M
MarkSlowhand
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 22.04.25
- Registriert
- 07.09.18
- Beiträge
- 236
- Kekse
- 782
Exakt, ich wollte das Thema an dieser Stelle nur nicht zu sehr ausweiten, es ist sehr komplex. Hinzu kommt noch, daß der Mensch in seiner Wahrnehmung einer "korrekten" oder angenehmen Stimmung, dazu neigt die Frequenzen in den oberen Oktaven der Klaviatur als etwas abgesenkt empfindet und die Frequenzen im Bass hingegen als etwas angehoben. Deshalb stimmen ein guter Klavierstimmer bzw ein gutes Stimmgerät ein Klavier anhand einer gewissen Kennlinie, die versucht, diesen Umstand gerecht zu werden (Spreitzung).Die von dir angeführte Formel bezieht sich ausdrücklich auf die gleichstufig temperierte Stimmung wie sie heute allgemein üblich ist [Gleichstufige Stimmung].
Die rein gestimmte Quinte hat genau das Frequenzverhältnis 2:3, die rein gestimmte Quarte genau das Verhältnis 3:4.
Die ursprüngliche und direkte Herleitung dieser Intervalle, wie es der Überlieferung nach schon Pythagoras mit dem Monochord durchgeführt haben soll, kommt aus der Obertonstruktur natürlicher Töne, die ja immer Obertöne enthalten.
Darüber hinaus hat eine reale Saite keine mathematisch perfekten Obertöne in seiner Schwingung. Das könnte nur eine mathematisch perfekte unendlich dünne Saite. Das führt dazu, dass im oberen Frequenzbereich der Klaviatur eine perfekte Stimmung der Grundwellen aller Töne dazu führt dass Oberwellen leicht dissonant/verstimmt zueinander werden, je höher die Töne umso stärker. Ein guter Klavierstimmer versucht hier einen guten Kompromiss zwischen der Stimmung der Grundwellen der Töne und ihren Oberwellen zu finden.