Eine andere Produzenten Legende ist Daniel Lanois, selbst Musiker/Multiinstrumentalist, der unter anderem 2 hervorragende Alben für Bob Dylan produziert hat (Oh Mercy und Time Out Of Mind).
Gerade bei ersterem bestand eine seiner Hauptaufgaben, und da bestätigt sich die Theorie des Außenstehenden, der unvoreingenommen Einfluss auf die Musik nimmt, darin Dylan dazu zu ermutigen selbst zu spielen.
Und man muss natürlich erstmal den Mut aufbringen einer lebenden Legende(ich denke so kann man Dylan ohne schlechtes Gewissen bezeichnen), die zudem noch in einer Schaffenkrise steckt, zu sagen: "Nein, ich denke wir sollten keine zusätzlichen Musiker engagieren, du solltest dich einfach mal hinsetzen und diesen Part auf der Gitarre üben". Aber ihm hat es unheimlich geholfen, er hat danach 2 Alben voller alter Folksongs aufgenommen, auf denen er auch größtenteils(oder sogar völlig) selbst spielt und das nicht schlecht!
Nicht umsonst hat er dann 8 Jahre(und 3 Alben) später nochmal mit ihm arbeiten wollen. Dabei ist dann allerdings ein völlig anders gestimmtes Album entstanden, es geht also nicht nur um einen besonderen Produzentenstil.
Ein ähnliches Beispiel findet sich bei Paul McCartneys letztes Jahr erschienenem "Chaos and Creation in the Backyard" und seinem Produzenten Nigel Godrich. Auch er ist ein(für seine Arbeit mit Radiohead) bekannter und angesehener(jedoch mit 34 Jahren 30 Jahre jüngerer) Produzent. Und doch äußerte McCartney später in einem Interview mit dem Rolling Stone, dass er überrascht war auf einmal von einem 'Angestellten'(ich glaube ganz so hat er sich nicht ausgedrückt) Dinge wie: "Ich denke den Song sollten wir erstmal zurückstellen, das gehört nun wirklich nicht zu den stärksten Stücken die du geschrieben hast."
Ich denke, dass muss man einem Beatle erstmal sagen können(und sagt jetzt bitte nicht, sie waren sowieso überbewertet, wie auch immer man zu ihnen steht, der Typ ist Milliardär und das weil er Lieder geschrieben und gesungen und gespielt hat, die genügend Menschen gefallen haben um einige genügend Platten zu verkaufen).
Natürlich sollte das ein produzent tun, aber anscheinden war dieser Gegenwind im Studio für Sir Paul neu aber äußerst produktiv.
2 Beispiele für den Außenstehenden Produzenten, obschon (bei Godrich weiß ich es nicht) Lanois auch sehr viel spielt und arrangiert.
Allerdings denke ich schon, dass Produzenten mehr als das sind. Wie gesagt viele arrangieren, sind gleichzeitig Tontechniker, gerade im HipHop scheinen sie auch sehr viel zu schreiben(habe gerade einen Artikel über einen Mann namens Storch gelesen, der mit davor aus lauter Desinteresse an der Musik, völlig unbekannt war) und manche Kochen natürlich auch Kaffee, wobei das vielleicht seltenes der Fall ist
