Martin Hofmann
HCA Bass & Band
Die Anschaffung eines InEar-Systems scheint für viele Musiker eine schwierige Entscheidung zu sein!Der Umstieg vom normalen Monitorsystem auf ein InEar-System ist für viele Musiker ein schwieriger Schritt. Einen Hörer in die Ohren zu stecken sieht besser aus, als mit einem Kopfhörer auf der Bühne zu stehen, aber es ist schon eine gravierende Veränderung, die nicht unbedingt sofort gute Ergebnisse garantiert. Man braucht dazu neben dem richtigen Equipment vor allem zwei Dinge: Zeit und Sicherheit.
Zeit
Immer wieder fällt mir auf, wie schüchtern gerade die Musiker von Vorgruppen, also eher unerfahrene Musiker bei der Kommunikation mit ihnen fremden FoH- und Monitor-Mischern sind. Selbst erfahrene Bands brauchen selten weniger als 30 Minuten, wenn bereits alles korrekt verkabelt ist, um einen guten Monitorsound einzustellen. InEar-Systeme sparen zunächst nicht Zeit, sondern sie kosten Zeit, da man alles, was man hören möchte einstellen muss - darin unterscheidet sich InEar-Monitoring vom normalen Monitor, wo man irgendwie viel mehr mitbekommt, ohne das zu wollen!Nehmt Euch also so viel Zeit wie möglich, nur dann wird das Ergebnis gut!
Sicherheit
Wer sein Programm nicht beherrscht, oder nicht sicher ist, wie das Equipment funktioniert wird schnell nervös, wenn nicht gleich alles klappt. Ich habe schon einige gestandene Musiker erlebt, die richtige Probleme mit dem Umstieg auf ein InEar-System hatten. Ein Drummer hatte einen Wackelkontakt bei einem sauteuren, nagelneuen Hörer weil er immer schwitzt wie ein Schwein (schwitzen Schweine eigentlich?). Das Kabel hatte wohl aber gar keine Schuld, denn vielmehr rutschte der Steckkontakt etwas heraus, weil für ihn eben allesneu war und er nicht darauf geachtet hat, dass das Kabel herausrutschen kann, wenn man beim Bewegen nicht darauf achtet, dass man einen Hörer im Ohr hat.Ein anderer Bekannter hat ständig über einen Top-Hörer geflucht, bis ich ihn gefragt habe, ob er den denn auch mal gereinigt hätte?Grundsätzlich klingt InEar-Monitoring anders - meiner Meinung nach klar besser! Und die Vorteile liegen auf der Hand:
Für mich selbst war die Entscheidung, ein InEar-System zu benutzen elementar: ohne Gehörschutz konnte ich ein normal gespieltes Drumset nicht mehr ertragen, da mein Tinnitus aus dem Jahr 1993 beim Proben von einem Schlagzeug, genauer gesagt von einem Zildjian Swish 18″ Chinatype Cymbal . So half ich mir eine Zeitlang mit Ohrstöpseln unterschiedlichster Art aus. Irgendwann fiel dann die Entscheidung: ein InEar-System muss her.Damals gab es nur wenige Anbieter. Ich landete bei Shure und benutzte mal zunächst PSM600, danach das Top-Modell PSM700 und landete schließlich bei einem Beyerdynamic IMS900. Ich will mich gar nicht großartig über diese Geräte auslassen. Am Beyerdynamic gefiel mir am besten, dass die Batterien deutlich länger hielten als die 9V-Blocks, die Shure für die (älteren) PSM600/700 verwendete. Inzwischen verwendet Shure beim PSM900 auch die länger nutzbaren AA-Batterien mit 1,5V.Das LD-Systems MEI 1000 G2 besteht aus:
Da sich unser Saxophonist für der Anschaffung eines InEar-Systems bisher nicht allzu sehr begeistern konnte - immerhin stellen wir ihm in der Regel gleich zwei fette Monitore vor die Nase - habe ich versucht, es ihm leicht zu machen und ihm einen besseren Hörer mitgebracht und das System perfekt eingestellt! Anschließend habe ich mit ihm getauscht, damit ich diesen Test samt A/B-Vergleich machen konnte.Der Vergleich mit dem (ehemals) wesentlich teureren Beyerdynamic ISM900 hinkt etwas, denn man erwartet von einem Gerät das vor ein paar Jahren das ca. 5-fache gekostet hat, dass es in jeder Hinsicht überlegen ist. Beim Taschenempfänger würde ich auch sagen, dass das Beyerdynamic-Gehäuse einen stabileren Eindruck macht. Was mir auch spontan gefehlt hat ist die Markierung des Lautstärkereglers, des wichtigsten Bedienelementes, das auch im Dunkeln eingestellt werden muss. Wahrscheinlich gewöhnt man sich aber auch daran, dass die Markierung fehlt. Die gesamte Haptik des LD-Gerätes wirkt etwas weniger solide, in Relation zum Preis gesehen ist das aber völlig in Ordnung!Wenn man jedoch die Funktion vergleicht wird man positiv überrascht! Oft wird geschrieben, dass billige InEar-Systeme mehr rauschen als teure - in dieser Hinsicht bin ich absolut positiv überrascht, denn das ist hier nicht der Fall. Das Rauschen wird erst dann störend, wenn man den Empfänger zu laut einstellt! Diesbezüglich bietet das LD-Systems MEI1000G2 sogar die Möglichkeit, das Eingangssignal genauestens mit PAD-Schalter und Gain-Regler anzupassen. Das hat mir beim Beyerdynamic manchmal gefehlt - man hat darauf verzichtet, weil ja der Monitormix auch angepasst werden kann. Manchmal ist aber die Einstellmöglichkeit hilfreich!
Lautstärke, Haltbarkeit der Batterien, sichere Übertragung des Signals, Rauschabstand - alles einwandfrei, egal ob mono oder stereo! Und das für diesen Preis - das hätte ich so nicht erwartet!
Dass noch ein Rackadapter, ein Standard-Kopfhörer und ein Koffer dabei sind spricht für das Paket.Mein Saxofonist hat dann doch verzichtet. Er wollte sich auf die neu einstudierten Songs konzentrieren, und nicht riskieren, dass ihn das InEar-System in irgendeiner Weise ablenken könnte. Genau über diese Hürde muss aber jeder springen, der sich für ein solches System entscheidet. Die meisten User, die ich kenne, brauchen dazu ca. 5-10 Auftritte.
Tipp:
Beim Proben ausprobieren - das hilft! Außerdem empfehle ich die Anschaffung eines professionellen InEar-Hörers. Ich selbst habe mehrere gute Hörer im Gepäck. Ein billiger Hörer schränkt die Zufriedenheit doch stark ein. Mal so eben von Stereo auf Mono umschalten - das sollte man in Ruhe vorher machen. In der Hektik mit wenig Zeit auf der Bühne war mit die Schrift im Display zu klein, aber wenn man weiß wie es geht ist das OK.
Fazit:
+ Ausgezeichneter Klang
+ Hoher Rauschabstand
+ -12bD PAD-Schalter und Gain-Regler
+ geringer Batterieverbrauch
+ Zubehör: Rackadapter, Koffer und Standardhörer inklusive
+ Anzeige des Ladezustandes
- Display hat sehr kleine Schrift, daher schlecht lesbar
Herstellerseite
Was die Funkfrequenzproblematik angeht, das Mei1000G2 ist zukunftssicher, da es in der Duplex Lücke und im ISM Band sendet. Eine Übersicht hierzu findet hier:
Zeit
Immer wieder fällt mir auf, wie schüchtern gerade die Musiker von Vorgruppen, also eher unerfahrene Musiker bei der Kommunikation mit ihnen fremden FoH- und Monitor-Mischern sind. Selbst erfahrene Bands brauchen selten weniger als 30 Minuten, wenn bereits alles korrekt verkabelt ist, um einen guten Monitorsound einzustellen. InEar-Systeme sparen zunächst nicht Zeit, sondern sie kosten Zeit, da man alles, was man hören möchte einstellen muss - darin unterscheidet sich InEar-Monitoring vom normalen Monitor, wo man irgendwie viel mehr mitbekommt, ohne das zu wollen!Nehmt Euch also so viel Zeit wie möglich, nur dann wird das Ergebnis gut!
Sicherheit
Wer sein Programm nicht beherrscht, oder nicht sicher ist, wie das Equipment funktioniert wird schnell nervös, wenn nicht gleich alles klappt. Ich habe schon einige gestandene Musiker erlebt, die richtige Probleme mit dem Umstieg auf ein InEar-System hatten. Ein Drummer hatte einen Wackelkontakt bei einem sauteuren, nagelneuen Hörer weil er immer schwitzt wie ein Schwein (schwitzen Schweine eigentlich?). Das Kabel hatte wohl aber gar keine Schuld, denn vielmehr rutschte der Steckkontakt etwas heraus, weil für ihn eben allesneu war und er nicht darauf geachtet hat, dass das Kabel herausrutschen kann, wenn man beim Bewegen nicht darauf achtet, dass man einen Hörer im Ohr hat.Ein anderer Bekannter hat ständig über einen Top-Hörer geflucht, bis ich ihn gefragt habe, ob er den denn auch mal gereinigt hätte?Grundsätzlich klingt InEar-Monitoring anders - meiner Meinung nach klar besser! Und die Vorteile liegen auf der Hand:
- Eine deutliche Reduzierung der individuellen Lautstärke wird dadurch erst möglich!
- Volle Bewegungsfreiheit auf der Bühne - man hört überall gleich gut.
- Ein InEar-System ist weit günstiger als zwei gute Monitorboxen.
- Es ist wesentlich leichter zu transportieren.
- Rückkopplungen gehören quasi der Vergangenheit an.
Für mich selbst war die Entscheidung, ein InEar-System zu benutzen elementar: ohne Gehörschutz konnte ich ein normal gespieltes Drumset nicht mehr ertragen, da mein Tinnitus aus dem Jahr 1993 beim Proben von einem Schlagzeug, genauer gesagt von einem Zildjian Swish 18″ Chinatype Cymbal . So half ich mir eine Zeitlang mit Ohrstöpseln unterschiedlichster Art aus. Irgendwann fiel dann die Entscheidung: ein InEar-System muss her.Damals gab es nur wenige Anbieter. Ich landete bei Shure und benutzte mal zunächst PSM600, danach das Top-Modell PSM700 und landete schließlich bei einem Beyerdynamic IMS900. Ich will mich gar nicht großartig über diese Geräte auslassen. Am Beyerdynamic gefiel mir am besten, dass die Batterien deutlich länger hielten als die 9V-Blocks, die Shure für die (älteren) PSM600/700 verwendete. Inzwischen verwendet Shure beim PSM900 auch die länger nutzbaren AA-Batterien mit 1,5V.Das LD-Systems MEI 1000 G2 besteht aus:
- einem 9,5″ Sender (mit zwei XLR/Klinke-Kombibuchsen, TNC-Antenne, Limiter, Gain-Regler und Kopfhörer-Ausgang)
- einem Taschenempfänger mit Gürtelclip und Lautstärkeregler, Display
- einem InEar-Hörer mit wechselbaren Gummistopfen
- einem recht robusten Transportkoffer
- Rackmountadapter und 2 AA Batterien
Da sich unser Saxophonist für der Anschaffung eines InEar-Systems bisher nicht allzu sehr begeistern konnte - immerhin stellen wir ihm in der Regel gleich zwei fette Monitore vor die Nase - habe ich versucht, es ihm leicht zu machen und ihm einen besseren Hörer mitgebracht und das System perfekt eingestellt! Anschließend habe ich mit ihm getauscht, damit ich diesen Test samt A/B-Vergleich machen konnte.Der Vergleich mit dem (ehemals) wesentlich teureren Beyerdynamic ISM900 hinkt etwas, denn man erwartet von einem Gerät das vor ein paar Jahren das ca. 5-fache gekostet hat, dass es in jeder Hinsicht überlegen ist. Beim Taschenempfänger würde ich auch sagen, dass das Beyerdynamic-Gehäuse einen stabileren Eindruck macht. Was mir auch spontan gefehlt hat ist die Markierung des Lautstärkereglers, des wichtigsten Bedienelementes, das auch im Dunkeln eingestellt werden muss. Wahrscheinlich gewöhnt man sich aber auch daran, dass die Markierung fehlt. Die gesamte Haptik des LD-Gerätes wirkt etwas weniger solide, in Relation zum Preis gesehen ist das aber völlig in Ordnung!Wenn man jedoch die Funktion vergleicht wird man positiv überrascht! Oft wird geschrieben, dass billige InEar-Systeme mehr rauschen als teure - in dieser Hinsicht bin ich absolut positiv überrascht, denn das ist hier nicht der Fall. Das Rauschen wird erst dann störend, wenn man den Empfänger zu laut einstellt! Diesbezüglich bietet das LD-Systems MEI1000G2 sogar die Möglichkeit, das Eingangssignal genauestens mit PAD-Schalter und Gain-Regler anzupassen. Das hat mir beim Beyerdynamic manchmal gefehlt - man hat darauf verzichtet, weil ja der Monitormix auch angepasst werden kann. Manchmal ist aber die Einstellmöglichkeit hilfreich!
Lautstärke, Haltbarkeit der Batterien, sichere Übertragung des Signals, Rauschabstand - alles einwandfrei, egal ob mono oder stereo! Und das für diesen Preis - das hätte ich so nicht erwartet!
Dass noch ein Rackadapter, ein Standard-Kopfhörer und ein Koffer dabei sind spricht für das Paket.Mein Saxofonist hat dann doch verzichtet. Er wollte sich auf die neu einstudierten Songs konzentrieren, und nicht riskieren, dass ihn das InEar-System in irgendeiner Weise ablenken könnte. Genau über diese Hürde muss aber jeder springen, der sich für ein solches System entscheidet. Die meisten User, die ich kenne, brauchen dazu ca. 5-10 Auftritte.
Tipp:
Beim Proben ausprobieren - das hilft! Außerdem empfehle ich die Anschaffung eines professionellen InEar-Hörers. Ich selbst habe mehrere gute Hörer im Gepäck. Ein billiger Hörer schränkt die Zufriedenheit doch stark ein. Mal so eben von Stereo auf Mono umschalten - das sollte man in Ruhe vorher machen. In der Hektik mit wenig Zeit auf der Bühne war mit die Schrift im Display zu klein, aber wenn man weiß wie es geht ist das OK.
Fazit:
+ Ausgezeichneter Klang
+ Hoher Rauschabstand
+ -12bD PAD-Schalter und Gain-Regler
+ geringer Batterieverbrauch
+ Zubehör: Rackadapter, Koffer und Standardhörer inklusive
+ Anzeige des Ladezustandes
- Display hat sehr kleine Schrift, daher schlecht lesbar
Herstellerseite
Was die Funkfrequenzproblematik angeht, das Mei1000G2 ist zukunftssicher, da es in der Duplex Lücke und im ISM Band sendet. Eine Übersicht hierzu findet hier:
- Eigenschaft