Fastel
Helpful & Friendly User
Da diese Frage sicherlich öfters auftaucht, will ich meine Antwort aus dem PM Verkehr rauskopieren und öffentlich stellen. Darf gerne diskutiert/korrigiert werden oder von anderen als Tip genutzt.
Es richtet sich vom Schwierigkeitsgrad an eine Aufnahmeprüfung an einer dt. Musikhochschule. Dass diese Tips bei härteren Diktaten schwerer umzusetzen sind ist klar.
Ja das ist schwierig. Du brauchst es nicht um eine Aufnahmeprüfung generell zu bestehen. Viele scheitern an dem Punkt aber es erleichtert Dir alles weitere wenn Du es kannst. Als Übung empfehle ich folgendes: besorg Dir aus einer Bibliothek ein Volksliederbuch wo ca. 200 Lieder mit Noten drin stehen. Manchmal stehen dann auch die Akkorde drüber.
1) Dann setz' Dich ans Keyboard und singe die Melodie, nebenbei kannst Du die Harmonien (sofern aufgeschrieben) drücken als Hilfe. Wenn das einigermaßen geht kannst Du es ohne das drücken der Harmonien versuchen. Natürlich suchst Du Dir leichte Lieder raus. Dur und Molltonleitern sowie Dur-Moll Dreiklänge in allen Umkehrungen singen ist die Grundlage.
2) Der andere Weg ist es eine Melodie die Du gut kennst aus dem Kopf heraus aufzuschreiben. Das kann Alle Vögel sind schon da oder Happy Birthday sein. Oder Desercrations Smile von den Red Hot Chili Peppers - egal. Lass Dir soviel Zeit damit bis Du das, was Du aufgeschrieben hast nicht mehr verbessern kannst. Und wenn es eine Stunde für eine Melodie dauert, lass Dir Zeit! Am Anfang wird das frustrierend sein, aber es ist effektiv. Durchbeißen!
Dann spielst Du ganz stumpf das, was Du aufgeschrieben hast, oder gibst die Noten in ein Programm ein, damit Du Fehler sicher finden kannst. Dann hörst Du ob es richtig ist. Wichtig ist es, zwischendrin nicht mal irgendeine Stelle am Instrument zu kontrollieren sondern es bis zum Ende aus dem Kopf (oder mit Stimme) zu machen. Wenn sich ein Fehler bildet der alle folgenden Noten falsch macht (Folgefehler) ist das vielleicht sogar der größere Fauxpass als wenn einer zwischendrin immer mal wieder raus kommt. Die Kunst beim Melodiediktat ist es an vielen Ankerpunkten wieder rein zu kommen. Da hilft folgende Übung:
Spiele am Klavier/Keyboard einen Dreiklang und singe einen beliebigen Ton - also Grundton, Terz, Quint, Oktav. Dann als Vorübung kannst Du auch vom Grundton in das entsprechende Intervall singen. Aber irgendwann sollte es direkt kommen. Dann spiele weitere Akkorde und allen möglichen Umkehrungen, versuch wieder direkt die Terz oder Quinte oder was auch immer zu treffen. So entwickelst Du ein Gefühl dafür, wie ein Ton vom Grundton aus klingt. Wer im Melodiediktat den Grundton verliert, der ist verloren. Das hilft Dir immer wieder rein zu kommen. Andere Übung: Akkord spielen, Quinte (oder was auch immer Singen) und von da an abwärts die Tonleiter zum Grundton.
So gibt es ganz logische Begebenheiten im Melodiediktat, zum Beispiel:
Eine Melodie läuft, du hast sogar eine Quarte aufwärts die voll auf dem Grundton landet (*bäm*) und dann auf einmal springt die Melodie hoch und fällt dann wieder schrittweise abwärts irgendwohin. Wie hoch eigentlich? Eine Quarte? Quinte? Sexte? Oktave? Das ist manchmal nicht leicht zu hören. Wenn danach die Melodie abfällt und Du hörst, dass dieses Abfallen nichts weiter ist als ein Tonleiterausschnitt, dann brauchst Du nur darauf zu achten wo die Melodie stehen bleibt. Zum Beispiel auf der Sekunde, die sich durch ihre Vorhaltswirkung zum Grundton in einer Tonleiter ziemlich deutlich bemerkbar macht. Jetzt musst Du den vorangegangenen hohen Sprung gar nicht notieren, du hörst nur dass das Ding also auf der Sekunde über dem Grundton hängen bleibt, und kannst dann einfach "rückwärts" notieren. Waren es 4 Töne abwärts, so war das sicherlich ein Quintsprung. Anders GEHT ES EINFACH NICHT - bei Melodiediktaten: keine Fantasie, keine Improvisation!
Den Kopf mit einschalten hilft an vielen Stellen weiter.
Aber das ist ja nur die Vorübung, also das Singen von Terzen und Quinten wenn Du eine Harmonie hörst.
Wenn Du das ein paar Wochen lang täglich ne halbe oder besser eine Stunde machst, wird Dich das im ganzen Studium nicht mehr schocken. Es macht Dich zu einem besseren Musiker und Theoretiker sowieso. Wer intuitiver und genauer hört hat es in absolut allem bereichen des Musikstudiums leichter.
3) Wenn die beiden Punkte oben einigermaßen laufen (erst dann!!!) nimmst Du Dir einfach eine Klassik CD und spielst sie ab, such Dir irgendeine Melodie, irgendein Thema das schön langsam und gesanglich ist. Singe das Ding mit und schreib es auf so wie davor geübt. Höre es von CD so oft Du willst. Sei Dir sicher, dass Du das, was Du aufgeschrieben hast nicht mehr verbessern kannst, bevor Du es kontrollierst
Nebenbei kannst Du mit dieser Übung schnell Dein Repertoire verbessern. Du musst da natürlich einschätzen können, was noch einigermaßen einfach ist (zu einfach braucht es nach dieser Vorübung allerdings nicht zu sein), aber da kann ich nun auch nicht helfen außer vielleicht ein paar Anspieltips für Melodien die man aufschreiben Üben könnte zu geben:
Dvorak Symphonie nr 9:
http://www.youtube.com/watch?v=ETNoPqYAIPI
- Thema bei min 3 - bis 3:20
- die Melodie des English Horns (Oboe) ab etwa 13 min
- Thema bei 31:47
Achte auf die Ankerpunkte - was ist der Grundton, an welchen stellen kommt der immer wieder, das was zwischen den Grundtönen passiert kriegst du danach raus.
Schwieriger wird es bei den weiteren Links weil folgender Punkt immer auftauchen kann (der in einfachen Gehödirktats-Klausuren eigentlich nicht da ist):
Starke Harmoniewechsel. Letztendlich ist das erste was Du hören musst, wenn Dir eine Melodie vorgespielt wird: fällt da irgendein Ton raus, oder bleibt es harmonisch gesehen immer der gleiche Quark? Achte auf Chromatik oder "künstliche" Leittöne (melodisch/harmonisch) in Moll.
Gut fürs Hören des Leittons in moll ist dieses feine Stückchen:
http://www.youtube.com/watch?v=pze4NxCOjg0
schaffst Du es sofort zu hören welcher Ton aus der Molltonleiter rausfällt?
Das beduetet aber auch: Du brauchst selten(!) extra Vorzeichen. Wenn Dir in der Klausur vorgegeben wird welche Tonart das Stück hat, dann sind Vorzeichen nur da wo es einen förmlich anspringt, wenn die Melodie die standard-Harmonik verlässt. Das kann eigentlich nur bei besagten Leittönen in Moll oder bei kleinen chromatischen Durchgängen der Fall sein.
Andere Beispiel bei denen Du mal schauen musst: (Fair ist es da wo die Harmonik gleich bleibt)
Ein paar willkürliche Beispiele (natürlich alle mit Vorsicht zu genießen aber man kann es versuchen)
http://www.youtube.com/watch?v=bJJfEfP9JVk
http://youtu.be/bJJfEfP9JVk?t=1m15s
http://www.youtube.com/watch?v=jF_WA9eOjTk
http://www.youtube.com/watch?v=ggehvU67G3Q
Vivaldi 4 Jahreszeiten:
4 mal 3 Sätze - Achtung wenn der Bass chromatisch geht wirds schwierig! Nimm Dir kleine Melodieparts bei denen der Bass vor allem in Tonika, Subdominante und Dominante bleibt. Da musst Du selbst ein paar Szenen zum Üben suchen. Und wenn es nur 2 Takte sind - üben!
Bei den ruhigen Zwischensätzen kannst Du ja auch mal versuchen den angesprochenen Bass rauszuhören, anstatt der Melodie.
http://youtu.be/F5zg_af9b8c?t=6m5s
http://www.youtube.com/watch?v=OJUpbbZfjJc
http://www.youtube.com/watch?v=oIm9VqYVpCY
http://www.youtube.com/watch?v=LwP4HL-inJs
http://www.youtube.com/watch?v=4mH9cVlHRPE
http://www.youtube.com/watch?v=BcL---4xQYA
http://www.youtube.com/watch?v=Cgt4DEBQy50
http://www.youtube.com/watch?v=2tmc8rJgxUI
http://www.youtube.com/watch?v=PNnM6DzH9eE
Thema am Anfang bis Orchestereinsatz
http://www.youtube.com/watch?v=Pmj7nCRYNs4
(uff - bis min 1 vielleicht)
Sehr tricky obwohl es so eingängig klingt:
http://www.youtube.com/watch?v=O2gDFJWhXp8
==>> übe praktisch! Lerne die Melodien kennen, lerne sie schnell nachzusingen, lerne sie aufzuschreiben. Das reine Hören von simultan-Intervallen ist Fitnesstraining geht aber etwas an der Realität der Gehörbildung vorbei. Du sollst ja Zusammenhänge erkennen. Dennoch wird auch das in den Aufnahmeprüfungen abgefragt, aber nicht im Studium. Melodiediktate gehören zum Anspruchvollsten der Musiktheorie. Die Beispiele von eben schwanken im Schwierigkeitsgrad, sind etwa auf dem Niveau einer Zwischenprüfung - vielleicht auch mal höher. Ansonsten gehen immer auch Kinderlieder oder Nationalhymnen. Das ist vielleicht eher Aufnahmeprüfungsniveau.
Ansonsten gibts dann in den Prüfungen noch das Problem, dass ja alles schnell gehen muss. Beim ersten Hören, hört man das Ding ganz - Zeit die Takte zu zählen (Striche machen) und das Ende schonmal aufzuschreiben. Oftmals landen wir auf dem Grundton (das ist einfach beliebt) - aber wie kommen wir da hin? Tonleiterlauf von unten oder oben? Wieviele Töne waren es bis der letzte Ton kommt? Außerdem habt ihr vielleicht bemerkt, dass eine Sequenz gespielt wird, also ein sich wiederholendes Schema.
Dann gehts ganz entspannt los. Versucht die Melodie als Ganzes zu sehen, wo gehen die ersten beiden Takte hin? Ist das ein in sich geschlossener Abschnitt, der wieder auf dem Grundton landet? Oder hängen wir gar auf einem Strebe/Leiton (Sekunde / Septe) fest. Wo gibt es kleine Tonleiterläufe usw?
Und gibt es nun diese Sequenz? Da passiert meistens sehr viel... Logisches. Also nicht alle Töne stupide nach Intervallen bestimmen sondern das große Ganze checken . Mal ein ... lebhaft beschriebenes Beispiel zum checken einer Sequenz:
"Ok auf die erste Zählzeit kommt immer ein Achtel, dann springt die Melodie irgendwie tierisch nach oben und geht in sechzehntel-Tonleiterläufen abwärts und das immer wieder und wieder - argh ich weiß gar nichts mehr... oh Moment wenn wir das Ganze betrachten dann sind die ersten Zählzeiten - also die Achtelnoten über 4 Takte lang für sich wieder eine Tonleiter, die einsen gehen ja immer schrittweise Abwärts. Und sie werden von unten erreicht. Ok das ist nur eine einzige Sechzehntel unterhalb des Zieltons - jetzt ist alles klar, es gibt nur eine Möglichkeit wie hoch die Melodie nach der 1 springen kann damit das aufgeht. Oh und am Ende ist da doch wieder der Grundton der diesmal von oben erreicht wird"
...und dann könnt ihr dort 20 Noten aufschreiben wobwohl ihr nur 4 gehört habt. Manchmal ist das was schwierig klingt, in Wirklichkeit sogar leichter. *siehe Anhang*
Noch ein kleiner Zusatztip: Wer die Bassstimme in Barock- oder Klassikchorälen heraushören kann, kann mit Hilfe von seines Tonsatz-Wissens manchmal schon einen ganzen 4 Stimmigen Satz aufschreiben. Beim Barock und generell bei Kirchenmusik der Klassik aber aufpassen - da gibts viele Harmoniewechsel, man wird um Vorzeichen nicht herum kommen. Das ist schon keine Leichte Nummer
Es richtet sich vom Schwierigkeitsgrad an eine Aufnahmeprüfung an einer dt. Musikhochschule. Dass diese Tips bei härteren Diktaten schwerer umzusetzen sind ist klar.
Basser im Wasser schrieb:Aber das Melodiediktat? Wie übt man das am besten?
Ja das ist schwierig. Du brauchst es nicht um eine Aufnahmeprüfung generell zu bestehen. Viele scheitern an dem Punkt aber es erleichtert Dir alles weitere wenn Du es kannst. Als Übung empfehle ich folgendes: besorg Dir aus einer Bibliothek ein Volksliederbuch wo ca. 200 Lieder mit Noten drin stehen. Manchmal stehen dann auch die Akkorde drüber.
1) Dann setz' Dich ans Keyboard und singe die Melodie, nebenbei kannst Du die Harmonien (sofern aufgeschrieben) drücken als Hilfe. Wenn das einigermaßen geht kannst Du es ohne das drücken der Harmonien versuchen. Natürlich suchst Du Dir leichte Lieder raus. Dur und Molltonleitern sowie Dur-Moll Dreiklänge in allen Umkehrungen singen ist die Grundlage.
2) Der andere Weg ist es eine Melodie die Du gut kennst aus dem Kopf heraus aufzuschreiben. Das kann Alle Vögel sind schon da oder Happy Birthday sein. Oder Desercrations Smile von den Red Hot Chili Peppers - egal. Lass Dir soviel Zeit damit bis Du das, was Du aufgeschrieben hast nicht mehr verbessern kannst. Und wenn es eine Stunde für eine Melodie dauert, lass Dir Zeit! Am Anfang wird das frustrierend sein, aber es ist effektiv. Durchbeißen!
Dann spielst Du ganz stumpf das, was Du aufgeschrieben hast, oder gibst die Noten in ein Programm ein, damit Du Fehler sicher finden kannst. Dann hörst Du ob es richtig ist. Wichtig ist es, zwischendrin nicht mal irgendeine Stelle am Instrument zu kontrollieren sondern es bis zum Ende aus dem Kopf (oder mit Stimme) zu machen. Wenn sich ein Fehler bildet der alle folgenden Noten falsch macht (Folgefehler) ist das vielleicht sogar der größere Fauxpass als wenn einer zwischendrin immer mal wieder raus kommt. Die Kunst beim Melodiediktat ist es an vielen Ankerpunkten wieder rein zu kommen. Da hilft folgende Übung:
Spiele am Klavier/Keyboard einen Dreiklang und singe einen beliebigen Ton - also Grundton, Terz, Quint, Oktav. Dann als Vorübung kannst Du auch vom Grundton in das entsprechende Intervall singen. Aber irgendwann sollte es direkt kommen. Dann spiele weitere Akkorde und allen möglichen Umkehrungen, versuch wieder direkt die Terz oder Quinte oder was auch immer zu treffen. So entwickelst Du ein Gefühl dafür, wie ein Ton vom Grundton aus klingt. Wer im Melodiediktat den Grundton verliert, der ist verloren. Das hilft Dir immer wieder rein zu kommen. Andere Übung: Akkord spielen, Quinte (oder was auch immer Singen) und von da an abwärts die Tonleiter zum Grundton.
So gibt es ganz logische Begebenheiten im Melodiediktat, zum Beispiel:
Eine Melodie läuft, du hast sogar eine Quarte aufwärts die voll auf dem Grundton landet (*bäm*) und dann auf einmal springt die Melodie hoch und fällt dann wieder schrittweise abwärts irgendwohin. Wie hoch eigentlich? Eine Quarte? Quinte? Sexte? Oktave? Das ist manchmal nicht leicht zu hören. Wenn danach die Melodie abfällt und Du hörst, dass dieses Abfallen nichts weiter ist als ein Tonleiterausschnitt, dann brauchst Du nur darauf zu achten wo die Melodie stehen bleibt. Zum Beispiel auf der Sekunde, die sich durch ihre Vorhaltswirkung zum Grundton in einer Tonleiter ziemlich deutlich bemerkbar macht. Jetzt musst Du den vorangegangenen hohen Sprung gar nicht notieren, du hörst nur dass das Ding also auf der Sekunde über dem Grundton hängen bleibt, und kannst dann einfach "rückwärts" notieren. Waren es 4 Töne abwärts, so war das sicherlich ein Quintsprung. Anders GEHT ES EINFACH NICHT - bei Melodiediktaten: keine Fantasie, keine Improvisation!
Den Kopf mit einschalten hilft an vielen Stellen weiter.
Aber das ist ja nur die Vorübung, also das Singen von Terzen und Quinten wenn Du eine Harmonie hörst.
Wenn Du das ein paar Wochen lang täglich ne halbe oder besser eine Stunde machst, wird Dich das im ganzen Studium nicht mehr schocken. Es macht Dich zu einem besseren Musiker und Theoretiker sowieso. Wer intuitiver und genauer hört hat es in absolut allem bereichen des Musikstudiums leichter.
3) Wenn die beiden Punkte oben einigermaßen laufen (erst dann!!!) nimmst Du Dir einfach eine Klassik CD und spielst sie ab, such Dir irgendeine Melodie, irgendein Thema das schön langsam und gesanglich ist. Singe das Ding mit und schreib es auf so wie davor geübt. Höre es von CD so oft Du willst. Sei Dir sicher, dass Du das, was Du aufgeschrieben hast nicht mehr verbessern kannst, bevor Du es kontrollierst
Nebenbei kannst Du mit dieser Übung schnell Dein Repertoire verbessern. Du musst da natürlich einschätzen können, was noch einigermaßen einfach ist (zu einfach braucht es nach dieser Vorübung allerdings nicht zu sein), aber da kann ich nun auch nicht helfen außer vielleicht ein paar Anspieltips für Melodien die man aufschreiben Üben könnte zu geben:
Dvorak Symphonie nr 9:
http://www.youtube.com/watch?v=ETNoPqYAIPI
- Thema bei min 3 - bis 3:20
- die Melodie des English Horns (Oboe) ab etwa 13 min
- Thema bei 31:47
Achte auf die Ankerpunkte - was ist der Grundton, an welchen stellen kommt der immer wieder, das was zwischen den Grundtönen passiert kriegst du danach raus.
Schwieriger wird es bei den weiteren Links weil folgender Punkt immer auftauchen kann (der in einfachen Gehödirktats-Klausuren eigentlich nicht da ist):
Starke Harmoniewechsel. Letztendlich ist das erste was Du hören musst, wenn Dir eine Melodie vorgespielt wird: fällt da irgendein Ton raus, oder bleibt es harmonisch gesehen immer der gleiche Quark? Achte auf Chromatik oder "künstliche" Leittöne (melodisch/harmonisch) in Moll.
Gut fürs Hören des Leittons in moll ist dieses feine Stückchen:
http://www.youtube.com/watch?v=pze4NxCOjg0
schaffst Du es sofort zu hören welcher Ton aus der Molltonleiter rausfällt?
Das beduetet aber auch: Du brauchst selten(!) extra Vorzeichen. Wenn Dir in der Klausur vorgegeben wird welche Tonart das Stück hat, dann sind Vorzeichen nur da wo es einen förmlich anspringt, wenn die Melodie die standard-Harmonik verlässt. Das kann eigentlich nur bei besagten Leittönen in Moll oder bei kleinen chromatischen Durchgängen der Fall sein.
Andere Beispiel bei denen Du mal schauen musst: (Fair ist es da wo die Harmonik gleich bleibt)
Ein paar willkürliche Beispiele (natürlich alle mit Vorsicht zu genießen aber man kann es versuchen)
http://www.youtube.com/watch?v=bJJfEfP9JVk
http://youtu.be/bJJfEfP9JVk?t=1m15s
http://www.youtube.com/watch?v=jF_WA9eOjTk
http://www.youtube.com/watch?v=ggehvU67G3Q
Vivaldi 4 Jahreszeiten:
4 mal 3 Sätze - Achtung wenn der Bass chromatisch geht wirds schwierig! Nimm Dir kleine Melodieparts bei denen der Bass vor allem in Tonika, Subdominante und Dominante bleibt. Da musst Du selbst ein paar Szenen zum Üben suchen. Und wenn es nur 2 Takte sind - üben!
Bei den ruhigen Zwischensätzen kannst Du ja auch mal versuchen den angesprochenen Bass rauszuhören, anstatt der Melodie.
http://youtu.be/F5zg_af9b8c?t=6m5s
http://www.youtube.com/watch?v=OJUpbbZfjJc
http://www.youtube.com/watch?v=oIm9VqYVpCY
http://www.youtube.com/watch?v=LwP4HL-inJs
http://www.youtube.com/watch?v=4mH9cVlHRPE
http://www.youtube.com/watch?v=BcL---4xQYA
http://www.youtube.com/watch?v=Cgt4DEBQy50
http://www.youtube.com/watch?v=2tmc8rJgxUI
http://www.youtube.com/watch?v=PNnM6DzH9eE
Thema am Anfang bis Orchestereinsatz
http://www.youtube.com/watch?v=Pmj7nCRYNs4
(uff - bis min 1 vielleicht)
Sehr tricky obwohl es so eingängig klingt:
http://www.youtube.com/watch?v=O2gDFJWhXp8
==>> übe praktisch! Lerne die Melodien kennen, lerne sie schnell nachzusingen, lerne sie aufzuschreiben. Das reine Hören von simultan-Intervallen ist Fitnesstraining geht aber etwas an der Realität der Gehörbildung vorbei. Du sollst ja Zusammenhänge erkennen. Dennoch wird auch das in den Aufnahmeprüfungen abgefragt, aber nicht im Studium. Melodiediktate gehören zum Anspruchvollsten der Musiktheorie. Die Beispiele von eben schwanken im Schwierigkeitsgrad, sind etwa auf dem Niveau einer Zwischenprüfung - vielleicht auch mal höher. Ansonsten gehen immer auch Kinderlieder oder Nationalhymnen. Das ist vielleicht eher Aufnahmeprüfungsniveau.
Ansonsten gibts dann in den Prüfungen noch das Problem, dass ja alles schnell gehen muss. Beim ersten Hören, hört man das Ding ganz - Zeit die Takte zu zählen (Striche machen) und das Ende schonmal aufzuschreiben. Oftmals landen wir auf dem Grundton (das ist einfach beliebt) - aber wie kommen wir da hin? Tonleiterlauf von unten oder oben? Wieviele Töne waren es bis der letzte Ton kommt? Außerdem habt ihr vielleicht bemerkt, dass eine Sequenz gespielt wird, also ein sich wiederholendes Schema.
Dann gehts ganz entspannt los. Versucht die Melodie als Ganzes zu sehen, wo gehen die ersten beiden Takte hin? Ist das ein in sich geschlossener Abschnitt, der wieder auf dem Grundton landet? Oder hängen wir gar auf einem Strebe/Leiton (Sekunde / Septe) fest. Wo gibt es kleine Tonleiterläufe usw?
Und gibt es nun diese Sequenz? Da passiert meistens sehr viel... Logisches. Also nicht alle Töne stupide nach Intervallen bestimmen sondern das große Ganze checken . Mal ein ... lebhaft beschriebenes Beispiel zum checken einer Sequenz:
"Ok auf die erste Zählzeit kommt immer ein Achtel, dann springt die Melodie irgendwie tierisch nach oben und geht in sechzehntel-Tonleiterläufen abwärts und das immer wieder und wieder - argh ich weiß gar nichts mehr... oh Moment wenn wir das Ganze betrachten dann sind die ersten Zählzeiten - also die Achtelnoten über 4 Takte lang für sich wieder eine Tonleiter, die einsen gehen ja immer schrittweise Abwärts. Und sie werden von unten erreicht. Ok das ist nur eine einzige Sechzehntel unterhalb des Zieltons - jetzt ist alles klar, es gibt nur eine Möglichkeit wie hoch die Melodie nach der 1 springen kann damit das aufgeht. Oh und am Ende ist da doch wieder der Grundton der diesmal von oben erreicht wird"
...und dann könnt ihr dort 20 Noten aufschreiben wobwohl ihr nur 4 gehört habt. Manchmal ist das was schwierig klingt, in Wirklichkeit sogar leichter. *siehe Anhang*
Noch ein kleiner Zusatztip: Wer die Bassstimme in Barock- oder Klassikchorälen heraushören kann, kann mit Hilfe von seines Tonsatz-Wissens manchmal schon einen ganzen 4 Stimmigen Satz aufschreiben. Beim Barock und generell bei Kirchenmusik der Klassik aber aufpassen - da gibts viele Harmoniewechsel, man wird um Vorzeichen nicht herum kommen. Das ist schon keine Leichte Nummer
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