als mono. eine gitarre is von haus aus mal mono. da kommt kein stereo signal raus. das was bei den meisten amps als stereo verkauft wird ist eigentlich "pseudo stereo" und is meiner meinung nach eher in der schublade "marketing gag" abzulegen. echste stereo schallquellen wie piano oder chöre besten wirklich aus 2 diskreten signalen die auf links und rechts verteilt werden. bei den stereo gitarrensounds wird meist einfach nur das monosignale verzögert und in der phase so verschoben, dass L≠R ist, was dann eben einen stereoartigen effekt hat. prinzpiell ist das eingangssignal für beide seiten aber das selbe.

wenn ich das jetzt aus perspektive des mischers/zuhörers betrachte klingen mixes in denen mehrere monosignale im panorama verteilt werden besser/sauberer, als ein mix in dem viele pseudo-stereo signale "gestackt" werden. ist aber natürlich immer individuell zu betrachten. eine band die ohnehin 2 gitarristen hat und wasauchimmer-metal spielt braucht definitiv keine stereo gitarren. da ist im normalfall kein platz dafür, und es gibt auch ohne pseudo-stereo schon genug übersprechen und daraus folgende kammfilter.
eine band die eher filigranere musik macht und viel dynamik und folglich platz für soundspielerein vorhanden ist, kann man das schon eher machen.

ein weiteres kriterium ist das setup selbst und die aufstellung. eine normale 4x12 box ist ein denkbar schlechtes/schwieriges setup. stereo heisst lehrbuchmäßig, dass der kopf des zuhörers mit den 2 schallquellen ein annährend gleichseitiges dreieck bildet. bei einer gitarrenbox würde das heissen dass du deinen kopf circa 30 cm vor die bespannung hälst. da wo man beim gitarre spielen in der realität wirklich steht (2-3 meter vom amp weg) hört man einen stereo mischmasch, der quasi mono wirkt. wenn man jetzt 2 identische gitarrenboxen hat, die man auf der bühne links und rechts aufstellt, kommt das dem ganzen schon sehr nahe. in jedem fall muss die mikrofonierung mit 2 baugleichen mikros an der selben lautsprecherposition erfolgen, beide kanäle, identisch bearbeitet und hart LR gepant.
in einer kleineren location (und damit meine ich in diesem fall alles unter 2000 zuschauern) kommt ein weiteres problem hinzu. die gitarrenboxen strahlen bei der klassischen aufstellung ja einen nicht zu unterschätzenden anteil in den zuschauerraum ab. dieser schall vermischt sich dann mit dem schall, der von der front PA abgestrahlt wird und verzerrt neben dem eigentlich frequenzgang auch das stereobild. gerade in kleinen locations, bei denen die front nicht per delay auf eine virtuelle ebene mit der backline gebracht wird fällt dieser faktor stark ins gewicht. da sind wir dann auch schnell auf einem technischem level, bei dem ein profi den taschenrechner zückt, welchen ein "wochenend mischer" wohl nicht mal im koffer hat...

wenn es dir nur darum geht die zumisch-effekte in stereo auf der front zu haben (also die genannten flanger, chorus, reverb sachen), dann würde ich perönlich das ganze erst im mischpult zusammen basteln. sprich: gitarre ganz normal mono abnehmen, im pult über einen aux weg und stereo return hart LR gepant auf die frot schicken. das hat zum einen den vorteil, dass das signal deutlich sauberer ist und zum anderen ein echtes, gut ortbares stereosignal aus den boxen kommt, das auch wirklich nur aus den frontholz kommt und deshalb auch nicht "verzogen" wird.

du siehst, es is alles gar nicht so einfach und man kann sich da schnell selbst ein bein stellen, wenn man das ganze nicht mit fingerspitzengefühl angeht.

also:
- von was für einer musikrichtung sprechen wir?
- wie sieht die durchschnittliche live situation aus (kleiner club mit bis 300 zuschauern und "spartanischer" technik, mittlerer club und open airs bis 1000 leute mit ordentlicher technik und fähigen leuten?...)
- wie is das ganze im song-arrangement geplant? dauerhafter stereo-effekt? gelegentliches aufwerten bei soli oder ähnlichen? usw?
- wie sieht der stageplot aus?

liebe grüße,
paul
 
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Hi Paul es wäre mir hauptsächlich um Feste zwischen 800 und 2000 Leuten gegangen.
Wir spielen hauptsächlich Classik Rock also AC DC, Zeppelin Guns N Roses...
zum Setup
Wir haben das ganze natürlich nur mit einer Gitarre betrieben, das heißt: Gitarre----> Boss GT 10 ----> output left Marshall JVM mit 412/ output right in den Marshall TSL mit 412
also wir hätten schon geplant das ganze dann voll auszuschöpfen... aber wie ich bereits befürchtet hatte wird das Problem eher an den Fähigkeiten einer PA oder des Mischers scheitern... in dem Aspekt hast du meine Zweifel bestätigt.
denn wir hatten nur selten gute Mischer
Von dem her werd ich das Vorhaben erstmal auf unbestimmte Zeit verschieben.
 
Ihr spielt regelmäßig Feste um die 1000 Besucher und seit ohne eigenen Mischer unterwegs? Wie kommts?
Mal ne andere Frage, wenn ihr Classic Rock spielt, wie viele der Gitarristen damals waren wohl Stereo unterwegs?
 
Doch wir haben schon einen eigenen Mischer, aber ich beschreib ihn eher noch als 0815 Mischer... er hat das ganze nie wirklich gelernt. Deshalb will ich ihn nicht überfordern.Haben so schon genug probleme

ich weiß, die wenigsten warens damals Stereo unterwegs, aber das heißt ja nicht, dass das trotzdem nicht passen würde.
Auserdem spielen wir mitlerweile auch einige Songs von Bands die durchaus ein Stereosetup benutzen,
wie z.B. U2,Pink Floyd,Van Halen, Metallica..
 
hallo molcolm,

du hast es ja bereits gesagt. es ist sicherlich keine raketenwissenschaft, aber es gibt hunderte bands die auch ohne stereo-brett gut klingen. bei 2 gitarristen ist's definitiv nicht notwendig und im normalfall gibts da noch einige punkte, auf der checkliste fetter sound weiter oben stehen, als stereo gitarren. vielleicht stolpert ihr mal auf einem dieser feste über einen tollen mischer, der euch gefällt und mit dem ihr das ganz konkret und idividuell ausarbeiten könnt. das ist unterm strich deutlich aussichtsreicher, als wenn ich dir hier im forum pauschalitäten "so könnte es funktionieren"-szenarien aufschreibe. prinzipiell weisst du ja was du willst und wie es funktioniert. jetzt gilt es die fehlerfaktoren auszuschließen, damit man am ende des tages das ergebnis auch wirklich besser macht und nicht nur einfach stereo ;)
 
Stereo-Sound für ne Studio-Produktion, die ich mir zu Hause, über Kopfhörer oder im Auto anhöre - keine Frage! Live ist das eher problematisch und absolut keine soundmäßige Verbesserung aus Zuhörer-Sicht. Wenn Ihr wirklich heftige Panning-Effekte fahrt, z.B. ein Sound, der von links nach rechts wandert, dann mag das Sinn machen, sollte dann aber eher vom Frontmixer gesteuert werden als vom Musiker auf der Bühne. Ping-Pong-Delays, Stereo Reverbs, oder Chorus, Flanger, Tremolo, Leslie und Co. in Stereo abgemischt, halte ich für ungeeignet, weil es schnell in Soundbrei ausartet.
Auf der Live-Bühne sollte man sich mehr darauf konzentrieren, die einzelnen Instrumente möglichst "sauber" abzumischen, d.h. ohne viel Effekte, dafür klar ortbar. Ich persönlich würde zwei Gitarren auf der Bühne immer via Panning stark trennen (9 und 3Uhr), auch bei einer Gitarre und einem Keyboard verfahre ich so. Immer analog zu der Position, wo sie auf der Bühne stehen.
Gerade Keyboardsounds sind häufig sehr Effekt überladen, was sich über Kopfhörer noch gut anhört, aber live eher kontraproduktiv auswirkt. Mittlerweile hab ich Effekte in den Keyboards stark reduziert und habe viele Sounds, vor allem Pianos und Orgeln in der Stereobreite zurückgefahren, nur da wo es noch ein bisschen Sinn macht, wie z.B. bei Brass oder Streicher Sounds hab ich noch einen gewisse Stereobreite.
Unserem Gesamt-Sound hat das sehr gut getan.
 
Wenn es dir die schlepperei wert ist und du mit dem sound zufriedener bist dann mach es. Wenn man mit seinem sound zufriedener ist spielt man auch besser.
Dem Publikum wird es kaum was bringen, die meisten hören den unterschied nicht.

Musst du wissen ob du es für dich willst oder nicht.
 
Hi,

ich hatte früher auch mal eine Art "Stereo-Setup" - zwei Amps welche über ein Stereo Delay gekoppelt waren.
Dadurch kam die Gitarre richtig mächtig und raumfüllend rüber. Das konnte ich auch machen, denn wir waren ein Trio mit Bass Gitarre und Schlagzeug.
Recht bald habe ich es aber sein lassen, da mir einfach die Schlepperei und der Transportaufwand zu hoch war und ich sah, daß wir dadurch als Band auch nicht besser oder schlechter waren, bzw. beim Publikum ankamen.

Wenn ein zweiter Gitarrist oder sogar ein Keyboarder dabei sind, wäre m. M. ein Stereosetup zuviel des Guten. Es würde den Bandsound zu sehr überladen.

Gruß
N.
 
Hey

Ich spielen auch in Stereo Set-up. Allerdings fast nur wenn ich Solo Looping mache. Dabei macht machen lediglich der Chorus und das Echo den Stereo Anteil aus. Die Gitarre kommt immer aus der Mitte (Pseudo-Stereo). Also Ich habe aber festgestellt, daß es im Stereo erste Wuchtiger klingt und auch wesentlich transparenter als Mono. Aber das liegt daran das da mehrere Loop Spuren über die Amps laufen. In einer Band verbleibe ich beim Mono, da ich dem Techniker den Stress ersparen will und das kräftige Volumen ja nicht nur von mir ausgeht, sondern von der Band als Ganzes.

Wie das Ganze sich auf großen Bühnen im Stereo sich auswirkt kann ich nicht wirklich sagen. Aber es ist ja auch so, daß ich damit noch nicht auf großen Open Air Bühnen stand. Dennoch würde ich ein max 80% Panning vom Techniker fordern^^. Wobei ich dann Die FX nicht übertreiben dürfte (schätz ich). Denn wie gesagt ist das Dreieck sicher dann ein Problem. Aber das Loop Zeug is glaub auch nix für große Festivals^^

In geschlossenen Räumen, also kleinere^, frunktioniert das. Da lasse ich am liebsten die Amps braten und die PA eben nur noch als Unterstützung wenn überhaupt nötig. So verteilt sich der Schall und durch Reflextionen. Im Raum ist das Stereo-Dreieck sowieso schon relativiert. Also da funktioniert es. Aber dazu gesagt ist Looping eben eine andere Musik. Ein bissl den Raum zu nutzen ist nicht verkehrt. Die Amps sollte man so stellen, daß keiner der beiden einen Hörer direkt anbrüllt (Wenn möglich)…

Ich kann nur sagen vermeidet es, wenn möglich. Mein Fender klingt Mono nicht schlechter als Im Stereo. Mono haste aber einfach viel weniger Aufwand.

aso
hier könnter hören wie es zumindest aufgenommen klingt
www.myspace.com/ronnyboer
lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hier könnter hören wie es zumindest aufgenommen klingt
www.myspace.com/ronnyboer
lg

Hallo Ronny,

ist schon erstaunlich, wo man Dich überall so antrifft. Satt Gitarre zu spielen treiben wir uns im Internet herum;) Habe Dich beim Roever / Autschbach Gitarrengipfel vermisst.
Ich: Seit dem Tage mächtig GAS auf das AXE-FX Ultra. Ich verkauf ALLES bis auf ein paar wertvolle Gitarren und meinen Boogie ...
Viel Spaß beim Loopen und Grüße in das Großdorf!
 
Die Eagles spielen mit 3 Gitarristen mono. :gruebel:

Ich halte von Gitarren- Stereosetups live nicht so viel, schon gar nicht bei einer Band mit mehreren Gitarristen. Besser ein guter, transparenter Sound als mehrere nebeneinander stehende Amps, die sich gegenseitig zumatschen... was zuhause "voluminös" und im Proberaum "breit" klingt, wird auf der Bühne sehr schnell "undifferenziert". Zuhause, Proberaum und Bühne sind einfach verschiedene Situationen.

Alex
 
Die Eagles spielen mit 3 Gitarristen mono. :gruebel:

Ich halte von Gitarren- Stereosetups live nicht so viel, schon gar nicht bei einer Band mit mehreren Gitarristen. Besser ein guter, transparenter Sound als mehrere nebeneinander stehende Amps, die sich gegenseitig zumatschen... was zuhause "voluminös" und im Proberaum "breit" klingt, wird auf der Bühne sehr schnell "undifferenziert". Zuhause, Proberaum und Bühne sind einfach verschiedene Situationen.

Alex

Ich sehe, aus Dir spricht die live-Erfahrung und es entspricht völlig meiner Meinung, wenngleich Stereo natürlich auch live seinen Reiz haben kann, aber nicht in einer Rockband!

Ralf
 
Ich hab früher in ALLEN Top-40-Bands IMMER Stereo gespielt.

Viele Grüße
 
Ja früher! Aber heute sind wir doch schlauer, oder? :D
 
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Super Paulsn! Endlich mal ein sinnvoller Kommentar für einen gelungen Einstieg meinerseits in das Thema. Der hat geholfen! Vielen Dank!
 

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