Kurzer Testbericht: Fender Telecaster versch. Modelle

  • Ersteller whitealbum
  • Erstellt am
whitealbum
whitealbum
HCA Mikrofone/Recording/Mixing
HCA
Zuletzt hier
15.11.24
Registriert
28.10.03
Beiträge
3.049
Kekse
26.054
Hallo,
da ich seit geraumer Zeit Interesse für eine Fender Telecaster hege, und mir nicht sicher war, welche der vielen Modelle es denn nun sein sollte, habe ich hier im Forum mal gestöbert, und gestern drei Modelle getestet.
- Fender Telecaster Mexico
- Fender Telecaster American Standard
- Fender Telecaster American Deluxe

Gespielt wurden alle Gitarren über einen Peavey Classic 50.
Vorwiegend wurden die Modelle im Clean wie im angezerrten Bereich gespielt. HiGain habe ich nicht ausprobiert.

Zuerst mußten meine Finger sich der wunderschönen American Deluxe in Montego Black bemächtigen.
Wie zu erwarten war, hat die Deluxe eine ausgezeichnete Verarbeitung,
Bünde sind sehr akkurat ausgerichtet, Sattel, Halseinpassung, Body ist mit Binding eingefasst, Lackierung etc., alles vom feinsten.
Sie ließ sich sehr gut bespielen (da ich kleine Hände habe, bin ich froh keinen fetten Hals bespielen zu müssen, flacher C-Hals.)
Der Klang war sehr ausgewogen und edel, ließ aber den für mich wichtigen eher rotzigen Teletwang leider vermissen. Trotz der vielen Einstrahlungsmögl. im Musikgeschäft (Neonröhren etc.), waren die Nebengeräusche sehr gering (wg. Noiseless-Pickups).
Preis: ca. 1250-1300€

Nun zur American Standard:
Auch sehr gute Verarbeitung siehe oben, allerdings nicht ganz die optische Klasse (kein Binding, Farbe eher gewöhnlich etc.) wie die Deluxe. Bespielbarkeit und Halsdicke siehe Deluxe.
Nun zum Klang: Hier ging die Sonne für mich auf, auf einmal war der Fender Twang da, also man konnte die Tele knallig spielen.
Mehr Höhen, knalliger im Sound, was soll man sagen, sehr guter Klang.
Die Einstreuung war leider höher, da keine Noiseless-Pickups.
Trotzdem gefiel sie mir im Klang besser, mehr Höhen, knackigere Bässe, bissiger, mehr Tele.

Nun zur Mexico:
Die Überraschung schlechthin, der Klang war sofort bissig, viel Twang, kräftige Höhen, knackige Bässe wie bei der American Standard, vielleicht sogar noch eine kleine Spur mehr.
Ich war schlichtweg platt, und das für 400€.
Die Bespielbarkeit war auch gut (etwas dickerer C-Hals), nicht ganz so leichtfüßig wie bei den American-Modellen.
Die Verarbeitung hat nicht anz die Qualität wie bei den American Standard, und bezieht sich im wesetnliche auf die Bünde.
Diese stehen ganz leicht am Halsrand über. Ist für die Bespielbarkeit aber ohne Bedeutung.
Ansonsten Lackierung auf den ersten Blick ähnl. der American Standard.

Fazit:
Klanglich gefallen mir die Mexico und die American Standard am besten, wobei die Standard eine kleine Spur ausgewogener ist, dafür die Mexico so richtig Gas geben kann, durch die fetten, knackigen Bässe und bissigen aber nicht schrillen Höhen.
Die American Deluxe ist für Telefeingeister, ist mir aber eine Spur zu brav. Ihre Verarbeitung und Optik ist allerdings ausgezeichnet.

Kauft man sich eine Mexico plus Koffer ist man mit rund 500€ dabei.
Wenn einem die Pickups nicht zu sagen sollten , holt man sich die Noiseless für 150€ und ist dann mit 650€ auch gut bedient.
Die American Standard kostet um die 1000€, die Deluxe wie schon gesagt um 1300€.
Noch was zu den Farben:
Merkwürdigerweise haben die Mexico-Modelle mehr Auswahl (das Blue Agave sieht schön aus), die American Standard hat wenige Farben zur Wahl (wie immer Black, Sunburst, red, leider nichts besonderes).

Letztlich habe ich mich noch für keine entschieden. Da ich nur eine Tele in meinem "Fuhrpark" besitzen möchte, werde ich in naher Zukunft erneut testen. Gebe es die American Standard in mehr schönere Farben wäre sie ein guter Mittelweg. Aber rein klnglich ist die Mexico schon der Hammer.

Eure Praxiserfahrungen würden mich auch sehr interessieren, habt Ihr ähnliche "Hörerfahrungen" erlebt.
 
Eigenschaft
 
Ich habe auch eine Mex Tele und bin sehr zufrieden. Die Verarbeitung ist absolut spitze. Nur die Spaghetti - Bundstäbchen sind gewöhnungssache.
Blue Agave ist wunderschön, schau meine an :great: :

 
whitealbum schrieb:
Eure Praxiserfahrungen würden mich auch sehr interessieren, habt Ihr ähnliche "Hörerfahrungen" erlebt.

Hab in etwa den gleichen Test wie du gemacht. Zusätzlich noch die Highway One Tele, die Lite Ash, ne Mex-Thinline (Mahagoni-Version) sowie meine Squier Protone-Semi-Thinline. Alle an einer sanften class A Vollröhre.

Ich fand die American-Deluxe am besten. In Punkto Verarbeitung und Feeling sowieso, aber auch wegen des etwas volleren Klanges. Imho twangt die am Steg durchaus gut, aber wenn man audfreht, bricht der Sound nicht zusammen bzw. wird nicht zu schrill und kreischig. In der Tat, wie du schon sagtest, sanfter. Aber für mich hat sie trotzdem noch genug Rotz.

Die American Standard ist für mich die perfekte Durchschnittstele. Die kriegt für alles eine 1 minus. Nicht ganz so sanft und weich wie die Deluxe, auch nicht ganz so knallig wie die Highway, aber insgesamt bekommt sie schon überall fast die Bestnote.

Die Highway hatte für mich den extremsten Knall-Twangcharakter. Allerdings schon zu viel. Sehr harsch, sehr viele Höhen, kreischig, beim Aufdrehen des Amps dann irgendwann Zusammenbruch des Sounds. Kein Bassfundament mehr, nur noch Gekreisch. Mit nem anderen PU (Chopper Tele) klang die aber deutlich fetter.

Die Lite Ash hat mir am Steg ganz gut gefallen, aber Hals und Hals-Steg war mir zu undifferenziert. V.a. im vergleich mit der Am-Deluxe. Da merkt man dann doch die schlechtere Holzqaulität (denn die PUs sind ja auf der Lite Ash excellente Duncans, an denen wirds nicht liegen). Preis-Leistung ist aber doch sehr gut. Unterm Strich auch eher ne Tele im Bereich "more Tone than Twang".

Die Mex Standard ist ähnlich wie die Highway. Wie du schon sagtest, sehr knallig. Die Verarbeitung gefiel mir nicht soooooo gut, aber gemessen am preis ist das ne verdammt gute Klampfe.

Mex classic Thinline Mahagoni: voller Ton, warm, weich, ne Thinline halt. :)

Squier Protone Semi-Thinline: für mich auf Platz zwei zusamen mit der American Standard. Ton eher in Richtung Solid als Thinline, kräftige volle PUs, more Tone than Twang, aber am Steg immer noch knallig genug.
 
@ wihtealbum und Ray

Hey, danke für die Infos, ich spiele nähmlich schon länger mit dem gadanken mir ne Tele zuzulegen.

Noch 2 fragen:
1. Was haltet ihr davon, dass ich mir vielleicht eine American Tele gebraucht hohle, man spart halt doch ne Menge und wenn sie noch in Ordung ist, warum nicht?
2. Was haltet ihr von der Highway 1 im vergkeich zu ner American?

Nochmals danke!:great:
 
Der Thread hat sich interessant gelesen. Dass die Mexico dir klanglich besser gefällt ist verwunderlich, ich hab zwar noch keine Mexico Tele gespielt aber die Strats waren den amerikanischen Kollegen m. E. schon recht weit hinterher, v.a. wenn es an die Pickups ging.

Hat zwar hiermit nicht so wirklich was zu tun aber hier is meine Lieblingstele :)
esp_800_tele_1.jpg



//edit: an ButAlive:
Kommt auf das Finish an, finde ich... meine ESP Tele würde abgedroschen nicht so gut aussehen aber die alten gelben oder simpelfarbigen Teles bekommen erst mit einigen Lackplatzern so richtig Charakter, finde ich... siehe Keith Richards u.a.
 
@Dr.Oktylizer:
Sieht gut aus :)

@Ray
Guter Erfahrungsbericht von Dir, vor allem der Punkt, Röhrenamp laut aufdrehen!
Ich habe alle Gitarren nicht richtig laut hören können (da alle Kabinen von der Metalgitarristenfraktion besetzt waren, die Kabinen sind glücklicherweise fast schalldicht :D ), somit werde ich beim nächsten Male wieder die gleichen Gitarren hören, und laut aufdrehen. Dann bin ich gespannt, ob die Mexico dann immer noch gut klingt oder ins Schrille abgleitet.
Es gäbe ja dann noch die Möglichkeit die Pick Ups auszutauschen gegen Noiseless.
Diese Prozedur habe ich mit einer Fender Strat Mexico gemacht, und war überrascht wie edel und brilliant der Ton dann wurde (bei der Strat Mexico war mir der Sound eher zu muffelig). Ein Pick-Up-Upgrade kann den Sound erheblich verbessern.
 
macht mal noch nen strat-test ;) highway one ist da mein pr/l favorit,absolut ok
 
@saTa
ich hab zwar noch keine Mexico Tele gespielt aber die Strats waren den amerikanischen Kollegen m. E. schon recht weit hinterher, v.a. wenn es an die Pickups ging.
So einen großen Qualitätsunterschied (also besser bzw. schlechter) zwischen Mexico und American Strats bzgl. des Klanges konnte ich mit den Exemplaren, die ich zur Verfügung hatte nicht ausmachen, wobei die Mexico Strat schon nicht die Brillianz und Ausgewogenheit hatte, wie eine American Standard.
Nach dem ich die Mexico-Pick-Ups gegen Noiseless-Pick-Ups getauscht hatte, war ich erstaunt wieviel die Pickups bei den heute gebauten Gitarren ausmachen. Ein besser oder schlechter im direkten Vergleich konnte ich nicht mehr ausmachen. Sie klangen zwar minimal verschieden, aber weder besser oder schlechter. Den Vergleich habe ich selbstverständlich blind durchgeführt, sprich ein mit mir befreundeter Gitarrist hat die Gitarren gespielt.

Nun zur Tele: bei mittlerer Lautstärke clean bzw. angezerrt gespielt, hatte die Mexico Tele mehr rotzigen Teletwangsound, als die Deluxe.
Interessant wird es sein, wenn ich die Gitarren mit einem aufgedrehten Amp spiele, wie es dann aussieht (vor allem dann auch im crunch bzw. HiGainbereich).
Aber wie gesagt, im cleanen oder angezerrten Bereich bei kleinen bis mittleren Lautstärken (bspw. fürs Recording) klingt die Mexico Tele wirklich gut.
Ich werde wieder berichten, wenn der zweite Test durchgeführt wurde.

btw: eine edle Tele, die Du da hast :)
 
Hinzugefügt sei:

Alle meine Testgitarren hatten one piece maple necks. Evtl. würden grade die Highway oder auch die mex Standard mit Palisander ein Tick weicher klingen. Geht zwar nur um Nuancen, aber im Zweifelsfall kann sowas ja durchaus auch mal ausschlaggebend sein.

Unterm Strich muss man einfach wissen, wo man die Prioritäten setzt. Soll es clean und angezertt einfach so richtig hell knallen und twangen, sind die mex und die Highway einfach richtig perfekt.

Wer es etwas weicher und bluesiger haben will, kann eher auf die Deluxe zurückgreifen. Und die American Standard ist imho der perfekte Allrounder.
 
@ Ray

Was denkst du welche Tele die beste für Ska-Punk mit nen bisschen Ragee-Sound, außerdem ungefähr so klingt, wie die Tele von Joe Strummer z.B. auf seinem Solo-Album Streetcore das erste Lied, Coma Girl, hoffe das Lied sagt dir was, ist sowas von geil das Album!
 
...But-Alive schrieb:
Was denkst du welche Tele die beste für Ska-Punk mit nen bisschen Ragee-Sound, außerdem ungefähr so klingt, wie die Tele von Joe Strummer z.B. auf seinem Solo-Album Streetcore das erste Lied, Coma Girl, hoffe das Lied sagt dir was, ist sowas von geil das Album!

Ich kenne Strummer nur mit The Clash.

Aber so oder so wird das nicht viel bringen, hier ne Vor-Auswahl zu treffen. Tele versus Paula...klar. Aber Deluxe Tele versus Standard o.ä., das ist einfach zu wenig Unterschied. Es geht da ja um Nuancen. Die man an ein- und demselben Amp ohne Effekte deutlich hört, die aber, bei unterschiedlichem Equipment (oder gar Modifikationen wie PU-Wechsel etc.) verschwinden können.

Kann durchaus sein, dass ne Highway One am Amp X klingt wie die Deluxe am Amp Y.

Letzten Endes hilft hier nur ausprobieren, und zwar möglichst am eigenen Amp mit der eigenen Effektkette.

Meine Erfahrungen oben beziehen sich nur auf EINEN ganz bestimmten sehr brillanten und klaren Röhren-Amp. Völlig ohne Effekt, nicht mal mit Hall.

Hier jetzt Aussagen drüber zu machen, welche tele am ehesten an deine Soundvorstellungen rankommt, würde in reine Spekulation meinerseits enden. :)
 
...But-Alive schrieb:
Was denkst du welche Tele die beste für Ska-Punk mit nen bisschen Ragee-Sound, außerdem ungefähr so klingt, wie die Tele von Joe Strummer z.B. auf seinem Solo-Album Streetcore das erste Lied, Coma Girl, hoffe das Lied sagt dir was, ist sowas von geil das Album!
Letztlich kann ich Ray nur zustimmen. Die Unterschiede sind an einem Amp gespielt, schön hörbar. Aber ein bestimmtes Modell (bspw. Mexico)hört sich bei einem Peavey Classic 30 garantiert anders an, als bei einem Fender Twin.

Ich plädiere im Forum sowieso für mehr "echte" eigene Testerfahrungen, und weniger Aussagen, die vom Hörensagen oder Testberichte von einschlägigen Gitarrenmagazinen her kommen.
Bei den zuletzt genannten Testberichten traut man sich zu wenig, klarere Aussagen zu treffen.
Hier gilt bei einem Kauf auf jeden Fall vorher selbst testen, dass nimmt einem sowieso keiner ab.

Die Qualität der heutigen Gitarren, angefangen bei ca. 350€ ist so gut wie nie, dass konnte ich bei dem Teletest wie bei meinem Strattest deutlich hören bzw. was Verarbeitung angeht auch hören.
Hier kann ein Pickuptausch wirklich sehr viel bringen, zumindestens bei den Tele-/Stratmodellen. Bei den Les-Paul-Modellen sah es m.E. anders aus.
Viel Glück!

Ray schrieb:
Wer es etwas weicher und bluesiger haben will, kann eher auf die Deluxe zurückgreifen. Und die American Standard ist imho der perfekte Allrounder.
War auch meine erste Einschätzung. Um Ostern rum entscheide ich mich beim nächsten Test, welches Modell es denn für nun ist.
Die Erfahrungen werde ich hier wieder einbringen.
 
Hallo, mein Tele-Werdegang sieht wie folgt aus:

1. Squier Telecaster (Siver-Line o.ä.)

Die gitarre ist aus recht billigem Holz und hat die saiten nicht durch den korpus gezogen. Sie stammt aus dem Jahre 1990. Ich habe sie damals mit Fender Lace Sensors (Blue & Red) aufgemöbelt (waren halt die 90er und ich bin Clapton Fan...)

Sound ist gut bis sehr gut, allerdings ist die Gitarre dann doch spürbar eine Squier und mit ner guten Fender nicht zu vergleichen. Was ich an ihr liebe ist das geringe Gewicht und das 2ich hab sie ein-und runtergespielt-Feeling. Jedoch ist sie eigentlich qualitativ nicht mit ner Fender zu vergleichen.

2. Fender Am.Std Tele Black 1999

Hab mir dann ne schwarze Standard gekauft. Diese Gitarre klang sehr ausgewogen und fühlte sich toll an. Die nebengeräusche waren akzeptabel. Was mich störte: Die Fender war eine wirklich amtliche Gitarre, aber für mich nicht "puristisch" genug, der Sound variabel aber (sehr) guter Standard. Habe sie dann schweren Herzens wieder verkauft um mir meinen persönlichen Tele traum (ad 3) zu erfüllen...

3. Fender 52 Vintige Reissue 2005

Diese gitarre ist Tele pur: Butterscotch Blonde, 3 saitenreiter, leicht und klingt absolut perfekt. Habe gerade die schaltung umbauen lassen auf den aktuellen Tele Standart (Neck, Beide, Bridge-PU). Diese Gitarre lebt, Twangt und vibriert... Ist die beste Tele, die ich jemals in Händen hielt. Kostenpunkt ca. 1500€.

Dave
 
Hallo,
wie versprochen :) nun mein abschließender Test:
Im Vergleich waren wie beim ursprünglichen Test folgende Modelle:
- Fender American DeLuxe (Rosewood Griffbrett, leider war keine mit Ahornhals dabei)
- Fender American Standard (Rosewood Griffbrett, leider war keine mit Ahornhals dabei)
- Fender Standard (Mexiko) (Ahornhals)
- Fender Standard (Mexiko) mit DiMarzio Twang Kings (Neck und Bridge, Ahornhals)
Diesmal hatte ich viel Zeit zur Verfügung. Weiterhin war Ruhe in dem Musikgeschäft (selten, aber bei 10 Uhr morgens schlafen die meisten Musiker wohl noch :D )

Ich habe wieder mit dem Peavey Classic 30 den Test durchgeführt (den habe ich selbst, und kenne den Sound sehr gut). Bässe, Mitten und Höhen auf 6 eingestellt.
Diesmal habe ich von clean, angezerrt bis "volle Kanne" alles ausprobiert (alles auch von leise bis voll aufgedreht). Auch spieltechnisch so viel wie möglich probiert (Akkordstrumming, Apreggios, Solos etc).

American DeLuxe:
Hier bleibt meine Meinung bestehen, sehr gute Verarbeitung, nicht ganz so schwer wie die restlichen Tele's, sehr gute Bespielbarkeit, leider klanglich für mich allzu brav. Sie klingt schon fast Hifi-mäßig linear, und zwar über das gesamte Spektrum von leise bis laut und von clean bis total verzerrt.
Zwar keine harschen Töne, sehr differenziert und transparent, keine Nebengeräusche) Aber es fehlt mir einfach der Twang, den eine Tele für mich eben bringen muss. Sie klingt einfach zu glatt.
Also, die Deluxe fiel bei mir aus dem Rennen.

American Standard:
Bespielbarkeit siehe oben. Aber die Verarbeitung: Ich habe sie mir diesmal genauer angeschaut: Die Bundstäbchen ragen am Griffbrettrand leicht über, noch nicht mal bei der Mexico war das so ausgeprägt. Also für eine 1000€ Klampfe ist das eine Frechheit!
Nun zum Sound:
Wie beim ersten Mal, schlichtweg guter Sound, von den Bassaiten bis zu den hohen Saiten alles klanglich sehr ausgewogen (auch hier von leise bis laut, von clean bis total verzerrt), der Twang war nun da!
Allerdings waren auch die Nebengeräusche nun vernehmlich, aber mit genügend Abstand zum Verstärker eigentlich problemlos.

Mexico Standard:
Bespielbarkeit gut, Verarbeitung gut, die schwerste Gitarre im Test!
Nun zum Klang: Wie beim ersten Mal, der Twang ist da!
Da ich nun aber mehr Zeit hatte, im Vergleich zum ersten Test, viel mir auf, das diese Tele auch etwas mehr Mitten hatte wie die restlichen Teles, eine gesunde Portion Höhen (wie bei der American), etwas weniger Bässe wie die American Tele's. Sie würde sich im Bandkontext sehr gut durchsetzen, da der Mittenanteil eine Gitarre mit am wichtigsten ist. Im verzerrten Bereich brach sie nicht zusammen (hierzu hatte ich das Intro von Sunshine of your love von Cream gepielt, hier spielt ja man ja ab dem dritten Takt u.a. D7/C7 (fast kpl. Barre)). Man hörte noch schön die einzelnen Töne.
Aber cleanen wie im verzerrten Bereich, machte die American Standard insgesamt eine etwas bessere Figur für meinen Geschmack (da insgesamt ausgewogener, mit mehr Bassanteil)).

Mexico mit DiMarzio'S Twang King's:
Nun kam der Hammer: Eine an sich identische Mexico Tele (mit Ahornhals) klang auf einmal mit den Twang Kings ausgewogener (das einzigste Manko an der Mexico waren ja die schwächeren Bässe), durchsetzungsstark und mit viel Twang, aber ohne Harsch zu klingen.
D.h., im verzerrten Bereich klang sie jetzt ausgewogen , aber auch noch stärker als die American Standard!
Die DiMarzio-Pickups klangen am besten von allen.
Weniger Nebengeräusche, voll und rund im Ton, auch im unteren Bereich, lauter als die anderen, aber dennoch im Klangspektrum sehr ausgewogen (ohne besondere Ausprägung des Mittenbereichs)!
Selbst beim Blindtest (ein anderer Gitarrist spielt, und man selbst hört nur zu - kann ich übrigens beim Testen nur empfehlen!) war das sehr eindeutig hörbar.
Wieder einmal hat sich für mich letztlich bestätigt, wieviel sehr gute Pickups ausmachen.
Abschließend steht für mich fest was ich mir kaufen werde:
Eine Mexico Standard (in Blue Agave) mit Di Marzio Twang Kings.
Mit Koffer und Pickupeinbau komme ich auf ca. 600€, und habe klanglich eine sehr gute Tele für mich gefunden.
 
Glückwunsch und Danke für diese sehr informativen Eiblicke...
 
hallo,
die berichte waren sehr informativ.....gibt es jemanden hier am board der die american standard spielt???....und der dann vielleicht sagen kann warum er sie gekauft hat???....
 
Hi,

ich hatte bis vor kurzem eine schwarze American Standard von 1999 mit Maple Neck.
Die Gitarre war echt gut, hatte den berühmten tele Twang am Steg, Mitte und Zwischenpositionen klangen fast strat-artig. Die Gitarre war sehr durchsetzungsfähig, leicht, top verarbeitet und rund im Sound. Ich habe mich eigentlich nur schweren Herzens von Ihr getrennt weil ich eine 52er Vintage Reissue erstanden habe und als Vintage Fan das Feeling der alten Teles mehr mag, zudem ist die 52er deutlich mehr TELECASTER als die Standard. das ist nicht negativ zu bewerten, die Std. ist sicher vielseitiger, moderner, runder. Aber sie ist halt nicht 1000% die CharakterTele.
Ich spiel ne gute Strat, das heißt den fender GlockenSound hab ich abgedeckt, deshalb war mir die stndard zu nahe dran an diesem feingliedrigen Sound. Ich wollte die Kanten einer Tele haben. Für jemanden, der ne AllrondGitarre (naja mE, es bleibt ne Telecaster) haben will ist die standard sehr empfehlenswert!

Gruß
Dave
 
aus den vorigren beiträgen kam heraus, dass die american deluxe mehr für blues geeignet ist....meint ihr dass man sie nur dazu gut gebrauchen kann..oder ist sie auch für "härtere" sachen gut feeignet...
 
pat0815 schrieb:
aus den vorigren beiträgen kam heraus, dass die american deluxe mehr für blues geeignet ist....meint ihr dass man sie nur dazu gut gebrauchen kann..oder ist sie auch für "härtere" sachen gut feeignet...

Am TSL geht damit auch Slayer...und es brummt nicht mal :)

Dank moderner Verstärkertechnik geht heute annähernd alles. ich würde mir ne Klampfe eher nach Clean- und Crunchsounds aussuchen. Bei entsprechender Ampzerre dagegen machen alle Gitarren Höllenkrach.

Ausnahme: man möchte fast nur oder nur ganz bestimmte Brachialsounds haben. Wer mit seiner Band nur Deathmetal spielt, kann sich ruhig ne Klampfe mit zwie fetten HBs kaufen und gut is.

Wer aber gerne Telesound haben will und ZUSÄTZLICH auch mal Metal machen will, der kann das mit ner Tele durchaus hinkriegen.
 
danke...
also gaanz so bööse wie kerry king bin ich dann doch nicht;) :) ..........naja werd mal die tele american std und die deluxe testen...mal schaun....
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben