ars ultima
HCA Recording
Obwohl ich mich Dipl.-Ing. nennen darf und im Studium auch erfolgreich E-Technik und Tontechnik belegt habe, so trau ich mich jetzt doch mal hier zu einem Thema (wo ich mich wohl eigentlich mit auskennen müsste) um Klärung zu bitten, auf das ich immer wieder stoße, aber im Endeffekt für mich nie endgültig geklärt habe, auch weil ich da praktisch bisher nie auf Probleme gestoßen bin. Und zwar die Frage nach der Impedanz an Ein- und Ausgängen, vor allem wenn es um Instrumenten Eingänge geht (also "Hi-Z", E-Gitarren etc.)
Ganz praktisch unterscheiden sich für mich Mikrofon und Line-Eingänge zunächst mal nur in der Empfindlichkeit. Ein Mikrofonsignal ist schwächer (also bezüglich der Spannung) als ein Line-Signal, also muss es verstärkt werden, um auf Line-Pegel zu kommen. Wenn ich in die technischen daten von einem Interface oder einem Mischpult schaue, dann findet ich dort ja auch Angaben zur Eingangsimpedanz. Die ist bei Mikrofoneingängen niedriger als bei Line-Eingängen. Bei meinem Yamaha MG Mischpult laufen "Mic" und "Line"-Buchsen an den Monokanälen beide über den Gainregler, laut Blockschaltbild sitzt hinter der Klinkenbuchse noch ein PAD - ist das einfach ein Widerstand? Und sorgt der dann eben dafür, dass das Signal einerseits abgeschwächt wird, aber eben auch für die höhere Impedanz? Also hängt das dann doch so direkt zusammen? Aber dann gibt es da ja auch noch diese hochohmigen Eingänge extra für E-Gitarren. Bei denen ist die Eingangsimpedanz eben noch mal deutlich höher als bei Line Eingängen. Aber was heißt das jetzt genau? So bezüglich Pegel/Empfindlichkeit ist so ein Gitarrensignal ja einem Line-Signal doch recht ähnlich bzw. eher schwächer.
Ich nutze mein Mischpult als PreAmp, gehe darüber in die Line Eingänge meiner M-Audio Delta 1010LT. Ich gehe in dieses System auch direkt mit meiner E-Gitarre rein und spiele über Software-Ampsimulationen. Nun hat mein Mischpult aber ja keinen hochohmigen Eingang. Theoretisch redet man nun immer davon, dass man eine DI-Box braucht, wenn man direkt mit der Gitarre ins Mischpult will. Zunächst mal ist eine DI-Box ja dazu da um das Signal zu symmetrieren. Das ist bei meinen zwei Metern Gitarrenkabel aber wirklich nicht nötig. Aber so eine DI-Box führt ja wohl auch eine Impedanzanpassung durch. Sie hat also einen hochohmigen Eingang für meine Gitarre und einen passenden Ausgang für den Mischpulteingang. Ich nutze aber keine DI-Box, sondern gehe einfach in die mit "Line" beschriftete Klinkenbuchse eines Mischpult-Monokanals. Da der Gainregler wie gesagt auch auf den Klinkeneingang wirkt kann ich die Gitarre super auspegeln. Funktioniert alles einwandfrei. Wo ist da jetzt der Haken? Warum müsste ich eigentlich eine DI-Box benutzen bzw. eine hochohmigen Eingang an Mischpult/Interface? Ich vernahm mal, dass es einen Höhenverlust gibt, je länger das Gitarrenkabel ist. Aber nur bei passiven Tonabnehmern, weil dort das Kabel Teil des Stromkreises ist. Und das manche sich auch in ihre Gitarre eine aktive Elektronik einbauen (obwohl sie passive Tonabnehmer benutzen) um dieses Probelm nicht zu haben. Stimmt das? Und hängt das eben mit der Impedanz zusammen, also insoern, dass dieses Höhenabfall-Problem dann noch stärker ist, wenn ich mit der Gitarre in einen Line-Eingang gehe (mit 10kOhm) anstatt in einen Instrumenten-Eingang (mit 1MOhm)? Ich hab da ja jetzt kein Vergleich, weiß also nicht ob meine Gitarre irgendwie anders klingt. Bei unserem Yamaha Powermixer im Proberaum sind an einem Kanal auch die Klinkenbuchsen mit "Inst" beschrifte (wohl für "Instrument"). Laut Datenblatt haben die eine Eingangsimpedanz von 470kOhm, die mit "Line" beschrifteten Klinkenbuchsen haben 10kOhm. Ich habe da auch mal meine Gitarre einmal in den "Inst" und einmal in einen "Line"-Eingang gesteckt, umgekehrt aber auch mal einen CD-Player einmal in Line- und einmal in Inst-Eingang. Ich habe da damals nicht so drauf geachtet (müsste das vielleicht nochmal probieren), aber ich meine dass mir außer einem etwas unterschiedlichen Pegel nichts besonderes aufgefallen ist. Letzten kam hier eine Anfrage, ob man auch Mikros in das RigKontrol (also dieses Gitarreninterface für GuitarRig) anschließen kann. Da habe ich mich dann gefragt: Kann man einfach einen Mikrofonvorverstärker da dran hängen? Also anstatt an einen Line-Eingang an einen Hi-Z-Eingang? Funktioniere wird es wohl, aber muss ich mit klanglichen Verlusten rechnen? Ausgangsseitig stöß´t man da ja auch teils drauf, nämlich dass Kopfhörer unterschiedliche Impedanzen haben, teils dann ja auch die Frage aufkomt, ob das mit dem Kopfhörerausgang an meinem Interface/Mischpult passt. Aber irgendwie ist das nie ein Problem, da sagen immer alle "das passt schon", oder man hat halt höchsten einen schwächeren Pegel. Bei Mikros ist da ja auch nicht so wild, die haben ja auch unterschiedliche Impedanzen, aber das passt schon irgendwie. Nur bei Instrumenten ist das irgendwie immer so ein Thema, die brauchen angeblich einen speziellen Eingang. Naja, und bei Leistungsverstärkern und Boxen ist das ja auch immer Thema. Aber da erinnere ich mich noch etwas asu dem Studium, dass da eine Leistungsanpassung(also dass Last- und Quellimpedanz gleich sind) einfach nur bezüglich der Leistung optimal ist.
Also ganz praktisch gefragt: Wo ist das Problem, wenn ich z.B. mit einer Gitarre in einen 10kOHm-Line-Eingang gehe? Oder mit einem "Line-Gerät" in einen 1MOhm-Instrumenten-Eingang? Muss ich überhaupt die ganzen Ohm-Angaben (sowohl bei Ein- wie auch Ausgängen) beachten, also dass das "passt"? Oder geht es nur um Pegel? Und der wiederum ist ja ziemlich egal, wenn ich das Signal ohnehin mit einem Gainregler anpassen muss.
Theoretisch interessiert mich das aber auch, ich will das ganze ja auch verstehen. Also habt keine Scheu und versucht mir auch elektrotechnisch zu erklären, was es genau mit der Quellen- und Lastimpedanz auf sich hat und was da so elektrisch passiert.
EDIT: Ein Mod kann gerne den Threadtitel korrigieren (obwohl es ja eigentlich ganz lustig klingt )
Ganz praktisch unterscheiden sich für mich Mikrofon und Line-Eingänge zunächst mal nur in der Empfindlichkeit. Ein Mikrofonsignal ist schwächer (also bezüglich der Spannung) als ein Line-Signal, also muss es verstärkt werden, um auf Line-Pegel zu kommen. Wenn ich in die technischen daten von einem Interface oder einem Mischpult schaue, dann findet ich dort ja auch Angaben zur Eingangsimpedanz. Die ist bei Mikrofoneingängen niedriger als bei Line-Eingängen. Bei meinem Yamaha MG Mischpult laufen "Mic" und "Line"-Buchsen an den Monokanälen beide über den Gainregler, laut Blockschaltbild sitzt hinter der Klinkenbuchse noch ein PAD - ist das einfach ein Widerstand? Und sorgt der dann eben dafür, dass das Signal einerseits abgeschwächt wird, aber eben auch für die höhere Impedanz? Also hängt das dann doch so direkt zusammen? Aber dann gibt es da ja auch noch diese hochohmigen Eingänge extra für E-Gitarren. Bei denen ist die Eingangsimpedanz eben noch mal deutlich höher als bei Line Eingängen. Aber was heißt das jetzt genau? So bezüglich Pegel/Empfindlichkeit ist so ein Gitarrensignal ja einem Line-Signal doch recht ähnlich bzw. eher schwächer.
Ich nutze mein Mischpult als PreAmp, gehe darüber in die Line Eingänge meiner M-Audio Delta 1010LT. Ich gehe in dieses System auch direkt mit meiner E-Gitarre rein und spiele über Software-Ampsimulationen. Nun hat mein Mischpult aber ja keinen hochohmigen Eingang. Theoretisch redet man nun immer davon, dass man eine DI-Box braucht, wenn man direkt mit der Gitarre ins Mischpult will. Zunächst mal ist eine DI-Box ja dazu da um das Signal zu symmetrieren. Das ist bei meinen zwei Metern Gitarrenkabel aber wirklich nicht nötig. Aber so eine DI-Box führt ja wohl auch eine Impedanzanpassung durch. Sie hat also einen hochohmigen Eingang für meine Gitarre und einen passenden Ausgang für den Mischpulteingang. Ich nutze aber keine DI-Box, sondern gehe einfach in die mit "Line" beschriftete Klinkenbuchse eines Mischpult-Monokanals. Da der Gainregler wie gesagt auch auf den Klinkeneingang wirkt kann ich die Gitarre super auspegeln. Funktioniert alles einwandfrei. Wo ist da jetzt der Haken? Warum müsste ich eigentlich eine DI-Box benutzen bzw. eine hochohmigen Eingang an Mischpult/Interface? Ich vernahm mal, dass es einen Höhenverlust gibt, je länger das Gitarrenkabel ist. Aber nur bei passiven Tonabnehmern, weil dort das Kabel Teil des Stromkreises ist. Und das manche sich auch in ihre Gitarre eine aktive Elektronik einbauen (obwohl sie passive Tonabnehmer benutzen) um dieses Probelm nicht zu haben. Stimmt das? Und hängt das eben mit der Impedanz zusammen, also insoern, dass dieses Höhenabfall-Problem dann noch stärker ist, wenn ich mit der Gitarre in einen Line-Eingang gehe (mit 10kOhm) anstatt in einen Instrumenten-Eingang (mit 1MOhm)? Ich hab da ja jetzt kein Vergleich, weiß also nicht ob meine Gitarre irgendwie anders klingt. Bei unserem Yamaha Powermixer im Proberaum sind an einem Kanal auch die Klinkenbuchsen mit "Inst" beschrifte (wohl für "Instrument"). Laut Datenblatt haben die eine Eingangsimpedanz von 470kOhm, die mit "Line" beschrifteten Klinkenbuchsen haben 10kOhm. Ich habe da auch mal meine Gitarre einmal in den "Inst" und einmal in einen "Line"-Eingang gesteckt, umgekehrt aber auch mal einen CD-Player einmal in Line- und einmal in Inst-Eingang. Ich habe da damals nicht so drauf geachtet (müsste das vielleicht nochmal probieren), aber ich meine dass mir außer einem etwas unterschiedlichen Pegel nichts besonderes aufgefallen ist. Letzten kam hier eine Anfrage, ob man auch Mikros in das RigKontrol (also dieses Gitarreninterface für GuitarRig) anschließen kann. Da habe ich mich dann gefragt: Kann man einfach einen Mikrofonvorverstärker da dran hängen? Also anstatt an einen Line-Eingang an einen Hi-Z-Eingang? Funktioniere wird es wohl, aber muss ich mit klanglichen Verlusten rechnen? Ausgangsseitig stöß´t man da ja auch teils drauf, nämlich dass Kopfhörer unterschiedliche Impedanzen haben, teils dann ja auch die Frage aufkomt, ob das mit dem Kopfhörerausgang an meinem Interface/Mischpult passt. Aber irgendwie ist das nie ein Problem, da sagen immer alle "das passt schon", oder man hat halt höchsten einen schwächeren Pegel. Bei Mikros ist da ja auch nicht so wild, die haben ja auch unterschiedliche Impedanzen, aber das passt schon irgendwie. Nur bei Instrumenten ist das irgendwie immer so ein Thema, die brauchen angeblich einen speziellen Eingang. Naja, und bei Leistungsverstärkern und Boxen ist das ja auch immer Thema. Aber da erinnere ich mich noch etwas asu dem Studium, dass da eine Leistungsanpassung(also dass Last- und Quellimpedanz gleich sind) einfach nur bezüglich der Leistung optimal ist.
Also ganz praktisch gefragt: Wo ist das Problem, wenn ich z.B. mit einer Gitarre in einen 10kOHm-Line-Eingang gehe? Oder mit einem "Line-Gerät" in einen 1MOhm-Instrumenten-Eingang? Muss ich überhaupt die ganzen Ohm-Angaben (sowohl bei Ein- wie auch Ausgängen) beachten, also dass das "passt"? Oder geht es nur um Pegel? Und der wiederum ist ja ziemlich egal, wenn ich das Signal ohnehin mit einem Gainregler anpassen muss.
Theoretisch interessiert mich das aber auch, ich will das ganze ja auch verstehen. Also habt keine Scheu und versucht mir auch elektrotechnisch zu erklären, was es genau mit der Quellen- und Lastimpedanz auf sich hat und was da so elektrisch passiert.
EDIT: Ein Mod kann gerne den Threadtitel korrigieren (obwohl es ja eigentlich ganz lustig klingt )
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