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BenChnobli
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Wenn du schon eine e-gitarre besitzt und damit ein bisschen erfahrung gesammelt hast, und wenn du dir jetzt aus welchem grund auch immer eine akustische gitarre zulegen möchtest, wenn du dich aber in der materie der a-gitarren noch nicht so richtig auskennst, dann bist du hier richtig.
Vorbemerkung: Es gibt so viele unterschiedliche instrumente und einsatzzwecke, dass ich fast bei jedem zweiten wort "in der regel", "oft", "meist", "üblicherweise" etc. verwenden müsste. Wo ich das nicht gemacht habe, nehmt an, dass ich es trotzdem so meine.
E-gitarren und a-gitarren sind gleich gestimmt und man kann viele kenntnisse auf beiden instrumententypen gleichermassen anwenden. Trotzdem gibt es einige signifikante unterschiede, deren wichtigste ich für euch hier aufzeige:
Bespielbarkeit
Um schall zu erzeugen, muss luft in schwingung versetzt und bewegt werden. Dies erfordert kraft. Bei der e-gitarre übernimmt der verstärker einen grossen teil dieser arbeit indem er einen lautsprecher antreibt, welcher die luft ins schwingen bringt; deine finger können sich rein auf das erzeugen eines guten sounds konzentrieren. Bei der a-gitarre, deren korpus ähnlich wie eine luftpumpe funktioniert, musst du die gesamte arbeit alleine leisten, es gibt keinen amp, der dir hilft. Deshalb fühlt sich eine a-gitarre beim spielen in der regel "schwergängiger" an als eine e-gitarre. Eine a-gitarre, die sich so leicht und komfortabel anfühlt and spielt wie eine strat oder paula ist ein schöner, aber unerfüllbarer traum.
Saiten
Eine westerngitarre kommt standardmässig mit dickeren saiten daher als eine e-gitarre. Die meisten a-gitarren werden mit saiten der stärke 12-53 (light) ausgeliefert, wobei auch etwas leichtere 11-52 sowie etwas fettere 13-56er sätze vorkommen. Für dich als e-gitarristen, der bisher vielleicht auf 9er oder 10er saitensätzen gespielt hat, werden sich diese saiten anfangs so hart wie brückenseile anfühlen. Aber es hilft nichts, die kraft muss nunmal übertragen werden (siehe oben), ein bisschen zusätzliche hornhaut kommt auf die finger. In der übergangszeit, bis du dich an die härteren saiten gewöhnt hast, kannst du deine neue gitarre z.b. einen ton runterstimmen, um die zugkraft der saiten zu reduzieren und eventuell mit einem kapodaster auf bund 2 die normale tonhöhe wieder einstellen.
Eine konzertgitarre mit ihren verhältnismässig weichen nylonsaiten sollte für einen e-gitarristen kein problem darstellen.
Saitenlage
Die saitenlage, also der abstand zwischen der oberkante des 12. bundstäbchens und der unterkante der saite, ist bei a-gitarren üblicherweise höher als bei e-gitarren. Bei westerngitarren finden sich meist werte zwischen 2.5 und etwa 4mm, bei konzertgitarren zwischen 3 und etwa 6mm. Das kommt daher, dass die saiten auf a-gitarren oft härter gespielt werden und dadurch etwas mehr auslenkung brauchen. Bei den weichen nylonsaiten von konzertgitarren ist der effekt noch stärker, deshalb ist deren saitenlage auch noch etwas höher.
Bei a-gitarren ist die einstellung der saitenlage nicht so einfach wie bei einer e-gitarre, es gibt am steg keine verstellbaren saitenreiter sondern meist nur eine einzelne, nicht verstellbare stegeinlage für alle saiten zusammen. Die einstellung wird durch abschleifen (tiefer) oder unterlegen (höher) der stegeinlage vorgenommen. Dabei erhöht oder reduziert sich die saitenlage um die hälfte des betrages, den du abschleifst oder unterlegst. Willst du also als beispiel die saitenlage um 1mm reduzieren, musst du die unterseite der stegeinlage um 2mm plan abschleifen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du das sauber hinkriegst, überlasse diese arbeit lieber jemandem, der sich damit auskennt.
Der halsspannstab (trussrod) ist genau wie bei der e-gitarre nicht dazu geeignet, die saitenlage einzustellen, sondern um eine falsche halskrümmung zu korrigieren. Die meisten konzertgitarren sind gar nicht mit einem trussrod ausgerüstet, sie brauchen ihn konstruktionsbedingt nicht.
Durch veränderung der temperatur/luftfeuchte hebt und senkt sich die gitarrendecke durch das jahr ein wenig, damit verändert sich auch die saitenlage leicht. So ist sie in Mitteleuropa im sommer meist etwas höher als im winter. Das ist ganz normal, holz ist nunmal ein naturprodukt.
Wenn du einmal die für dich besten saiten (stärke/typ) gefunden und dich an sie gewöhnt hast, empfehle ich dir, deine gitarre bei einem gitarrenbauer oder im fachgeschäft für diese saiten und für deine spielweise perfekt einstellen zu lassen. Das ganze kostet nicht viel, macht deine gitarre aber optimal bespielbar.
Griffbrett
Die griffbretter von westerngitarren ähneln sehr denjenigen von e-gitarren. Die sehr schmalen griffbretter mit einer sattelbreite von 42-43mm fühlen sich "enger" an als bei e-gitarren, was wohl damit zusammenhängt, dass dickere saiten drauf sind. Es gibt aber auch westerngitarren mit etwas breiteren griffbrettern, 45mm sattelbreite sind nicht selten, für fingerpicking finden sich auch hie und da 46mm. Hierbei musst du noch bedenken, dass je breiter dein griffbrett ist, desto mehr kraft brauchst du, um barrés zu spielen. Durch den rund doppelt so hohen saitenzug wie bei einer e-gitarre wirst du daher beim strummen auf einem breiten griffbrett merklich früher ermüden.
Die griffbretter von konzertgitarren sind am sattel üblicherweise zwischen 48 und 52mm breit. Als typischer e-gitarrist wirst du diese "unendlichen weiten" erst erforschen müssen. Der unterschied zur e-gitarre liegt vor allem darin, dass du durch die grösseren distanzen für die gleichen griffe die finger weiter spreizen musst. Übungssache.
Korpus
Je tiefer die frequenz, die erzeugt werden soll, desto mehr luft muss in bewegung versetzt werden. Entsprechend sind der mindestgrösse von akustischen instrumenten physikalische grenzen gesetzt, wenn sie vernünftig funktionieren sollen. Ein hoch gestimmtes instrument wie eine mandoline oder ukulele kommt mit einem kleinen korpus aus, während ein bass, der unmengen an luft in schwingung versetzen muss, auch einen sehr grossen korpus braucht, wenn man ihn hören soll. Unsere gitarren liegen frequenzmässig etwa in der mitte der beiden extreme.
Um genügend luft bewegen zu können, damit deine neue a-gitarre auch gehört wird, braucht sie im vergleich zur e-gitarre einen recht grossen korpus. Das mindert zwar ihren "tragekomfort", ist aber physikalische voraussetzung für ihr vernünftiges funktionieren. Es macht sinn, sich mit dieser kleinen unbequemlichkeit abzufinden. Schon nach wenigen spielstunden wirst du dich an die dicke gitarre gewöhnt haben. Sehr schmalbrüstige gitarren, wie die Ibanez Talman, die Fender StratAcoustic oder die Yamaha APX sind im grunde bühnengitarren und für den betrieb mit einem verstärker gedacht. Am lagerfeuer sind sie zu leise.
Cut-Away
Soso, soli sollen es also sein, welcher e-gitarrist ist nicht zurecht stolz auf sein können in dem bereich. Bedenke aber, dass du durch die härteren saiten und die höhere saitenlage von a-gitarren viel mehr kraft zum spiel in den hohen lagen brauchst und damit deine erzielbare höchstgeschwindigkeit drastisch sinkt. Ausserdem klingen vor allem gitarren der preiswerteren klassen jenseits des 7. bundes irgendwo zwischen nicht besonders gut bis hin zu grottenschief und sind "da oben" nur noch schwer bespielbar, kein vergnügen für den spieler und kein genuss für den zuhörer. Das geld für einen cut ist oft schlicht rausgeschmissen, weil der teure gewonnene platz nicht vernünftig genutzt werden kann. Die meisten gitarristen verlegen ihr spiel auf der a-gitarre mit der zeit immer mehr in die ersten bünde und da unten klingen dann auch deine soli wieder so sensationell wie du es gewohnt bist.
Gurt
Einige a-gitarren werden ganz ohne gurtpins geliefert, andere nur mit einem am ende des korpus, kein pin am halsfuss. Was tun?
Einerseits lassen sich gurtpins leicht nachrüsten. Mit ein wenig heimwerkergeschick und viel sogfalt kann man diese leicht selbst montieren. Ansonsten ist diese kleinigkeit beim kauf des instrumentes im gitarrenladen für umme bis ganz kleines geld zu haben. Bei gitarren, die nur einen endpin, aber keinen pin am halsfuss haben, kann man den gurt auch einfach mit einem schnürsenkel an die kopfplatte bändseln. Für gitarren ohne pins gibt es schalllochgurte, die ganz ohne montage auskommen.
Gurtbefestigung an der kopfplatte: Hier mit einem käuflich erwerbbaren bändel, es geht aber auch mit einem zweimal rumgewickelten schnürsenkel
Pick-up
Eine a-gitarre ist in erster linie ein akustisches instrument, das ganz ohne verstärkung auskommt. So lange du damit zu hause übst, im kleineren kreis, am lagerfeuer oder am strand sitzt, gibt es keinen grund, einen pick-up in der gitarre zu haben. Auch zum aufnehmen eignet sich die abnahme über ein mikrofon besser als diejenige über einen pick-up. Ein pick-up ist nur dann sinnvoll, wenn du deine gitarre auf bühnen über eine PA spielst oder dich in einem lauten proberaum z.b. gegen ein schlagzeug durchsetzen musst (via PA oder akustik-amp). Ansonsten kannst du das geld für den pick-up sparen oder in eine höherwertige gitarre investieren. Pick-ups lassen sich in jede gitarre auch nachträglich jederzeit nachrüsten.
Spielen
Die üblichen spieltechniken auf a- und e-gitarren unterscheiden sich bisweilen. Es würde viel zu weit führen, um alle unterschiede hier aufzuführen. Auf zwei davon möchte ich aber hinweisen:
Power-chords klingen sehr schön für rockige sounds auf einer verzerrten e-gitarre, werden aber auf der a-gitarre in der regel eher sparsam eingesetzt, hier haben sie einen ganz anderen klanglichen effekt. Meist lohnt es sich, die vollständigen akkorde für das, was man spielen will, herauszusuchen.
Bendings sind auf westerngitarren wegen der harten saiten nur begrenzt einsetzbar, halbtonbendings gehen noch ganz gut, saubere ganztonbendings brauchen übung und sind anstrengend, während bei grossen terzen auch teure mechaniken schon mal schlapp machen und die gitarre sich verstimmt. Auf konzertgitarren sind bendings umgekehrt wegen der weichen saiten nicht besonders gut zu machen. Auch hier ist ein halbton oft noch ok, für mehr hat man meist keinen platz auf dem griffbrett. An stelle von bendings werden auf a-gitarren gern slides eingesetzt.
Weitere interessante threads:
Unterschiede zwischen Konzert- und Westerngitarren.
100 Euro Gitarre, bitte erst hier lesen und die anderen gepinnten threads in der kaufberatung.
[Zubehör] Gitarrensaiten Wissenswertes über ein Stück Draht (Workshop)
Weitere FAQ's und workshops
Und nun viel spass mit deiner neuen a-gitarre.
Gruss, Ben
Vorbemerkung: Es gibt so viele unterschiedliche instrumente und einsatzzwecke, dass ich fast bei jedem zweiten wort "in der regel", "oft", "meist", "üblicherweise" etc. verwenden müsste. Wo ich das nicht gemacht habe, nehmt an, dass ich es trotzdem so meine.
E-gitarren und a-gitarren sind gleich gestimmt und man kann viele kenntnisse auf beiden instrumententypen gleichermassen anwenden. Trotzdem gibt es einige signifikante unterschiede, deren wichtigste ich für euch hier aufzeige:
Bespielbarkeit
Um schall zu erzeugen, muss luft in schwingung versetzt und bewegt werden. Dies erfordert kraft. Bei der e-gitarre übernimmt der verstärker einen grossen teil dieser arbeit indem er einen lautsprecher antreibt, welcher die luft ins schwingen bringt; deine finger können sich rein auf das erzeugen eines guten sounds konzentrieren. Bei der a-gitarre, deren korpus ähnlich wie eine luftpumpe funktioniert, musst du die gesamte arbeit alleine leisten, es gibt keinen amp, der dir hilft. Deshalb fühlt sich eine a-gitarre beim spielen in der regel "schwergängiger" an als eine e-gitarre. Eine a-gitarre, die sich so leicht und komfortabel anfühlt and spielt wie eine strat oder paula ist ein schöner, aber unerfüllbarer traum.
Saiten
Eine westerngitarre kommt standardmässig mit dickeren saiten daher als eine e-gitarre. Die meisten a-gitarren werden mit saiten der stärke 12-53 (light) ausgeliefert, wobei auch etwas leichtere 11-52 sowie etwas fettere 13-56er sätze vorkommen. Für dich als e-gitarristen, der bisher vielleicht auf 9er oder 10er saitensätzen gespielt hat, werden sich diese saiten anfangs so hart wie brückenseile anfühlen. Aber es hilft nichts, die kraft muss nunmal übertragen werden (siehe oben), ein bisschen zusätzliche hornhaut kommt auf die finger. In der übergangszeit, bis du dich an die härteren saiten gewöhnt hast, kannst du deine neue gitarre z.b. einen ton runterstimmen, um die zugkraft der saiten zu reduzieren und eventuell mit einem kapodaster auf bund 2 die normale tonhöhe wieder einstellen.
Eine konzertgitarre mit ihren verhältnismässig weichen nylonsaiten sollte für einen e-gitarristen kein problem darstellen.
Saitenlage
Die saitenlage, also der abstand zwischen der oberkante des 12. bundstäbchens und der unterkante der saite, ist bei a-gitarren üblicherweise höher als bei e-gitarren. Bei westerngitarren finden sich meist werte zwischen 2.5 und etwa 4mm, bei konzertgitarren zwischen 3 und etwa 6mm. Das kommt daher, dass die saiten auf a-gitarren oft härter gespielt werden und dadurch etwas mehr auslenkung brauchen. Bei den weichen nylonsaiten von konzertgitarren ist der effekt noch stärker, deshalb ist deren saitenlage auch noch etwas höher.
Bei a-gitarren ist die einstellung der saitenlage nicht so einfach wie bei einer e-gitarre, es gibt am steg keine verstellbaren saitenreiter sondern meist nur eine einzelne, nicht verstellbare stegeinlage für alle saiten zusammen. Die einstellung wird durch abschleifen (tiefer) oder unterlegen (höher) der stegeinlage vorgenommen. Dabei erhöht oder reduziert sich die saitenlage um die hälfte des betrages, den du abschleifst oder unterlegst. Willst du also als beispiel die saitenlage um 1mm reduzieren, musst du die unterseite der stegeinlage um 2mm plan abschleifen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du das sauber hinkriegst, überlasse diese arbeit lieber jemandem, der sich damit auskennt.
Der halsspannstab (trussrod) ist genau wie bei der e-gitarre nicht dazu geeignet, die saitenlage einzustellen, sondern um eine falsche halskrümmung zu korrigieren. Die meisten konzertgitarren sind gar nicht mit einem trussrod ausgerüstet, sie brauchen ihn konstruktionsbedingt nicht.
Durch veränderung der temperatur/luftfeuchte hebt und senkt sich die gitarrendecke durch das jahr ein wenig, damit verändert sich auch die saitenlage leicht. So ist sie in Mitteleuropa im sommer meist etwas höher als im winter. Das ist ganz normal, holz ist nunmal ein naturprodukt.
Wenn du einmal die für dich besten saiten (stärke/typ) gefunden und dich an sie gewöhnt hast, empfehle ich dir, deine gitarre bei einem gitarrenbauer oder im fachgeschäft für diese saiten und für deine spielweise perfekt einstellen zu lassen. Das ganze kostet nicht viel, macht deine gitarre aber optimal bespielbar.
Griffbrett
Die griffbretter von westerngitarren ähneln sehr denjenigen von e-gitarren. Die sehr schmalen griffbretter mit einer sattelbreite von 42-43mm fühlen sich "enger" an als bei e-gitarren, was wohl damit zusammenhängt, dass dickere saiten drauf sind. Es gibt aber auch westerngitarren mit etwas breiteren griffbrettern, 45mm sattelbreite sind nicht selten, für fingerpicking finden sich auch hie und da 46mm. Hierbei musst du noch bedenken, dass je breiter dein griffbrett ist, desto mehr kraft brauchst du, um barrés zu spielen. Durch den rund doppelt so hohen saitenzug wie bei einer e-gitarre wirst du daher beim strummen auf einem breiten griffbrett merklich früher ermüden.
Die griffbretter von konzertgitarren sind am sattel üblicherweise zwischen 48 und 52mm breit. Als typischer e-gitarrist wirst du diese "unendlichen weiten" erst erforschen müssen. Der unterschied zur e-gitarre liegt vor allem darin, dass du durch die grösseren distanzen für die gleichen griffe die finger weiter spreizen musst. Übungssache.
Korpus
Je tiefer die frequenz, die erzeugt werden soll, desto mehr luft muss in bewegung versetzt werden. Entsprechend sind der mindestgrösse von akustischen instrumenten physikalische grenzen gesetzt, wenn sie vernünftig funktionieren sollen. Ein hoch gestimmtes instrument wie eine mandoline oder ukulele kommt mit einem kleinen korpus aus, während ein bass, der unmengen an luft in schwingung versetzen muss, auch einen sehr grossen korpus braucht, wenn man ihn hören soll. Unsere gitarren liegen frequenzmässig etwa in der mitte der beiden extreme.
Um genügend luft bewegen zu können, damit deine neue a-gitarre auch gehört wird, braucht sie im vergleich zur e-gitarre einen recht grossen korpus. Das mindert zwar ihren "tragekomfort", ist aber physikalische voraussetzung für ihr vernünftiges funktionieren. Es macht sinn, sich mit dieser kleinen unbequemlichkeit abzufinden. Schon nach wenigen spielstunden wirst du dich an die dicke gitarre gewöhnt haben. Sehr schmalbrüstige gitarren, wie die Ibanez Talman, die Fender StratAcoustic oder die Yamaha APX sind im grunde bühnengitarren und für den betrieb mit einem verstärker gedacht. Am lagerfeuer sind sie zu leise.
Cut-Away
Soso, soli sollen es also sein, welcher e-gitarrist ist nicht zurecht stolz auf sein können in dem bereich. Bedenke aber, dass du durch die härteren saiten und die höhere saitenlage von a-gitarren viel mehr kraft zum spiel in den hohen lagen brauchst und damit deine erzielbare höchstgeschwindigkeit drastisch sinkt. Ausserdem klingen vor allem gitarren der preiswerteren klassen jenseits des 7. bundes irgendwo zwischen nicht besonders gut bis hin zu grottenschief und sind "da oben" nur noch schwer bespielbar, kein vergnügen für den spieler und kein genuss für den zuhörer. Das geld für einen cut ist oft schlicht rausgeschmissen, weil der teure gewonnene platz nicht vernünftig genutzt werden kann. Die meisten gitarristen verlegen ihr spiel auf der a-gitarre mit der zeit immer mehr in die ersten bünde und da unten klingen dann auch deine soli wieder so sensationell wie du es gewohnt bist.
Gurt
Einige a-gitarren werden ganz ohne gurtpins geliefert, andere nur mit einem am ende des korpus, kein pin am halsfuss. Was tun?
Einerseits lassen sich gurtpins leicht nachrüsten. Mit ein wenig heimwerkergeschick und viel sogfalt kann man diese leicht selbst montieren. Ansonsten ist diese kleinigkeit beim kauf des instrumentes im gitarrenladen für umme bis ganz kleines geld zu haben. Bei gitarren, die nur einen endpin, aber keinen pin am halsfuss haben, kann man den gurt auch einfach mit einem schnürsenkel an die kopfplatte bändseln. Für gitarren ohne pins gibt es schalllochgurte, die ganz ohne montage auskommen.
Gurtbefestigung an der kopfplatte: Hier mit einem käuflich erwerbbaren bändel, es geht aber auch mit einem zweimal rumgewickelten schnürsenkel
Pick-up
Eine a-gitarre ist in erster linie ein akustisches instrument, das ganz ohne verstärkung auskommt. So lange du damit zu hause übst, im kleineren kreis, am lagerfeuer oder am strand sitzt, gibt es keinen grund, einen pick-up in der gitarre zu haben. Auch zum aufnehmen eignet sich die abnahme über ein mikrofon besser als diejenige über einen pick-up. Ein pick-up ist nur dann sinnvoll, wenn du deine gitarre auf bühnen über eine PA spielst oder dich in einem lauten proberaum z.b. gegen ein schlagzeug durchsetzen musst (via PA oder akustik-amp). Ansonsten kannst du das geld für den pick-up sparen oder in eine höherwertige gitarre investieren. Pick-ups lassen sich in jede gitarre auch nachträglich jederzeit nachrüsten.
Spielen
Die üblichen spieltechniken auf a- und e-gitarren unterscheiden sich bisweilen. Es würde viel zu weit führen, um alle unterschiede hier aufzuführen. Auf zwei davon möchte ich aber hinweisen:
Power-chords klingen sehr schön für rockige sounds auf einer verzerrten e-gitarre, werden aber auf der a-gitarre in der regel eher sparsam eingesetzt, hier haben sie einen ganz anderen klanglichen effekt. Meist lohnt es sich, die vollständigen akkorde für das, was man spielen will, herauszusuchen.
Bendings sind auf westerngitarren wegen der harten saiten nur begrenzt einsetzbar, halbtonbendings gehen noch ganz gut, saubere ganztonbendings brauchen übung und sind anstrengend, während bei grossen terzen auch teure mechaniken schon mal schlapp machen und die gitarre sich verstimmt. Auf konzertgitarren sind bendings umgekehrt wegen der weichen saiten nicht besonders gut zu machen. Auch hier ist ein halbton oft noch ok, für mehr hat man meist keinen platz auf dem griffbrett. An stelle von bendings werden auf a-gitarren gern slides eingesetzt.
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Gruss, Ben
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