danke für die kommentare bisher.
also es ist schwer nähere details zu nenn, weil die planung noch in den kinderschuhen steckt.
ich wollte mich einfach frühzeitig informieren.
Das ist sicherlich nie verkehrt. Proper Planning Prevents Poor Performance.
ich habe im eingangspost fälschlicherweise von promoter gesprochen. ich meinte aber booker, also die person, die uns die ganzen gigs verschafft, die bekommt auch noch ihren anteil (weiss im moment leider nich wie hoch). promoter und booker sind nicht das gleiche, oder?
Nope, nicht das gleiche. Der Booker ist Vertretung der Band und steht somit bei unbekannten Bands mit ganz unten in der Geldkette. Üblich sind zwischen 10 und 20% des vereinbarten Deals, der an den Booker geht. Die Band sollte den Booker mit vernünftigem Material für die Bewerbungen ausstatten. Feste Preise pro Gig sind unüblich und würde ich als Band auch nicht eingehen. Ebenso wie vorauszahlungen durch die Band.
jedenfalls meinte die band, mit der wir zusammen touren, dass es mit der bezahlung oft sehr schlecht aussieht und meistens nur der doordeal rausspringt. da denke ich mir, dass es oft stress geben könnte, dass der veranstalter nich zahlen will, oder es abstimmungsprobleme unter den beiden bands gibt, wer wieviel prozent vom doordeal bekommt. irgendwelche tips dafür?
Ja, gleich zwei sogar.
1.) Gerade wenn ihr nicht auf Eure heimische Fanbase zurückgreifen könnt, würde ich von Doordeals absehen. Es sei denn, ihr spielt mit einer Zugstarken lokalen Band zusammen. Der Haken ist nämlich, daß der lokale Club/Promoter bei einem Doordeal aus dem Gros des Risikos entlassen wird. Üblich sind Beteiligungen am Eintritt nur dann, wenn vorher eine Sicherheit (Gage) fest vereinbart wurde und vielfach wird auch der Break Even vertraglich festgelegt, ab wann es zusätzlich Geld von den Doors gibt.
Wenn Ihr es bookingtechnisch nicht auf die Reihe bekommt genug Clubs zu finden, die Euch eine Festgage (bzw. Sicherheit) zahlen, würde ich die Tour deutlich kleiner Dimensionieren. Denn der Werbeeffekt ist weiter weg recht klein, solltet Ihr nicht relativ regelmässig dort aufschlagen. In der näheren Umgebung finden sich eher Leute, die dann in einem Halben Jahr oder einem Jahr, wenn ihr wieder dort spielt, dan auch zu Folgegigs kommen. Vereinbart Ihr Festgagen, würde ich mir eine Anzahlung ca. einen Monat im Voraus überweisen lassen. Das veranlasst den lokalen Promoter dazu, auch wirklich Werbung zu machen. Den Rest der Gage gibts dann kurz vorm oder kurz nach dem Gig.
2.) Alles, was irgendwie mit Geld zu tun hat wird Vertraglich festgehalten. Zur Not für jeden Gig einzeln. Nur so kann man einwandfrei jeglichen Querelen um die Knete entgegenwirken (und auch bei lokalen Promotern und Clubs, sollte es notwendig sein, rechtlich Einfordern). Die gilt auch und insbesondere für Gastspielverträge zwischen Euch und den Clubs und Managementverträge mit dem Booker. Wenn Ihr im Ausland spielt, solltet Ihr die Verträge durch einen Anwalt prüfen lassen, der sich auch im Recht des jeweiligen andes auskennt. Achtet darauf, daß der Veranstalter die GEMA-Gebühren übernimmt. Diese darf er euch nciht von der Gage abziehen. Ebenso wie mit dem ausländischen Pendant zur deutschen "Ausländersteuer" und den fälligen KSK-Beiträgen.
ansonsten ist es so, dass wir mit 6 leuten unterwegs sein möchten. da reicht ein wohnmobil, welches platz für alle zum schlafen bietet und was auch noch bezahlbar ist, wohl auch nicht mehr aus. das ist also ein weiteres problem.
Schau mal bei Erento.com nach. Da gibt es einige Wohnmobile, die recht günstig vermietet werden. Wenn Ihr eh schon durch halb Europa gurken wollt, machen auch 200-300 km zum billigsten Anbieter nix mehr aus. Und diese Variante ist deutlich günstiger als mit dem PKW zu fahren und sich in Hotels einzumieten.
klar sollte man nicht draufzahlen müssen, aber ich denke das kann man auf amateurniveau nicht erwarten und deswegen will ich mich schon vorher informieren, damit ich im zweifelsfalle meine bandkollegen davon überzeugen kann, die ganze sache rechtzeitig abzublasen.
mir ist eigentlich schon von vornherein klar, dass sich man da ins minus kommt. erstens haben wir kein merch und keine cd zu verkaufen. obwohl, is ja noch zeit bis herbst...
hinzu kommen die mietkosten für ein wohnmobil oder sowas. dann extrem viel geld für sprit. ich kann leider nicht nich sagen, wie die gigs verteilt liegen, es ist ja noch nich alles gebucht. dann geld für verpflegung, eventuell doch mal unterbringung, wenn sie nicht gestellt wird, versicherung, rücklagen für notfälle und so weiter.
Nun, was die Bezahlung von Shows angeht gibt es immer zwei Ansichten. Als Veranstalter kann ich es mir nicht leisten, Bands für teuer Geld einzukaufen, die keiner sehen will oder die keiner kennt. Bekomme ich keine Gäste durch die Band, zahle ich drauf.
Auf der anderen Seite muß man sich ehrlich fragen, warum man als Band kostenlos arbeiten sollte und den Gewinn rein dem Wirt oder dem lokalen Promoter zur verfügung stellt. Kann man mal bei guten Freunden machen, aber eine Tour würde ich so nicht fahren. Hinzu kommt, daß man sich selbst damit den Preis kaputt macht und da schlecht wieder raus kommt. Ist aber ein anderes Thema.
wenn ich meiner meinung nach eine sehr grobe rechnung aufstellen würde, dann würde ich sagen:
20gigs à ~ 100€ gage pro abend (was schon gut wär im metal genre) = 2000€ einnahmen in einem monat.
bei ~ 10000km fahrt quer durch europa (steht ja noch nicht fest, wo), denke ich mal, dass die ganzen 1000€ locker allein schon dafür draufgehen.
dann miete für ein wohnmobil für einen monat wären dann bestimmt die restlichen 1000€
wir wären also alleine für den transport schon auf 0 und jetzt kommen ja noch alle möglichen zusatzkosten und was weiss ich noch alles.
ist meine rechnung jetzt arg falsch aufgestellt?
danke für eure hilfe.
Ich würde eventuell anders rechnen.
1.) Was kostet Euch die Tour:
-> Transport (Sprit, ggfs. Öl und Miete WoMo / Trailer [achtung: Fester Kasten, abschliesbar!])
-> Versicherungen (Instrumentenversicherung ist wichtig! Haftpflicht, Auslandskrankenversicherung)
-> Verbrauchsmaterial organisatorisch (Netzadapter für die jeweiligen Länder, Gaffa, Druckerpapier, Karten, Glühlampen für den Merchtisch, Kabelbinder, Condome...)
-> Verpflegung (Getränke, Essen außerhalb des Caterings, Snacks für zwischendurch, Medikamente, Gas fürs WoMo, etc.)
-> Wäsche (keiner von Euch dürfte mit seinem Kleiderschrank einen Monat lang auskommen. Daher solltet Ihr Waschmittel einpacken und genug Geld für den ein oder anderen Waschsalon einplanen)
-> Werbung (Plakate und Flyer für die lokal Promoter; CDs und Videoclips, Pressetexte, Porto und Verpackungsmaterial um die Promomaterialien zum Veranstalter zu bekommen)
Eventuell dann noch für jeden Musikerauf eigene Rechnung:
-> Ersatzteile (Min. einen Satz Felle, Sticks, viele Saiten, Werkzeugkoffer, Lötstation, Plektren, Ersatzkabel, Stromkabel / Schuko, Ersatzmikros, zuverlässiges Equipment und dergleichen)
Du erhälst dann in der Summe, was die Tour kostet. Dann überlegst Du, was Euch ein Urlaub wert ist. Wenn jeder von Euch für einen Monat Urlaub 500 Euro ausgeben würde, kannst Du die erstmal in die Kasse packen (Bei einem Day Off alle zwei Tage kann man getrost von Urlaub sprechen...). Was überigbleibt ist das, was durch die Shows wieder reinkommen muß.
Besten Grusz,