Durchgängiges Solospiel

Ferenz
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Hallo,
in letzter Zeit fällt mir immer mehr auf, dass ich beim Solieren immer nur kurze Licks hinereindander spiele, jedoch schaffe bzw. ich keine wirklichen langen Läufe. Mit einem durchgeängigem Solospiel meine ich wirklich längere Passagen hindurch zu spielen und dabei verschiedene Läufe aneinander zu reihen, sodass es nicht abgehakt und künstlich aneinandergekettet klingt.
Hier ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=bpV5InLw52U
Meine Stilrichtungen sind Rock und Blues

Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen, wie man eine solche kontinuirliche Spielweise erlernen kann?

mfg
 
Eigenschaft
 
hast du es schon mit üben versucht :confused::gruebel:
 
Daran arbeite ich ja, jedoch ist bei mir immer das Problem, dass ich bei etwas längeren Passagen eigentlich relativ schnell den Faden verliere und nicht weiß wohin ich mich bewegen beziehungsweise was ich spielen soll. Gerade bei schnellen Passagen weiß ich nicht mehr weiter, wodurch mir kein flüssiges Spielen gelingt.

Deshalb wollte ich wissen, ob wer bestimmte Übungen kennt, die mir weiterhelfen könnten.

Nur so nebenbei: Glaubst du ernsthaft, dass mir dein Beitrag weiterhelfen könnte?
Das ich es üben muss, war mir von anfang an klar, jedoch interessiert mich das was und wie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komponiere alle meine Soli aus, das sind Teile des Songs. Es gibt das repetitive Soli (eine melodische Figur wird mit leichten Abwandlungen wiederholt) und das melodische Solo, das sich wie eine Gesangsmelodie verhält. Das sollte man dann auch wie eine solche schreiben. Dann gibt es noch das konzeptlose Gedudel, aber da willst Du eher von weg.
 
Man kann auch improvisieren ohne dass selbigen nach konzeptlosem Genudel klingt....ist ja eigentlich die Grundidee:D

Probier einfach mal, z.B. erstmal ein Lick, das du gut beherrschst, auf verschiedene Arten zu spielen, z.B. mal an einer Stelle n Bend, dann auf die Zielnote mal geslidet usw. Wenn du das hinter dir hast, bauste mal ein anderes Lick hintendran, damit das Ganze zumindest im Ansatz ein System bekommt. Nach einer Zeit ist das ganze mit so gefühlten 2 Zillionen Licks in deinem Kopf und du hast eine Ausgangsbasis, um konzeptlosem Genudel aus dem Weg zu gehen. Du kannst also das, was du gut beherrschst bzw. wo du dich wohlfühlst sozusagen als "Sprungbrett" nutzen, um intuitiv andere Dinge hintendran zu setzen. Und schwupps klingt dein ganzes Spiel viel fließender (ja ich weiß, wenns so einfach wäre:D)

LG
Esp-Hansi
 
Glaubst du ernsthaft, dass mir dein Beitrag weiterhelfen könnte? ...
Nein, aber allein aus deinem Eingangspost wurde (zumindest für mich) nicht ersichtlich, worin das Problem genau besteht. Gut, inzwischen wissen wir, daß es wohl um's Improvisieren geht.

Trotzdem noch ein paar Fragen:
- Wie lange spielst du schon und wie würdest du dein Können einschätzen?
- Seit wann und wie übst du das Improvisieren längerer Läufe?
- Wie lang ist für dich ein "längerer Lauf" und wie schnell sind "schnelle Passagen"?
- Hast du auch Probleme, "einstudierte" längere Passagen flüssig zu spielen?
- Wie verhält es sich, wenn du bei einem längeren Lauf in einer Lage bleibst?
 
Ich hab mal nen Drummer-Workshop gesehen der hier vielleicht weiterhelfen könnte: da ging es ums Double-Bass-Spiel und wie man da sicher und schnell wird und er (Marc Portnoy) meinte, das Metronom stur auf 100 stellen und das bis zum Erbrechen durchtrommeln, dann fünf Beats schneller und so weiter und so fort.
Vielleicht hilft das in Deinem Fall auch, grade gegen das "Faden verlieren": fang langsam, SEHR langsam an bis Du in der Geschwindigkeit funktionierst und steigere dann das Tempo. Das ist zwar ätzend aber funktioniert vielleicht?
 
Hallo, nach längerer Pause melde ich mich wieder zurück!

Also ich spiele seit 4 Jahren und würde mich als fortgeschritten einstufen. Momentan spiele ich hauptsächlich nur Pentatonik-Blues Improvisation, was aber mit der Zeit langweilig wird, da mich immer selbst wiederhole.

Aus diesem Grund möchte ich jetzt eine ganz andere Richtung einschlagen:
Was mir ebenfalls gut gefällt sind Neo-klassische Gitarristen wie Malmsteen und zeitweise Blackmore. Da ich jetzt in den Ferien viel Zeit habe möchte ich dieses Thema intensiv bearbeiten und nicht nur teilweise anschneiden. Dazu gehört aber noch ein passendes Lernkonzept, wobei ich wieder eure Hilfe benötige:
Am liebsten wäre mir eine Homepage mit Videolessons, wo man bei der Skala (z.B. Harmonisch Moll) anfängt und sich nacher stetig durch verschieden Techniken und Licks steigern kann.

Kennt ihr solche Seiten?
 
Hallo
Probier deine Soli Stück für Stücjk zu entwickeln, wichtig dabei ein Soli hat immer eine Struktur, jeder Gitarrist findet irgendwann seine eigene Struktur ein Soli zu kreieren.
Halte am Anfang deine Soli Kurz und Knackig dann verfällst du auch nicht in das erwähnte Gedudel....

Am besten dü suchst dir Solos deiner Lieblingsgitarristen lernst die Soli und versuchst die Solo in Ihre Einzelteiele zu zerlegen dann kannst du deine eigenen Sachen daran orientieren..

So genug geschrieben,
Aber das wichtigste ist: anderen zuhören auf die Finger schauen und üben üben üben
 
Moinsen,

zu deinem Anfangspost - nimm dir ein Playback, das dir gefällt und spiele erstmal kontinuierlich belanglos dazu ohne aufzuhören. Versuche nicht zu phrasieren, keine Bendings, keine Triolen, einfach 4tel durchziehen und fertig. Bleib in einer Tonart, wechsel die Lagen, wechsel die Seiten und immer schön 4tel spielen. Wenn du dies belanglose Zeug durchgehend 3-5 min hinbekommst, streue ab und zu ein einfaches Riff ein, natürlich ohne Pause zu machen. Streue ab und mal eine Triole ein ohne Pause zu machen. Spiel 2 deiner Licks hintereinander und dann belanglos weiter ohne aufzuhören. Sobald du aufhörst, weil du nachdenken mußt, bist du zu schnell unterwegs, überforderst du dich oder deine Licks sitzen nicht richtig. Nach 4 Wochen wirst du feststellen, das du schon weit längere Passagen spielen kannst

Cya

Gnurpsel
 
Am besten dü suchst dir Solos deiner Lieblingsgitarristen lernst die Soli und versuchst die Solo in Ihre Einzelteiele zu zerlegen dann kannst du deine eigenen Sachen daran orientieren..

So habe ich es zumindest damals erlernt. Meine Lehrer waren die LP's Deep Purple "Made in Europe" und Uriah Heep "Very easy, very umble".:)
Die Schallplatten habe ich so oft durchgespielt bis alles synchron gewesen ist.

Allerdings wusste ich Nachts beim einschlafen nicht mehr, ob ich nun Mick Box oder Ritchie Blackmore war.:D
Das ist aber über 30 Jahre her, heute gibt es sicherlich andere Möglichkeiten.;)
 
Ich bin selbst blutiger Anfänger, kann dir also keine geheimen Supertipps geben. Aber wenn du sagst, dass du bei längeren Passagen drauskommst, würde ich vermuten, dass du vllt ein wenig verkrampft an die Sache rangehest. Das merke ich selbst auch. Wenn ich unbedingt eine gewisse Passage (bei mir sind es eben ganz einfache) richtig spielen will, und das Metronom auch nur ein bisschen zu schnell eingestellt ist, dann verkrampfe ich. Ich meine das jetzt sowohl mental als auch körperlich, ich halte z.B. dann das Pick nicht mehr so locker.

Ich würde versuchen mal ganz bewusst langsam zu spielen und so gut es geht auf Lockerheit zu achten. Dann fällt es dir sicher auch nicht mehr so schwer, längere Solos zu spielen. Dadurch dass du dich ein wenig entspannen kannst wirst du evtl. auch mehr Spaß haben, was ich für sehr wichtig halte.
 
Hi,

erstmal solltest Du versuchen gar nicht soviel drüber nachzudenken, improvisieren hat auch viel mit Emotionen zu tun, also die Stimmung des Songs, Deine
Stimmung, je mehr man verkopft, desto schwieriger wird es. Wichtig ist das du die Basics drauf hast, im Schlaf quasi. Man muss dich um 4 wecken können und
Du solltest die Pentas und Tonleitern ohne nachdenken draufhaben. Ebenso die Noten auf dem Griffbrett und die vers. Techniken, Bends, Slides, Mutes, Pinches, whatever. So und danach musst Dir klar sein, das ein Solo durchaus repetativ, um das nochmal aufzugreifen sein darf, muss ja nicht immer in den selben Lagenund Techniken sein, aber von der Hookline ist das manchmal gewünscht und klingt auch super.

Ganz allgemein, geh ich meist so ran, das ich die Tonart und den zur Verfügung als Rahmen nehme. Bei kleinen kurzen Solos bis was weiss ich 30 sec. improvisier ich dann komplett. Bei längeren, was ja eh seltener ist, einfach probieren und testen. Was gut ist nimmt man, was schlecht ist fliegt raus. Weil in der Regel entwickelt sich ein Solo, das ist bei den Profis nicht anders. Wenn es ein aufwändigeres ist, sei Dir sicher haben die Jungs da vorher auch dran rumgefeilt und letztlich eine Variante als Basis, die sie dann nur noch in kleinen Bereichen abändern live, je nach Lust und Laune. In einem Interview das ich mal gehört habe, sprach Slash davon, wie er das Solo von Sweet child o mine entwickelt hatte. Er fing mit ein paar Tönen an und dann kam das so nach und nach an der Melodie entlanggehangelt.

Damit kann man schon viel Fluss in ein Solo bringen, es verbindet repetative und melodiöse Momente, weil so ist ja auch der Song aufgebaut.
Strophe, Refrain, was das wiederholende Element ist. Danaben kannst Du Spannungsbögen zwischen langsam und betont und schnellen Läufen, was ja in der Regel nur ein hochlaufen der Pentas mit einigen Zwischentönen ist, aufbauen. Dann hast diese Aneinanderreihung von Licks nicht so extrem. Und wenn es die Stimmung des Songs zulässt, es gar nicht drauf anlegen möglichst viele Töne in ein Solo zu packen. Man kann grad im Blues gut mal ein Bend einfach stehen lassen, bevor man z. B. mit nem Slide wieder reingeht ins Solo. Aber grundsätzlich sagt die Anzahl der Töne nichts über die Qulität des Solos.;) Ich denke das ist einer der grössten Fehler die man am Anfang macht.

Aber es bleibt natürlich eine Sache von viel Übung, aber dann wird es irgendwann leichter, weil man weniger nachdenkt und quasi bewusster unbewusst spielt;)

Man kann sich auch von anderen Solos anderer inspirieren lassen, diese nachspielen und deren Licks und Techniken mit übernehmen, sollte man allerdings nicht ausschliesslich machen. Aber das ist letztlich damit gemeint wen ein "Grosser" sagt er hat sich von Hendrix oder wem auch immer beeinflussen lassen. Genau so haben die Jungs das auch gemacht. Gutes übernehmen, eigenes dazu und schon ist es was Neues.

Also viel Spass beim probieren.

Grüsse

Frank
 
Meine Stilrichtungen sind Rock und Blues

Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen, wie man eine solche kontinuirliche Spielweise erlernen kann?

Hast du mal versucht, dazu zu singen/summen? Vielen hilft es...
 
Hast du mal versucht, dazu zu singen/summen? Vielen hilft es...

daran anschließend: Wenn Du ein Song hast, zu dem Du ein Solo spielen möchtest, imporvisiere es erst einmal im Kopf oder singe es, bis Du etwas hast, dass Dir gefällt - oder zumindest eine Hook. Diese Melodie setzt Du dann auf der Gitarre um. Mir hilft es.
 
So habe ich es zumindest damals erlernt. Meine Lehrer waren die LP's Deep Purple "Made in Europe" und Uriah Heep "Very easy, very umble".:)
Die Schallplatten habe ich so oft durchgespielt bis alles synchron gewesen ist.


Da hast du völlig recht was waren das noch für Zeiten als wir vorm Schallplattenspieler oder Kassettenrekorder gesessen haben und wieder den Tonarm und wieder falsch gespielt......:D
Heute gehts ab in Youtube und du kannst denen auf die Finger schauen.

Mein letzter Typ: Improvisieren iss wirklich auch schön als vor über 30 Jahren angefangen hab da hab ich meine PAula genommen und einfach drauflos gespielt und irgendwie hats gepasst..:great:
 
Danke für die vielen, zum Teil, recht hilfreichen Tipps. Das Summen und das anschließende Umsetzen der Licks auf die Gitarre ist ideal für neue Licks.

Jedoch bin ich mit dem durchgängigen Spielen immer noch nicht ganz zufrieden, deshalb möchte ich eine andere Skala nämlich Äolisch lernen - also weg von neoklassischer Musik, weil mir diese viel zu schnell ist. Warum einen neue Skala? Weil man dadurch drei Noten auf einer Seite hat und zumindest ich dadurch viel mehr Töne spielen kann, als nur mit der Moll Pentatonik.
Nun habe ich trotzdem ein Problem, weil ich nicht alle Patterns finde. Anbei ist ein Bild der Moll Pentatonik. Wäre einer von euch so nett und könnte mir die Töne einzeichnen(mit z.B. Paint)?

mfg
 

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Du solltest dir klar werden was du wirklich willst. Ich würde mal schätzen ich befinde mich in der gleichen Situation (vllt. ein bisschen weiter) als du.
Ich habe auch immer Probleme damit längere melodiöse Passagen zu spielen und auch ich bin dadurch auf die Idee gekommen:"Hey, lern doch einfach Skalen dann klingts neu und anders und du hast mehr möglichkeiten!"
Nur leider ist das nur bedingt richtig. Wenn du mit Skalen und speziell mit Modes/Kirchentonleitern um dich herum wirfst solltest du zu allerst diese verstehen.
Denn Äolisch ist nichts anderes als Ionisch vom 6. Ton.
Wenn dir das nichts sagt formulier ich das mal kurz um:
Wir bewegen uns in C-Dur. Die C-Dur Tonleiter lautet im Ionischen Mode C-D-E-F-G-A-H-C. Du kennst die parallele Moll-Tonleiter A-Moll, A ist der 6. Ton des Ionischen Modes somit gilt für C-Dur: A-Moll = Äolisch und das entspricht der Moll-Pentatonik mit 2 fehlenden Tönen.
Die 2 fehlenden Töne sind aber keine Wundertöne sondern einfach die zwei Töne die der Pentatonik zur Tonleiter fehlen.
Mach dir also ersteinmal bewusst was du willst.
Probieren beim Rumnudeln dir einen Ton herauszuspielen, also einen Ton aus der Tonleiter bei dem du denkst "Der klingt geil" und auf den kommst du immer zurück.
Ein professioneller E-Gitarrenlehrer kann bei solchen Problem auch sehr sehr sehr gut helfen:great:

Edit:
http://www.klangfarbe-noten.de/JPG/C-Dur-Tonleiter.jpg
Hier hast du einmal die verschiedenen Fingersätze für C-Dur. (Das sind im übrigen auch die verschiedenen Modes, aber lass dich davon jetzt nicht verwirren xD)
Der 2. Fingersatz ist die C-Dur/A-Moll Tonleiter in deinem Pentatonik Griffbild. Also praktisch die Äolische Skala.
 
Nun habe ich trotzdem ein Problem, weil ich nicht alle Patterns finde. Anbei ist ein Bild der Moll Pentatonik. Wäre einer von euch so nett und könnte mir die Töne einzeichnen(mit z.B. Paint)?
Nichts für ungut, aber wieso willst du so eine Übung mit Lerneffekt nicht selbst machen? Saiten sind EADGHE, jeder Bund ist ein Halbtonschritt. Von H zu C ist es ein Halbtonschritt, ebenso von E zu F. Zwischen allen anderen ist je ein Ganzton/zwei Halbtöne.

Have fun,
Das Nichts
 

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