2. Stimme schreiben

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ralser
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Hallo,

ich schreibe nächste Woche eine Musikarbeit und dort muss ich eine zweite Stimme schreiben können :eek:.

Habe mal rumgehört und aufgeschnappt das man den ersten Ton 5 Noten höher setzten muss und von da an die zweite Stimme angleichen. Aber das stimmt nicht mit den Ergebnissen die ich hier habe überein. Es soll aber ziemlich simpel sein, also nicht so schickschnack.

Hat mir evtl. jemand eine Regel wie ich das machen muss?

Wäre echt sehr dankbar.

Hier habe ich es mal aufgezeichnet und eingescannt: http://www.bilder-hochladen.net/files/77k1-2-jpg.html
 
Eigenschaft
 
Normalerweise ordnet man zuerst die Akkorde (Funktionen SDT) zu. Häufig Taktweise, manchmal auch mehr oder weniger. Man kann auch wie du jeder Note ein Akkord zuordnen. Macht man aber eher selten.

Die Zuordnung hast du schon versucht. Du solltest aber daran denken, daß
1. jeder der Akkorde aus 3 verschiedenen Tönen besteht und
2. zwei Töne (c und g) in zwei Akkorden vorkommen.

Du hast diese Töne:
S mit f a c
T mit . . .c e g
D mit . . . . . .g h d

Du siehst, daß c zur Tonika (T) und Subdominante (S) paßt, und du siehst das g zur Dominante (D) und Tonika (T) paßt. Hier entscheidet das Ohr, was besser klingt. Ich würde im ersten Takt lieber T nehmen, da T der Hauptklang ist, das Zentrum.


Zweite Stimmen verlaufen oft im Terzabstand oder Sextabstand. Die zweite Stimme sollte möglichst immer zum Akkord passen. Sie hängt demzufolge von der Wahl deiner Akkorde ab.
Wenn du im ersten Takt T anstatt S wählst, wäre die optimale Oberstimme das e'' (= Terz darüber), als Unterstimme das e' (= Sexte darunter). Das kommt darauf an, ob du eine Ober- oder Unterstimme bilden willst.

Gruß
 
Hallo ralser,

ich habe das Gefühl, du bist nicht so fit im Notenlesen, da du die Noten nur dann beschriftet hast, wenn sie in der selben Oktavlage auftauchen, wie sie bei den Akkorden notiert sind, während du andere Töne mit einem ? markiert hast, und den ersten Ton (ein g) ausgelassen hast - wahrscheinlich weil er sowohl in T, als auch in D vorkommt.

Zuerst einmal solltest du dir klarmachen, dass Akkorde nicht nur so da stehen können wie du sie aufgeschrieben hast, sondern dass sie auch eine Oktave höher oder tiefer notiert sein können, und dass die Oktavlage egal ist wenn es um Akkordzugehörigkeit geht. Am besten schreibst du über jede Note den Notennamen, und schreibst dir auf aus welchen Noten welcher Akkord zusammengesetzt ist. Dann würde dir z.B. auch auffallen, dass die zweite Note ein c ist, welches (in C-Dur) sowohl in der Tonika, als auch in der Subdominante auftaucht.

Kommen Noten in mehreren Dreiklängen vor, so würde ich den Dreiklang vorziehen, der diese Note als Grundton hat. Z. B. taucht "g" hier sowohl in der Tonika (c - e - g), als auch in der Dominante (g - h - d) auf. Da "g" Grundton der Dominante ist, ist die Interpretation "Dominante" erst mal wahrscheinlicher, aber immer noch nicht eindeutig. "c" taucht in Tonika (c - e - g) und Subdominante (f - a - c) auf, ist also meist auf die Tonika zu beziehen, da das "c" Grundton der Tonika (und somit auch Grundton der Tonart) ist.

Wichtig ist, dass du trotzdem immer noch alle Möglichkeiten offen lässt, gerade wenn eine Stimme fehlt. Wenn du z.B. später eine Stimme ergänzt, und unter ein c ein f schreibst, so handelt es sich klar um die Subdominante (f - a - c), und die Tonika kann ausgeschlossen werden, da ein f dort nicht vorkommt. Am besten notierst du bei einem c z.B. "(T)", "T/S" oder so etwas in der Art, damit du dich nicht unnötig festlegst; genauso mit dem g.

Mit "Die zweite Stimme beginnt 5 Töne über dem c" ist übrigens bloß gemeint, dass du auf einem g anfängst (g ist Quinte von c, also 5. Ton darüber); welches g (und ob es höher oder tiefer liegt) ist dabei egal. ;)

Auf jeden Fall empfehle ich dir dringend, Noten lesen zu lernen, wenn du dich weiter damit beschäftigen willst!

P.S.: Der Quartsprung am Anfang (g / Auftakt -> c / Anfang erster Takt) ist übrigens ein typisches Zeichen für Dominante (g) und Tonika (c).
 
Normalerweise ordnet man zuerst die Akkorde (Funktionen SDT) zu. Häufig Taktweise, manchmal auch mehr oder weniger. Man kann auch wie du jeder Note ein Akkord zuordnen. Macht man aber eher selten.

Die Zuordnung hast du schon versucht. Du solltest aber daran denken, daß
1. jeder der Akkorde aus 3 verschiedenen Tönen besteht und
2. zwei Töne (c und g) in zwei Akkorden vorkommen.

Du hast diese Töne:
S mit f a c
T mit . . .c e g
D mit . . . . . .g h d

Du siehst, daß c zur Tonika (T) und Subdominante (S) paßt, und du siehst das g zur Dominante (D) und Tonika (T) paßt. Hier entscheidet das Ohr, was besser klingt. Ich würde im ersten Takt lieber T nehmen, da T der Hauptklang ist, das Zentrum.


Zweite Stimmen verlaufen oft im Terzabstand oder Sextabstand. Die zweite Stimme sollte möglichst immer zum Akkord passen. Sie hängt demzufolge von der Wahl deiner Akkorde ab.
Wenn du im ersten Takt T anstatt S wählst, wäre die optimale Oberstimme das e'' (= Terz darüber), als Unterstimme das e' (= Sexte darunter). Das kommt darauf an, ob du eine Ober- oder Unterstimme bilden willst.

Gruß

Hallo,

erstmal vielen Dank für die schnellen und wirklich ausführenden Antworten:). Also wenn ich eine Unterstimme bilden möchte dann immer eine Sexte drunter die Note hinschreiben und dann ist das richtig? Oder varrirt das immer? Mal Sexte, mal Terz?

Mit freundlichen Grüßen

Ralser
 
erstmal vielen Dank für die schnellen und wirklich ausführenden Antworten:). Also wenn ich eine Unterstimme bilden möchte dann immer eine Sexte drunter die Note hinschreiben und dann ist das richtig? Oder varrirt das immer? Mal Sexte, mal Terz?

Sexten und Terzen klingen halt am besten bei zweistimmiger Musik.

Wenn du für die erste Takthälfte im Takt 1 die T wählst, kannst du keine Terz tiefer die 2. Stimme spielen. Zwei Töne unter c ist a, und a gehört nicht zum C-Dur-Akkord (c e g). Wenn du aber für die erste Takthälfte die S wählst, paßt das a. Die S ist F-Dur (f a c). Der Ton muß immer zum ausgesuchten Akkord passen. Du kannst also nicht wahllos immer das selbe Intervall verwenden.

Normalerweise sollte dein Ohr entscheiden, was hier besser klingt, C-Dur oder F-Dur. Es geht ja um Musik!

Bei dieser Melodie würden Sexten durchaus über alle Noten funktionieren, der neue Ton paßt (fast) immer gut zum Akkord (Beispiel 1). Bei Terzen müßte man an mindestens an 2 Stellen das Intervall anpassen (Beispiel 2).

Wenn man will, daß nur Dreiklangstöne in der zweiten Stimme enthalten sind, muß man zwangsläufig zwischen Terzen und Sexten wechseln, damit der Wechsel nicht zu sprunghaft ist, würden man zwischen Terzen und Sexten auch Quinten verwenden (Beispiel 3).

Man könnte auch versuchen, solange wie möglich den gleichen Ton beizubehalten. Es klingt nur nicht immer besonders gut, wenn dabei häufig Quinten und Quarten entstehen. Beginnt man beispielsweise mit einem g in der Zweitstimme, kann man diesen Ton bis zum vorletzten Takt beibehalten, da er in T und D vorkommt. nur bei der S muß man ihn ändern. (Beispiel 4)

Außerdem gäbe es noch die Möglichkeit, pro Akkordwechsel immer nur ein Ton zu spielen (Beispiel 5).


Im Midi kannst du das anhören, in den Noten ansehen.

Gruß

EDIT: Ich habe noch eine Grafik hinzugefügt, die die Dreiklangsfunktionen und verschiedenen Oktavlagen zeigt. Wie HëllRÆZØR schon sagte, spielt die Oktavlage keine Rolle bei der Zuordung einer Funktion.
 
Hallo,

vielen Dank. Aber laut deiner Grafik stimmt das hier aber nicht oder?

g c c d d e d c e f e d c d

e a a h h c h a c d c h a h

Mit freundlichen Grüßen
 
was heißt stimmen oder nicht? das was du da hingeschrieben hast ist doch möglich. es gibt keine richtige 2. stimme und alle anderen sind falsch, wenn du ein klavier zur verfügung hast setz dich am besten mal hin und probier aus, was sich für dich am schönsten anhört. denn darauf kommt es an, nicht auf irgendwelche regeln!
 
vielen Dank. Aber laut deiner Grafik stimmt das hier aber nicht oder?

g c c d d e d c e f e d c d

e a a h h c h a c d c h a h

HëllRÆZØR hat schon erwähnt, daß ein Quartsprung vom Auftakt aufwärts im zum Grundton der Tonart (= Grundton der Tonika) im ersten Takt als Wechsel von D nach T empfunden wird.

Die meisten meiner Beispiele verwenden im ersten Takt die Tonika. Dadurch wird die Tonart besser vorbereitet. Den Auftakt habe ich in meinen Beispielen irgnoriert bzw. bin davon ausgegangen, daß die zweite Stimme mit dem selben Ton beginnt wie die Hauptstimme.

Wenn beide Stimmen große Sprünge in die gleiche Richtung machen, klingt das nicht immer gut. Das wäre bei deinem Beispiel der Fall. Hier sollten beide Stimmen mit dem selben Ton beginnen.

Ich würde im Auftakt hier eigentlich immer den beide Stimmen den selben Ton geben, beide g'. Die Haupstimme springt nach oben zum c'', die Zweitstimme nach unten zum e'.
Theoretisch ginge auch in der Unterstimme der Schritt von d' zu e'. Der Ton d kommt in der Dominante (g h d) vor.

Im 3. Takt (rot markiert) würde ich auch nicht zu a wechseln, weil die Tonika besser klingt als die Subdominante. Die Tonika enthält aber nicht das a. Um in der Tonika zu bleiben, könnte man hier die Unterstimme zum g' führen - der Ton g ist in der Tonika enthalten, oder man verwendet hier für beide Stimmen den gleichen Ton c''. Bis auf das d'' wäre dann der ganze Takt Tonika.

Gruß
 
was heißt stimmen oder nicht? das was du da hingeschrieben hast ist doch möglich. es gibt keine richtige 2. stimme und alle anderen sind falsch, wenn du ein klavier zur verfügung hast setz dich am besten mal hin und probier aus, was sich für dich am schönsten anhört. denn darauf kommt es an, nicht auf irgendwelche regeln!

Lustigerweise habe ich eins zur Verfügung, weiß aber nicht wie man spielt oder so. Aber kann es sein das man einfach alles eine Terz tiefer schreiben muss und das dann passt?

Kann es den sein das man denn ersten Ton einfach 5 Note hochsetzen muss und dann von da an angleichen? Meinte ein Kumpel.

Bei der 2. Stimme handelt es sich um den Comes. Und wie ich gerade gelesen habe geht es da um Quinte? Hätte oich wohl früher sagen sollen das wir die Fuge durchgenommen haben.
 
Kann es den sein das man denn ersten Ton einfach 5 Note hochsetzen muss und dann von da an angleichen? Meinte ein Kumpel.

Bin mir nicht sicher, was du meinst.

Vielleicht mein Beispiel 4? Hier beginne ich auf der Quinte (5. Ton von C-Dur). Ich verändere nur die Tonhöhe, wenn ich muß.


Code:
g | c c d d | e d c e | f e ...
g | g g g g | g g g g | a g ...

D   T T D D   T D T T   S T
Im 3. Takt kommt f vor, was auf Subdominante deutet. Also muß ich das g verändert. Enweder nach unten zum f oder nach oben zum a.
Beim nachfolgenden e muß wieder ändern - e weist auf die Tonika, also kann ich f oder a nicht beibehalten. Also zurück zum g.
 
Hallo,

es ist wohl so das die eien Stimme die ich bekomme der Dux ist und ich dann den Comes schreiebn muss. Hätte ich das gleich gewusst ginge es wohl besser.

Aber wie mache ich aus dem Dux ein Comes. Im Internet steht ich muss immer eine Qunite runter?
 
Kann es den sein das man denn ersten Ton einfach 5 Note hochsetzen muss und dann von da an angleichen? Meinte ein Kumpel.

Bei der 2. Stimme handelt es sich um den Comes. Und wie ich gerade gelesen habe geht es da um Quinte? Hätte oich wohl früher sagen sollen das wir die Fuge durchgenommen haben.

Ja, das mit der Fuge ist schon eine nützliche Information, da das die Möglichkeiten für die 2. Stimme erheblich einschränkt. :rolleyes:

Der Comes entspricht oft dem Dux, nur um eine Quinte nach oben versetzt (oder eine Quarte nach unten = Quinte rauf & Oktave runter). In diesem Fall wäre eine Quinte nach oben ziehmlich hoch, die Quarte darunter passt besser. D.h. du musst erst mal nur Ton für Ton des Dux durchgehen, und um eine (reine) Quarte nach unten verschieben, um den Comes zu erhalten; also g -> d, c -> g usw...

Anschließend solltest du dir überlegen, wann der Comes einsetzen sollte. Du solltest den Comes allerdings nicht zeitgleich mit dem Dux einsetzen lassen, ansonsten hättest du keine unabhängigen Stimmen, da beide bloß quartversetzt das gleiche machen; so was machen Slayer, in Fugen passt das weniger. ;)

Am besten schreibst du dir den Comes auf einen Notenpapierstreifen, hälst ihn neben den Dux, und verschiebst ihn bis du das Gefühl hast dass es passen könnte; anschließend überprüfst du, ob die Stimmführungsregeln halbwegs eingehalten werden - that's it. :)

Edit:
Ich hatte in meinem ersten Beitrag aus Versehen geschrieben, die zweite Stimme würde auf dem g einsetzen (Quinte über c, Grundton der Tonart), hab' aber den Auftakt vergessen; deswegen Einsatz auf d (Quinte über / Quarte unter g, dem Einsatzton der ersten Stimme).
 
Hallo,

ich glaube ich habe die Lösung:

also die Dreiklänge:
c-e-g
f-a-c
g-h-d

und dann schauen in welchem der Dreiklänge der ton aus der melodie vorkommt und dann aus dem Dreiklang einen der anderen Töne nehmen und den als 2. schreiben. So wurde es erklärt von jemanden der es eigentlich können müsste.


Jetzt noch eine Frage. Wie erkenn ich ob eine Stimme polyphon odr homophon ist? Sowohl an den Noten, als auch beim hören?

Mit freundlichen Grüßen
 
Du solltest dir uber die Aufgabenstellung erst einmal klar werden.

1) Wenn du von Dux und Comes redest, denke ich auch an eine Fuge. Hier kannst du die gleiche Melodie transponiert und verschoben als zweite Stimme (Comes) verwenden. Das funktioniert bei der Melodie auch...

Allerdings haben ergeben sich andere Funktionen.


2) Wie du eine zweite Stimme aus den vorher festgelegten Funktionen konstruieren kannst, haben wir oben schon gezeigt. Das entspricht genau dem, was auch du zuletzt geschrieben hast.

Im Prinzip sind das zwei völlig verschiedene Vorgehen.

Jetzt noch eine Frage. Wie erkenn ich ob eine Stimme polyphon odr homophon ist? Sowohl an den Noten, als auch beim hören?

Vereinfacht ausgedrückt:
polyphon = mehrere gleichberechtigte Stimmen. (Aufgabenstellung 1 - Fuge)
homophon = wichtige Hauptstimme und untergeordnete Begleitstimmen. (Aufgabenstellung 2)

Gruß
 
Ja, wenn er eine Melodi mit einer Stimme schreibt schreib ich einfach die zweite Stimme dazu.

Unabhängig ob wir eine Fuge durchgenommen haben.
 

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