boerdi
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Im Rahmen des Board Events "Vokal-Mikro Spiel" hab ich einen 50 Euro Gutschein gewonnen und diesen in ein Sennheiser e945 investiert. Dies ist ein kurzer Erfahrungsbericht mit anschließenden Vergleichsaufnahmen anderer gängiger Mikromodelle.
Sennheiser E945 dynamisches Gesangs-Mikrofon
Sennheiser E945 dynamisches Gesangs-Mikrofon
Musikmässig verpesten wir unser Umfeld einmal mit Death Metal und mit ner zweiten Band mit Black/Thrash. Muss mich also jedesmal gegen zwei Gitarren, einen Bass und ne Schießbude durchsetzen.
Verarbeitung
Bereits beim Auspacken und beim ersten Halten merkt man wie hochwertig und makellos das Mikro verarbeitet ist. Es ist größer und gefühlt etwas schwerer als mein Beta 58. Das e945 bewegt sich auf dem gleichen (sehr) hohen Niveau wie meine e906 (Gitarre) und e902 (Kickdrum) Mikros welche im Moment mit den Bands live im Einsatz hab.
Umfeld und Praxis
Bei den Proben habe ich mein Beta 58 und das Senni parallel an die beiden ersten Kanäle des Mischpults (Allen & Heath ZED-12) angeschlossen und auf gleiches Niveau gepegelt. Falls mich meine Erinnerung nicht im Stich lässt, waren beide Mikros etwa gleich gainhungrig (Gainregler auf 12 Uhr, vielleicht einen Millimeter mehr). Für die Proben drehe ich bei allen Mikros prinzipiell den Bass komplett raus und reduziere den Bereich bei 250 Hz etwa um 2-3 dB. Sonst wird der ganze Raum durch die Nahbesprechung vollgemüllt/vollgewummert. Als Monitoring dienen mir entweder eine (oder zwei) RCF ART 412-A oder eine RCF NX 12-SMA (hängt davon ab wie faul ich bin die NX unterm Tisch hervorzukramen, die ART sind immer auf Ständern installiert. Die NX klingt definitiv besser/natürlicher).
Wie schlagen sich beide Mikros im Vergleich? Es ist schwierig die Eindrücke in Worte zu fassen, aber das erste was mir aufgefallen ist, ist dass das Senni schneller koppelt wenn man nicht aufpasst. Ich glaub da ist beim Voicing irgendwo in den Hochmitten/Höhen ein Peak der das Shure nicht hat. Soll heissen, bei identischem Pegel kann ich das Shure in gewissem Abstand Richtung Box (egal ob ART oder NX) halten ohne dass es koppelt. Mit dem Senni koppelt es dann bei gleicher Distanz (wie gesagt: identisch gepegelt und gleiche Laustärke vom Pult zur Box).
Ich bin kein Experte und kann mich nur auf mein "Gefühl" bei der Beschreibung verlassen: Solo klingt das Sennheiser obenrum "feiner" oder "edler" im Vergleich zum Shure (wahrscheinlich auch der Bereich in dem das Senni schneller koppelt als das Beta). Allerdings hat das Shure "untenrum" mehr "Körper" ("untenrum" ist jetzt nicht auf den Bassbereich bezogen, den Bass dreh ich wie gesagt komplett raus). Im Bandkontext bahnen sich beide Mikros verhältnismässig gleich gut ihren Weg durch den Krach im Proberaum.
Fazit
Senni oder Shure? Ich persönlich bleibe beim Shure Beta 58A als primäres Mikro, während das e945 seinen festen Platz im Ersatz/Alternativ-Arsenal gefunden hat. Wieso das Shure? Für unsere Mucke gefällt es mir vom "Gesamtgefühl" (Handling und Klang) her besser. Für zivilisiertere Musik wäre dann das Sennheiser e945 wahrscheinlich die bessere Wahl (hängt natürlich auch wieder von der Stimme der Sängerin oder des Sängers ab).
Vergleichsaufnahmen
Ergänzend dazu habe ich anhand meines Mikro Arsenals Vergleichsaufnahmen erstellt
Mikros: Shure Beta 58A, Shure SM58, Sennheiser e945, Audix OM5 und Audix OM7
Bitte verzeiht falls die Aufnahmen etwas schwabbelig sein sollten, der Tag war lang und anstrengend und Deutsch ist NICHT meine Muttersprache.
Der Inhalt und die Abfolge ist bei jeder Datei gleich! Und an alle Nicht-Metaller: Achtung, Growls! (mehr oder weniger ok )
Da ich absolut nicht clean singen kann, habe ich kurz beim Herrn Schneider reingekuckt und ein paar lustige Textzeilen abgelesen, danach folgen ein paar Zeilen Bolt Thrower in Version "tief" und "hoch".
Bei den WAV Dateien (44,1 kHz, 24 bit) handelt es sich um absolut rohe Aufnahmen. Keine Plugins, kein EQ etc...
Ich habe versucht die Spuren möglichst gleich einzupegeln. Kann aber sein, dass vielleicht eine Spur einen Hauch lauter/leiser ist als die anderen.
Bei jeder Aufnahme gab es direkten Lippenkontakt mit dem Mikro.
Signalkette: Mikro - Focusrite Forte - Cubase Elements 7
Hier gehts zum Download: -> KLICK MICH
Cheerio!
PS: Wie ich meine eigene Sprechstimme hasse...
PPS: Im Proberaum und live bleibe ich immer am Beta 58 hängen. Ich wechsel manchmal zum Senni oder einem der Audixe, aber es scheint als ob mir persönlich das Handling und Feeling des Beta 58 am ehesten zusagt.
Sonstige Erfahrungsanekdoten: Bei Proben und live Konzerten (wo ich auch selbst an den Reglern fummeln kann) drehe ich EQ-mässig immer den Bass am Pult komplett raus und reduziere bei 200-250 Hz vielleicht noch um ein paar dB. Dann gefällt mir das Beta 58 vom Sound her am besten. Das Senni hat tatsächlich dieses "luftge" obenrum, aber wenn ich nicht aufpasse koppelt es bei uns im Proberaum auch etwas schneller (bei zivilen Gain und Lautstärkeeinstellungen).
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