Gesangsunterricht geben Zuhause / externer Raum ? Raumdämmung?

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mood
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Ich studiere demnächst Gesangspädagogik und frage mich gerade, wo ich denn mal unterrichten soll ... Ich möchte damit schon während des Studiums beginnen.
Einen Raum zu mieten ist sehr teuer, gerade am Anfang lohnt sich das ja gar nicht, da zahlt man mehr Miete als man Einnahmen hat. Meine Lehrerin mietet einen Raum, dieser kostet 400 Euro im Monat (sie hat noch einen Nebenjob um zu überleben). Proberaum mieten war nichts, da die angrenzenden Bands dann den Gesang total übertönt haben.
Zuhause hatte sie ständig Ärger mit den Nachbarn, die das Singen gestört hat. Klar, wer hört schon gerne den ganzen Tag Stimmübungen ... Wenn man da jeden Tag Krach hat, kann man ja auch nicht mehr entspannt singen sondern verkrampft sich.
Ein eigenes Haus wäre natürlich super, aber sowas kann man sich nicht mal eben so leisten. Meine Lehrerin sucht sich jetzt ein Haus, gut, sie ist auch schon älter und hat wohl ihr Leben lang drauf gespart, das jetzt endlich zu tun.
Was tut man also? Gibt es eine Möglichkeit, den Raum, in dem man von Zuhause aus unterrichten möchte so zu Dämmen, dass die Nachbarn nichts bzw. fast nichts mehr hören? (Eine Lösung die nicht in die Zehntausende geht... ) Ich habe schonmal solche schalldichten Kabinen gesehen, das wäre aber nichts, da es zu eng ist und es auch um Körperübungen und herumlaufen etc. geht. Ein bisschen wohnlich sollte es auch noch bleiben, da sich die Schüler ja auch wohlfühlen sollen.
Wie haben das eure Lehrer/innen gelöst, bzw. ihr selbst?
 
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Ich habe ja das große Glück, zu Hause unterrichten zu können - im großen, hellen Wohnzimmer, wo auch das keyboard steht, und das zudem eine gute Akustik hat. Zwar bin ich auch Mitmieterin eines kleinen Proberaums, aber dort mache ich nur Mikrofonsingen mit einigen Schülerinnen... meine Nachbarn sind berufstätig, außerdem kommen wir gut miteinander aus und sie haben mir mehrmals versichert, es mache ihnen nichts aus, daß ich zu Hause unterrichte.
Kannst du nicht einen Raum stundenweise mieten ? Es gibt doch Bands, die ihren Proberaum nicht täglich ntzen und froh sind, wenn sie einen Teil der Kosten abgeben können. Du kannst auch in Tanzstudios nachfragen; die haben oft schöne, große Räume, die sie stundenweise untervermieten. Ich würde mich an deiner Stelle umhören, evtl. annoncieren.
In eine Kabine würde mich kein Mensch hineinkriegen, beim bloßen Gedanken bekomme ich Platzangst. Ich kann mir nicht vorstellen, was so ein Unterricht bringen soll. Wenn du davon leben oder zumindest einen Teil deines Lebensunterhalts vom Unterrichten bestreiten willst, mußt du ja auch dafür sorgen, daß deine Schüler sich so wohl wie möglich fühlen, Notlösungen sind da eher kontraproduktiv.
 
Hallo mood


Hast du denn ungefähr eine Ahnung, was deine Nachbarn tagsüber so treiben, ob sie berufstätig sind oder viel zu Hause?

Im Prinzip ist es erlaubt, zuhause Musikunterricht zu geben. Aber natürlich ist Ärger mit den Nachbarn immer übel, ich habe das selber zweimal erlebt. :-( Da war ich hier allerdings schon seit Jahren vorher tätig, der Vermieter wusste auch Bescheid und die jeweiligen NachbarInnen waren dazugezogen. Beide sind inzwischen wieder weg. Mit der neuen Nachbarin habe ich keine Probleme, da sie viel arbeitet, viel Sport macht und selber gerne mal etwas lauter eine Party gibt :)

Zusätzlich hab ich einmal die Woche einen zweiten Unterrichtsraum in einem Tonstudio. Dort unterrichte ich die ganz lauten SchülerInnen, zur Zeit zwei Baritöne und eine Rocksängerin mit richtig Wumms. Die sind auf einem Level, den man bei aller Toleranz in einem Mietshaus niemandem mehr zumuten kann.

Außerdem unterrichte ich zwei Nachmittage/Woche in einer Musikschule. So entzerrt sich das ganze ein wenig, weil ich eben nicht jeden Tag stundenlang nur in meiner Wohnung unterrichten muss.

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Gibt es eine Möglichkeit, den Raum, in dem man von Zuhause aus unterrichten möchte so zu Dämmen, dass die Nachbarn nichts bzw. fast nichts mehr hören? (Eine Lösung die nicht in die Zehntausende geht... )

Das ist so gut wie unmöglich in einer Mietwohnung. Meine Ex-Querflötenlehrerin hat eine Raumdämmung, aber man hört trotzdem noch alles bis in die Nachbarwohnung. Ein wenig gedämmt zwar, aber das macht nicht viel aus. Um es wirklich schalldicht zu bekommen müssten alle Wände, die Decke und der Boden bedacht werden. Du bräuchtest quasi einen schwebenden Raum im Raum. Soweit ich das verstanden habe braucht es einen nicht unerhbelichen Raum zwischen den beiden Wänden um den Schall wirklich zu dämmen. Das heisst die Decke käme so weit runter, daß du kaum noch Freude an deiner Wohnung hättest. Von den Kosten mal ganz abgesehen.
 
Ich wohne in einem Reihenhaus, da habe ich ja Nachbarn an alle Seiten, oben - unten - links - rechts. Im Haus sind großteils Studenten oder Rentner. Was die nebenan machen, keine Ahnung.
Also wird es wohl doch auf einen Raum hinauslaufen, wenn die Nachbarn sich beschweren.
Ein Proberaum ist aber auch nicht gerade ein Wohlfühlort mit all den Kabel und den Verstärkern, den Eierkartons an der Wand und was da alles so an Gerümpel steht. Es müsste schon ein schöner großer Raum sein mit Platz zum herumlaufen und atmen. Die Schüler wollen sich ja wohlfühlen. Tanzschule ist eine gute Idee, werde mich mal weiter umhören.
 
Proberäume sind tatsächlich nicht die erste Wahl. Sie liegen ja auch häufig im Keller oder Bunker. Nicht schön für regelmäßigen Unterricht, oft recht kalt, ohne Fenster usw. Ich habe auch einen Proberaum zur Verfügung, da unterrichte ich aber nur, wenn wir Mikrotraining machen.

Studenten und Rentner - Najaaaa, das kann in der Tat zu Problemen führen, wenn die Studenten zuhause lernen wollen und die Rentner ihre Ruhe brauchen ;-)

Vielleicht kommt für dich ja auch eine Musikschule in Frage? Ein externer Raum muss halt erstens erschwinglich sein und zweitens zu bestimmten Zeiten sicher zugänglich für dich. Du willst ja feste Termine mit deinen SchülerInnen machen und diese auch einhalten können.

In welchem Umfang planst du denn zu unterrichten?
 
Das Schalldämmen zu Hause kannst Du vergessen. Das braucht Platz, sieht nicht gerade hübsch aus und kostet ein Vermögen. Probleme machen vor allem Rohre und dergleichen und die kann man nicht abkoppeln. Eine Kabine :D das wär's doch. Man sperrt den Schüler in eine Plastikzelle ein und kommuniziert dann per Gegensprechanlage. Mensch, warum ist mir das noch nicht eingefallen :evil: Die Dinger sind übrigens auch nicht gerade günstig.

Ich hab zwar ein Haus für mich, unterrichte aber trotzdem nicht hier. Ich habe einen Probe- und Unterrichtsraum. Dort proben 2 Bands, in beiden bin ich dabei - Fremde kommen in den Raum nicht rein und ich bin der Hauptmieter, habe also das Sagen. Er liegt im Erdgeschoß und ist sauber, gepflegt, klingt gut, hat eine vernünftige Heizung, ein kleines Bad und sogar eine Küche. War mal eine Sozialwohnung, die jahrelang leer stand - liegt in einer Art Gemeindehaus. Wir sind jetzt seit 12 Jahren in diesem Raum und gehören schon fest zum Inventar. Es hat ein halbes Jahr Überzeugungsarbeit gekostet, den Raum zu kriegen, aber es hat geklappt. Und die Miete hält sich in Grenzen, könnte ich zur Not auch locker alleine stemmen. All das ist meiner Ansicht nach wichtig für einen Unterrichtsraum. Es nützt nix, die Leute in einen siffigen Bunker kommen zu lassen. Es nützt auch nix, ständig umziehen zu müssen oder eine schlechte Verkehrsanbindung zu haben. Ich hab' mal in einer Studentenstadt unterrichtet, jede Menge Interessenten, aber keiner mit Auto. Wenn man da etwas außerhalb ist, hat man schon verloren. Außerdem braucht man ein Mindestmaß an Equipment, wie z.B. eine Stereoanlage und evtl. ein Keyboard. Das will man ja auch nicht immer mitschleppen.


Ich würde sagen, Du hast 3 Möglichkeiten, die sich auch miteinander kombinieren lassen:

1. zu Hause. Hör Dich halt mal bei Deiner Nachbarschaft um, ob jemand ein Problem damit hat. Ich würde nicht einfach aus heiterem Himmel anfangen, red mit den Leuten. Senioren können unfaßbare Nachbarschaftskriege führen, sie können sich aber auch dran erfreuen, wenn nebenan das jugendliche Leben sprudelt. Weiß man erst, wenn man fragt. Du kannst ja auch entsprechende Einteilungen vornehmen, d.h. wenn sie Dir sagen "von 15:00 bis 16:00 halten wir ein Schläfchen", machst Du da eben nix. Umgekehrt sind evtl. zu bestimmten Zeiten die Leute aus dem Haus, voilá.

2. beim Schüler. Wenn es sich verkehrstechnisch vertreten läßt, kannst Du auch zum Schüler gehen. Ich hab damit keine guten Erfahrungen gemacht, aber andere Lehrer machen das seit zig Jahren so. Wichtig wäre, daß man dort singen kann und der Schüler nicht gehemmt ist etc. - ist zumindest mal den einen oder anderen Gedanken wert.

3. Du suchst Dir einen Raum. Das kann z.B. auch bei Freunden oder Verwandten sein. Ein selten genutzter Partykeller, ein nur am Wochenende genutztes Schrebergartenhäuschen oder sonstwas. Proberäume sind auch nicht so schwierig zu bekommen. Ich würde mir in Deinem Fall nicht selbst einen mieten, sondern Kontakte zu Bands knüpfen (es gibt auch stubenreine Musiker) und auf eine stundeweise Mitbenutzung hinarbeiten. Die meisten reinlichen Bands haben einer Raum für sich, weil sie keine Ferkel dort wollen. Wenn nur eine Band drin ist, steht der Raum in der Regel 5 Tage die Woche leer. Fragen kostet nix. Je penibler die Leute sind, desto schwieriger wird es allerdings, in den Raum gelassen zu werden - bei uns hättest Du keine Chance :eek:

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Letzten Endes mußt Du einfach ausloten, was alles geht. Fixe Idee: frag doch mal bei der Stadt nach, irgendein Kulturbeauftragter oder so. Sag', Du möchtest junge Leute der Musik näherbringen z.B. oder frag' andere Studenten. Evtl. gibt ja einer Gitarrenunterricht und hat einen Raum. Möglichkeiten gibt's, man muß halt kreativ werden...


p.s. nu hätt ich doch fast das Offensichtliche vergessen. So hab ich damals angefangen. Geh in eine Band, schon hast du einen Raum :great:
 
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Das Equipment ist natürlich auch ein Problem. Ich müsste mein Klavier unterbringen, sowie diverse andere Dinge: Reck, Gymnastikball, Literatur, Computer (wegen Musik) usw. Die Sachen sollten also dauerhaft stehenbleiben und nicht beschädigt oder geklaut werden.

Beim Schüler unterrichten geht also garnicht. Der hat ja weder Klavier noch sonstiges. Habe auch kein Auto und mit der Bummelbahn verliere ich viel Zeit.

In welchem Umfang ich unterrichten möchte? Wenn ich mit dem Studium fertig so 5-6 Stunden pro Tag. Während dem Studium müssten es weniger sein, da ich noch nebenher arbeiten muss und unter anderem Gesangs- und Klavierunterricht habe.
 
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Tja, dann wird Dir wohl nix anderes übrig bleiben als einen Raum für Dich alleine zu mieten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du eine Mitbenutzungs-Gelegenheit findest, wenn Du Deinen ganzen Hausrat mitschleppen willst. Dann gibt's auch noch bestimmte Anforderungen an den Raum, er darf nicht feucht sein und muß das ganze Jahr über ungefähr dieselbe Temperatur haben, sonst wär das unter Umständen sehr schlecht für's Klavier.
Ich weiß ja nicht, wieviel Miete Du für so einen Raum zahlen kannst, aber evtl. solltest Du Deine Anforderungen etwas herunterschrauben. Muß es denn unbedingt das Klavier sein? Tut's nicht auch ein billiges Keyboard, das eh keiner klaut? Statt Computer reicht heutzutage auch ein gescheiter mp3-Player oder ein Smartphone. Literatur? Wie viele Bücher sollen's denn sein?

Nix gegen einen gut ausgestatteten Raum. Aber als Studentin, die nebenher ein paar Stunden geben will? Ein Raum in der Art, wie Du ihn Dir offensichtlich vorstellst, dürfte so viel kosten wie eine kleine Wohnung. Ist das realistisch? Wenn Du eh schon nebenher arbeiten mußt? Wieviele Stunden müßtest Du denn geben, nur damit sich der Raum selbst trägt?

Letzten Endes braucht man nur 2 Dinge: den Schüler und sich selbst. Alles weitere ist Luxus und läßt sich auch klein, günstig und transportabel erreichen. Bevor Du ein zweites Berklee eröffnest, solltest Du vielleicht erstmal klein anfangen...
 
Für mich hat sich die Sache jetzt so gelöst: Wenns ganz wenige Stunden sind werde ich es wohl zuhause machen, wenn es dann mehr werden kuck ich ob ich irgendwo stundenweise einen Raum mitnutzen kann, in dem ein Klavier steht und sobald ich genug Schüler nach dem Studium habe werde ich mich nach einem eigenen Raum umsehen.
 
Frag doch mal in einer verdammten Schule? Die Musikräume stehen nachmittags und abends leer.

Zur Not gibst du halt den Leute ausm Schulchor gratis Stimmbildung, dann haste gleich noch viele Versuchskaninchen. Einfach wärend der Chorprobe nacheinander für 20 Minuten rausfischen und gut. :)

Mache ich auch so. Zahle keinen Cent. Das Leben kann so unerhört einfach sein. ^^
 

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