Wie mitschwingende Saiten dämpfen?

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kort
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Mein Carbonbogen ist zwar vom Spielgefühl her klasse, aber er macht auch ordentlich Lautstärke, wenn gewünscht.

Nachteil: die C-Saite schwingt durch die Amplitude der knackig gestrichenden G-Saite öfter etwas mit, und erzeugt mit ihrem Sustain ein unerwünschtes Nebengeräusch, wenn man dann z.B. auf eine leise gestrichene D-Saite oder so geht.

Gibt es da traditionelle instrumententechnische Methoden, das Mitschwingen zu unterdrücken, oder muss man damit leben? Mit dem Fingern abdämpfen, das geht natürlich. Ist aber recht umständlich ...
 
Eigenschaft
 
Einer der Nebeneffekte der E-Geige... alles schwingende wird verstärkt und ist im Vergleich zur akustischen deshalb sehr viel anfälliger für "Störgeräusche".
Besonders auffallend, wenn du das Signal durch Kompressoren schickst, dann wird's fast unerträglich laut...

Ein Teil davon lässt sich durch Bogentechnik kompensieren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich stundenlang Saitenwechsel üben musste.
Auch noch nach 9 Jahren, wir sprechen also nicht von Basics. Es ging darum eben darum, die letzten Kratzer zu eliminieren.
Dabei ging es darum den Bogen gegen Ende des Strichs so zu verlangsamen, dass er fast still stand, den Saitenwechsel genau dort zu platzieren und anschließend wieder zu beschleunigen. Bei mir lag (und tut es heute immer noch) es an der Haltung der rechten Hand.
Ich gebe zu, dass dies auch ein Crash-Kurs für Kurven fahren in der ersten Fahrstunde sein könnte, aber ich finde grad keine passendere Formulierung.

Andernfalls kannst du versuchen die Saite mit einem Finger zu dämpfen, das Geräusch kommt ja eigtl. bloß, wenn die Saite frei schwingen kann.
Hängt halt davon ab, ob gerade einer frei ist.

Üben, üben, üben... =)
 
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Das betrifft mein akustisches Cello. Sorry, vergessen zu erwähnen. Mein E-Cello hat so einen miesen Piezo drin, da hört man nichts.

Es gibt also keine anerkannte (Instrument-) technische Möglichkeiten, dieses Mitschwingen zu verringern - ok. Das mit dem Bogenwechsel verstehe ich jetzt aber nicht so ganz, denn sobald die nächstliegende Saite egal wie gestrichen wird, fangen C oder G mit an zu dröhnen, bzw. bei denen fällt es halt entsprechend auf.

Bisher dämpfe ich in der Tat mit dem Daumen zwischendurch ab, der bei meinem bisherigen Praxisstand ja sonst noch nicht mit genutzt wird.
 
Okay, ich glaube wir haben teilweise aneinander geredet.
Ich bin tatsächlich von einer verstärkten Geige / Bratsche ausgegangen.

Was ich vorhin sagen wollte, ist folgendes: Ein Teil der Störgeräusche bzw. Saiten die "zufällig mitschwingen" kommt halt von der Technik. Der Bogentechnik.
Ich habe dies aufgeworfen, da ich, wie bereits erwähnt, auch Probleme damit hatte/habe, was auch an meiner Bogentechnik lag. Das macht sich vor allem in breiten Legato-Passagen bemerkbar. Andersrum formuliert, ideal ist es, wenn die Saitenwechsel unhörbar sind, was nicht der Fall war/ist.

Soviel dazu. Ich glaube dein Problem geht aber in eine andere Richtung, oder?
Die tiefen Saiten klingen permanent mit, auch wenn nicht gespielt? Durch die entstehenden Vibrationen und nicht etwa zufällige Berührungen mit dem Bogen?
Schnarren sie richtig, oder schwingen sie nur mit?

Leider kann ich dir da nicht sehr viel weiterhelfen, ich bin, wie gesagt von einem anderen Problem ausgegangen.
Liegt es vielleicht am Instrument, oder ist es ein Phänomen, das auch auf anderen Cellos (und Cellos generell) auftritt?

Es ist immer schwierig auf Distanz um drei Ecken so ein Störgeräusch zu identifizieren, da gibt's bestimmt Leute hier, die mehr Ahnung haben als ich.
Deshalb geb' ich jetzt auch ganz schnell Ruhe. :rolleyes:
 
Trotzdem danke für Deine Bemühungen :great:

Wenn beispielsweise die G-Saite gestrichen wird, sieht man gut, dass die tiefere C-Saite auch anfängt ganz leicht auszuschlagen. Das ergibt dann halt ein leichtes Tonverhalten, als hätte man die C-Saite mit angestrichen. Ganz minimal, aber es reicht, dass bei folgenden leisen Passagen auf den höheren Saiten ein entsprechendes unterschwelliges Brummeln zu hören ist, was nach Abdämpfen per Daumen einen deutlichen Unterschied ausmacht.

Klar, vom E-Bass kenne ich das ja gut mit den mitschwingenden Saiten, nur da kann man wesentlich besser mit den restlichen Fingern abdämpfen.

Ich hatte aber halt gesehen, dass z.B. die ein oder andere C-Saite auf Fotos in der Stegkerbe mit einem klitzekleinen Furnier oder sowas unterlegt ist. Hätte ja sein können, dass sowas dieses ungewollte Mitschwingen auffängt, ohne den Saitenton an sich zu behindern.
 
Hi kort!

Das Phänomen ist ganz normal und ist nicht anderes als ein Mitschwingen in der gleichen (b.z.w. oktavierten) Frequenz = Resonanz. Tritt i.a. umso stärker auf, je besser das Instrument ist - oder auf einem E-Instrument bei entsprechender Lautstärke. Beispiel: Du streichst die CS, nach kurzer Zeit wird die GS mitschwingen. Nun haben CS und GS natürlich nicht die selbe Frequenz - aber der 2. Teilton der Obertonreihe der CS ist Oktave + Quinte. Dieser Teilton mit ca. 196 Hz führt dazu, daß die GS mit ihren ca. 98 Hz nicht anders kann als einfach mitzuschwingen. Spieltechnisch bleibt da nichts anderes übrig, als mit einem freien Finger der Greifhand die GS leicht zu dämpfen - vielleicht nicht gerade am Knotenschwingungspunkt eines Oktavflageoletts ;). Und das muß man halt - so lapidar es klingt - üben. Solltest Du einen Lehrer haben, laß Dir das mal zeigen, es gibt auch "Tricks" wie man etwa beim Lagenwechsel die Finger etwas flacher hält um die nächst höhere Saite zu dämpfen oder etwas weiter ausstreckt um die nächst tiefere Saite zu dämpfen. Sowas findet man normalerweise in keinem Lehrwerk.

Du kennst vielleicht das Phänomen beim 5-Saiter E-Baß: Man möchte die HS stimmen - und plötzlich erscheint auf dem Display des Stimmgeräts ein Fis - auch wieder der 2. Oberton, den das Stimmgerät besser "hört" als die schon etwas kritischen ca. 29 Hz der HS.

Ein Furnierstück in der Kerbe eines Obersattels kann meiner Meinung nur dazu dienen die Saitenhöhe anzuheben - aber ich bin kein Cellist.

Grüße

Thomas
 
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