Moinsen,
Die Fender ist hier im Forum schon sehr kontrovers diskutiert worden. Sie hat ein paar Stärken, aber definitiv reichlich Schwächen. Für einen blutigen Anfänger ist sie ein passables Instrument, aber sobald man mehr spielt als drei Griffe, kommt sie an die Grenzen. Auch die Ibanez dürfte sich nicht viel nehmen.
Zu allererst
Beide Gitarren bestehen aus relativ preiswerten Hölzern. Das heisst, die Decke ist aus laminierter Fichte, wodurch die beiden unverstärkt nach gedämpftem Eimer klingen. Du kannst dir den Klang in etwa so vorstellen, als ob du bei deinem Verstärker die Höhen ausdrehst (Treble) und hinten die Saiten ganz leicht palm-mutest. Verstärkt find ich die Fender zumindest klanglich brauchbar, wenn der Verstärker was taugt. Ohne Verstärkung wärs ein Totalausfall.
Der Boden besteht bei beiden aus laminiertem Mahagoni. Das ist ein ganz brauchbarer Stoff, wenn er gut gefertigt wird.
Nato ist ein schnellwachsendes Holz, was als Ersatz für Mahagoni am Hals zum Einsatz kommt. Die Schwingungsübertragung ist ok, aber alles andere als gut. Meine Erfahrung ist vor allem, dass Nato auf lange Sicht die Stabilität von Mahagoni nicht hat und verziehen kann. Das heisst, im schlimmsten Fall fängt die Gitarre nach nem Jahr an zu schnarren. Leider nicht ganz unnormal in der Preislage.
Sonokeling auf dem Griffbrett fühlt sich nicht ganz nach echtem Palisander an, soviel ist klar, aber ist eine taugliche Alternative.
Also punktet die Ibanez holzmäßig ein kleinwenig. Dennoch ist der Klang halt durch die Laminate bei beiden stark eingeschränkt und ohne Verstärker meiner Meinung nach schwach bis sehr schwach.
Der Pickup sollte seinen Job machen, so du nicht allzuhohe Anforderungen an den Klang hast.
Was die Bespielbarkeit betrifft, rechne damit, dass du nochmal Geld in das Setup stecken musst, damit du was bespielbares hast. Ich hatte eine CD-60 ohne PU. Die ging erst nach einer Behandlung bei nem Gitarrenbauer. Davor war die Saitenlange zu hoch ungleichmäßig und schlecht zu bespielen. An Barrees hat man seine Mühe gehabt und beim Strummen konnte es passieren, dass sie schnarrt. Nach der Behandlung hatte sich das gelegt und sie war ordentlich, wenn auch kein Vergleich zu höherwertigen Instrumenten. Aber das ist ja klar.
Was die Haltbarkeit betrifft, nach 2 Jahren hatte die Fender abgebaut. Das Deckenlaminat fing an zu beulen, eine Mechanik war hinüber, die Bünde waren runter wie sonst nach 30 Jahren, da das Metall zu weich war. Ich denke, dass Ibanez dort auch etwas besser punkten kann, aber auch nicht gewaltig.
Alles in Allem würde ich sagen, dass die Ibanez auf entsprechend dem Preis niedrigem Niveau etwas mehr punkten kann. Wenn es also unbedingt eine preiswerte unter 200 mit PU und Cut von den beiden sein muss. Aber erwarte eben nicht zu viel.