Es gibt ja vier ( eigentlich fünf ) Varianten der Strat, die im Umlauf sind:
1.Esche-Korpus; Ahorn-Ahorn Hals ( Griffbrett + Hals )
2.Erle-Korpus; Ahorn-Ahorn Hals
3.Esche-Korpus: Ahorn-Palisander-Hals ( aktuell viele CS-Sondermodelle )
4.Erle-Korpus: Ahorn-Palisander-Hals
dann gibt es noch eine fünfte Variante, die sehr selten und sehr teuer ist ( Custom Shop Sondermodell ):
5.Esche-Korpus; Palisander-Palisander Hals
Die gängigsten Varianten sind sicherlich 1. 2. und 4.
1.Esche-Korpus; Ahorn-Ahorn Hals
klassische Früh-Fünfziger-Variante ( + Mitt-Spätfünziger bei einer Blonde-Lackierung ). Sehr holziger-twangiger Charakter ( Bonanza-Theme ). Clean sehr crisp und auflösend. Sehr prägnanter Anschlag-"Knack". Verzerrt reagiert eine Strat bei moderaten Zerrung holzig-trocken mit Schmutz im Ton, bei zunehmendem Gain wird es aber bröselig.
2.Erle-Korpus; Ahorn-Ahorn Hals
Mittfünfziger-Variante. Erle als Korpusmaterial reagiert in der Ansprache schneller und definierter als Esche. Eine Erle-Strat klingelt aber nicht so schön bei clean gespielten Stücken. Außerdem verliert sich der Twang ein bißchen. Das Ganze klingt ein bißchen mehr singend,kompakter und weniger farbenfroh. Verzerrt ist eine Erle-Strat vielseitiger einsetzbar ( für meinen Geschmack ), verträgt sich mit mehr Amps und klingt eigentlich in allen Gain-Stufen souverän. Eine Esche-Strat ist von den Amps her etwas wählerischer.
4.Erle-Korpus: Ahorn-Palisander-Hals
klassische Strat-Variante ab 1959. Erle reagiert eben schneller, direkter, HiFi-mäßiger als die mittig-holzigere Esche-Version.
Und jetzt wird es arg theoretisch:
Das Palisander-Griffbrett sollte für ein zusätzliches tiefes Fundament sorgen, die Sache also noch etwas satter und prägnanter in den Bässen machen. Eine so ausgestattete Strat läßt auch ausufernde Lead-Linien leicht fallen und überzeugt auch im moderatem High-Gain. Das man dazu aber kein Palisander-Griffbrett braucht, beweisen Leute wie Eric Clapton.
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Das hier ist jetzt nur eine grobe Übersicht, so, wie ich das wahrnehme. Erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Noch dazu sei gesagt, daß bei einer Strat viel an der Holzqualität, dem Setup/Hardware und den Tonabnehmern liegt, die das Ganze auch mal in eine andere Richtung lenken. Deswegen kann sich der Klangeindruck beim individuellen Instrument auch mal in ein anderes Lager verschieben.
Alles in Allem betrachte ich die Esche/Ahorn/Ahorn-Strat als die spannendere Variante, aber auch als die anspruchsvollere, speziellere. Mit der muß man schon mal kämpfen.
Die Erle/Palisander/Ahorn-Strat ist die klassische Allzweckwaffe, die alle Anforderungen souverän meistert. Gerade im Clean-Bereich klingt aber die Esche-Version deutlich lebendiger.