Realbook/Fakebook bitte um Aufklärung

  • Ersteller Dessertcreme
  • Erstellt am
Dessertcreme
Dessertcreme
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.10.24
Registriert
07.05.08
Beiträge
78
Kekse
30
Hallo miteinander,

Also ich hab folgende bitte kann mir jemand die unterschiede zwischen Realbook und Fakebook nennen.
Welche Bücher sollte man besitzen? Ich hab zwar schon bisschen gegoogelt aber es gibt ja dutzende Versionen ich blick da absolut nicht durch^^

ich danke euch schonmal :)
 
Eigenschaft
 
Die Hauptunterschiede sind meiner Meinung nach:
Stückauswahl
Notenschrift ( lesbarkeit)
Anzahl der Fehler in den Noten.

Am meisten sieht man das Hal Leonard Realbook, Vol I 5. Edition ( Bei der 6. fehlen einige Stücke, die vorher drin waren)
und das New Real Book Vol. 1 ( Chuk Sher ).
Ich finde in jedem fehlen wichtige Stücke und sind auch wenig gespielte vorhanden.

Teilweise haben die Aebersold Bänder auch sehr gute Noten.
 
Das alte Real Book wurde von Steve Swallow und Paul Bley mit Hilfe ihrer Schüler am Berkley College of Music erstellt. Es hat sich dann auf Sessions bald durchgesetzt, war aber ohne Urheberrechte verfasst worden und daher lange Zeit (illegal) nur unter dem Ladentisch oder als selbstgezogene Kopie erhätlich. Vor allem die 5th Edition (mit den vorgeschalteten Korrekturen) ist bis heute gebräuchlich. Hal Leonhard hat eine 6th Edition herausgegeben, die nicht mehr Handschriftlich ist, dafür mit Urheberrechten und einer leicht veränderten Songauswahl.

Von dieser Reihe wurden später noch 2 Nachfolgebände erstellt (RB Vol. 2 und RB Vol. 3), ob diese auch von Steve Swallow sind, weiss ich nicht.

Sher Music hat dann das New Real Book herausgegeben, dabei wurden die Urheberrechte eingeholt. Das NRB richtet sich häufig (aber nicht immer) nach bestimmten Aufnahmen, die mit Intro und Arrangements wiedergegeben werden. Meiner Meinung nach behindert das die eigene Kreativität und die Vielfalt der Interpretationen etwas.

Auch von dieser Reihe sind 2 Folgebände erschienen (NRB Vol. 2 und NRB Vol 3).

Häufig auf Sessions anzutreffen ist auch das Buch 557 Standards. Es existiert in einer älteren, handgeschrieben Version sowie in einer neueren gedruckten Version, die aber meines Wissens identisch sind.

Meine Empfehlung zur Anschaffung in dieser Reihenfolge:

1. Real Book Vol. 1
2. New Realbook Vol. 1
3. 557 Standards.

Manche Musiker vertauschen dabei Position 1 und Position 3.
Man sollte wissen, daß einige wichtige Songs (u.a. Autumn Leaves, Just Friends, [On] Green Dolphin Street) in diesen beiden Büchern in unterschiedlichen Tonarten stehen.

Bücher wie das Fakebook u.a. sind auf Sessions so gut wie nie anzutreffen. Es sind aber auch großartige und umfangreiche Sammlungen dabei, die aber häufig z.B. von Klassikern gekauft werden, die auch ein Fakebook haben wollen, mit der Praxis auf Sessions aber nicht vertraut sind.

Eine Übersicht über das, was es alles an Fakebooks gibt, findet man hier:

Irgendwelche Verbrecher und Ganoven haben diese ganzen Realbooks eingescannt und digital als pdf-Dateien abgespeichert. Diese pdf-Dateien sind aber noch illegaler als das Real Book Vol. 1 und daher strengstens verboten!

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Langfristig gesehen sollte man sowieso ein Repertoire von Stücken aufbauen, die man auswendig kann.
Auf manchen Sessions sind die Bücher nicht gerne gesehen.
Als Beginn finde ich persönlich auch gut, erstmal ein Aebersold zu kaufen,
zum Beispiel den Band "Maiden Voyage".
Da sind einfache und sehr viel gespielte Stücke drin, mit BegleitCD und auch B- und Eb-Stimmen.
Die Stücke erstmal üben, bis man es wirklich gecheckt hat, auswendig kann, und problemlos über die Changes spielen kann.
Das wird Dich wahnsinnig voranbringen.

Ist vielleicht ein etwas leichterer und spassigerer Anfang, als mit einer einen fast erschlagenden Auswahl von Stücken, von denen die meisten nie gespielt werden, ohne Begleitung, zu beginnen.
Und auch mal mit den Originalaufnahmen spielen, einfach zur CD dazu !
 
Das 557 finde ich für Sessions am praktischsten, zumindest hier fährt man ganz gut damit. Allerdings ist das Buch ziemlich teuer und dafür nicht mal besonders gut geschrieben. Das alte Realbook 5th Edition eignet sich zum Jammen auch ganz passabel, auch wenn einige Standards nicht drin sind und im Gegenzug viele modernere Sachen nie gespielt werden. Mein New Real Book Vol. I habe ich auf Sessions fast noch nie ausgepackt. Es ist zwar am besten von allen geschrieben, allerdings wenig verbreitet und die Auswahl der Stücke ist auch nicht sehr sessionfreundlich. Die Aufnahme originaler Arrangements ist eine zwiespältige Sache, wobei ich mich zumindest teilweise McCoys Sichtweise anschließe :)
 
Oh super danke euch allen.:)

Ich werd mir mal den Band "Maiden Voyage" von Aebersold besorgen, wegen der CD da und der Eb Stimme da ich sowohl Gitarer als auch Saxophon spiele.
Dann kann ich mit der CD zuhaus schön üben, bevor ich mich irgendwo lächerlich mache :D
 
Guten Abend :)

Gibt es die oben genannten Exemplare mittler Weile auch mit anhängender CD ?
Ich bin nämlich auf der Suche nach einem "Probewerk".
Es geht mir deswegen derzeit weniger darum éin ausgewogenes Session-Material zu bekommen,
sondern einfach eine Jam-/und Play-Along-Möglichkeit für mich zum privaten Üben zu haben.
Würde dieses "Abersold" / "Maiden Voyage" denn in diese Kategorie fallen ?
Oder ist das wieder zu spezial ?

Ihr solltet dazu wissen, dass ich das Genre "Jazz" bis dato mit großem Respekt betrachtet und in Folge dessen auch ein wenig gemieden habe, weil es in meinen Augen die Königsdiziplin der Musik darstellt.
Daher kenne ich die wenigsten Jazz-Lieder vom Hören - geschweige denn von den Noten.
(Hingegen das Realbook und die Geschichte um Gleiches ist mir bekannt.)

Kurzgefasst: Ich suche ein vernünftiges "Einsteiger-Buch mit Audio-Unterstützung".


Gruß - Löwe :)
 
Naja,
die erstgenannten "Real/ Fakebooks"
haben hunderte von Stücken, allerdings alle in einer Tonart, teilweise schlecht aufgeschrieben, ohne CD.
Es gibt allerdings für das Hal Leonrad Realbook mittlerweile Playalongs zum dazu Kaufen mit dem Namen:
"The Real Book Play-Along". Diese kosten rund 20€ und das sind dann Playalongs für ein paar Buchstaben, z.B. A-D.
Wie gut diese von der Qualität sind, weiß ich allerdings nicht.

Im Aebersold hingegen sind viel weniger Stücke drin, meinstens 10-15, es gibt eigentlich immer ein brauchbares, von einer echten Band gespieltes Playalong, und die Stücke sind halt in C, Bassschlüssel C, Eb und Bb als Noten drin.
Ein Buch bewegt sich eigentlich auch immer auf einem Schwierigkeitsgrad, vom totalen Jazzanfängerniveau bis zu richtig schwer.

Einige Bände, die Du die z.B. zulegen könntest wären da:
1. How To Play And Improvise Jazz
2. Nothin But Blues
3. II-V7-I Progression
16. Turnarounds, Cycles & II-V7's

Das sind Bücher, um die Theorie zu lernen und praktisch üben zu können.

Wenn Du die Skalentheorie halbwegs verstanden hast, stehen Dir eigentlich alle offen,
natürlich sind die etwas langsameren zu Beginn besser. Halt z.B. 54 Maiden Voyage.

Ist gibt noch eine Serie, die ganz gut sein soll, die ich aber noch nie in der Hand hatte:
"jazz playalong" von Hal Leonard.
Im Grunde wahrscheinlich sehr vergleichbar mit Aebersold.
 
Ich habe mittlerweile nur noch das iRealbook fürs Iphone dabei, wenn ich auf ne Session gehe.
Als Tastenmann brauch ich meistens eh nur die Changes, und so habe ich gleich 900 Songs in der Hosentasche, die auch auch noch auf Knopfdruck transponieren kann...
Ansonsten habe ich selber das 557 Standarts und bin sehr zufrieden damit, vor allem weil auch schöne alternative Changes drinstehen. Das einzig blöde ist, dass man sich nicht immer an die Tonarten des Realbooks gehalten hat und ich transponieren absolut hasse ;-)
 
Ein Iphone-Realbook ?!
Kostet das Geld ?
Ausser der 4 Trilliarden fürs iPhone selbst ?
 
Kann das iPhone keine PDFs lesen ?
 
Ich hatte mal auf einem (älteren) mda2 ein pdf-Realbook. Die Schrift war mir schon zu klein, und die Tendenz geht ja zu noch kleineren Handys. Vielleicht müßte man versuchen, auf dem Navy eins zu installieren, da ist das Display evtl. größer. Außerdem dauerte das Suchen immer genauso lange wie der Song auf der Session ...

Viele Grüße,
McCoy
 
Kann das iPhone keine PDFs lesen ?

Doch, kann es. Aber ein komplettes Sheet auf dem Iphone ist absolut nicht mehr zu lesen.
Beim iRealbook stehen nur die Changes, und die kann man noch recht gut erkennen, wenn man das Gerät auf dem Notenständer liegen hat. Außerdem kann man pdf nicht transponieren, und da ich super viel mit Sänger(inne)n spiele, hat sich das Teil schon doppelt und dreifach bewährt ;-)
 
Noch ein Nachtrag für diesen schon ein wenig abgehangenenen Fred: Es gibt auch noch 2 Taschenbuch-kleine, aber dicke Büchlein mit dem Titel "Pocket Changes" (auch schonmal "Satanic Changes" genannt...). Die enthalten für sehr viele Standards nur die Changes, könnten also für Pianisten / Bassisten bei einer Session mal die Rettung bei unbekannten Songs sein. Gibt´s über den Versand auf der Homepage bei Aebersold.
 
So.
Ist zwar schon eine Weile her, aber ich möchte mich nun an dieser Stelle ausgiebig bei Euch bedanken.

Gute Tipps waren dabei.

Für einen Gitarristen ist Jazz m.M.n. die Königsklasse der Musik u.v.a. des Spiels.
Mit wackeligen Erstversuchen wage ich mich nun allmählich auf dieses Terrain.
Wünscht mir Glück und v.a. Verständnis für diese ganzen musikalischen Zusammenhängen. :redface:


Gruß - Löwe :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben