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Geseke
Hallo Leute,

nachdem es hier seit geraumer Zeit hauptsächlich immer wieder um Fragen des richtigen Lernens, seltsamer geerbter Mundharmonika-Typen und scheinbar kaputter Kanzellen ging;) (keine Frage: das hat alles seine Berechtigung!), will ich mal ein ganz anderes Thema lostreten. Mich würde nämlich interessieren, wer von den hier anwesenden Forums-Mitgliedern sich mit welchem Zusatz-Equipment herumschlägt/erfreut - insbesondere aus dem Bereich elektrischer Verstärkung.

Also: Was schleppt ihr so an Amps, Mikrofonen, Kabeln, Effekten etc. auf die Bühnen dieser Welt und wer von euch hat den Stein der Weisen bereits gefunden???

Viele Grüße aus dem völlig verregneten Geseke
Matz
 
Eigenschaft
 
Hallo Matz,

das ist ja eingentlich ein interessantes, wenn auch sehr komplexes Thema.
Die Geschmäcker sind ja sooo vielfältig, die Lösungsversuche auch.
Und den Stein der Weisen gefunden zu haben ... hahaha ... meinste doch nicht im ernst!?!?

Aber ich erzähl einfach mal ein bissl:
Akustisch ist recht schnell abgehakt - da nehm ich ein altes Shure 565 SD, niedrige Imp.
Das Dingens ist sehr robust, hat einen lautlosen Schalter, ist Feedbackunempfindlich,
Trittschall ist kein Problem und für mich einfach und problemlos im Handling.
Ab in die PA damit, die Höhen etwas raus, etwas Hall rein und gut iss.
Klingt wie eine Muha eben so klingt, bzw. bespielt wird, also der eigene Sound sozusagen.
Da ich in einer reinen Akustik-Band spiele hab´ ich also live keine Probleme mit dem Sound.

Elektrisch sieht die Welt ja völlig anders aus.
Als Mikro benutze ich ein BBH-Vintager (mit Schalter und Vol.-Poti), das ist mein Arbeitstier.
Es hat eine dynamische Kapsel und ist u. a. daher auch seeehr robust. Der Sound ist
etwas basslastig, die Höhern sind aber ausreichend vorhanden. Die Größe ist super,
läßt sich sehr gut cuppen und auch recht clean spielen, liegt wirklich am Spieler.
Da sind viele Sounds möglich, ich mag es sehr.
Für "besondere" Anlässe hab´ ich noch eins mit einer Shure cr-Kapsel.
Das Dingens klingt sensationell geil, ist mir aber fast ein bisschen zu schade um
es im harten Alltag zu verwenden.

Je nach Amp (nur Röhre) kommen folgende Bodentreter zum Einsatz:
Ein Lone Wolf Delay, das Tone+ oder gar nix.
Beider LW-Geräte find ich sehr gut, das Tone+ ist imho wesentlich besser als die
ganzen Gitarren-Equis. Da passen einfach die Frequenzen besser.
Das Delay (nur eine kurze Wiederholung) fettet den Sound gut an und geht nicht so unter wie ein Reverb.
Tja, da ist ja noch von Tech21 SansAmp der "Blonde V2".
Bei Sessions wird das Teil zwischen Mikro und PA gehängt, bespielt mit einem Bullet, dem dynamischen.
Natürlich klingt er nicht so gut wie ein richtiger Röhrenamp,
klar kommt dieses direkte Spielgefühl nicht so rüber aber es sehr flexibel,
kommt vom Sound gut durch und klingt doch sehr anständig. Ich finds gut. Ich nenn es mal "Harptauglich".

Bei den Amps - hmmm - da hab´ ich aktuell nur kleine.
Um zu Hause zu üben isses der Champ 600 mit einem Sig8-Speaker von Weber.
Ja, der passt rein, ist aber sehr knapp. Das Board musste neu gemacht werden.
Den eingebauten Stock-Speaker fand ich doch sehr quäkig.
Das Teil ist sehr "limitiert" was die Lautstärke angeht und klingt recht brav.
Trotzdem mag ich den Sound. In der Vorstufe hängt eine 12AT7, in der Endstufe eine Tung-Sol 6V6.
Live ist das zu wenig Pegel, ganz klar. Zum üben oder für sehr kleine Gigs passt es aber.
Der Smart 10 (1. Serie) mit einem Jensen P10R schreit und kreischt, ist basslos, kommt aber überall durch
und klingt imho sehr gut. Die Zerre gefällt mir ausgesprochen gut. Handeffekte lassen sich sehr effektiv einsetzen.
Er braucht seinen Pegel aber er bringt ein unglaublich direktes Spielgefühl mit sich.
Dann ist da noch der Laney Cub10. Er klingt wie ein Großer, sehr fett und hat auch ein angenehmes Zerrverhalten,
besonders wenn man ihn auch mal leise spielt. Allerdings ist er irgendwie Leistungsmäßig
so ein Zwischending. Fürs Wohnzimmer zu laut, für Gigs zu leise.
Den optimalen Amp hab´ ich bisher nicht gefunden.
Wenn ich mal im Lotto gewinne lass ich mir einen bauen, bis dahin reichen mir die kleinen Dinger.

Als Kabel kommen grundsätzlich vernünftige Qualitäten zum Einsatz, die nicht überteuert aber zuverlässig sind.
Wert lege ich auf robuste Stecker. An den Mikros am liebsten XLR, da hab´ ich noch nie ein Problem gehabt.

Sodele, nun tun mir die Finger weh und bin gespannt auf andere Berichte.

Grüßle ... Andi
 
Hallo Andi,

schön, dass sich (bisher) wenigstens einer gemeldet hat....;)... - ich hätte auch schon geantwortet, habe aber in den letzten Tagen flachgelegen (endlich wieder Herbst/Winter!).

Deine Erfahrungen mit "elektrischem Equipment" teile ich - und dann auch wieder nicht. Bei mir ist das so eine phasenweise Sache: Im Moment bin ich mal wieder bei "bigger is better" angekommen, nachdem ich mich eine ganze Weile im downsizing geübt hatte. Aber mal geordnet:

Nach vielen Irrungen und Wirrungen, Zu- und Verkäufen habe ich mittlerweile eine ziemlich buntes Portfolio an proberaum- und bühnentauglicher "Bewaffnung" angesammelt. Der Stein der Weisen, den ich schon mehrfach glaubte endlich gefunden zu haben, ist aber immer noch nicht dabei. Allerdings gebe ich zu, dass die dauerhafte Suche danach irgendwie auch Spaß macht und für mich mit zum Spiel gehört...:D

Im Einzelnen nutze ich Folgendes:

Für akustische Sounds gehe ich entweder direkt über mein Gesangsmikro, ein Sennheiser e945, das ohne gesonderte Soundeinstellung erstaunlich gut für Gesang und Harp funktioniert. Alternativ nutze ich gelegentlich auch ein STRNAD10, das so seine Eigenheiten - auch im Sound - hat, aber phantastisch im Handling ist, und mit etwas Übung und Mühe auch einen wirklich ordentlichen Sound bietet.

Für alles, was Chicago-Sound bis "Heavy Metal" angeht, wechselt meine Soundkette in unregelmäßigen Abständen. Um vorn anzufangen: Ein BBH-Vintager besitze ich auch und setze es gern und relativ häufig ein. Die von dir erwähnte Basslastigkeit kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich als Arbeitstiere diverse 545SD und 545S einsetze - und die haben nun wirklich einen Bass, der seinesgleichen sucht. Das ist zwar nicht immer gut, lässt sich aber leichter wegregeln, als um umgekehrten Fall herbeiführen. Was mich zu den 545ern geführt und dauerhaft überzeugt hat, ist ihre unglaubliche Rückkopplungsfestigkeit. Das ist zwar allein noch kein Argument - da ich aber (neben anderen Projekten) mein Herzblut in eine Blues-Rock-Band der äußerst gehobenen Lautstärke gehängt habe, ist diese Eigenschaft eine der "must haves" auf der Liste. Überdies gefällt mir auch der Ton dieses Mikros sehr gut. Wahr ist, dass eine ordentliche Zerre schwieriger zu erhalten ist, als mit den alllseits beliebten Crystal-Bullets, aber wer weiß wie's geht, hat da anch einiger Zeit auch keine Probleme mehr mit bzw. kann diese "Schwäche" auf anderem Wege ausgleichen.

Womit ich zum nächsten Soundkettenglied komme: Dem Kabel. Was das angeht, teile ich deine Erfahrungen und Ansichten - vernünftige Qualität zahlt sich aus; ansonsten bin ich da nicht festgelegt. Experimente mit (sau-) teuren Edelkkabeln (z. B. vovox) haben mir persönlich nicht viel gebracht; Billigzeug, das z. B. als Zubehör zu Mikros oder Stativen mitgeliefert kommt als Backup für den Notfall in die B-Kabelkiste. Als wirklich beachtenswert für High-Z-Anwendungen hat sich für mich die maximale Kabellänge herausgestellt - am besten zwischen 5 und 6 Metern bleiben. An Steckern verwende ich am liebsten bessere Neutrik oder Amphenol.

Effekte: Das richtet sich ganz danach, ob ich mit oder ohne Amp spiele. Derzeit (meistens mit Amp) habe ich dreierlei im Einsatz: Das Lone Wolf Harp Shield, das Lone Wolf Harp Octave und das Artec Analog Delay SE-ADL. Besonders interessant dabei finde ich den Octaver, der tatsächlich sehr gut eine fette Zerre simuliert - wesentlich besser, als die eigentlichen Zerren aus gleichem Hause (Harp Break und Harp Attack). Zumindest konnte ich mit diesen nichts anfangen... Bei Anwendungen ohne Amp bin ich nach wie vor von der Unkompliziertheit und den Soundmöglichkeiten meines VOX Tonelab ST begeistert - verdammt nah am echten Amp, kinderleicht zu bedienen und sehr vielfältig, was da für relativ schmales Geld rüberkommt. Ob die Amp- und Boxensimulationen tatsächlich das bieten, für was sie sich ausgeben, ist mir dabei erstmal ziemlich egal. Wichtig ist mir, dass durch entsprechende Anwahl tatsächlich unterschiedliche UND brauchbare Sounds entstehen. Riesenvorteile hat ein solches Konzept da, wo Bühnen für einen "vernünftigen" Amp zu klein sind oder wenn man einfach mit möglichst wenig Aufwand schnell einen ordentlich verwertbaren Grundsound braucht.

Im Amp-Bereich habe ich meine seinerzeitige "Armada" ziemlich eingedampft: Über die letzten Jahre gehen mussten ein Fender Pro Junior, eine kleine Schweinenase, ein komplett für Harp umgestrickter Fender Super 112, ein japanischer Fender Vibroverb-Klon von Newport mit 2x 12-Box, und eine 1x10 Newport-Transe. Geblieben sind mir "nur" ein kleiner SUPREM mit 1x8 Jensen (und einer heutzutage kaum noch erhältlichen Röhrenbstückung) und meine (eigentlich leider zu große, schwere und leistungsstarke) Allzweckwaffe, ein Super Sonny von Sonny Junior (Gary Onofrio) mit 2x10 Weber und 1x 10 Eminence. Der Super Sonny ist schon eine gewaltige Kiste mit einem sehr variablen und satten Sound - ich kann mir einen beseren Harp-Amp nur schwer vorstellen. Bei der Leistung wäre allenfalls noch eine getrennt regelbare Vorstufe wünschenswert. Und ich stelle mir halt doch ab und zu die Frage, ob die ganze Schlepperei, der Platzbedarf, die penible Einstellerei und Mikrofonierung tatsächlich den Aufwand im Vergleich zum (auch schon tollen) Sound des VOX Tonelab ST wert sind... Aber wenn so ne blitzsauber verarbeitete Tweed-Kiste erstmal steht, ißt ja nicht nur das Ohr des Kenners, sondern auch das Auge aller anderen mit...

Viele Grüße zurück
Matz
 
Hallo Matz,
bin seit heute im Musiker- Board dabei und durchstöbere gerade die Blues Harp Themen. Habe erst seit August 2013 die Liebe zur Blues Harp entdeckt. In Sachen Musik bin ich Neueinsteiger und lerne momentan bei einem Musiklehrer Noten. Die ersten xmas Songs sind familiär platziert :). Die Bücher von Letsch, Kropp und Co habe ich durch, somit die Grundlagen im Fokus und werden gerade stabilisiert.
Ich würde mir gerne als Anfänger einen tollen RöhrenAmp, Mikrophon, etc. zulegen wollen, mit den ich auch in 2 Jahren noch zufrieden sein kann. Auftritte sind nicht geplant, aber mit anderen Anfängern im Keller spielen...
Musikrichtung: Blues (kein Chicago Blues), Rock, Jazz.
Brauche also eine Start Hilfe, was man sich so zulegen sollte. Monetäre Ausrichtung so bis max. 1000€.

Gruß Frank
 
Hi zusammen,

ich hatte mir für den Hausgebrauch folgende Kette aufgebaut: Hohner mic, Xenyx 1002 Mischpult, Behringer Tube Ultragain Mic 100 und ein Roland Cube CM30. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert - und war nicht allzu teuer ;) - jedenfalls weit unter der von Frank genannten Marke.
Den Tube Vorverstärker hätte ich mir allerdings sparen können, weil ich über das Mikro schon den Sound erzeugen konnte, den ich eigentlich haben wollte.

Das Hauptproblem bin ich selbst: Derzeit spiele ich viel lieber wieder Posaune, und die verträgt sich mit dem Harpspielen überhaupt nicht. Bei mir geht nur das eine oder das andere - jeweils mit einem halben Jahr Umgewöhnungszeit.:gruebel:

Bye
 
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Hi Frank,

herzlich willkommen im Forum! Bei der Wahl deines Instruments hast du schon mal nichts falsch gemacht....:great:

Wesentlich schwieriger wird es, dir zu einer bestimmten Kombination fürs "elektrische" Spiel zu raten. Ich spiele selbst schon über ein Vierteljahrhundert, fast von Anfang an verstärkt - und bin immer noch nicht am Ende der Suche angekommen. Das heißt nicht, dass ich mit der mir zur Verfügung stehenden Hardware nicht zufrieden wäre - ganz im Gegenteil! Aber der Geschmack ändert sich hier und da und was gestern noch mein ein und alles war, ist morgen überhaupt nicht mehr der Brüller - übermorgen aber vielleicht schon wieder erste Wahl... Irgendwann packt halt jeden das GAS (gear acqusition syndrom) ;)

Mit einem Budget von 1.000,-- Euro bist du auf jeden Fall in einem Bereich, in dem du Fall was mehr als bloß Brauchbares findest - aber auch viel falsch machen kannst. Du kannst so beispielsweise schon "echte" (sprich: keine notdürftig umgebauten Gitarren-Verstärker) Harp-Amps bekommen. Aber auch hier ist die Bandbreite an Sound und Qualität sehr groß. Gleiches gilt für Mikros, Effekte, Kabel etc.. Wichtig ist - insbesondere für dich als Anfänger - dass du deine Spielweise (sauberes, kraftvolles Einzeltonspiel) und Technik (hier insbesondere das Cupping, also das schalldichte Umschließen von Harp und Mikrofon) perfektionierst, weil eine Verstärkungskette auch nur das verstärken kann, was vorne reingeht.

Aber zurück zu deinen stilistischen Anforderungen: Blues (kein Chicago Blues), Rock, Jazz. - Heißt das, du möchtest mehr in Richtung verzerrten oder unverzerrten Sound? Hast du schon Hörbeispiele oder zumindest Namen von Stücken parat, die aussagekräftig beschreiben, welche Art von Sound dir vorschwebt? Stell doch mal was zusammen, damit ich eine ungefähre Vorstellung bekomme.

Bis die Tage
Matz
 
Hallo Matz und alle anderen,

ich kann's mir nun doch nicht verkneifen, in den anregenden Gedankenaustausch "einzugreifen", obwohl ich in diesem Forum Neuling bin.

Matz, Du bist schuld ;-) Weißt schon, was ich meine.

Bei mir schaut's im Augenblick so aus, dass die Bestellung eines 15W-Amps (Vollröhre natürlich, was denn sonst) am Laufen ist.

Beim verstärkten Spiel nimmt der Amp eine zentrale Schlüsselrolle ein. Der muss "harp-tauglich" sein. Hoch-gainige Gitarren-Amps kann man vergessen.


Konkret:

In ein paar Wochen bekomme ich einen Nachbau des legendären "Fender Princeton Reverb " (Baujahr 1964) ins Haus geliefert.

Jedoch nicht in der damaligen Konfiguration eines Gitarren-Amps, sondern speziell auf die Bedürfnisse eines Harp-Spielers zugeschnitten. Und das Allerbeste daran: "Made In Germany" - gekonnt (!) handverdrahtet.

Die Kiste kostet mich nur 750 Euro (mit "Weber" 12-Zoll-Vintage Speaker).
Um absolut gleichwertige Ware von seriösen kommerziellen Anbietern (und damit meine ich jetzt nicht die großen Namen, hinter denen sich oft nur Schrott versteckt) zu erhalten, müsste ich den doppelten Betrag abdrücken, also 1500 Euro.

Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Teil.

Mit freundlichem Gruß,
Ralph
 
Hallo Ralph,

irgendwie habe ich deinen Beitrag beinahe verpasst... - jetzt aber doch gesehen;). Was hast du denn da für eine Wunderwaffe bestellt bzw. gekauft? Und konntest du das Teil oder was Baugleiches vorher anspielen, oder verlässt du dich auf die Beschreibung oder den Ruf des Erbauers? Fragen über Fragen...:D

Viele Grüße
Matz
 
... Was hast du denn da für eine Wunderwaffe bestellt bzw. gekauft? Und konntest du das Teil oder was Baugleiches vorher anspielen, oder verlässt du dich auf die Beschreibung oder den Ruf des Erbauers?



Hallo Matz,

hatte mich bereits gewundert, dass bisher noch niemand auf meinen Beitrag zu diesem Thread geantwortet hat. :confused: ;)

Um es, zumindest für's erste, kurz zu machen:


Vor einigen Wochen hatte ich einen Harp-Kollegen bei mir zuhause. Der brachte einen Fender Vibrolux mit 1x12-Zöller mit. Dieses Teil gefiel mir aufgrund seines Bassfundaments derart gut, dass ich anschließend Kontakt zu "meinem" Amp-Bauer aufnahm. Von dem hatte ich bereits vor 4 Jahren einen 5W Fender Champ-Nachbau (Vollröhre, 1x8 Zöller) aufbauen lassen - für knapp unter 400 Euro. Das aktuelle Reissue von Fender - der Vibrochamp EC - kostet 1000 Euro(!), ist aber im Grunde genommen nichts anderes.


Jetzt bekomme ich von ihm einen 15W Fender Princeton Reverb (in Harp-Konfiguration!) geliefert:

Vollröhre, 3-bändiges EQ, Reverb und Weber 12-Zoll AlNiCo. Als Eingangsröhre wird eine 12AY (statt 12AX) zum Einsatz kommen und, speziell von mir gewünscht, ein Ausgangsüberträger verbaut, welcher den Amp früher in die Kompression treibt. Zudem wird zusätzlich ein Line-Out integriert (zur Abnahme an PA).


Mit dem Speaker gab's bei der Bestellung ein kleines Problem. Der Hersteller (Weber/USA) konnte dieses Teil momentan nicht liefern (Out Of Stock). Um aber trotzdem mit dem Bau meines Amps beginnen zu können, stieß ich auf einen Händler in Italien (Rom), welcher lieferfähig war:

http://www.harpelite.com/catalog/

Mein Amp-Bauer hat den Speaker vor einigen Tagen geliefert bekommen und bereits in einem anderen Amp angetestet. Sein Urteil fiel euphorisch aus. Er meinte, dass dieser Speaker, seiner Beurteilung nach, bestens fürs Harpspiel in der von mir gewünschten Weise (Chicago-Style) geeignet sei.


Ich denke, dass ich meinen Wunschamp in den nächsten zwei Wochen geliefert bekommen werde. Und das Ganze, wie gesagt, zu einem sensationell günstigen Preis.


MfG,
Ralph
 
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Hallo Matz,

ich möchte mich bestimmt nicht, als "Frischling" beim Musiker Board, bei der noch :mad: unscheinbaren Ecke Mundharmonika, als Besserwisser anpreisen.

Ich denke jedoch, dass Du speziell mit diesem Thread, den Rahmen thematisch viel zu weit gesteckt hast.

Hier müsste, meineserachtens, viel kleinparzelliger vorgegangenen werden, strikt nach Themenkreisen katalogisiert - entsprechend der Soundkette des verstärkten Spiels:

Spieler - Mic - Kabel - evtl. Effektgeräte - Amp-Eingang - evtl. Effect-Loops - Amp-Ausgang (Röhrenbestückung) - Speaker - evtl. Attenuierung

Das würde es, speziell Anfängern, viel eher ermöglichen, in diese komplexe Materie einzutauchen.

Schaue bitte mal, dass Du da was machen kannst. Ich denke, Du hast's drauf :D:great:


Nichts für ungut und lieben Gruß,
Ralph
 
Hi Ralph,

mit deiner Kritik magst du Recht haben - wahrscheinlich ist der Rahmen für eine detaillierte Diskussion wirklich viel zu weit gesteckt. Der Thread war aber auch mehr als ein erster Anstoß gedacht, um überhaupt mal ein Paar Meinungen/Erfahrungen/Ideen in die Richtung einzufangen. Wenn sich das dann anbietet, ist ein enger gestecktes Thema natürlich wesentlich zielführender.

Was deinen Amp angeht: Würde mich ja mal interessieren, den "in echt" zu hören - wann und wo spielst du das Ding bzw. kannst du mal (beizeiten) irgendwo eine Soundfile hochladen? Live wäre für mich allerdings schon erste Wahl, da Aufnahmen den Sound eines Amps unverfälscht wiedergeben...

Mit harpelite habe ich übrigens auch schon gute Erfahrungen gemacht: Lieferungen (die vertreiben unter anderem auch Lone Wolf-Effekte) klappen schnell und problemlos und auch Reklamationen werden schnell und kulant abgewickelt.

Viele Grüße
Matz
 
Ich denke jedoch, dass Du speziell mit diesem Thread, den Rahmen thematisch viel zu weit gesteckt hast. Hier müsste, meineserachtens, viel kleinparzelliger vorgegangenen werden, strikt nach Themenkreisen katalogisiert - entsprechend der Soundkette des verstärkten Spiels: [...] Das würde es, speziell Anfängern, viel eher ermöglichen, in diese komplexe Materie einzutauchen.

Grundsätzlich könnte man das unter systematischen Gesichtspunkten so machen - aber ich find's okay, so wie Matz das hier vorschlägt. Falls es Diskussionsbedarf zu einzelnen Equipmentteilen geben sollte, kann jeder dazu schnell einen neuen Thread eröffnen. Wir haben hier weniger den Anspruch einer genauen Systematik, Didaktik oder Equipmentberatung für Anfänger (obwohl das alles hier natürlich gerne passieren kann), als vielmehr den Anspruch, Raum für alle möglichen Themen rund um Harps zu geben. Vielleicht kann dieser allgemein gehaltene Thread andere speziellere Threads auslösen und bewirken, es würde mich freuen.

Harald
 
Hi Ralph,

mit deiner Kritik magst du Recht haben - wahrscheinlich ist der Rahmen für eine detaillierte Diskussion wirklich viel zu weit gesteckt. Der Thread war aber auch mehr als ein erster Anstoß gedacht, um überhaupt mal ein Paar Meinungen/Erfahrungen/Ideen in die Richtung einzufangen. Wenn sich das dann anbietet, ist ein enger gestecktes Thema natürlich wesentlich zielführender.

Grundsätzlich könnte man das unter systematischen Gesichtspunkten so machen - aber ich find's okay, so wie Matz das hier vorschlägt. Falls es Diskussionsbedarf zu einzelnen Equipmentteilen geben sollte, kann jeder dazu schnell einen neuen Thread eröffnen. Wir haben hier weniger den Anspruch einer genauen Systematik, Didaktik oder Equipmentberatung für Anfänger (obwohl das alles hier natürlich gerne passieren kann), als vielmehr den Anspruch, Raum für alle möglichen Themen rund um Harps zu geben. Vielleicht kann dieser allgemein gehaltene Thread andere speziellere Threads auslösen und bewirken, es würde mich freuen.

Harald




Hallo Matz und Harald,

ok, ich verstehe langsam, wie das hier funktioniert.

Deshalb eröffne ich jetzt mal einen neuen Thread: "Effektpedale"

MfG,Ralph
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich erlaube mir mal den alten Thread wieder auszugraben ... :engel:

Ich habe derzeit ein neues Projekt, wir sind 2 Gitarristen, und möchte dort die Bluesharp mit rein bringen.
Dreckiger Blues, Bluesrock, Stonerrock ... mal sehen was sich entwickelt.

Jetzt überlege ich die Harp zu verstärken.

Vorhanden wäre ein Kustom Defender 5H und eine 15" Box . https://www.thomann.de/at/kustom_defender_5h.htm
Ein Mikro, das ich auch hemmungslos umbauen würde, wäre ein billiges t.bone mb 85. https://www.thomann.de/at/t-bone_mb85.htm
Klingt für Gesang zu qäkig, liegt also seit Jahren nur sinnlos rum .
Ansonsten habe ich hier noch diverse Effektpedale rumliegen ...

Mit der Gitarre geht der Defender recht früh in die Übersteuerung, mit verstärkter Harp habe ich null Erfahrung.
Ich brauche keinen glasklaren Melodiesound, ich stell mir da mehr so satt verzerrte Standardblueslicks vor ...

Haltet ihr das Equipment für geeignet ?

Oder wäre es sinnvoller, evtl einfacher, über einen Gitarren-Multieffekt mit Ampmodelling in die PA zu gehen ?

Ich weiß, ausprobieren ... aber ich wollte denn doch nach ein paar Erfahrungen fragen !
 
Was deinen Amp angeht, kann ich nicht beurteilen, wie gut der für die Harp geeignet ist - müsste man mal ausprobieren. Eine 15"-Zoll-Box ist eher unüblich - der Trend bei Harp ist eher umgekehrt: Kleine Lautsprecher und dafür lieber ein Paar Mehr (z. B. 4x10" oder sogar 6x8"). Das ist aber kein Muss..

Bei deinem Mikro sieht das schon anders aus - das ist ohne weitere Maßnahmen so nicht für den Einsatz mit einem Gitarrenamp brauchbar, da es für niederohmigen Betrieb ausgelegt ist und Gitarrenamps in aller Regel hochohmige Eingänge haben. Das heißt, dass du das zwar gefahrlos ausprobieren kannst, aber mit einiger Sicherheit einen dünnen Sound haben wirst, der zudem noch ziemlich schnell mit Rückkopplungen reagiert, sobald es auch nur ein bisschen lauter wird. Die Lösung bringt ein hochohmiges Mikrofon oder eine entsprechende Anpassung über einen Impedanzwandler (z. B. https://www.thomann.de/de/audix_t50_k.htm oder http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...danzwandler-600Ohm-50-kOhm/art-ACC0002707-000
oder https://www.thomann.de/de/shure_a85f.htm.

Ob bzw. wie gut das Ganze dann funktioniert ist eine Sache, die entweder Erfahrung oder aber Geduld und/oder Hilfe braucht. Zumindest könntest du das Ganze wie gerade beschrieben für kleines Geld mal ausprobieren...

Viel Spaß und Erfolg
Matz
 
Ah, ok ... Impedanzwandler liegt im Warenkorb , Danke für den Tip !
Als Box hätte ich sonst noch eine geschlossene 1X12".
Ich nehme an die kleineren Speaker werden wegen der schnelleren Ansprache bevorzugt ?
Was den Amp betrifft kann ich noch mit diversen Vorstufenröhren experimentieren, eine passende Box könnte ich mir irgendwann selber bauen, erstmal probier ich es so.
Zum Umbau des Mikro muß ich noch ein bißchen googeln ...
 
Na toll, jetzt geht mir die Sache mit der Box nicht mehr aus dem Kopf ... :D

Welche Speaker sind denn da bewährt ? Da gibt es doch bestimmt ein paar besonders beliebte Modelle.
Ich hab da grad so´ne Idee von einer schicken, massiven Kiefernholzkiste mit 2X10" Bestückung ...
 
Das mit den Speakern ist so einfach nicht zu beantworten... Ich habe früher einen offenen Combo mit einer geschlossenen Zusatzbox gespielt - jeweils 1x12" - und war lange glücklich damit. Was deine Vermutung mit der schnelleren Ansprache kleinerer Durchmesser angeht, liegst du schon mal richtig. Ein anderer Grund ist, dass Harp oft und gern mit hohem Bassanteil gespielt wird - da wird der Sound mit zunehmender Größe der Lautsprecher schnell matschig, während kleinere einen eher "drahtigen" Bass transportieren. Trotzdem gibt es alle möglichen Konfigurationen: Häufig anzutreffen sind 10"er - von 1x10" bis 4x10"; aber auch so exotische Zusammenstellungen wie 1x12", 1x10" und 2x8" in einer Combo sind zu finden. An Marken würde ich meine Seelenheil nicht unbedingt festmachen - Weber wird immer wieder gern genommen; die haben aber auch ihren Preis. Qualitativ gute Speaker kriegst du aber auch von Jensen, Celestion und Eminence. Allerdings würde ich tatsächlich eins nach dem anderen machen und vor allem mit dem Günstigsten anfangen. Da heißt: Erstmal das Mikro über den Impedanzwandler ausprobieren - taugt das so was? Verschiedene Lautstärke-/Soundeinstellungen: Besser? Wenn nicht: Kleinere Box dran - nochmal ausprobieren! Besser oder nur anders? Dann mal die Vorstufenröhre gegen eine schwächere tauschen - die Schritte nicht zu groß wählen. Also: 12AX7 raus - 5751 rein - testen. 5751 raus - 12AT7 rein - testen. 12AT7 raus - 12DW7 rein - testen. 12DW7 raus - 12AY7rein - testen. Damit bist du eine Weile beschäftigt und wirst merken, wie sich die Charakteristik und der Sound deines Amps teilweise deutlich verändern. Ob das dann am Ende zu einem für dich guten Sound führt, kann man natürlich jetzt auf die Entfernung kaum sagen.

SEHR WICHTIG: Beim Röhrenwechsel IMMER den Amp ausschalten, Netzstecker ziehen und ein bisschen warten, damit Restspannungen und die Elkos sich entladen können!!!

Warum und wie willst du eigentlich dein Mikro umbauen???
 
Ich werde die Kapsel ausbauen und in ein neues Gehäuse pflanzen, handlich und mit Poti .
Ich hab mir im Netz schon ein paar Anregungen geholt.
Ich hab noch ein paar alte Kawasaki Blinker aus den 70ern, da könnte einer ein schönes Gehäuse spenden, ich könnt mir aber auch was aus Holz herstellen ... weiß noch nicht, muß ich noch durchdenken.
 
Ach....ich habe mal Lust diesen alten Thread wieder aus der Versenkung zu holen! Auch aus dem Grund, dass Matz sich vielleicht wieder an mich erinnert....dazu später mehr.

Im Moment spiele ich hauptsächlich mit einem BBH-Vintager in einen von Klonevalveamp (Friedhelm) gebauten Fender Tweed Deluxe Clone mit Princeton-Vorstufe. Der hat ca. 20 Watt, aber durch fettere Eisen (Trafo und Ausgangsübertrager) gefühlt mindestens 30-35 Watt Röhre!! Laut genug, um sich auf der Bühnen gegen ein 50 Watt Marshall Stack durch zu setzen. Als Speaker hat er einen Weber Alnico drin! Der hat alleine schon 250,-€ gekostet, ich wollte unbedingt den ausprobieren und hab es nicht bereut!!!
Als Effekte nutzee ich gelegentlich ein Vox Tonelab SE. Mal vor dem Amp, mal direkt in die PA. Je nach gewünschtem Aufwand usw.
Da das Tonelab dem Röhrenamp ein bisschen Dynamik raubt, hab ich mir gerade ein Kombieffekt gekauft...Visual Sound H2O, Chorus und Delay in Einem! Soll sehr fett und vintage analog klingen und insgesamt den Sound pushen. Bin schon gespannt, es soll heute ankommen...
Seit meinem letzen Workshop bei Olaf Böhme bin ich aber auch wieder auf den Geschmack des reinen akustischen Spiels gekommen. Gesangsmikro und PA. Sonst nix!

Mit diesem Set, welches ich mir über Jahre zusammengespart habe, bin ich seeeehr zufrieden und mein G.A.S. hat vorrübergehend Pause gemacht.
Davor hab ich sehr viel Geld in alle möglichen Amps, Mikros usw. gesteckt! Wie so viele Harper vor mir auch!

Es gab ein paar ganz gute Lösungen und viel Schrott!

Mit einigen Modellern hat es für mich nie richtig geklappt. Ich hab den kleinen Vox DA5 noch zum Üben zuhause mit Kopfhörer, und den Sound wollte ich auch gerne in größer haben. Auf dem Weg habe ich Fender Mustang, Vox AD30 usw. probiert, die kommen aber alle nicht an den kleinen Vox ran...
Dann hab ich den Fender Super 112 von Matz gekauft (ja, ich war das! War sehr nett bei Dir im Proberaum. Schön, dich persönlich kennengelernt zu haben!). Der war der erste Amp ,der mit unserem Gitarrero mithalten konnte. Mit der Zeit war mir aber der Sound zu harsch. Lag vielleicht auch an meiner grausigen Spielweise...
Danach hab ich noch den Laney Cub 10 ausprobiert. Damit bekommt man ohne viel Umbauaufwand einen geilen Chicago-Sound hin! Leider war er trotz einiger Versuche mit verschiedenen Lautsprechern und Boxen nicht laut genug für meine Zwecke! Schade, den hätte ich gerne behalten...
Ich hab im Moment noch einen China-Amp, der ein bisschen auf Harp umgemodelt wurde. Der ist auch nicht schlecht, saulaut und bockeschwer! Der kann aber nur wirklich clean, da muß immer irgendwie ne Zerre vor.

Nebenbei hab ich noch jede Menge verschiedene Mikros ausprobiert, leider noch nie eins mit Shure CR-Kapsel oder ähnlichem. Eigentlich nur Dynamische, bis auf das Bluexlab aus Italien. Das ist ein kleines Kristallmic, welches mir ganz gut gefallen hat. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass es immer dünner im Sound wurde...Vielleicht liegts aber am Vergleich zum BBH-Vintager, denn das ist wirklich sehr fett im Sound!

So, das wars erstmal. Damit hätte ich mein Equipment vorgestellt.
Wäre schön, wenn hier die Diskussion wieder ein bisschen ins Rollen kommt...Ist doch immer wieder ein interessantes Thema!

Gruß Marco
 

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