[HWOS] g30rG
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Allgemeines
Daten:
Modell: Hanika 58 PF
4/4 Konzertgitarre
Decke: "sehr gute Fichte" (Hanika-Homepage)
Boden und Zargen: ostindischer Palisander
Griffbrett: Ebenholz
Hals: Cedro (durchgängig mit Ebenholz versperrt)
Mechaniken: Rubner mit Ebenholzwirbeln
Sattel: Knochen (steht auf der Hanika-Homepage, aber ist das nicht Plastik?)
Verzierungen Palisander
Preis: 1699 (UVP: 1820)
Hanika-Einordnung: Oberklasse
Wer kauft sich so ein Ding?
Meine vorige Gitarre war eine Rodriguez Caballero 11. Gut zum Einsteigen, gut für's Lagerfeuer (Spielen am Lagerfeuer! nicht Reinwerfen..), mehr nicht.
2008 hatte ich in der ersten Jahreshälfte mein Abi abgeschlossen, 18. Geburtstag und konnte mich zwischen Gitarre und Führerschein entscheiden. (Letzteren hab ich vor ein paar Wochen angefangen )
Ich hab monatelang gesucht und verschiedenste Gitarren angespielt.
Im Herbst hatte ich sie dann gefunden. Jetzt spiel ich sie also seit ziemlich genau 1000 Tagen.
Die Alternativen waren:
- Hanika 56 PF/PC (nicht genommen, weil: hier kann man beim Klang noch nicht ernsthaft von "Charakter" reden)
- Hanika 58 PC (nicht genommen, weil: persönlicher Geschmack. Den Unterschied zwischen Fichte und Zeder kann ich nicht gut beschreiben. Ich hab ihn deutlich gehört, das reicht.)
- Yamaha GC 31 / GC 21(nicht genommen, weil: in Deutschland nicht erhältlich)
weitere:
- Bernabe M5
siehe z.B. auch: [Kaufberatung] Konzertgitarre Empfehlungen
Optik
Hübsch ist sie, edel sieht sie aus.
Die Kombination von dunklem Zargenholz und Griffbrett mit der hellen Fichtendecke ist klassisch-schön. Die dezenten Intarsien und vergoldeten Mechaniken veredeln den insgesamt sehr schlichten Eindruck.
Verarbeitung
Armin Hanika hat ganze Arbeit geleistet, ich finde hier keinen Mangel. (Gerade gegenüber mancher Konkurrenz fällt das wirklich auf!)
>>1000 Übungsstunden und einige Vorspiele hat sie gepackt. Weiteren vielen tausend Stunden scheint nichts im Wege zu stehen.
Bespielbarkeit
Der Hals ist recht kräftig; dicker als manch anderer.
Ich mit meinen vergleichsweise kurzen Fingerchen habe manchmal kräftig zu arbeiten.
Die Saitenlage ist ab Werk hoch eingestellt und runterstellen ist schwer möglich, weil man an Sattel und Steg arbeiten müsste.
Der Hals ist trotzdem schnell. Der Lack neigt nicht zum Kleben, die Bundstäbchen sind sauber eingelassen und zu den Rändern hin runtergefeilt. Diese abwärtsgefeilte Strecke ist leider ziemlich lang, weswegen mir die hohe E-Saite ab und zu "abstürzt".
Das mag alles negativ klingen, aber dass sie sich nicht total butterweich spielt, sondern den Spieler auch etwas fordert, empfinde ich nicht als Nachteil. Man kann auf dieser Gitarre prima exakt und sauber spielen lernen ohne dass sie auch nur im Ansatz ein Spaßkiller wäre.
Klang
Schnarr- oder Surrgeräusche (natürlich auch saitenabhängig) lassen sich bei korrekter Spielweise konsequent unterbinden.
Die Gitarre spricht schnell an, sofort steht die ganze Klangfülle bereit.
Die Bässe sind hanikatypisch kräftig, stehen aber nicht aufdringlich im Vordergrund. Man kann sie guten Gewissens als "ausgewogen" beschreiben, wird aber immer dieses tiefe und tiefgründige Fundament hören. "Gewichtig" würde ich den Klang nicht unbedingt nennen. Sie singt fröhlich, nicht tragisch.
In sehr hohen Lagen klingt sie leicht "hohl". Die Klangfülle lässt hier nach. Es gibt Gitarren die das besser können, aber da muss man noch mind. 1000 drauflegen.
Dass alle Obertöne klingen wo sie sollen ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Deutlich genug sind sie auch. (Für mehr Deutlichkeit muss ich wieder an eine andere Preisklasse verweisen.)
Meine Freundin findet den Klang insgesamt "voll und sehr weich".
Besonders "weich" find ich sie nicht - hart auch nicht -, aber hieran kann man sehen wie subjektiv Klangbeschreibung nur sein kann. ("sahnig, glockig, rund" habe ich trotzdem vermieden )
Sie ist zu vielen Saiten gutmütig.
Am besten gefallen: Hannabach Goldin, Savarez Corum (sind ab Werk drauf), auch Hannabach Silver Special sind ok. Mir gefällt sie mit D'Addario nicht, aber das liegt zum größten Teil wohl daran, dass dieser Hersteller deutlich nachgelassen hat.
Zubehör
Die Gitarre gab es im passenden Hiscox-für-Hanika-Formkoffer, das ebenfalls eine sehr gute Figur abgibt. Ein Notenfach wäre allerdings Praktisch gewesen.
Fazit
Nur einen Satz "Fazit" zu schreiben, ist für diese Gitarre etwas wenig.
Für diese Preisklasse bringt die Hanika 58 PF an objektiv beurteilbaren Dingen das Optimum mit. Der Klang fängt ab diesem bereich langsam an Geschmackssache zu werden, aber er gefällt den meisten und er ist wiederum in dieser Preisklasse an Fülle, Breite und Charakter nur schwer zu übertreffen.
Wer ernsthaft überlegt sich eine Gitarre in diesem Preissegment zuzulegen, der kommt an diesem Modell (oder Hanika 58 PC) nicht vorbei und viele werden diese Gitarre ernsthaft in Erwägung ziehen. Einen Fehlgriff macht man damit nicht.
ABER ich will es an dieser Stelle noch einmal sagen: Es geht immer "mehr". Ab einem gewissen Grad an "Klangerfahrung" und/oder Professionalität ist man mit so einem Instrument natürlich nicht mehr glücklich.
Das Instrument hat Grenzen, aber an die stößt man nicht so leicht.
Hörbeispiele [klick mich hart!] (3 kleine Aufnahmen zu Weihnachten für die Großeltern. Mit Vorsicht zu genießen - klanglich wie spieltechnisch..)
Bilder
Im Hanika-Userthread gibt es eins. dieses hier!
Detailbilder stell ich auf Wunsch gerne rein!
Sonstige Fragen, Meinungen, Anregungen? Her damit!
Vielen Dank für's Lesen!
Georg
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