B.B
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Hallo liebes Musiker - Board.
Desöfteren liest man hier in der Spieltechnik - Ecke mal so Sachen wie : "Ich komme nicht weiter " oder "Ich spiel immer das Selbe " . Das kann natürlich an allem möglichen liegen und viele Probleme sind übers Internet schwer zu adressieren. Für diejenigen die einfach nur ein bischen neuen Input brauchen und vll mal eine neues Konzept zusätzlich zur Blues-Pentatonik möchte ich hiermit versuchen einen Workshop mit ein paar Ideen/Konzepten zu verfassen, die vll der ein oder andere noch nicht kennt. Da Blues allseits beliebt ist und eng sich viele Dinge auch in die Rockmusik übertragen lassen, ist Blues hier die Basis unserer Anonymen Pentatoniker Sitzung ;-)
Ich denke ich werde alle Beispiele in A halten also eine Gitarristenfreundliche Tonart.
1 Terzen und Septimen:
Klar ist : Man kann über einen A-Blues grundsätzlich mit der A- Blues Pentatonik nudeln. Das funktioniert und ist auch überhaupt nicht falsch. Was allerdings , wenn man es nicht onehin nach Gefühl richtig macht ( oft der Fall ) passiert ist, das man kaum berücksichtig auf welcher Stufe des Blues man sich grade befindet . Soll heißen : würde man die Band auf Stumm schalten und nur den solierenden Gitarristen hören wäre oft nicht ganz klar wo man sich grade in der Form befindet.
Eine Möglichkeit eben dieses zu erreichen ist die Blues- Pentatonik mit den Akkordtönen der Blues- Akkorde anzureichern.
In einem einfachen A- Blues haben wir 3 Akkorde : A7 , D7 und E7 . Entsprechend dazu auch geläufig die Bezeichnung I. IV. und V. Stufe.
Allgemein gehalten also I.7 , IV.7 und V7 einer jeweiligen Tonart .
Im Gegensatz zur normalen Diatonik ( Stufenakkorde ) , wo eine I. Stufe Dur (maj7 ) eine IV. Stufe Lydisch (maj7) und eine V. Stufe Mixolyisch ( Dominantsept ) wäre,
haben wir im Blues ausschlieslich Septakkorde. Der Septakkord wir hier also auch als Tonikaklang wargenommen. Dies nur damit man nicht verwirren lässt von anderen Konzepten (Modes/Kirchentonarten etc. ) .
Ein Dominantseptakkord hat folgenden aufbau.: Grundton + Große Terz + Quinte + kleine Septime , also vier Töne.
Unsere Moll-Pentatonik hat folgenen Aufbau : Grunton + kleine Terz + Quarte + Quinte + kleine Septime.
Wir bemerken also eine Unstimmigkeit.
Wir improvisieren über einen Doinantseptakkord mit der Moll.- Pentatonik und haben einmal eine Große und einmal ein kleine Terz. Das erzeugt eine Reibung die en Blues unter anderem ausmacht. Eigentlich passt es nicht aber es geht trotzdem. Wie wir aber ja auch wissen ist im Blues die Terz oft uneindeutig "verschmiert" und irgendwo zwischen großer un kleiner Terz anzusiedeln ( Bending lautet hier das Stichwort ).
Man kann prinzipiell ( immer ) mit Akkordtönen über Akkorde improvisieren. So auch hier.
Wir wählen uns auch den oben genannten Akkordtönen so eines 7er Akkordes jetzt 2 aus. Die Terz und die Septime.
Warum gerade die ? Weil sie diejenigen sind die den Akkord am besten umreißen , sozusagen sein Wesen ausmachen. Das Intervall das eine Dominantseptakkord seinen Sound gibt ist der Tritonus den die Große Terz und die kleine Septime zueinander bilden :
A7 = a , cis , e , g : zwischen der Terz "cis" und der kleinen Septime "g" ensteht ein Tritonus. Dieser verleiht dem Akkord auch sein starkes Auflösungsbeürfnis . welches wir allerdings im Blues nicht berücksichtigen ;-)
Spielt man nur "cis" und "g" wird man trotzdem irgendwie A7 hören, selbst wenn man den Grundton weglässt. Diese beiden Töne sind also esenziell.
Wir suchen uns jetzt außerdem noch jeweils die große Terz und kleine Septime der beiden anderen Akkorde in unsere Blues ( D7 und E7 )
Die große Terz von D7 ist das "Fis" die kleine Septime das "c"
Die große Terz von E7 ist das "Gis" die kleine Septime das "d"
Fassen wir zusammen:
Man kann immer auch mit Akkordtönen improvisieren. Die kleine Septime ist onehin bestandteil von sowohl der Moll-Penta also auch ein Akkordton des jeweiligen Dominantseptakkords.
Jedoch können wir beide Terzen , sowohl die kleine als auch die große verwenden.
Interessant wird es jetzt bei einem Wechsel der Stufen . Betrachten wir den Moment wenn der Wechsel von A7 nach D7 stattfindet.
für A7 haben wir uns cis und G notiert. Für D7 "fis" und "c" .
Was fällt uns dabei auf. Genau "cis" und "c" und "fis" und "g" liegen jeweils nur einen Halbton voneinaner entfernt also direkt nebeneinaner. Wir können damit nun eine chromatishce Stimführung erreichen ( Chromatik ist etwas was ja sonst in der Pentatonik explizit nicht vorkommt ). Diese ist einerseits sehr zwingend , löst sich schön auf un spiegelt andererseits die zugrundeliegenden Haromien wieder.
Wir können also über den Wechsel von A7 nach D7 von "g" nach "fis" spielen . in Bezug auf die Harmonien wäre das dann: Von der kleine Septime von A7 einen Halbton abwärt in die große Terz von D7 hinein. ( es ändert sich durch die wechselnde Harmonie jetzt unser "Bezugspunkt" )
Genauso könnten wir über den gleichen Wechsel von "cis" nach "c " spielen . Wir spielen dann von der Großen Terz von A7 abwärts in die kleine Septime von D7 .
Septime und Terz sind also unseren beiden kritischen übergangpunkte .
Selbiges gilt auch für den Wechsel von E7 nach A7 .
Hier führen wir die Terz von E7 , das "Gis" einen Halbton nach unten in die kleine Septime "g" von A7 ( alternativ einen Halbton aufwärts in den Grundton "a" hinein)
Oder wir führen die kleine Septime "d" von E7 einen Halbton abwärts in die große Terz "cis" von A7
Dieses Stimmführungsprinzip greift im wesentlichen bei fast allen Situationen wo sich Akkorde im Quintfall bewegen .
Es klingt etwas eleganter als einfach nur Moll Pentatonik über alles zu verwenden. Ein bischen mehr nach Larry Carlton als Muddy Waters. Je nachdem was man eben will . Eine Mischung aus beidem ist oft sehr brauchbar.
Soweit zum ersten Konzept , das zweite folgt zugleich. Fragen Anregungen und Kritik sowie Fehlerverbesserungen dürfen gerne geäußert werden.
Wer Verständnisfragen hat oder sich den Sound nicht aufgrund von Text und Umsetzung auf der Gitarre erschließen kann , dem mache ich auch ein Video wenns ist...
- - - Aktualisiert - - -
- - - Aktualisiert - - -
Ein weiters einfaches Prinzip ist dieses , ich nenne es:
Verschiebe-Pentatonik:
Das Prinzip ist for allem auch im Jazz sehr geläufig . Man spielt eine Skala über einen Akkord , die scheinbar erstmal nicht zusammengehören und erhält einen neue "Farbe" . Man macht sich dabei zunutze , dass man bestehende Fingersätze und Strukturen nutzt , es ist letztendlich nur eine für viele einfachere Denkweise . Aber seht selbst .Eine einfache Variante ist folgende.
Man spielt über einen A Blues wahlweise (ergänzend zur A Blues-Penta ) die H und/oder die E Moll- Pentatonik.
Allgemeiner gehalten die Moll Pentatonik auf der II. Stufe ( einen Ganzton über dem Grundton ) oder auf V. Stufe von der jeweiligen Tonart.
wir erhalten dann folgende Töne
A moll Penta = a c d e g
H moll Penta = h d e fis a
E moll Penta = e g a h d
Es gibt also gemeinsame Töne , die sind also onehin unproblematisch. Was uns interessiert sind die Töne die nicht onehin in der A Moll Pentatonik enthalten sind also : Fis und H
Das sind auf A bezogen die 9 ( None ) H und die "große Sexte" " Fis"
Spielen wir also H-moll Penta über A bekommen wir mit "fis" und "h" eine None und eine Große Sexte , sowie mit den Tönen a , d und e Grundton Quarte und Quinte von A .
Spielen wir E- moll Penta über A bekommen wir mit dem "h" eine None also Farbe und außerdem a , d , e, und g also ebenfalls Grundton Quarte und Quinte sowie die kleine Septime "g" aus der Bluespentatonik .
Wir nutzen also die bereits verankerten Pentatonik Fingersätze um neue Farben dazuzugewinnen ohne den Bezug zur Tonart zu verlieren . Außerdem ordnet man auch mit der Grundtonart übereinstimmende Töne dadurch automatisch anders an.
Ein Konzept, mit dem nicht jeder gut zurechtkommt . Ich zum Beispiel denke ( in diesem Fall ) nicht so , weiß aber von anderen dass es ihnen hilft so zu denken. Probiert es mal aus, dann werdet ihr sehen.
- - - Aktualisiert - - -
Ein weiteres Prinzip: Diesmal geht es um das Aufbauen von Spannung ebenfalls in Zusammenhang mit den Harmoniewechseln .
Die Alterierte Skala:
Die normale Skalenwahl für einen Dominantseptakkord is Mixolydisch. Man kann allerdings auch die alteriert Skala verwenden .Das geht besonders gut bei Dominanten die sich nach Moll auflösen , aber auch bei solchen die sich nach Dur auflösen und eben auch , wie in unserem Fall , in einem Blues.
Woher die Alterierte Skala sich ableitet und was die genauere Theorie dahinter ist sprengt hier den Rahmen. Ihr werdet dazu aber was finden wenn ihr sucht.
Betrachten wir es zunächst als eine spannungsreichere weil dissonantere Alternative die man über Dominanten verweden kann.
In einem Blues (wieder in A ) bietet sie sich in 2 Situationen besonders an . Beim Wechsel von der Domante E7 zurck nach A7 .
Und beim Wechsel von A7 nach D7 . Wir betrachten hierzu A7 einfach als die Dominante zum D. denken also nicht eine Quarte nach oben sondern von oben runter einen Quinte abwärts . Was das selbe ist.
Wir nudeln also auf unserem herum, und beim letzten Takt A bevor wir nach D7 wechseln spielen wir A alteriert anstatt A Blues/Mixo.
Zunächst mal die Skala A alteriert :
A Bb C Des Es F G A , das sind unsere Töne , wie gesagt entweder als gottgegeben betrachten oder die Herleitung nachschlagen.
1 b2 b3 3 b5 b6 b7
Dieser Sound ist erstmal etwas gewönungsbedürftig und schwer zu greifen und ja , das soll bewusst so "schief" klingen . Wichtig ist die Auflösung.
Auflösen müssen wir richtung D7
Folgende Möglichkeiten bieten sich gut an : von g nach Fis ( Terz von D7 )
von cis nach d ( Grundton von D7)
Schreibt man sich die töne von D7 auf : D Fis A und C fällt auf das a und c sowohl in A alteriert enthalten sind als auch in D7 .
Auf diesen Tönen kann man also "stehen bleiben" (was aber imho nicht so schön ist wie eine chromatische Auflösung)
Selbiges funktioniert wie gesagt auch nach gleichem Prinzip von E7 nach A7.
Wer sich beim Denken in Dreiklängen leichter tut, der kann alteriert auch so angehen :
In A alteriert finden sich 3 schöne Dreiklänge , die sozusagen in der Skala enthalten sind:
Das sind Bb moll ( Bb , Des, F ) oder bezogen auf A alteriert die b9 , 3 und b6
F Dur ( F, A , C ) oder bezogen auf A alteriert die b6 , Grundton und b3
und Es Durt ( Es, G , Bb ) oder bezogen auf A alteriert die b5 , b7 und b9
Für manche ist vll diese Sichtweise leichter. Man spielt also einen dieser Dreiklänge oder eine Kombination dieser Dreiklänge über A und löst dann etsprechend nach D7 auf .
Soweit erstmal von mir. Wie gesagt Fragen bitter gerne. Soll ich noch ein bischen weitermachen oder reichts schon wieder ?
Gegebenenfalls , bei Interesse könnte ich mir vorstellen ein Video zu machen um diese Sounds zu demonstrieren , weil sie zugegebenermaßen schwierig vom "Papier" weg nachzuvollziehen sind.
Ich hoffe für den ein oder anderen ist was dabei.
grüße b.b.
Desöfteren liest man hier in der Spieltechnik - Ecke mal so Sachen wie : "Ich komme nicht weiter " oder "Ich spiel immer das Selbe " . Das kann natürlich an allem möglichen liegen und viele Probleme sind übers Internet schwer zu adressieren. Für diejenigen die einfach nur ein bischen neuen Input brauchen und vll mal eine neues Konzept zusätzlich zur Blues-Pentatonik möchte ich hiermit versuchen einen Workshop mit ein paar Ideen/Konzepten zu verfassen, die vll der ein oder andere noch nicht kennt. Da Blues allseits beliebt ist und eng sich viele Dinge auch in die Rockmusik übertragen lassen, ist Blues hier die Basis unserer Anonymen Pentatoniker Sitzung ;-)
Ich denke ich werde alle Beispiele in A halten also eine Gitarristenfreundliche Tonart.
1 Terzen und Septimen:
Klar ist : Man kann über einen A-Blues grundsätzlich mit der A- Blues Pentatonik nudeln. Das funktioniert und ist auch überhaupt nicht falsch. Was allerdings , wenn man es nicht onehin nach Gefühl richtig macht ( oft der Fall ) passiert ist, das man kaum berücksichtig auf welcher Stufe des Blues man sich grade befindet . Soll heißen : würde man die Band auf Stumm schalten und nur den solierenden Gitarristen hören wäre oft nicht ganz klar wo man sich grade in der Form befindet.
Eine Möglichkeit eben dieses zu erreichen ist die Blues- Pentatonik mit den Akkordtönen der Blues- Akkorde anzureichern.
In einem einfachen A- Blues haben wir 3 Akkorde : A7 , D7 und E7 . Entsprechend dazu auch geläufig die Bezeichnung I. IV. und V. Stufe.
Allgemein gehalten also I.7 , IV.7 und V7 einer jeweiligen Tonart .
Im Gegensatz zur normalen Diatonik ( Stufenakkorde ) , wo eine I. Stufe Dur (maj7 ) eine IV. Stufe Lydisch (maj7) und eine V. Stufe Mixolyisch ( Dominantsept ) wäre,
haben wir im Blues ausschlieslich Septakkorde. Der Septakkord wir hier also auch als Tonikaklang wargenommen. Dies nur damit man nicht verwirren lässt von anderen Konzepten (Modes/Kirchentonarten etc. ) .
Ein Dominantseptakkord hat folgenden aufbau.: Grundton + Große Terz + Quinte + kleine Septime , also vier Töne.
Unsere Moll-Pentatonik hat folgenen Aufbau : Grunton + kleine Terz + Quarte + Quinte + kleine Septime.
Wir bemerken also eine Unstimmigkeit.
Wir improvisieren über einen Doinantseptakkord mit der Moll.- Pentatonik und haben einmal eine Große und einmal ein kleine Terz. Das erzeugt eine Reibung die en Blues unter anderem ausmacht. Eigentlich passt es nicht aber es geht trotzdem. Wie wir aber ja auch wissen ist im Blues die Terz oft uneindeutig "verschmiert" und irgendwo zwischen großer un kleiner Terz anzusiedeln ( Bending lautet hier das Stichwort ).
Man kann prinzipiell ( immer ) mit Akkordtönen über Akkorde improvisieren. So auch hier.
Wir wählen uns auch den oben genannten Akkordtönen so eines 7er Akkordes jetzt 2 aus. Die Terz und die Septime.
Warum gerade die ? Weil sie diejenigen sind die den Akkord am besten umreißen , sozusagen sein Wesen ausmachen. Das Intervall das eine Dominantseptakkord seinen Sound gibt ist der Tritonus den die Große Terz und die kleine Septime zueinander bilden :
A7 = a , cis , e , g : zwischen der Terz "cis" und der kleinen Septime "g" ensteht ein Tritonus. Dieser verleiht dem Akkord auch sein starkes Auflösungsbeürfnis . welches wir allerdings im Blues nicht berücksichtigen ;-)
Spielt man nur "cis" und "g" wird man trotzdem irgendwie A7 hören, selbst wenn man den Grundton weglässt. Diese beiden Töne sind also esenziell.
Wir suchen uns jetzt außerdem noch jeweils die große Terz und kleine Septime der beiden anderen Akkorde in unsere Blues ( D7 und E7 )
Die große Terz von D7 ist das "Fis" die kleine Septime das "c"
Die große Terz von E7 ist das "Gis" die kleine Septime das "d"
Fassen wir zusammen:
Man kann immer auch mit Akkordtönen improvisieren. Die kleine Septime ist onehin bestandteil von sowohl der Moll-Penta also auch ein Akkordton des jeweiligen Dominantseptakkords.
Jedoch können wir beide Terzen , sowohl die kleine als auch die große verwenden.
Interessant wird es jetzt bei einem Wechsel der Stufen . Betrachten wir den Moment wenn der Wechsel von A7 nach D7 stattfindet.
für A7 haben wir uns cis und G notiert. Für D7 "fis" und "c" .
Was fällt uns dabei auf. Genau "cis" und "c" und "fis" und "g" liegen jeweils nur einen Halbton voneinaner entfernt also direkt nebeneinaner. Wir können damit nun eine chromatishce Stimführung erreichen ( Chromatik ist etwas was ja sonst in der Pentatonik explizit nicht vorkommt ). Diese ist einerseits sehr zwingend , löst sich schön auf un spiegelt andererseits die zugrundeliegenden Haromien wieder.
Wir können also über den Wechsel von A7 nach D7 von "g" nach "fis" spielen . in Bezug auf die Harmonien wäre das dann: Von der kleine Septime von A7 einen Halbton abwärt in die große Terz von D7 hinein. ( es ändert sich durch die wechselnde Harmonie jetzt unser "Bezugspunkt" )
Genauso könnten wir über den gleichen Wechsel von "cis" nach "c " spielen . Wir spielen dann von der Großen Terz von A7 abwärts in die kleine Septime von D7 .
Septime und Terz sind also unseren beiden kritischen übergangpunkte .
Selbiges gilt auch für den Wechsel von E7 nach A7 .
Hier führen wir die Terz von E7 , das "Gis" einen Halbton nach unten in die kleine Septime "g" von A7 ( alternativ einen Halbton aufwärts in den Grundton "a" hinein)
Oder wir führen die kleine Septime "d" von E7 einen Halbton abwärts in die große Terz "cis" von A7
Dieses Stimmführungsprinzip greift im wesentlichen bei fast allen Situationen wo sich Akkorde im Quintfall bewegen .
Es klingt etwas eleganter als einfach nur Moll Pentatonik über alles zu verwenden. Ein bischen mehr nach Larry Carlton als Muddy Waters. Je nachdem was man eben will . Eine Mischung aus beidem ist oft sehr brauchbar.
Soweit zum ersten Konzept , das zweite folgt zugleich. Fragen Anregungen und Kritik sowie Fehlerverbesserungen dürfen gerne geäußert werden.
Wer Verständnisfragen hat oder sich den Sound nicht aufgrund von Text und Umsetzung auf der Gitarre erschließen kann , dem mache ich auch ein Video wenns ist...
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Ein weiters einfaches Prinzip ist dieses , ich nenne es:
Verschiebe-Pentatonik:
Das Prinzip ist for allem auch im Jazz sehr geläufig . Man spielt eine Skala über einen Akkord , die scheinbar erstmal nicht zusammengehören und erhält einen neue "Farbe" . Man macht sich dabei zunutze , dass man bestehende Fingersätze und Strukturen nutzt , es ist letztendlich nur eine für viele einfachere Denkweise . Aber seht selbst .Eine einfache Variante ist folgende.
Man spielt über einen A Blues wahlweise (ergänzend zur A Blues-Penta ) die H und/oder die E Moll- Pentatonik.
Allgemeiner gehalten die Moll Pentatonik auf der II. Stufe ( einen Ganzton über dem Grundton ) oder auf V. Stufe von der jeweiligen Tonart.
wir erhalten dann folgende Töne
A moll Penta = a c d e g
H moll Penta = h d e fis a
E moll Penta = e g a h d
Es gibt also gemeinsame Töne , die sind also onehin unproblematisch. Was uns interessiert sind die Töne die nicht onehin in der A Moll Pentatonik enthalten sind also : Fis und H
Das sind auf A bezogen die 9 ( None ) H und die "große Sexte" " Fis"
Spielen wir also H-moll Penta über A bekommen wir mit "fis" und "h" eine None und eine Große Sexte , sowie mit den Tönen a , d und e Grundton Quarte und Quinte von A .
Spielen wir E- moll Penta über A bekommen wir mit dem "h" eine None also Farbe und außerdem a , d , e, und g also ebenfalls Grundton Quarte und Quinte sowie die kleine Septime "g" aus der Bluespentatonik .
Wir nutzen also die bereits verankerten Pentatonik Fingersätze um neue Farben dazuzugewinnen ohne den Bezug zur Tonart zu verlieren . Außerdem ordnet man auch mit der Grundtonart übereinstimmende Töne dadurch automatisch anders an.
Ein Konzept, mit dem nicht jeder gut zurechtkommt . Ich zum Beispiel denke ( in diesem Fall ) nicht so , weiß aber von anderen dass es ihnen hilft so zu denken. Probiert es mal aus, dann werdet ihr sehen.
- - - Aktualisiert - - -
Ein weiteres Prinzip: Diesmal geht es um das Aufbauen von Spannung ebenfalls in Zusammenhang mit den Harmoniewechseln .
Die Alterierte Skala:
Die normale Skalenwahl für einen Dominantseptakkord is Mixolydisch. Man kann allerdings auch die alteriert Skala verwenden .Das geht besonders gut bei Dominanten die sich nach Moll auflösen , aber auch bei solchen die sich nach Dur auflösen und eben auch , wie in unserem Fall , in einem Blues.
Woher die Alterierte Skala sich ableitet und was die genauere Theorie dahinter ist sprengt hier den Rahmen. Ihr werdet dazu aber was finden wenn ihr sucht.
Betrachten wir es zunächst als eine spannungsreichere weil dissonantere Alternative die man über Dominanten verweden kann.
In einem Blues (wieder in A ) bietet sie sich in 2 Situationen besonders an . Beim Wechsel von der Domante E7 zurck nach A7 .
Und beim Wechsel von A7 nach D7 . Wir betrachten hierzu A7 einfach als die Dominante zum D. denken also nicht eine Quarte nach oben sondern von oben runter einen Quinte abwärts . Was das selbe ist.
Wir nudeln also auf unserem herum, und beim letzten Takt A bevor wir nach D7 wechseln spielen wir A alteriert anstatt A Blues/Mixo.
Zunächst mal die Skala A alteriert :
A Bb C Des Es F G A , das sind unsere Töne , wie gesagt entweder als gottgegeben betrachten oder die Herleitung nachschlagen.
1 b2 b3 3 b5 b6 b7
Dieser Sound ist erstmal etwas gewönungsbedürftig und schwer zu greifen und ja , das soll bewusst so "schief" klingen . Wichtig ist die Auflösung.
Auflösen müssen wir richtung D7
Folgende Möglichkeiten bieten sich gut an : von g nach Fis ( Terz von D7 )
von cis nach d ( Grundton von D7)
Schreibt man sich die töne von D7 auf : D Fis A und C fällt auf das a und c sowohl in A alteriert enthalten sind als auch in D7 .
Auf diesen Tönen kann man also "stehen bleiben" (was aber imho nicht so schön ist wie eine chromatische Auflösung)
Selbiges funktioniert wie gesagt auch nach gleichem Prinzip von E7 nach A7.
Wer sich beim Denken in Dreiklängen leichter tut, der kann alteriert auch so angehen :
In A alteriert finden sich 3 schöne Dreiklänge , die sozusagen in der Skala enthalten sind:
Das sind Bb moll ( Bb , Des, F ) oder bezogen auf A alteriert die b9 , 3 und b6
F Dur ( F, A , C ) oder bezogen auf A alteriert die b6 , Grundton und b3
und Es Durt ( Es, G , Bb ) oder bezogen auf A alteriert die b5 , b7 und b9
Für manche ist vll diese Sichtweise leichter. Man spielt also einen dieser Dreiklänge oder eine Kombination dieser Dreiklänge über A und löst dann etsprechend nach D7 auf .
Soweit erstmal von mir. Wie gesagt Fragen bitter gerne. Soll ich noch ein bischen weitermachen oder reichts schon wieder ?
Gegebenenfalls , bei Interesse könnte ich mir vorstellen ein Video zu machen um diese Sounds zu demonstrieren , weil sie zugegebenermaßen schwierig vom "Papier" weg nachzuvollziehen sind.
Ich hoffe für den ein oder anderen ist was dabei.
grüße b.b.
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