Workshop Mischpulte

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Workshop: Einstieg in die Welt der Mischpulte


Grundsätzliche Funktionen, Features und Bedienung für Einsteiger

In diesem Workshop für Musikerinnen und Musiker möchte ich euch das Thema Mischpulte näher bringen. Ich erkläre hier Grundsätzliches zu analogen Mischpulten, gehe aber auch etwas auf die digitale Mischpulte ein. Der Unterschied zwischen analogen zu digitalen Konsolen wird klarer, wenn man zunächst einmal die grundsätzlichen Funktionen von herkömmlichen analogen Pulten versteht. Wozu brauche ich Mischpulte und wie und wo setze ich sie ein? Wie ist so etwas aufgebaut und welche Unterschiede gibt es? Was muss man beachten wenn man sich ein Mischpult kaufen will und was bedeuten diese ganzen Regler und Knöpfe? Diesen und weiteren Fragen widme ich mich nun mit diesem Workshop für Einsteiger - los gehts!


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Wozu brauche ich ein Mischpult?
  • 2. Der Aufbau eines Mischpultes!
  • 2.1 Die Kanalzüge
  • 2.2 Die Mastersektion
  • 2.3 Die Klangregelung
  • 2.4 Effektwege
  • 2.5 Subgruppen
  • 2.6 Direkt Out
  • 2.7 Phantomspeisung
  • 3. DJ Mixer
  • 4. Multitracker
  • 5. Powermischer
  • 6. Digitalmischpulte
  • 7. Mischpult anschließen
  • 8. Einstellungstipps
  • 9. Checkliste für das Einstellen eines PA Systems



1. Wozu brauche ich ein Mischpult?



Die Hauptaufgabe eines Mischpultes ist es, mehrere einzelne Signalquellen zu einer Mono- oder Stereosumme zusammen zu mischen, die dann an die Lautsprecherboxen oder Aufnahmegeräte gesendet wird. Zu diesem Zweck ist das Mischpult in Kanalzüge aufgeteilt, die individuelle Klang- und Lautstärkeregelung eines jeden Signals ermöglichen. Das Mischpult ist in jedem Fall der Mittelpunkt einer gesamten PA, Recording oder DJ Anlage, dabei ist es völlig egal ob wir es im Proberaum oder im Stadion oder einem Tonstudio einsetzen. Weil die genannten Anwendungen teilweise doch recht unterschiedliche Anforderungen an Ausführung, Kanalzahl und Ausstattung stellen, sind folglich eine ganze Reihe unterschiedlichster Ausführungen auf dem Markt, die immer auf den jeweiligen Bereich hin optimiert wurden, so gibt es Tischkonsolen, Rackgeräte und Kombigeräte! Aber egal für welchen Sektor das Pult nun ist, der Aufbau ist bei allen fast gleich! Meistens gilt, hat man ein Pult verstanden, dann kommt man auch mit den anderen klar!

Es gibt immer eine Eingangssektion und eine Ausgangssektion, aber damit befassen wir uns noch später, erst einmal die Übersicht der Mixer.

Es gibt Tischkonsolen, als Rackgeräte und in kombinierter Form zu kaufen.
Bei einem klassischem Tischgerät befinden sich sämtliche Bedienelemente, wie Potis, Schieberegler (Fader) oder Buchsen (Jacks) an der Oberfläche des Gerätes. Für die FoH und Monitorkonsolen eines PA Systems erweist sich diese Bauform am ergonomischsten. Als Alternative für kleinere Anwendungen, gibt es diese dann auch als 19´´ Geräte die dann zu oberst in ein Rack eingebaut werden können. Die einfachsten 19´´ Mixer gibt es als Bauform in Einschubgehäusen von 1 - 4 HE (Höheneinheiten) und besitzen aus Platzgründen meistens nur Drehpotis anstatt der Fader und die Ausstattung bietet nur das Allernötigste. Hierein fallen die sogenannten Line - Bühnenmixer, die für Keyboarder interessant sind, da sie mit den nötigen Klangwerkzeugen als Submischer in das Rack zur Erzeugung einer Stereosumme integriert werden können.

Diese Rackmixer haben den Vorteil, das sie wie schon gesagt in ein 19´´ Case eingebaut werden können und dann komplett vorverkabelt mit allen Komponenten in diesem, sofort fertig einsatzbereit sind! Das bietet sich sehr schön für transportable Anlagen an, wobei das Pult von der Bühne aus bedient werden soll oder muß!

Hier gibt es wieder eine sogenannte Kombiversion, die durch anschrauben seitlicher Montagewinkel und den Umbau des Buchsenfeldes zum Boden hin auf einen Rackbetrieb umgerüstet werden kann!

Mischpulte der unteren und mittleren Preisklasse zählen zu den festkonfigurierten Geräten, wobei die teuren Live und Studiomixer eine Modulbauweise besitzen. D.h., hier kann man einzelne Segmente des Pultes, wie Kanalzüge, Mastersektion oder Fader separat austauschen. Das hat den Vorteil, das bei einem Defekt nicht das gesamte Pult in die Werkstatt muß, sondern die entsprechenden Bauteile (Module) nur ausgetauscht werden müssen. Bei den billigen Geräten sitzt alles auf einer Platine und ist dort fest verbaut! Aus Kostengründen wird aber diese Variante im Low Budget Bereich verwendet!

Weiterhin gibt es Unterschiede in diesen Hauptkategorien, indem es noch analoge und digitale Konsolen gibt.
Die herkömmlichen analogen Mixer haben alle explizit zugewiesene Regler und Schalter.

Da auch in der Musikbranche der Computer an jeder Ecke Einzug gehalten hat, gibt es also auch Mixer mit Digitaltechnik, also Digitalmischpulte.
Bei den digitalen Geräten sieht das ganz anders aus. Hier liegen auf einem Regler oder Schalter mehrere Anwendungen, die ich durch vorheriges Auswählen bestimmen kann, wie ich sie nutzen will. So kann ich aus Eingangskanälen schnell Ausgangskanäle formen, und aus Kanalzügen werden Effektsequenzwege. Alles ist möglich! Meistens erspart ein digitales Mischpult ein ganzes Rack an Zusatz und Effektgeräten, da alles schon in dem Mischer integriert ist.
Man sollte für jede über das Mischpult geführte Tonquelle einen eigenen Kanal mit Lautstärke- und Klangregelung haben. Die Klangregelung sollte auch schon bei kleinen Mixern mindestens 3 Bandig sein, also Höhen, Mitten und Bässe! Diese Klangregelsektion, nennt man übrigens EQ (Equalizer). Besser noch wäre eine parametrische Klangregelung, bei der man die Bänder einstellen kann.

Folgende Sachen sollte ein halbewegs vernünftiges Mischpult heutzutage schon aufweisen:

… Mikrofoneingänge mit Umschaltung auf 48V-Phantomspeisung (für Kondensatormikrofone)
… Lineeingänge
… Trim-Regler pro Kanal für die Eingänge
… Lautstärkeregelung durch Schieberegler (Fader, 100 mm) pro Kanal und Summe (stereo)
… Aus- oder Übersteuerungsanzeige für Kanal und Summe (VU-Meter oder LED)
… Auxiliary-Regler (stereo) zum Einmischen von Effekten (Hall)
… Return (stereo) zum Mischen des Effektanteils auf die Summe
… Panorama-Regler zur Einstellung von Links, Rechts, Mitte des Kanals in der Stereosumme
… Foldback oder Subgruppen-Routing zur Mischung des Kanals auf eine Monitoranlage
… Klangregelung, mindestens dreibändig, besser parametrisch
… Low-Cut für Tiefstfrequenzen (Trittschall, Brummen)
… Vorhörtaste zum Abhören des Einzelkanals nur über Kopfhörer
… Kopfhörerausgang
… Talkback zur direkten Verständigung mit der Bühne/Übungsraum
… Anschlüsse für externe Geräte wie Tonband, Kassettendeck, DAT, Minidisc
… Foldback-Summe oder Subgruppe zum Monitoring
… Stereo-Summe

Mit einem so ausgerüsteten Mischpult kann man sich sogar schon ein kleines Aufnahmestudio einrichten, wenn die Verhältnisse am Übungsraum es zulassen. Dann hat man die Möglichkeit, beim Üben immer mitzuschneiden und kann anschließend zwecks Diskussion und eventueller Korrektur des musikalischen Bildes das Material anhören.

Übrigens ist ein Mischpult beim Üben kein Luxus. Es verhindert bei kompetenter Kontrolle, dass die einzelnen Musiker(innen) an ihren Geräten immer weiter die Lautstärke hoch schrauben. Gönnt man sich noch ein paar Kopfhörer und einen Kopfhörer-Amp, dann sind die Übungsbedingungen schon ziemlich professionell.

2. Der Aufbau eines Mischpultes!



2.1 Die Kanalzüge


Das wichtigste Kriterium bei einem Mixerkauf ist die Anzahl der Kanäle, gefolgt von der Art dieser. Grundsätzlich sollte man beim Kauf immer Reserven einplanen, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man sich für teures Geld einen Mixer gegönnt hat und diesen bei Bandzuwachs oder weiteren Anforderungen wie evtl. ein weiteres Effektgerät, feststellen muß, das schon wieder so ein teures Teil her muß! Deswegen lieber etwas mehr on Board als zu wenig!

Aus der Anzahl der Kanäle ergibt sich die Menge der vorhandenen Eingänge! Ein Monokanal (Mikrofonkanal kann man auch sagen) hat einen Eingang, ein Stereokanal logischerweise 2, einen linken und einen rechten!

Ein Kanal hat mindestens einen Pegelregler (Volumeregler), besser jedoch einen Regler für die Pegelanpassung, Gain genannt! Der Gainregler ist kein einfacher Volumeregler wie vielerorts behauptet, sondern er regelt den Vorverstärker. Klar man steuert Lauter und Leiser, aber man schraubt an einem Trafo! Zur Lautstärkereglung sind die Fader da! Ein Gain befindet sich nämlich nicht direkt im Signalweg, sondern legt nur die Verstärkung der Eingangsstufe fest. Das kann man sehr schön austesten, indem man das Poti mal ganz zurück dreht, am linken Anschlag angekommen, besitzt die Verstärkung den geringsten Wert, das Signal ist aber immer noch leise zu hören, wenn man den Fader weit öffnet. Ein Kanalfader dagegen sitzt als Spannungsteiler direkt im Signalweg, am unteren Anschlag wird das Signal völlig gegen Masse abgeleitet und ist deswegen nicht mehr zu hören! Veränderungen an den Gainpotis im Sinne von mehr oder weniger Lautstärke bewirken letzten Endes nur uneinheitliche Arbeitspegel auf den Kanälen, welche dann wieder am Fader kompensiert werden müssen. Ein schlecht eingepegeltes Mischpult erkennt man an den kreuz und quer eingestellten Stellungen der Schieberegler. Ist der Pegel zu niedrig, verschlechtert sich der Signal - Rauschabstand. Demgegenüber steht die akute Übersteuerung bei zu viel Gain! Verzerrungen treten dann besonders gern bei Nachträglicher Anhebung eines Frequenzbandes mittels Klangregelung auf!
Auch externe Effektgeräte wirken sich problematisch aus, wenn diese zu niedrig oder zu hoch ausgesteuert werden, darunter leidet immer die Signalqualität! Also trifft das auch für die AUXe zu! Sind aber alle Kanäle relativ gleich eingepegelt, kommen auch die AUX Regler und Kanalfader ungefähr in der gleichen Position zum liegen!

Des weiteren hat ein Kanal eine Klangeinstellung (EQ), für die räumliche Aufteilung (Pan bzw. Balance Regler) sowie Schalter für die Vorhörfunktion (PFL = Pre Fader Listening, also vor dem Fader abhören, oder AFL After Fader Listening, also nach dem Fader abhören - meistens bei der Mastersektion oder den Stereowegen), Schalter für Phantomspeisung, Subgruppen, Filter usw.!
Austattungsmerkmal der Kanäle ist die Art der Eingänge! Diese kann in Form von XLR, Klinke (symmetrisch oder unsymmetrisch) oder Chinch sein, sowie Ein, und/oder Ausschleifwege für externe Signalbearbeitung

Hier ist das alles noch einmal deutlich zu erkennen:

MG166.jpg

Gehen wir einmal eine Standardvariante von oben nach unten durch! Hierzu bedienen wir uns eines Yamaha MG 24/14FX!

MG 24.jpg

1) PAD Schalter senkt den Pegel des Pultes ab
2) Gain Regler, regelt die Verstärkung des Eingangssignals
3) HPF (Hochpassfilter)
4) Equalizer
5) AUX Regler (hier 1 - 6)
6) Pre Umschalter, hier wird bestimmt wo das Signal für die AUXe abgegriffen werden soll (vor (Pre) oder nach (Post) dem Fader
7) Effekt Regler (wenn FX on Board, ansonsten = AUX)
8) Schalter AUX 5 / 6 (hier ob FX angewählt oder nicht)
9) PAN Regler bei Monokanälen (Panorama) oder Bal Regler bei Stereokanälen (Balance)
10) ON Schalter (hier wird der Kanalzug eingeschalten) Mutefunktion
11) PFL Schalter (Pre Fader Listening = vor dem Fader abhören)
12) PEAK Anzeige (leuchtet bei Übersteuerung)
13) Signal Anzeige (leuchtet wenn ein Signal am Kanal anliegt)
14) Gruppenschalter (hier kann auf Gruppe 1-2 oder 3-4 geroutet werden)
15) ST Schalter (hier wird auf den Stereo Master Bus geroutet)
16) Kanalfader (hier bestimmt man den Ausgangspegel des Kanals)

2.2 Die Mastersektion

Ein Mischpult besteht aus der Eingangssektion und der Ausgangsektion, das hatten wir weiter vorn schon mal gehört. Die Ausgangssektion wird Mastersektion genannt! Alle Signale von den einzelnen Kanälen werden in der Mastersektion in ein Stereosignal zusammengemischt. Des weiteren können wir noch in Sub oder Untergruppen mischen. Diese können wir u.a. zum Effektmischen oder zum Zusammenfassen von Musikgruppen (z.B. Backvocals oder Schlagzeug) nutzen. Subgruppen können zum Gesamtmix hinzugemischt werden, oder aber auch separat als Ausgang dienen, z.B. fürs Recording oder Monitormix evtl.) In der Mastersektion befindet sich meistens auch der Kopfhörerausgang sowie einige andere Tools, evtl. ein Master EQ, Pegelanzeigen und manchmal auch ein internes Effektgerät!

Hier wird also der gesamte Ausgang aus dem Pult geregelt, und alle Signale verlassen an dieser Stelle das Pult um evtl in ein externes Gerät geroutet zu werden um dann wieder in das Mischpult zurück zu kehren und zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung stehen, oder aber in die Verstärkeranlage oder Aufnahmegeräte geschickt zu werden!

Die Signale die zur Bearbeitung aus dem Pult geführt werden, verlassen über die AUX Send Sektion dieses und kommen bearbeitet über die AUX Return Sektion wieder zurück (wenn sie nicht auf einen Kanal geschickt werden), um in den Gesamtsound einzufließen.
Oft findet man hier auch den Talk Back Bereich für das Talk Back Micro!
Bei den Buchsen hat sich folgende Variante durchgesetzt:

2 x Ausgang Links / Rechts
1x Ausgang Mono
Meistens als XLR Version
2 x Insert linker und Rechter Kanal zum Einschleifen von klangbearbeitenden Geräten

Hier noch eine Mastersektion im Bild:

Master Mixer.jpg


2.3 Die Klangregelung

Jeder Kanal hat eine eigene Klangregelung, den EQ! Bei billigen Mixern fällt dieses Sektion jedoch relativ einfach aus, so das man dort nur je einen Regler für Höhen, Mitten und Bässe findet. Es gibt aber auch manchmal nur 2 Regler (oft in Stereokanälen) mit denen nur Höhen und Tiefen bearbeitet werden können. Bei Pulten der gehobenen Klasse ist zusätzlich noch eine Parametrik enthalten, damit kann man bestimmte Frequenzen anwählen und diese gezielt bearbeiten. Ganz gute Pulte sind mit einem parametrischen 4 Band EQ ausgestattet, hier also Höhen, obere Mitten, untere Mitten, Bässe!

Bevor an den EQs gedreht wird sollte erst einmal der Gain richtig eingestellt sein, damit sich das Rauschverhalten in Grenzen hält! Danach kann dann mit dem EQ der gewünschte Klang eingestellt werden. Vorsicht bei den Höhen und Mitten, da hier erhöhtes Feedbackrisiko besteht. Das kann schnell bei zu hoch eingestellten Höhen und Mitten passieren!


2.4 Effektwege

Insertbuchsen bezeichnet man auch als Effektwege. Dort kann man externe Geräte einschleifen, in der Regel sind dies Kompressoren.

Der Insertpoint liegt dabei meistens zwischen der Vorverstärkersektion (Gain und Low Cut Schalter) und dem EQ! Bei älteren Geräten gab es da auch andere Bauweisen, aber heutzutage ist man zur obigen Variante über gegangen, aus gutem Grund. So kann man das ankommende Signal noch auf Arbeitslevel bringen und vor der klangbearbeitenden Sektionen bearbeiten! Für das Einschleifen eines Gerätes in den Insertweg benötigt man ein sogenanntes Insertkabel, das besitzt auf der einen Seite eine Stereoklinke und auf der anderen Seite 2 Monoklinken. Meistens ist die Schaltung so, dass auf die Spitze (Tip) des Stereosteckers das Sendsignal und auf den Ring das Returnsignal gelegt wird. Die Masse beider Signale liegt auf dem Schaft! Einige Hersteller bauen das genau entgegengesetzt, z.B. Soundcraft, Soundtracks und Target! Dann muß man die Stecker am Einschleifgerät eben tauschen.

Kanalinserts von digitalen Mixern sitzen üblicherweise vor den A/D Wandlern, arbeiten daher analog. Echte digitale Inserts sind eher selten, denn diese benötigen ja dann noch je einen Wandler! Per Routinganweisung kann man aber derartige Inserts AUCH ALS Subgruppen oder AUXe nutzen, je nachdem wie man es gerade braucht!


2.5 Subgruppen

Subgruppen schaffen im Livebetrieb und Studio Übersichtlichkeit. Man kann Gruppen von Instrumenten (Schalgzeug, Bläser etc.) bilden und diese als gesamtes bearbeiten. So bekommen vll. alle Backvocals einen Hall! Aber nicht nur das, ich kann auch diese Gruppe mittels des Gruppenfader in der Lautstärke regeln, so muß man nicht jeden Monokanal einzeln verändern!
Weiterhin sehr beliebt mit den Subgruppen ist das sogenannte Boosten eines oder mehrer Signale, weil viele Pulte hier bis zu 10 dB Verstärkung ermöglichen, ist es kinderleicht mit Hilfe der Subgruppen diesen Signalen zu mehr Pegel zu verhelfen, oder man fährt die Subgruppe mit den entsprechenden Signalen parallel zum Main, das bringt in etwa + 6 dB, ist zwar nicht die feine englische Art, aber es funktioniert und ist besser als wenn ein Signal untergeht!

Ebenso sind die Subgruppen beim reinen Monitormix interessant, denn viele Mixer bieten die Möglichkeit die AUX und Subgruppen mittels AUX - Flip auf Knopfdruck zu tauschen, so das man die in den Monokanälen eingestellten AUX Regler bequem in der Gesamtlautstärke mittels der Subfader regeln kann und dann über die symmetrischen XLR Ausgänge der Gruppen ausgeben kann!

Ein Toni der mit Subgruppen arbeitet ist sehr flexibel!


2.6 Direkt Out

Nicht alle Pulte besitzen diese Buchsen, aber sehr viele, deswegen führe ich sie hier auch mit an! Das sind Klinkenbuchsen die meistens in der Eingangssektion enthalten sind, obwohl die anstehenden Signale hinter den Kanalfadern abzweigen. Interessant für sogenannte Einzeleffektwege. Wenn ich also ein einzelnes Instrument bearbeiten möchte, z.B. die Bassdrum oder die Snare, dann muß ich nicht gleich eine AUX Schiene verwenden. Über einen Direct Out angefahren bekommt das Effektgerät nur diesen einen Kanal zugespielt! Aber auch Demoaufnahmen kann ich mit dem Abgriffpunkt machen. Wenn man Direct Outs auch noch auf Pre Fader umschalten kann, kann man damit hervorragend Mehrspuraufnahmen machen, den die beim Mix erforderlichen Faderbewegungen bleiben davon unberührt!


2.7 Phantomspeisung

Das hat nix mit Geistern zu tun, sondern bezeichnet eine Stromzuschaltung von 48 V die benötigt wird, damit Kondensatormicros oder aktive DI Boxen arbeiten können. Dieser Strom wird dann über das symmetrische XLR Kabel übertragen. Demzufolge ist die Phantomspeiseeinheit hinter die XLR Eingangsbuchse geschalten! Hier sitz auch der Vorverstärker für die Mikros und zwar nur hier!

Dynamischen Mikrofonen macht eine Phantomspeisung nichts aus, aber Bändchenmikrofone können das gar nicht ab, die können durchaus zerstört werden!
Bei unsymmetrischer Leitungsführung ist es ratsam die 48 V abzuschalten, da in diesem Fall nur Pin 2 +48 V führt, während die gebrückte XLR Pins 1 und 3 kurz geschlossen sind! Nicht alle Geräte kommen mit einer gleichspannungsführenden Tonader zurecht, was in einigen Fällen auch zu Schäden führen kann.

Die Phantomspeisung wird mittels eines seperaten Schalters ein bzw. ausgeschalten!

Tip am Rande: Besonders bei der Low Budget Schiene wird hier gerne gespart, also testen, ob genügend Stromreserven da sind! Dazu schließt man eine Reihe Kondenser oder aktiver DIs an und probiert das so aus! Stellt sich nun ein Störgeräusch wie Brummen oder Verzerrungen ein, ist dass das Anzeichen dafür, daß die Phantomspeisung überlastet ist!


3. DJ Mixer



DJ Mischpulte sind normale Mischpulte nur mit dem Sonderfall, das sie auf die Bedürfnisse dieser Gruppe zugeschnitten sind!

Erster optischer Eindruck ist, es sind wesentlich weniger Kanäle vorhanden, im Regelfall sind es 2, aber es können auch ein paar mehr sein. Dazu evtl. noch ein Mikrofonanschluss für Ansagen! Effektwege müssen meistens nicht sein, aber eine ordentliche Abhöre braucht der DJ, deswegen ist der Kopfhöreranschluss gut ausgerüstet.

Nächstes Merkmal sind die sogenannten Crossfader, oder Überblendregler mit denen man von einem zum anderen Kanal überblenden kann um Musikübergänge ohne Pause zu bekommen.

Ansonsten kann es noch sogenannte Beatcounter und Effekte geben. Auch häufig verbreitet die sogenannten Faderstarts der CD Decks, die in den Mischer integriert wurden. Tasten für die Eingangsverstärkung umschaltbar zwischen Phono und Line sind auch Standard..

Die Anschlussbuchsen werden gegenüber den anderen Pulten meistens mit Chinch bestückt, Klinkenbuchsen sind hier auch zu sehen, weniger die uns so bekannten XLR.

Bei den Ausgängen hat sich kein Hersteller auf eine feste Norm geeinigt, so kocht jeder sein eigenes Süppchen. Bei dem Kauf sollte man also mal einen Blick auf die Ausgangssektion werfen um zu viele Adapter nachher beim Einbinden zu vermeiden.

Hier eine einfache Variante:

DJ Mixer einfach.jpg

und zum Vergleich mit etwas mehr Ausstattung

DJ Mixer.jpg


4. Multitracker



Multitracker und portable Harddiskrecorder sind heute bei denjenigen weit verbreitet, die mal schnell eben irgendwo was aufnehmen wollen! Hier befindet sich auch eine Mischpultfunktion, die Ähnlichkeit mit einem herkömmlichen Pult besitzt. Im Prinzip könnte man damit auch mischen, nur sollte man vorher wissen, ob die Kanalzahl, die ja relativ gering ist, auch ausreicht! Phantomspeisung ist auch nicht überall vorhanden. Meistens riesig ausgebaut sind die Effektsektionen, aber hinter zig Untermenüs verstaut. Also da ist nix mit schnellem Zugriff. Außerdem sollte man sich vergewissern, das die EQs und Effekte auch im Durchschleifbetrieb arbeiten, oder ob diese nur bei der Aufnahme greifen!? Denn etliche Geräte arbeiten mit den genannten Tools erst nach dem Mixdown!

Hier ein Multitracker als digitale Version:

Multitracker.jpg


5. Powermischer



Als Powermischer werden Mischpulte bezeichnet, die eine Verstärker Einheit integriert haben. Das erspart ein seperates Verstärker Rack, aber es gibt Vor und Nachteile!

Vorteile:
Klarer Vorteil, wie schon gesagt der integrierte Verstärker. Für schnelle und kleine Lösungen ist er sehr gut geeignet. Aber er hat auch

Nachteile:
Mit einem Powermischer legt man sich fest, da kann man nicht so ohne weiteres mal eben sein Boxeninventar austauschen oder aufstocken, man ist ja an die Leistung des Verstärkers gebunden! Auch einen Powermischer in eine andere Anlage mit herkömmlichen Mixer zu integrieren ist nicht so ohne weiteres möglich, wenn überhaupt!

Wenn es um kleine VAs geht, dann sind Powermischer meistens die bessere Wahl, denn so um die 100 Leute bekommt man damit schon beschallt. Das trifft nicht auf die Rockfraktion zu, denn da wird es wohl nicht mehr ausreichend sein. Gerade im Bassbereich ist da ganz schnell Ende der Fahnenstange.
Je größer eine Anlage also wird und je mehr Leute ich damit beschallen will, kommt an einer Einzelkomponentenlösung nicht dran vorbei!

Ansonsten sind die Powermischer heutzutage schon sehr komfortabel ausgestattet, und stehen den normalen Mischern kaum noch nach! Auch hier gibt es ausgefeilte Klangregelung und Subgruppen, mehrere AUX Wege und sogar Effekte on Board!

Hier der Dynacord 1000, Unterschiede zum herkömmlichen Pult nicht zu erkennen!

Powermixer.jpg

So nun kennen wir uns doch schon ein wenig aus oder? Gut dann kommen wir zu Königsdisziplin!


6. Digitalmischpulte



Im ersten Moment ist diese Variante für viele abschreckend, aber wenn man sich erst einmal mit diesen Pulten angefreundet hat und weiß wie sie zu bedienen sind, der wird sich kaum noch vorstellen können mit einer analogen Konsole zu mischen! Es gibt aber auch hier Vor und Nachteile.

Für das Digitalpult spricht:

Die Speicherbarkeit aller Einstellungen, bei einem Abend mit mehreren Bands das Beste was einem passieren kann. Ein Knopfdruck und alles Szenen die man einmal beim Soundcheck abgespeichert hat sind innerhalb einiger Sekunden geladen, die Fader und Potis drehen sich wie von Geisterhand in ihre Position. Das beschleunigt die sogenannten Change Over Zeiten bei solchen Events! Bevor die nächste Band auf der Bühne ist, hat der Toni seine Sache schon erledigt! Auch wenn man laufend an mehreren gleichen Orten auftritt, ist diese Tool eine Riesenhilfe, man programmiert die Location ein und beim nächsten Besuch dort, ruft man seine Einstellungen wieder auf, ohne lange einen Soundcheck machen zu müssen.

Ein weiteres Plus sind die großen Möglichkeiten der Signalbearbeitung, interne Effekte und Kompressoren alles schon da und kein großes Siderack erforderlich!
Außerdem sehr schnell einsatzbereit ist diese Version, wenn es mal eben um schnelle Mitschnitte geht. Alles schon da - Laptop dran und los geht's!

Nachteile dagegen sind die längere Zugriffszeit auf einzelne Parameter. Mal eben schnell den Monitormix verändern ist nicht. Und wenn es mal anfängt zu koppeln, schnell mal eben den EQ runtergezogen, das dauert auch schon mal bei einem geübten Anwender einige Sekunden, die den anderen wie Stunden vorkommen können! Mal eben schnell an ein Digitalpult stellen ohne weitere Vorkenntnisse ist auch nicht so ohne weiteres möglich, da sollte man schon eine etwas bessere Einarbeitungsphase aufweisen können!

Nichts desto Trotz, überwiegen aber die Vorteile und wenn man weiß wie es geht ist alles nur noch halb so schlimm!
Wo bei den analogen Brüdern noch für jede Funktion ein Schalter oder Regler da war, sieht die Bedienoberfläche von Digitalmischern ganz anders aus. Alles funktioniert hier auf digitaler Ebene. Als Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Ebene kommen in jedem Kanal die A/D Wandler zum tragen, die das analoge Signal in ein digitales umwandelt! Die Rückwandlung zum Verlassen der Signale aus dem Pult geschieht dann logischerweise mit D/A Wandlern.
Bei den Bedienelementen zum Einstellen der Kanalparameter bedient man sich meistens mit Endlospotis mit einem umlaufenden LED Kranz als Anzeige, und es reicht auch dieses immer nur jeweils einmal zu verbauen. Durch das Betätigen der Select Tasten kann ich dann auswählen und alles editieren. Das wird in einen Speicher gelegt, sobald man einen anderen Kanal auswählt ist der alte abgespeichert! Damit man auch sieht was man da macht, haben diese Pulte ein LCD Display und die größeren sogar TFT Monitore. Da lassen sich die Einstellungen dann auch schon mal via Touchpad oder Trackball verändern. Wer die reinen Softwaremischer vom Computer her kennt, sollte mit dieser Vorgehensweise keine Probleme haben, denn sie sehen in etwa so ähnlich aus.

Da das am meisten benutzte Element an einem Mixer die Kanalfader sind, besitzen Digikonsolen auch direkt zugängliche Knalfader. Das sind aber keine herkömmlichen Fader, sondern reine digitale Signalgeber, die sich auch auf Knopfdruck in Subgruppen, AUXe oder Masterfader verwandeln lassen. Damit bei einem Umschalten meine Anwendungen und Einstellungen sofort zur Verfügung stehen, bewegen kleine Elektromotoren diese Regler, und zwar in die Position die ich vorher abgespeichert habe. Man kann also nicht wie bei einem analogen Pult auf die Fader schauen und feststellen - ah 16 Kanäle! So kann ich in mehreren Untergruppen umschalten und mache aus einem 16 Kanal Pult mal eben ein 32er, mit den entsprechenden Erweiterungen versteht sich. Durch einsetzen weiterer Karten oder kanalcodierter Digitalsignale álla ADAT Lightpipe von externen Wandlerboxen im 19´´ Format kann ich also aufrüsten.

Die integrierten Sachen sind auch nicht ohne, so kann ich für jeden Kanal über Kompressoren, Effekte, Noisegates und so verfügen. Ein Traum für jeden Techniker. Man stelle sich mal vor, eine 32er analog Konsole und für jeden Kanal ein Gate, Kompressor, Effektgerät, das wären dann alleine schon 96 externe Geräte, und das nur für den Eingangsbereich! Das relativiert dann auch den recht teuren Anschaffungspreis dieser Digitalpulte auf ein geringes Minimum! Des weiteren kann man auch noch die neuesten Erungenschaften via Softwareplug In aus dem WWW einspielen!

Hier der Yamaha 01V96

Digitalpult klein.jpg

und so was gibt es auch als groß, das Soundcraft VI 3000

Digitalpult groß.jpg


7. Mischpult anschließen



Wie muß ich denn nun vorgehen, wenn ich einen Mixer in Betrieb nehmen will?
Zu erst muß ich einmal einen geeigneten Standort wählen, egal ob das Pult nun auf der Bühne im Studio oder am FoH steht, es sollte immer sicher und fest stehen und so das es gut zugänglich ist, so das derjenige der den Mixer bedienen muß, damit auch vernünftig arbeiten kann. Also schnell und frei zugänglich. Besonders auf der Bühne sollte das Pult so stehen, das diejenigen Musiker die es bedienen auch problemlos da herankommen. Das Mischpult selber stellt keine Ablage oder Abstellfläche dar, so sollte jedem bewusst sein, das abgestellte Getränke oder sonstige Flüssigkeiten dem Pult überhaupt nicht gut tun, wenn sie denn darüber ausgeschüttet werden. Größere Reparaturen oder sogar die totale Zerstörung können die Folge davon sein. Also sollte man penibel darauf achten, das so ein Fall erst gar nicht eintreten kann!

Beim Stromanschluß sollten die Trafos für das Pult nicht direkt neben diesem liegen, sofern es denn externe Stromversorgung besitzt. Brummeinstreuungen können die Folge sein. Genauso sollte man auch weiter weg von Dimmern seinen Arbeitsplatz aufbauen, auch diese und andere Trafos streuen in die Musiksignale ein! Wenn man noch Licht etc. einsetzen möchte, empfiehlt es sich getrennte Stomkreise zu verwenden. Die beste Lösung würde sein, wenn man die Perepheriegeräte (Mischpult, Effektgeräte, usw), die Lastgeräte (Verstärker) und das Licht immer auf einen separaten Stromkreis legt, so umgeht man einen Totalausfall der Anlage. Fällt irgend eine Komponente aus, weiß man immer gleich in welchem Sektor man suchen muß!

Wie und was muß ich denn nun in die Audioverbindungen einstöpseln? Alles was symmetrisch ist kommt grundsätzlich in die XLR Buchsen. Hier gehören immer die Mikrofone rein, denn hier befindet sich die notwendige Vorverstärkung dafür! Billige Baumarkt oder sonstige Micros mit einem Klinkestecker natürlich ausgenommen. Aber diese sollten sie so oder so schnellstens austauschen, da die Klangqualität eh zu wünschen übrig lässt.

Alle anderen Gerätschaften, wie Zuspieler (CD Player, DAT Recorder, MP3 Player) werden in die Lineeingänge mittels 6,3mm Klinken gesteckt. Linesignale liefern u.a. auch Keyboards.

In die vorhandenen Insertbuchsen gehören u.a. die dynamikbearbeitenden Geräte, also Kompressoren und Noisegates! Hier werden sogenannte Insertkabel benötigt, bei denen ein Stereostecker und auf der anderen Seite zwei Monostecker sind. Hier wird das Signal aus dem Mixer herausgeführt um dann nach der Bearbeitung in dem externen Gerät wieder in das Pult zurück zu kommen!

An die AUX Buchsen kommen dann die Effektgeräte dran, meistens durch Klinkeverbindungen, ob das nun Mono oder Stereoverbindungen sein sollen, entnehmen Sie bitte der Bedienungsanweisung. Genauso sieht das mit den Retourns aus.

Grundsätzlich gilt, so wenig wie möglich mit Adaptern arbeiten, so was stellt immer eine Fehlerquelle dar. Jede Steckverbindung die nicht sein muß sollte also vermieden werden! Das garantiert ihnen schon im Voraus eine hohe Signalsicherheit und Qualität! Genauso sollte vermieden werden, unsymmetrische Signale über längere Strecken zu transportieren, also die unsymmetrischen Leitungen immer so kurz wie möglich halten.


8. Einstellungstipps



Hier möchte ich noch einige Einstellungstipps für die Arbeit am Mischpult mit auf den Weg geben. Diese Einstellungen stellen nur Tipps dar und sind keine Garantie für einen guten Sound, aber immerhin der beste Weg dahin. Wenn man einige spezifische Frequenzen von Instrumenten kennt, dann kann man auch etwas gezielter arbeiten!

Bass Drum:
Eine Anhebung bei 60 Hz bis 80 Hz erhöht den Druck der Bass Drum, eine Absenkung bei 250 Hz bis 350 Hz
beseitigt den holzigen Klang. Eine Anhebung bei 2 kHz bis 4 kHz bringt mehr Kick-Schlag.
Snare:
Die Anhebung des Bereichs bei 140 Hz bis 260 Hz lässt die Snare-Drum fetter erscheinen, eine Absenkung von
300 Hz bis 500 Hz macht sie weicher. Den typischen Snare-Sound erzielt man mit einer Anhebung bei 5 kHz bis
6 kHz.
Floor-Tom:
Den vollen Ton bringt eine Anhebung bei 80 Hz bis 120 Hz, eine Absenkung bei 300 Hz bis 500 Hz macht den Ton
weicher. Den Anschlag bringt eine Anhebung bei 4 kHz bis 6 kHz besser heraus.
Bass-Gitarre:
Eine Anhebung von 60 Hz bis 80 Hz verleiht dem Bass Fülle. Der Bass wird klarer und deutlicher durch eine Anhebung
bei 500 Hz bis 800 Hz. Die Saitengeräusche (Slap) kommen mit einer Anhebung bei 2 kHz bis 3 kHz besser
heraus.
E-Gitarre:
Ein vollerer Ton wird durch eine Anhebung bei 200 Hz bei 300 Hz erreicht. Mehr Biss bringt eine Anhebung bei
2 kHz bis 3 kHz. Ist der Klang zu schrill, so sollte dieser Bereich eher abgesenkt werden.
Akustik-Gitarre:
Eine Anhebung bei 80 bis 120 Hz verstärkt den Klang der tiefen Saiten. 200 Hz bis 300 Hz lassen die Gitarre
insgesamt voller klingen. 2 kHz bis 6 kHz bringen Brillanz und Anschlaggeräusche.
Klavier und Flügel:
Satte Tiefen ergeben sich im Bereich von 80 Hz bis 160 Hz. Brillanz und Anschlag kommen besser bei 2 kHz bis
7 kHz. Eine schmalbandige Anhebung bei 2,5 kHz bringt den typischen Honky-Tonk-Sound.
Blasinstrumente:
Eine Anhebung bei 100 Hz bis 300 Hz lässt den Klang voller wirken. Die Schärfe liegt im Bereich bei 4 kHz bis
8 kHz.
Streicher:
Den vollen Streicherklang erzielt man durch Anhebung bei 200 Hz bis 300 Hz, Anstrich und Brillanz liegen bei
7 kHz bis 11 kHz.
Sprechstimme:
Schlanker wird die Stimme durch eine Absenkung bei 180 Hz bis 300 Hz, mehr Sprachverständlichkeit erreicht
man durch eine Anhebung bei 2 kHz bis 4 kHz.
Singstimme:
Einen volleren Sound bringt eine Anhebung bei 100 Hz bis 140 Hz. Eine Absenkung bei 200 Hz bis 400 Hz erzeugt
mehr Klarheit. Deutlicher wird die Stimme durch Anhebung bei 4 kHz bis 5 kHz. Die Zischlaute liegen bei 7 kHz bis
11 kHz.


Wichtig ist, dass jeder Eingangskanal des Mischpults separat eingepegelt wird. Zur genaueren Überprüfung
PFL/Solo-Tasten drücken. Dabei bleibt die PA-Verstärkung abgeschaltet bzw. die Masterregler runtergedreht und
alle Equalizer-Einstellungen werden vorher auf 0 dB gestellt.
Alle Einzelsounds bilden den Gesamtsound. Erst im gesamten Klangbild lassen sich die Einzelsounds akustisch
angenehm miteinander verbinden. Hört man nach dem Gesamtsoundcheck einzelne Kanäle einmal alleine ab, so
klingen diese teilweise sehr unecht.
Bei der Bassgitarre ist darauf zu achten, dass sie nicht denselben Frequenzbereich wie die Bass Drum besetzt.
Oft hören sich Gesangsstimmen beim Einzelsoundcheck gut an und beim Gesamtsoundcheck sind sie dann
kaum noch zu hören. Ein Grund dafür liegt darin, dass die Stimmen zu voluminös eingestellt sind und im Gesamtsound
die deutlichen Frequenzbereiche der Stimme (2 kHz bis 5 kHz) nicht zum Tragen kommen. Gerade
für laute Gesangsparts oder Musikstücke, bei denen es insbesondere auf die Textverständlichkeit ankommt,
ist es besser, den Bassbereich der Stimme herauszufiltern und die Präsenz (obere Mitten und Höhen) etwas
anzuheben. Bei ruhigeren Stücken, in denen auch der Sänger einen etwas größeren Mikrofonabstand wählt,
verleiht allerdings der Bassbereich um 300 Hz der Stimme gute Wärme und Fülle

Weitere Tipps:

Der Bass:
Schwierigkeit für viele "Abmischer" ist dumpfes "Gewummere", bei dem man nicht hören kann, welche Töne der
Bass spielt. Der Grund: Weil das Instrument Bass heißt, meinen manche, seine musikalische Information spiele
sich im Bassbereich ab und drehen entsprechend reichlich davon rein. Die meisten Töne und Obertöne liegen um
einiges höher, nämlich im unteren Mittenbereich. Also, irgendwo zwischen 400 Hz und 1 kHz einen Filter-
Einstellbereich suchen, dann wird der Klang klarer.
Das Schlagzeug:
Die Bass-Drum sollte man um etwa 300 Hz herum ruhig kräftig beschneiden, um Platz für den Bass zu machen,
dafür unten so um 80 Hz anheben (Druck). Ebenfalls zwischen 2 kHz und 4 kHz anheben (Klack), und ein paar
Höhen können auch nicht schaden.
Die Snare:
Sie ist immer schwierig einzustellen. Zwischen 8 kHz und 12 kHz anheben - das kommt immer gut.
Mit den Toms ist es wie mit der Snare: schwierig. Ein Anheben zwischen 2 kHz und 8 kHz macht jedenfalls den
Anschlag gut hörbar.
Die Gitarre und das Keyboard:
E-Gitarren-(Speaker) haben oft eine starke Anhebung bei 2 kHz bis 3 kHz. Diese muss man meistens etwas rausdrehen.
"Wärme" ist bei 300 Hz reinzudrehen.
Die meisten elektro-akustischen Gitarren klingen bei 2 kHz etwas blechern. Fast immer ist etwas aus diesem
Bereich wegzunehmen. Es gibt aber bei E-Gitarren gewaltige Klangunterschiede.
Dieses gilt auch für Keyboards aller Arten, allerdings sind oft die Tiefbässe dabei zu fett. Die tiefen Frequenzen
sind rauszudrehen, denn für diesen Klang-Bereich sind Bass und Bass-Drum zuständig.
Der Gesang:
Die Hauptinformation der Stimme liegt so zwischen 1 kHz und 2 kHz - also freihalten. Eventuell bei Gitarren und
Keyboards ein wenig rausdrehen. Die Sprachverständlichkeit wird beim Anheben im Bereich von etwa 4 kHz bis 6
kHz erhöht. Das ist ein feedback-anfälliger Bereich. Bei Live-Beschallung eventuell die Höhen bei 10 kHz bis 12
kHz wegnehmen und Trittschallfilter einschalten.



9. Checkliste für das Einstellen eines PA-Systems:




1. Gain-Regler auf Minimum stellen.
2. Klangregelung in neutrale Stellung bringen.
3. Monitorregler in Nullstellung bringen.
4. Effektregler in Nullstellung bringen.
5. Panoramaregler in Mittelstellung bringen.
6. Lautstärke der Masterkanäle nach Wunsch einstellen.
7. Musiktitel oder Testsignal über die Eingangskanäle wiedergeben.
8. Frequenzverlauf der PA mit dem Equalizer korrigieren, nach Möglichkeit mit Hilfe eines Analysers.
9. Vorverstärkung und Klangregelung der Schlagzeugkanäle einstellen und die Aussteuerung durch die
Übersteuerungs-LED und mit dem Pre-Fader-Listening (PFL) kontrollieren.
10. Lautstärkeverhältnis der Schlagzeugkanäle einstellen – Fader aufgezogen lassen.
11. Vorverstärkung und Klangregelung von Bass, Gitarren, Keyboards, Blasinstrumenten und Gesang einstellen.
12. Lautstärkeverhältnis der Kanäle untereinander und zu den Schlagzeugkanälen einstellen.
13. Mit den Monitorreglern der Eingangskanäle die Monitormischung einstellen.
14. Mit dem Monitormaster die Gesamtlautstärke des Monitors einstellen.
15. Mit den Effekt-Send-Reglern der Eingangskanäle die Effektlautstärke einstellen.
16. Über den Effekt-Return-Regler die Gesamtlautstärke des bzw. der Effekte einstellen.
17. Mit den Pan-Reglern die Einzelsignale auf die Stereobreite verteilen.
18. Einstellungen überprüfen.
19. Gegebenenfalls Korrekturen vornehmen und Mikrofon- und Lautsprecheraufstellungen verändern.


Einstellungstipps für FoH und Checkliste für das Einstellen wurden übernommen von Sengpielaudio! www.sengpielaudio.com


So und nun wünsche ich allen ein gutes Gelingen und guten Sound!

ENDE

Greets Wolle

 
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