Balgdichtung wechseln (Concerto I) - gibt's dabei etwas zu beachten?

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Hallo Leute,

da bei meinem kleinen Concerto I der Luftverbrauch in letzter Zeit merklich zugenommen hat und ich als Ursache die Balgdichtung ausgemacht habe, steht nun ein Dichtungswechsel an. Nach Messung und Berücksichtigung der Material-"Schrumpfung" über all die Jahre (das gute Stück hat immerhin über 50 Jahre auf dem Buckel und musste noch keinen Service über sich ergehen lassen) habe ich mich für Selbstklebestreifen der Größe 4 mm x 2 mm entschieden (fairplay.one). Gibt es bei der Montage etwas spezielles zu beachten, oder kann ich einfach munter drauflos kleben? Ist es sinnvoll, die Dichtung auch etwas in die Rahmenecke hineinzukleben, oder einfach flach aufliegend und sauber abschließend in der Kante?

Fotos von der Montage werden selbstverständlich nachgeliefert ;)...
 
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Hallo Wil,
es gibt eigentlich nicht viel zu beachten, klebe die dichtung einfach so wie die alte.
Die Enden schräg anschneiden und passend zusammensetzen.
Die Dichtung am besten am äußeren Rand des Balgrahmens kleben.
Gruß t-tris
 
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Hallo t-tris,

Danke für die Info - was mich allerdings ein wenig stutzig macht:

Die Dichtung am besten am äußeren Rand des Balgrahmens kleben.

Die alte Dichtung sitzt am inneren Rand an der Kante bzw. dicht in der Ecke :confused:...
 
Hallo Wil,

ich kenne es auch nur so, dass man am äußeren Rand entlang klebt. Sollten in den Ecken größere Lücken nach innen entstehen, kann man sich vier passende Schnipsel zurechtschneiden und die noch zusätzlich einkleben. Das hat natürlich nur einen Sinn, wenn dadurch die Gegenseite eine bessere Auflage hat.

Gruß Claus
 
Hallo, Wil,

wenn Du die neue Dichtung so einklebst, wie die alte eingelegt oder eingeklebt war, kannst Du nicht viel falsch machen. Achte darauf, daß Du das Klebeband nicht um die Ecken ziehst, sondern schneidest und dann sauber wieder ansetzt. Sonst hast Du schnell Dopplungen und Falten im Klebeband, die wieder Undichtigkeiten nach sich ziehen. Als ich meine Verdi mal neu gedichtet habe, habe ich zu Anfng deb Fehler gemacht, das Dichtband zu dick zu wählen, das hatte zwar sichere Dichtheit zur folge, aber auch größte Probleme mit den Balgnägeln, die viel zu stramm saßen. Ich habe mir dann anschließend lieber aus einer Moosgummimatte entspechender Stärke eine genau passende, ansatzlose Dichtung herausgeschnitten.

Gruß
Reinhard
 
Hallo Claus und Reinhard,

gut, dass ich noch einmal gefragt habe, denn der aktuelle Ist-Zustand (der dem Original-Zustand entsprechen sollte), sieht so aus - ich hoffe, man erkennt's:

attachment.php


Die alte Dichtung ist an der Innenkante des Rahmens entlang geklebt (mehr oder weniger akkurat) und zwar an einem Stück ohne abzusetzen :eek:.

Meine neue Dichtung ist heute angekommen, allerdings werde ich frühestens am Wochenende zum Basteln kommen, so dass Ihr mir bis dahin gerne auf den rechten Weg verhelfen könnt ;)...
 

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Hallo Wil,

es reicht, die neue genau so zu kleben. Die Enden schneidest Du dann schräg ab und zwar so, daß das eine Ende auch ein bißchen übern anderen übersteht. Der Kautschuk läßt sich ja stauchen. So erreichst Du absolute Dichtigkeit.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo Wil.

also das sieht ja eigenartig aus. Da könnte man auf den Gedanken kommen, dass das Ding mal anders aussah und die Dichtung in grauer Vorzeit schon einmal gewechselt wurde. Die Außenecke sieht ja aus, als ob da jemand mit dem Stechbeitel zugange war. Es ist auf jeden Fall besser, den Moosgummi in gleichmäßigem Bogen außen entlang zu kleben und nicht zwei enge Knicke zu machen.

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

das muss dann aber wirklich in "grauer Vorzeit" gewesen sein, denn das Instrument befindet sich seit etwa 25 Jahren in meinem Besitz, und auch die Vorbesitzerin kenne ich einigermaßen gut, so dass ich ausschließen kann, dass sich in den letzten 40 bis 45 Jahren jemand an diesem Instrument vergriffen hat (Auslieferungsdatum lt. Seriennummer 08.10.1958). Außer an der Dichtigkeit gibt's auch nichts daran auszusetzen, wie ich ja schon oft hier im Board geschrieben habe.

OK, demnach scheint es wohl sinnvoll zu sein, die Dichtung weiter außen aufzukleben. Auch durchgehend um die Ecken herum, oder besser jeweils neu ansetzen?
 
Hallo Will,
ich habe mal drei Bilder von meinem fast neuem Weltmeister Akkordeon angehängt damit Du siehst wie es ab Werk gemacht wird. Die Dichtung ist aus einem Stück, rund um die Ecken gelegt
und an einer Längsseite stumpf zusammengedrückt. Ich habe schon einige Akkordeons genauso abgedichtet, bis auf den Zusammenstoß, den habe ich immer schräg gemacht wie schon von
anderen hier beschrieben.
Gruß, Didilu
 

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Hallo Wil,

so wie auf den Bildern von Didilu ist es genau richtig. Ob das Ende jetzt schräg oder stumpf angesetzt ist, halte ich nicht für so wichtig; Hauptsache es gibt keine Lücke. Ein guter Stumpf-Stoß ist besser als ein vermurkster Schrägschnitt. Ansetzen brauchst Du da nichts. Bei dem Radius gibt es keine Aufwerfungen in den Ecken. Also einmal fröhlich drumherum und fertig.

Gruß Claus
 
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Hallo Wil,

jetzt hab ich grad mal durch meine Bestand geschaut, wie da die Dichtungen aufgeklebt sind:

Die Wrack Tango IIM hat eine lederartige Dichtung drauf und zwar so, dass das Teil genau unter den Gehäusekanten läuft, dass die Dichtung außen bündig ist.

Die Morinos, dito, jedoch in Moosgummi und die TangoIIIM hat eine breitere Dichtugn drin, die mit den Außenkanten bündig abschließt und nach innen einen Überstand hat.

Weenn ich mir diene bilder genau anschaue, dann sieht man inden Ecken den Gehäuseabdruck, der die Dichtung nur noch am Rand eindrückt, während auf den geraden Linien der Eindruck ungefähr auf die ganze Breite ist. Somit ist die Dichtwirkung in den Ecken ja eigentlich nur mit "halber Reserve" - wovon ich ausgehe, dass das ursprünglich nicht so gewollt war. Außerdem sehen alle meine anderen Hohners eben auch so aus, dass die Ecke auch maximal möglich abgedichtet ist.

Drum würd ich die Dichtung an der Außenkante entlang ausrichten und die Kurven schön unter der Gehäusekurve verlaufen lassen.:)

Gruß, maxito
 
Hallo Leute,

jetzt habe ich dank der vielen Tipps die Sache doch heute schon erledigt :). Die alte Dichtung ließ sich leider nicht in einem Stück herunterziehen, sondern ist teilweise zerbröselt - die Reste konnte ich aber rückstandsfrei herunter rubbeln. Ich habe dann mit einem Dichtungs-Schnipsel grob Maß genommen und dabei eine gut passende Position für die neue Dichtung etwa 1 bis 2 mm vom Rand ausgemacht (mit dem Diskant- bzw. Bassgehäuse abschließend und nicht überstehend - siehe Bild im Anhang). Die Montage selbst ging fix über die Bühne, und nach dem Zusammenbau habe ich mich von der merklich höheren Dichtigkeit überzeugen können :).
Vielen Dank für die zahlreichen sachdienlichen Hinweise...

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Vielen Dank für alle Beiträge in diesem Thread.
Werde in Kürze mein kleines Mignon neu abdichten - dafür sind die Bilder und Infos sicher sehr hilfreich! :)
 

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