Weshalb sollte man den Balg unten möglichst geschlossen halten
Na, von müssen ist da gar keine Rede - das geht zuerst von ganz alleine!
Wenn man nur hinsteht oder gerade sitzt, und macht die Balgriemen auf, dann öffnet sich das Akkordeon von ganz alleine - und zwar in der Form, dass oben der Balg aufgeht und unten erstmal zugedrückt bleibt. Wenn man dann weiter nix tut, öffnet sich irgendwann der Balg auch unten, weil die Basseite weiter durch die Schwerkraft nach unten zieht.
Und so ergibt es sich, dass es ganz einfach am bequemsten ist, wenn man mit der Hand den Balg in der Form aufzieht, wie er sich durch die Schwerkraft von selbst öffnet. Ist die Liedpassage länger und man muss weiter ziehen, wird das ganz einfach unbequem, weil ab dann der Balg sich nicht mehr am Gehäuse mitabstützt und so das Gewicht von der linken Hand ganz getragen werden muss. Da ist es nur logisch , dass man eben versucht, in erster Linie in dem Bewegungsbereich zu spielen, in dem man nicht soviel Gewicht auf der linken Hand lasten hat. Na und das ist eben genau die Fächerform, die man immer so sieht.
Lässt man den unteren Balgverschluss zu, dann ist das im Grunde nichts anderes, nur dass einem nicht ganz so viel Bewegungshub bleibt, da der Balgverschluss die Bewegung behindert und irgendwann dagegen zieht, so dass man die vom Instrument natürlich gegebene "Komfortzone" nicht ganz ausnutzen kann und obendrein auch keine Reserve hat, wenn man mal mehr Hub braucht.
Wer natürlich mag, kann den unteren Balgverschluss trotzdem zu lassen - auch den oberen , wenn man will. Wobei das noch viel stärker stört, als nur der untere!
Gruß, maxito