REVIEW Yamaha DXR-10 und DXS-12 - Aktives PA-System mit Subwoofer

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»Yamaha DXR-10 und DXS-12«


»Yamaha DXR-10: Aktiver Fullrange- und Multifunktionslautsprecher«



»Yamaha DXS-12: Aktiver Subwoofer



»Background«

Einleitend möchte ich erwähnen, dass ich kein professioneller Tontechniker bin, der aufgrund seines Jobs Tag für Tag mit unterschiedlichsten Tonanlagen in Berührung kommt. Meine Erfahrung und Einschätzung beruht auf dreißig Jahren Banderfahrung, in denen ich über einige unterschiedliche PA Anlagen gespielt habe. Sofern keine professionelle PA mit Tontechniker vom Veranstalter gestellt wurde, habe ich mich häufig um die Tontechnik unserer PA gekümmert.

In den 80ern und 90ern habe ich über zwei unterschiedliche Dynacord Systeme von Bandkollegen gespielt und besitze selbst seit rund zehn Jahren ein passives Zeck A 600 PA System, bestehend aus Endstufe und zwei Boxen mit einer Nennbelastbarkeit von 400 Watt an 8 Ohm und jeweils 3 Wege Speaker System mit einem EVM15L Tieftöner, einem Zeck CM802 Mitteltöner und einem Zeck PDH6 Hochtöner. Zum Mischen verwende ich den Yamaha MG16-4. Dieses System verwenden wir im Proberaum und bei kleinen Gigs, auch im Freien, und sind damit sehr zufrieden. Als einziger Nachteil können Gewicht und Größe der Boxen beim Transport gesehen werden und das zunehmende Alter der Anlage.

Nun habe ich beim »voll-fetten PA-Gewinnspiel« die Yamaha PA-Anlage mit Subwoofer gewonnen, über die ich allen Interessierten hier meine Eindrücke in Form dieses Reviews mitteilen möchte. Alle verwendeten Abkürzungen habe ich am Ende dieses Beitrags in der »Legende« kurz erklärt, damit dieses Review hoffentlich auch für Neueinsteiger bei der Auswahl ihrer PA verständlich und hilfreich ist.

Support und Unterstützung seitens des Musiker-Boards und von Yamaha waren vorbildlich. Kurz nachdem ich meine Kontaktdaten der Musiker-Board Admin mitgeteilt hatte, meldete sich ein Repräsentant von Yamaha bei mir, gratulierte mir zum Gewinn, klärte die Lieferadresse und leitete alles in die Wege, so dass ich bereits eine Woche später im Besitz des großartigen Gewinns war. Einen herzlichen Dank an alle, die dieses Gewinnspiel und die tollen Preise ermöglicht haben.

Bevor ich mich ans Testen machen konnte, musste ich geeignete Kabel in erforderlicher Länge besorgen. Meine langen Lausprecherkabel sind Lastkabel zur Verbindung der Zeck Endstufe mit den passiven Lautsprechern. Da die PA von Yamaha ein aktives System ist, habe ich zunächst Audiokabel in ausreichender Länge gekauft. Dann konnte es los gehen.

»DXR und DXS Familie«
Die neue DXR- und DXS-Familie von Yamaha kam 2012 auf den Markt und bietet im Bereich der Aktivboxen den DXR-8, DXR-10, DXR-12 und DXR-15 und im Bereich der Subwoofer den DXS-12 und DXS-15 zur Kombination an.

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»Lieferumfang meines Gewinns«
2 x Yamaha DXR-10 (Top)
1 x Yamaha DXS-12 (Sub)
2 x Yamaha CSC-DXR-10 (Transporthülle)
1 x Yamaha CSC-DXS-12 (Transporthülle)

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»Technische Daten«

»Yamaha DXR-10«
Aktiver Fullrange- / Multifunktionslautsprecher
• Lautsprecher: 2-Weg, 10" Bass-Reflex (LF), 1" Hochtöner mit Horn 90° x 60° (HF), Ferrit Magnet
• Verstärker: Bi-Amped Class-D Endstufen
• Spitzenleistung: 950 Watt LF und 150 Watt HF
• Dauerleistung: 600 Watt LF und 100 Watt HF
• Frequenzbereich: 56 - 20.000 Hz
• Schalldruck: 131 dB SPL (1m, on Axis)
• Prozessor: D-Contour (FOH/Main, Monitor, Off)
• Anschlüsse: Input1: XLR x1 , Input2: Klinke x2, Input3: Cinch x2, Thru: XLR x1 (parallel mit Input 1 ), Link Out: XLR x1
• Gehäuse: ABS Kunststoff, mattes Finish, schwarz, mit 3x M8 x 15 mm Flugpunkte, mit durchgehendem Lautsprechergitter
• Hochständerflansch: 35mm, 2-Wege (0 und 7 Grad)
• Abmessungen: 30,5 x 50,2 x 31,0 cm
• Gewicht: 14,6 kg

»Yamaha DXS-12«
Aktiver Subwoofer
• Lautsprecher: 12", Ferrit Magnet
• Verstärker: Class-D Endstufe
• Spitzenleistung: 950 Watt
• Dauerleistung: 600 Watt
• Frequenzbereich: 47 - 160 Hz
• Schalldruck: 131 dB SPL
• Prozessor: D-XSUB (Boost, Xtended-LF, Off)
• Anschlüsse: 2 x XLR In, 2 x XLR Out (Thru)
• Gehäuse: Multiplex mit Bandpass-Gehäuse aus massivem Holz, schwarz, mit durchgehendem Lautsprechergitter
• Hochständerflansch: 35mm
• Abmessungen: 39,7 x 56,3 x 59,4 cm
• Gewicht: 33,0 kg

»Kombinierte Daten DXR-10 Top und DXS-12 Sub«

Übertragungsbereich
Top: 56 - 20.000 Hz
Sub: 47 - 160 Hz

Bestückung
Top: 10-Zoll-Bass, 1-Zoll-Hochtöner
Sub: 12-Zoll-Bass

Dynamische Leistung
Top: 1.100 W (LF: 950 W, HF: 150 W)
Sub: 950 W

Schalldruck
Top: 131 dB SPL
Sub: 131 dB SPL

Anschlüsse
Top: Mic/Line-in (XLR), 2xLine-in (Klinke), 2xLine-in (Cinch), Audio-Thru (XLR), Link-Out (XLR)
Sub: 2xLine-in (XLR), 2xThru (XLR)

Abmessungen/Gewicht
Top: 30,5 x 50,2 x 31,0 cm / 14,6 kg
Sub: 39,7 x 56,3 x 59,4 cm / 33,0 kg


»Design«

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»DXR-10 Top«
Der DXR-10 besteht aus einem robusten, mattschwarzen ABS-Kunststoffgehäuse, einem großen Aluminium-Handgriff auf der Oberseite und einem stabilen Frontgitter. Der Griff ist in einer Griffmulde sicher versenkt. Dinge, die das Top nach Angaben von Yamaha »straßentauglich« machen. Ich persönlich würde sogar einen Schritt weiter gehen und den DXR-10 als »bühnentauglich« bezeichnen und ihn nicht auf der Straße stehen lassen. Das Bassreflexgehäuse hat die Abmessungen 30,5 x 50,2 x 31,0 cm (B x H x T) und wiegt 14,6 kg, was »on the road« durchaus »transporttauglich« ist. Das Bedienfeld und die Anschlüsse der Endstufe befinden sich rückseitig und sind oben und unten durch überstehende Gehäuseteile gut geschützt. Wer den DXR-10 regelmäßig auf die Straße mitnimmt, muss sich beim Abstellen nach dem Transport keine Gedanken machen, ob ihn jemand »aufs Kreuz legt«. Wer den DXR-10 jedoch auf die Bühne mitnimmt, wird die Vorzüge des resonanzarmen ABS-Gehäuses lt. Yamaha darin finden, dass es in der Lage ist, bei hohem Pegel entstehende Vibrationen abzufangen. Was sich letztlich auf die Klangqualität auswirken soll.

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Der DXR-10 verfügt über eine schräge Gehäusebauart, welche ein Boden-Monitoring durch Kippen des Gehäuses ermöglicht. Anders als beim DXR-12 und beim DXR-15 kann man den DXR-10 aber nur auf eine Seite kippen und daher nicht im gespiegelten Modus zum Monitoring verwenden.

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Die Buchsen für das Stativ auf der Unterseite des DXR-10 sind für zwei verschiedene Ausrichtungswinkel ausgelegt: 0 Grad für Betrieb des Tops »auf Publikumsebene« und 7 Grad geneigt für das Aufstellen des Tops auf einer Bühne mit dezenter Abstrahlung »nach unten« zum Publikum. Gewindebuchsen mit M10 Gewinde ermöglichen die Verwendung als abhängendes Rig oder die Montage über U-Bügel.

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»DXS-12 Sub«
Beim DXS-12 setzt Yamaha traditionell auf ein Gehäuse in bewährter Holzbauweise, das mit schwarzem Strukturlack überzogen ist. Die Ausmaße des Bandpass-Subwoofers betragen 39,7 x 56,3 x 59,4 cm (B x H x T). Aufgrund der Dimensionen und der Verwendung von Holz wiegt der Sub 33 kg und damit mehr als das Doppelte des Tops. Zum Transportieren gibt es an beiden Seiten je einen robusten Griff, mit dem man den Sub zu zweit gut tragen kann. Für eine One-Man-Show ist es aber eine äußerst mühsame Angelegenheit. Die Griffe sind wiederum in einer Griffmulde gut und sicher versenkt. Optisch ist die Frontabdeckung mit schwarzem Lochblech den Topteilen angepasst. Beim gemeinsamen Einsatz ergibt sich ein harmonisches und stimmiges Gesamtbild.

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Auf der Oberseite des Gehäuses sitzt eine tiefe Buchse mit einem Durchmesser von 35 mm für die Montage der Distanzstange zum Top.

Wie auch beim Top ist beim Sub die Endstufe mit ihrer Bedien- und Anschlusstechnik an der Boxenrückseite eingebaut. Das Bedienfeld ähnelt in der Grundstruktur und Anordnung von Reglern, Anschlüssen und Lüfter dem DXR-10, ist aber etwas reduzierter gehalten und weist die für einen Subwoofer typischen Einstellmöglichkeiten auf. Auch das Bedienfeld ist versenkt, wodurch Regler und Anschlüsse durch das überstehende Gehäuse gut geschützt sind.

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Die Verarbeitung von Top und Sub sind hervorragend, alle Komponenten sind perfekt montiert und alle Buchsen und Regler sind vorbildlich angeschlossen. Sowohl DXR als auch DXS haben vier Gummifüße, auf denen die Teile gut und sicher stehen. Das Komplettpaket wirkt sehr robust und optisch ansprechend. Ist die Kombination »straßentauglich«? In jedem Fall. Auch auf einer kleinen Bühne kann man sich damit sehen lassen und macht eine gute Figur damit.

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»Montage, Anschluss und Verwendung«

Um die Kombination 2 mal DXR-10 plus 1 mal DXS-12 nahtlos in mein Equipment einzugliedern, habe ich die Peripherie ergänzt und ein Stativ und ein Distanzrohr bestellt. Die hochwertigen Aktivboxen von Yamaha verdienen eine stabile und solide Basis und sollen nicht auf wackeligen Beinen ihr Dasein fristen müssen. Hier ein kurzer Exkurs zu Stativ und Distanzrohr:

»K&M 21440 - Boxenstativ mit Auszugsrohr«
Das »K&M 21440« ist ein Aluminium-Boxenstativ mit einem Auszugsrohr von 35 mm Durchmesser aus Stahl. Den Abschluss des Rohrs bildet ein patentierter Spreizdorn, den man fixieren kann und der für einen festen Sitz der Box sorgt. Dieser Spreizdorn ist eine sehr praktische Erfindung. Er sorgt dafür, dass sich das Rohr perfekt fixieren läßt und das Top gut und stabil sitzt, ohne sich bei Berührung zu drehen oder eine schiefe Figur mit hängenden Schultern zu machen. Die Spreizbacken sind aus Kunststoff und sorgen für eine resonanzarme Verbindung zwischen Box und Rohr mit Ring-Lock-System. Die Handhabung ist tatsächlich sehr einfach und erfolgt über einen Spannring. Das Stativ ist höhenverstellbar in eine Höhe zwischen 1,37 m bis 2,1 m und wiegt 5,2 kg. Das Stativ wirkt sehr robust und ich würde es beinahe schon »unverwüstlich« bezeichnen.



»K&M 21366 - Distanzrohr«
Das »K&M 21366« ist eine Stahlrohrkombination zur Verbindung von Satellitensystemen. Das Distanzrohr ist mittels Klemmschraube und Sicherungssplint höhenverstellbar für eine Höhe zwischen 0,95 m und 1,37 m, bei einem Gewicht von 2,4 kg. Auch das Distanzrohr hat beidseitig den patentierten Spreizdorn für einen festen und fixierbaren Sitz der Satellitenbox auf dem Subwoofer. Zur Berechnung der effektiven Höhe muss man die Höhe des Subwoofers von 0,563 m dazu zählen. Das Distanzrohr wirkt ebenso »unverwüstlich« wie das Stativ. Beides sind würdige Gefährten und Träger der neuen PA von Yamaha.



»K&M 21311 – Speaker Stand Bag«
Nachdem die Aktivboxen von Yamaha mit Tragetasche geliefert wurden, habe ich mich zu einer Tragetasche für Stativ und Distanzrohr überreden lassen. »K&M 21311« ist eine wasserabweisende Nylon-Tasche mit 2 Innenfächern für 2 Boxenstative mit einer Länge bis 1,2 m. Die Tasche tut ihren Job, ich gebe ihr aber keine Lebensdauer, die ein oder zwei Jahre überschreitet. Es kommt doch ein großes Gewicht auf das nicht sehr robust wirkende Nylon-Material.



»Montage: Hochständer, Rig oder Monitor«
Bei der Montage der DXR-10 auf dem Hochständer gibt es zwei Möglichkeiten der Ausrichtung. Die Box wird wie üblich gerade montiert oder kann alternativ um einen Winkel von 7 Grad nach unten in Richtung Boden geneigt werden. Für diesen Kippeffekt stehen zwei getrennte Stativhülsen zur Auswahl. Findet man einen Veranstaltungsort mit ungünstigen Raumeigenschaften vor, kann man mit den zwei verschiedenen Ausrichtungen von 0° und 7° die Ausgewogenheit des Mixes optimieren und die Soundqualität zum FOH verbessern. So hat man eine Option, die Schallenergie von reflektierenden Flächen fernzuhalten und direkter auf das Publikum zu richten. Der Unterschied ist eindeutig wahrzunehmen und führt beispielsweise bei einem Test bei mir im Keller mit niedriger Decke zu einem besseren Ergebnis.

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Rigging-Punkte für die Rig-Montage bieten eine weitere Möglichkeiten der Installation. Falls mehr Flexibilität beim Aufhängen benötigt würde, könnten optional U-Bügel verwendet werden, um die Boxen mit waagrechter oder senkrechter Ausrichtung abzuhängen. Da ich nicht vorhabe, Boxen fliegen zu lassen, habe ich die Plastik-Abdeckung auf den Rigging-Punkten belassen.

Die spezielle Konstruktion des Boxengehäuses ermöglicht es, den DXR-10 auch als Bodenmonitor zu verwenden. Dabei bietet der Yamaha DXR-10 einen Monitorwinkel von 50 Grad. Die Box steht darum etwas steiler als üblich, was es einem bei wenig Platz auf kleinen Bühnen ermöglicht, näher an der Monitor-Box zu stehen. Hier erkennt man, dass sich Yamaha auch für die kleinen Sorgen auf der Bühne sehr sinnvolle Features überlegt hat. Steht der Monitor knapp vor dem Micro-Ständer hört man sich selbst definitiv besser, was zum Wohlfühlen deutlich beiträgt.

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»Möglichkeiten der Verwendung: Plug-&-Play«
Yamaha bewirbt die neue DXR- und DXS-Familie mit »Plug-&-Play«. Gemeint ist damit: Aufstellen, Verkabeln und ohne Klangkorrekturen loslegen und spielen. Der Aufbau, die Verkabelung und die Einstellung der Settings der Anlage sind darum mit wenig Hintergrundwissen einfach und selbsterklärend möglich. Die Verkabelungspläne für die Verwendung unterschiedler Anwendungsarten sind im beigefügten Handbuch, das auch in Deutsch verfügbar ist, sehr gut und anschaulich erklärt. Neben der Verkabelung wird auch die richtige Einstellung des DSPs für diese Verwendungsmöglichkeiten sehr gut erklärt. Dabei werden folgende Varianten angeführt:
1) Einfache Tonanlage (Fullrange-System)
2) PA-System mit Subwoofer
3) Bühnenmonitor-System
4) SR-System mit einem einzelnen DXR
5) SR-System mit zwei DXRs

»Einfache Tonanlage, DXR-10 als Fullrange-System«
Nach dem »Plug-&-Play« Prinzip werden die beiden DXR-10 Tops am Line-Eingang über zwei XLR-Kabel an den Mischer angeschlossen. Die DSPs der beiden Topteile werden auf »FOH/Main«, der HPF-Schalter auf »Off« und der Level-Regler auf »0 dB« eingestellt. So einfach und schnell ist das System betriebsbereit.

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»PA-System mit Subwoofer: Abstimmung Top und Sub«
Dieses »Plug-&-Play« Prinzip wurde auch für den kombinierten Einsatz von DXR + DXS als aktives PA-System mit Subwoofer realisiert. Top und Sub werden im kombinierten Einsatz sehr simpel aufeinander abgestimmt. Dazu werden die DSPs der beiden Topteile auf »FOH/Main«, der HPF-Schalter auf »100 Hz« (alternativ »120 Hz«) und der Level-Regler auf »0 dB« eingestellt. Der Subwoofer wird auf Level »0 dB« und der LPF-Schalter auf »100 Hz« (alternativ »120 Hz«) eingestellt. Schon ist das System optimal aufeinander abgestimmt und betriebsbereit.

Bei der Verwendung des DXR-10 als PA-System mit DXS-12 als Subwoofer wird der Subwoofer am Line-Eingang über XLR mit dem Mischer verbunden und das Signal über Thru mittels XLR an den Line-Eingang des Tops weitergeroutet.

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»SR-System: Misch- und Link-Funktionalität«
Für den Einsatz als SR-System bietet der DXR-10 einen 3-Kanal-Mixer und damit eine »Misch-Funktion« ohne externes Mischpult, wodurch Sounds durch direkte und gleichzeitige Eingabe von drei Signalen im Gerät gemischt werden können. Dazu verwendet der DXR-10 drei verschiedene Eingangsbereiche, deren Pegel sich unabhängig voneinander per Level-Regler mischen lassen. Zum Einsatz kommen eine umschaltbare XLR-Buchse, die sowohl Line- wie auch Mikrofon-Signale verarbeitet (die Weiterleitung erfolgt über Thru), zwei Klinkenbuchsen (links/rechts) für reine Line-Signale sowie zwei Cinch-Eingänge (links/rechts).

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Durch die zusätzliche »Link-Funktion« (Link Out) können zwei DXR Tops sehr einfach entweder zu einem Stereo-SR-System oder zu einem Doppelmono-SR-System konfiguriert werden. Ein Stereobetrieb ist natürlich nur möglich, wenn das Eingangssignal Stereo zur Verfügung gestellt wird, beispielsweise bei Verwendung eines Keyboards über die Klinkenbuchsen oder einem mp3-Player über die Cinch-Eingänge.

Für den Mono-Betrieb wird der Link-Mode am DXR-10 auf »Mono« gestellt. Für den Stereo-Betrieb wird der Link-Mode am DXR-10 auf »Stereo« gestellt und der Link-Out des signalempfangenden Tops mit dem Line-Eingang des zweiten Tops über ein XLR-Kabel verbunden.

»DXR-10 als Bühnenmonitor-System«
Ebenfalls nach dem »Plug-&-Play« Prinzip wird ein DXR-10 als Monitor am Line-Eingang über ein TRS-XLR-Kabel an den Mischer angeschlossen und das Signal am Thru über XLR an bis zu weitere drei DXRs weitergeleitet. Die DSPs der verwendeten Topteile werden auf »Monitor«, der HPF-Schalter auf »Off« und der Level-Regler auf »0 dB« eingestellt. So einfach und schnell sind die DXRs als Bühnenmonitor-System betriebsbereit.

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»Funktion und Technologie«

»DSP«
Das in der Yamaha DXR- und DXS-Familie verwendete Digital Sound Processing wurde von der High-End-Serie DSR abgeleitet, ebenso wurde das FIR-Filter als fester Bestandteil integriert. Lt. Angaben von Yamaha profitiert das DSR-Entwicklungsteam von jahrelanger Erfahrung beim Bau von professionellem Audioequipment. Und dieses Know-how steckt lt. Yamaha in den technischen Raffinessen und zeigt sich vor allem an vier zukunftsweisende Innovationen: »Integral Digital Tuning«, »Intelligent Dynamic Control«, »Powerful Digital Drive« und »Extensive DSP Protection«. Die Beschreibung dieser Innovationen, die vom detaillierten Frequenzweichen-Management, über Equalizing und Laufzeitanpassung bis hin zu Limiter-Einstellungen, Schutzfunktionen und einer präzisen Dynamik-Kontrolle über den Sound reichen, ist auf der Yamaha-Homepage unter den genannten Stichworten nachzulesen. Die Kombination dieser vier so genannten »D«-Technologien sorgt für das »extreme« Leistungsvermögen der DSR-Reihe. Und so hatte Yamaha für die neue Linie auch einen klangvollen passenden Namen gefunden: »Xtreme D«.

Unter dem Motto »Xtreme D-Powered« realisiert Yamaha nicht nur die bestmögliche Klangqualität sondern sorgt auch dafür, dass die Lautsprecher das höchste Maß an Schalldruck leisten. Kombiniert mit Yamahas professioneller Analogtechnik sowie den akustischen Technologien steht das große »D« demnach für den Sound der neuen Generation. Neben 40 Jahren Erfahrung im Bau von Lautsprecheranlagen profitieren die Serien DSR, DXR und DXS außerdem aus der Zusammenarbeit von Yamaha mit den Experten des französischen Herstellers »NEXO«, die sich selbst als »World Leaders in Sound Reinforcement« sehen.

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Der DSP beim DXR-10 besteht aus den beiden schaltbaren Komponenten »D-Contour« und »HPF«.

Der DSP beim DXS-12 besteht aus den beiden schaltbaren Komponenten »D-XSUB« und »LPF«.

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»DXR-10 (Top)«
Offensichtlich sind die Buchstaben DXR als Kombination von »D«-Technologien, »Xtreme« und »Rig« zu verstehen. Die Bezeichnung DRX-10 für das Topteil steht darüber hinaus für eine Bestückung mit einem 10-Zoll Speaker für die tiefen Töne, ergänzt um einen 1-Zoll-Hochton-Lautsprecher. Vor dem Hochtöner befindet sich ein neu entwickeltes CD-Horn mit einem Abstrahlwinkel von 90° x 60°. »CD« steht in diesem Zusammenhang für »Constant Directivity« und damit für die Verstetigung des Abstrahlverhaltens, was speziell im Mittelhochtonbereich essentiell ist.

Die Bi-Amp-Endstufen im Class-D Betrieb sorgen beim 10-Zoll-Basslautsprecher für eine Dauerleistung von 600 Watt und liefern am 1-Zoll-Hochtöner 100 Watt. Die Maximalleistungen liegen am Basslautsprecher bei 950 Watt und beim Hochtöner bei 150 Watt, was eine komplette Leistungsabgabe von beachtlichen 1.100 Watt bedeutet. Der Schalldruck bei einem Frequenzbereich (-10 dB) von 56 Hz bis 20 kHz erreicht lt. Datenblatt sensationelle 131 dB. Die Übergangsfrequenz zwischen Basslautsprecher und Hochtöner beim DXR-10 liegt bei 2,1 kHz.

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»D-Contour (DXR-10)«
D-Contour ist ein Multiband-Kompressor, der den Pegel lautstärkeabhängig in den verschiedenen Frequenzbereichen dynamisch an das Hörvermögen des menschlichen Ohrs anpasst. Die Abstimmung des Sounds wird über zwei verschiedene Einstellungen in Form von Presets festgelegt, die für »FOH/Main« und »Monitor« ausgelegt sind. Der DXR-10 kann in der dritten Variante der Sound-Einstellungen aber auch ganz ohne D-Contour betrieben werden.

Die erste Einstellmöglichkeit »FOH/Main« wird empfohlen, wenn man den DXR-10 als PA auf dem Stativ oder hängend betreibt. In diesem Modus werden die hohen und die tiefen Frequenzen angehoben, da der Bassbereich auf dem Stativ oder fliegend gewöhnlich leidet. Die hohen Frequenzen werden an die Bass-Anhebung angepasst und damit wird ein ausgeglichenes Klangbild erzielt.

Die zweite Einstellmöglichkeit »Monitor« wird empfohlen, wenn man den DXR-10 auf den Boden stellt und über die 50-Grad-Gehäuseschräge als Monitor verwendet. Diese Einstellung bewirkt, dass die tiefen Frequenzen abgesenkt und reduziert werden. Dies verhindert, dass Reflexionen zwischen dem Lautsprecher und dem nahen Boden unangenehme Bassanhebungen verursachen. Damit wird die Neigung zum Dröhnen reduziert und die Sprach- und Gesangsverständlichkeit verbessert.

Die dritte Einstellung »Off« schaltet D-Contour aus und bringt den DXR-10 auf einen linearen Frequenzgang.

»HPF (DXR-10)«
Mit dem High-Pass-Filter sind zwei Trennfrequenzen wählbar: 100 Hz und 120 Hz. Der Hochpassfilter senkt die Frequenzanteile unterhalb dieser Frequenz ab. Diese Einstellungen sind für den Betrieb der DXR-10 als PA in Kombination mit einem Subwoofer vorgesehen. Am DXS-12 werden die Grenzfrequenzen des LPFs an die Einstellungen am Top angeglichen. Verwendet man den DXR-10 im Fullrange-Betrieb bleibt das High-Pass-Filter ausgeschaltet.

»DXS-12 (Sub)«
Die Buchstaben DXS sollen offensichtlich die Kombination aus »D«-Technologien, »Xtreme« und »Sub« darstellen. Der DXS-12 ist eine Bandpassbox, in deren Innern ein 12-Zoll Langhub-Tieftöner arbeitet. Der Frequenzbereich reicht von 47 Hz bis 160 Hz. Angetrieben wird das Langhubchassis wiederum von einer Class-D Endstufe, die für eine Dauerleistung von 600 Watt sorgt und eine Spitzenleistung von 950 Watt bereitstellt. Damit wird, ebenso wie beim Top DXR-10, ein Schalldruck von stolzen 131 dB erzeugt.

Die Verkabelung mit den DXR-10 Tops erfolgt an der Rückseite über zwei XLR-Eingänge (Line) und zwei XLR-Ausgänge (Thru). Daneben findet sich ein Level-Regler zur Regulierung des Pegels und der Schalter »Polarity« zum Invertieren der Polarität. Je nach Lokation und Aufstellungsort kann die Invertierung des Signals durch »Invt« eine Option zur Verbesserung der Tiefbasswiedergabe liefern. In den meisten Fällen erzielt der Schalter auf »Norm« das bessere Ergebnis.

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»D-XSUB (DXS-12)«
D-XSUB ist eine von Yamaha speziell für Subwoofer entwickelte Sound-Processing Technologie, die - analog zu D-Contour für Tops - hier den Tieffrequenzgang dynamisch und abhängig vom Lautstärkepegel steuert. Die Abstimmung des Bass-Sounds wird ebenfalls über zwei verschiedene Presets festgelegt, die sich »Boost« und »Xtended-LF« nennen. Der DXS-12 kann in der dritten Variante der Bass-Einstellungen aber ebenfalls auch ganz ohne D-XSUB betrieben werden.

»Off« schaltet die DSP-Funktion D-XSUB aus und aktiviert einen linearen Frequenzgang. In diesem »Normal« Modus ist die Basswiedergabe ausgewogen.

Im »Boost« Modus wird der Tiefbassbereich betont und der Frequenzbereich für mehr Druck erweitert. Dieser Modus klingt tighter und präziser als der »Normal« Modus.

Der Modus »Xtended-LF« betont den Tiefbass noch mehr als der »Boost« Modus und erweitert den unteren Frequenzbereich bis 42 Hz, was zu einem massiven Fundament führt.

»LPF (DXS-12)«
Mit dem Low-Pass-Filter lässt sich die Grenzfrequenz des DXS-12 auf 120 Hz, 100 Hz oder 80 Hz einstellen. Der Tiefpassfilter schneidet die Frequenzanteile oberhalb der angegebenen Frequenz ab. Bei Verwendung des DXS-12 zusammen mit dem DXR-10 muss die Einstellung des Subs mit der des Tops abgestimmt werden.

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»Kontroll-Anzeigen am DXR-10 und DXS-12«
Leuchtdioden auf der Rückseite des DXR-10 und DXS-12 informieren über »Limit«, »Signal«, »Protection« und »Power«. Für die aktive Kühlung der Endstufen sorgt außerdem ein kleiner Lüfter.

»Limit«
Wenn die Limit-Anzeige des Ausgangs-Limiters dauerhaft leuchtet, muss der Pegel des Eingangs-Signals verringert werden.

»Signal«
Die Signal-Anzeige zeigt an, dass ein Eingangs-Signal anliegt.

»Protection«
Die Protection-Anzeige leuchtet, wenn das DSP Schutzsystem aktiv ist und die Lautsprecher stummgeschaltet sind. Dies geschieht bei Überhitzung, bei Anliegen von Gleichspannung oder bei Überstrom. Aber auch beim Ein- und Ausschalten wird das Schutzsystem kurzfristig aktiviert, um die Störgeräusche von Netzteil und Stromversorgung nicht zu übertragen.

»Power«
Die Power-Anzeige leuchtet, wenn der Netzschalter eingeschaltet ist.

»Front-LED-Disable«
Der DXR-10 und der DXS-12 haben jeweils eine weiße LED hinter dem Gitter auf der Vorderseite der Lautsprecher-Boxen. Die weiße LED (Power on) leuchtet, wenn Spannung anliegt und sie verändert ihre Helligkeit in Abhängigkeit vom Limiting. Schaltet man den Schalter »Front-LED-Disable« auf der Rückseite ein, wird die weiße LED auf der Vorderseite ausgeschaltet. Dann ist es dunkel und die LEDs stören die Licht-Show auf der Bühne nicht.


»Sound«

Oberstes Ziel von Yamaha bei der Entwicklung der neuen DXR- und DXS-Reihe sollte beeindruckende Klangqualität bei hoher Leistung sein. Wie sieht das Ergebnis nun in der praktischen Anwendung aus?

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»Verwendung als Party-Anlage«
Zum Einstieg in die Tests und zum ersten Kennenlernen des Systems verwende ich die beiden DXR-10 Tops im Fullrange-Betrieb zum Abspielen einiger Referenz-CDs. D-Contour ist auf »Off«, was die beiden Tops auf einen linearen Frequenzgang bringt, und das High-Pass-Filter bleibt ausgeschaltet.

Ohne Multiband-Kompressor und bei linearer Einstellung empfinde ich das Yamaha-System auf Anhieb voll überzeugend. Der Sound ist sehr klar und transparent und benötigt für meinen Geschmack keine Korrektur durch einen externen Mischer. Man kann tatsächlich ein Audio-Signal beispielsweise eines mp3-Players über die Cinch-Eingänge direkt an die beiden Tops schicken und erhält ein brauchbares Ergebnis bei der Verwendung der Tops zur Konserven-Beschallung bei Partys und Veranstaltungen. Die beiden DXR-10 Tops lösen sehr gut auf, das Schlagzeug ist mit all seinen Komponenten präsent, Akustik- und E-Gitarren, Klavier und Synthesizer und die Stimme setzen sich mit guter Transparenz durch und der Bass-Sound hebt sich rund und druckvoll ab. Musik wie aus einer HiFi-Anlage, nur deutlich lauter. Die DXR-10 können ein breites Spektrum an Genres abdecken, von Rock, Pop über Hip-Hop bis zu Metal. Was auch immer ein DJ zu Gehör bringen will, das System liefert den Sound dafür.

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»Verwendung als SR-System«
Im zweiten Schritt meiner Tests bleiben die beiden DXR-10 Tops im Fullrange-Betrieb und ich verwende sie als SR-System mit unterschiedlichen Signalquellen. D-Contour ist auf »FOH/Main« und das High-Pass-Filter bleibt weiterhin ausgeschaltet.

Das Beyerdynamik TGX-58 geht über die XLR-Buchse und wird als Mikrofon-Signal verarbeitet. Die Ovation Ultra 1517-B geht über die linke Klinkenbuchse. Die beiden Tops sind zu einem Doppelmono-SR-System konfiguriert. Der Klang der DXR-10 Tops ist in diesem Modus hervorragend. Die Stimme kommt über das Mikrofon großartig und ich vermisse keine externe Klangregelung. Der Multi-Band-Kompressor arbeitet vorbildlich. Die Stimme klingt durch Verwendung von D-Contour sehr gut abgemischt und nicht unangenehm komprimiert. Was mich schwer begeistert ist die dynamische Frequenzband-Anhebung. Tiefe Gesangs-Passagen, die ich stimmbedingt leiser singe als hohe, werden lautstärkemäßig angehoben und kommen wunderbar klar und deutlich. Digitalwundertechnik vom Feinsten. Auch die Akustik-Gitarre klingt klar, präsent und ausgewogen. Für meinen Geschmack fehlt es ihr etwas an »Weichheit« im Klang, sie hat dafür sehr viel »Punsh«.

Die nächste Herausforderung für die DXR-10 Kombi werden eine Fender Strat CP60s und eine Gibson Les Paul Studio, die ich über ein Line6 POD HD500 spiele. Hier fehlt gar nichts. Die Gitarren rocken, dass es eine wahre Freude ist. Teure Röhren-Verstärker waren gestern. Erstaunlich, was 2 x 10" Boxen leisten können. Wer darauf wette möchte, dass E-Gitarren 12" Speaker unbedingt benötigen, würde diese Wette glatt verlieren.

Von diesem überzeugendem Ergebnis positiv gestimmt wage ich mich an die größte Herausforderung in meinen Tests. Meine beiden aktiven Yamaha Bässe RBX-800-A und RBX-800-AF (fretless) ohne Sub direkt über die beiden DXR Tops mit 2 x 10" Speakern. Mein Roland Studiobass-100 und auch mein Hartke A-100 haben zum Vergleich jeweils einen 15" Speaker verbaut. Tja, was soll man da sagen. Den beiden DXR Tops fehlt unten gar nichts. Die Bässe kommen sauber, klingen voll und sorgen für ein beeindruckendes, gutes Fundament. Auch der Fretless singt und knurrt, dass es eine wahre Freude ist. Mit einer aktiver Elektronik am Bass erspart man sich mit der Yamaha PA im Prinzip sogar den Bassverstärker.

Insgesamt empfinde ich den Klang als sehr klar und transparent, die Instrumente klingen sehr präsent und der Gesamt-Mix wirk sehr ausgewogen, mit einem gutem Fundament und sauberen Bässen. Der Sound ist sehr durchsetzungsfähig, was an der Betonung der oberen Mitten liegt. Gesang- und Leadinstrumente rücken damit in den Vordergrund. Der Klang und auch der Bass-Sound kommen sehr klar, knallig und mit viel Kick und Punsh, was aber auf Kosten von »Weichheit« und »Wärme« geht. Da kommen beim Spielen und Hören wahrer Hör-Genuss und echte Spiel-Freude auf.

Die beiden Schalter im DSP-Feld auf der Rückseite des DXR-10 machen genau das, was sie sollen. Das Hochpassfilter schwächt die Bässe in zwei Stufen ab, die man auch klar wahrnimmt. Die D-Contour Regelung für den FOH-Betrieb unterstützt das Klanggeschehen besonders bei geringer Lautstärke und arbeitet zuverlässig wie eine sich selbst regelnde Loudness-Schaltung zur vollautomatischen Anpassung des Audio-Frequenzgangs an den lautstärkeabhängigen Höreindruck des Menschen. Der gut abgestimmte Sound behält seine Ausgewogenheit über alle Lautstärkebereiche vorbildlich bei, was besonders bei geringer und sehr hoher Lautstärke positiv bemerkbar ist.

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»Verwendung als PA-Anlage mit Subwoofer«
Im dritten Schritt meiner Tests geht es dann im Trio, zwei DXR-10 Tops kombiniert mit dem DXS-12 Sub, als PA-System mit Subwoofer so richtig ins musikalisch Eingemachte.

Im Grunde genommen macht man in dieser Betriebsart die gleichen Erfahrungen wie bei der Verwendung der zwei DXR-10 Tops als SR-System, jedoch klanglich erweitert um ein wuchtigeres Fundament. Wie wirkt sich dieses aus?

Die Abstimmung des DXS-12 Subs mit den DXR-10 Tops über die Synchronisierung von »HPF« und »LPF« bei 120 Hz als auch bei 100 Hz ist hervorragend. Der Sound wirkt sehr harmonisch und perfekt aufeinander angeglichen, so »wie aus einem Guss«. Die DSP-Funktionen »D-XSUB« des DXS-12 Subwoofers sorgen für eine stärkere Wiedergabe des Frequenzbereiches unter 120 Hz bzw. 100 Hz und der Bass klingt im Modus »Boost« merkbar druckvoller und tatsächlich tighter. Auch die Erweiterung des Frequenzbereichs nach unten bis zu 42 Hz im Modus »Xtended-LF« ist als noch wuchtigeres Fundament wahrnehmbar. Spätestens ab diesem Zeitpunkt zieht man die Alternative ernsthaft in Betracht, den Bass über die PA zu spielen und den Bassverstärker als Biertisch zu verwenden.

Das Bandpass-Gehäuse des DXS-12 erzeugt genauso wie die Tops sehr saubere Bässe, die den gesamten Sound satt und voll klingen lassen. Genaugenommen erweitert der DXS-12 die beiden DXR-10 Teile um jene Frequenzen, die man nicht nur hört, sondern auch deutlich fühlt und merkbar spürt. Und hier spielt nun auch das stabile aber schwere Holzgehäuse des Subwoofers seine Stärken aus. Auch bei hohen Lautstärken ist kein Dröhnen bemerkbar.

Alles in allem würde mich jetzt aber noch der Vergleich der DXR-10 + DXS-12 Kombi mit einer DXR-12 + DXS-15 Kombi interessieren, da 12er Boxen in der Regel etwas mehr Druck und Wärme im Tiefmitten- und Bassbereich rüber bringen und Keyboards und der Bass über 15er Boxen vielleicht nochmal etwas besser abdeckt werden würde.

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»Verwendung als Gesangs-Anlage«
Der Gesang wird im vierten Schritt meiner Tests über meinen Yamaha MG16-4 abgemischt und über die XLR-Buchsen am DXR-10 als Line-Signal verarbeitet. D-Contour ist auf »FOH/Main« und das High-Pass-Filter wird nun wieder ausgeschaltet.

Bei Verwendung der Yamaha PA als einfache Tonanlage bzw. Fullrange-System für den Gesang hat sie ausreichend Kraft und Headroom, um den Stimmen gegenüber den Gitarren-Verstärkern und dem Bass-Amp genügend Lautstärke zu geben und sich somit gut abzuheben. Soundtechnisch sorgt sie dafür, dass die Stimmen durch die Betonung der oberen Mitten nach vorne kommen und durch die 10" Speaker präzise und sehr klar klingen. Die Sprach- bzw. Gesangsverständlichkeit im Bandmix ist exzellent. Im Prinzip reicht es, den Stimmen ein wenig Hall beizumischen, den Rest erledigt der DSP.

»Verwendung als Monitor-System«
Bei der Verwendung als Monitor-System im fünfte Schritt meiner Tests wird D-Contour auf »Monitor« gestellt und das High-Pass-Filter bleibt ausgeschaltet. Da mein Yamaha MG16-4 zum Anschließen von Monitoren Klinkenanschlüsse vorsiehtt, kommen zwei TRS-XLR-Kabel zum Einsatz.

Bei dieser Art der Verwendung gewinnt man keine weiteren großartigen Erkenntnisse. Die beiden DXR-10s verhalten sich analog der Verwendung als einfache Tonanlage, nur werden wie erwartet die tiefen Frequenzen abgesenkt und reduziert. Die Gesangsverständlichkeit wird dadurch noch weiter verbessert.


»Preis«

Preis
DXR-10: 589 € (UVP: 712,81 €)
DXS-12: 709 € (UVP: 855,61 €)

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CSC-DXR-10: 55 € (UVP: 65,50 €)
CSC-DXS-12: 55 € (UVP: 65,50 €)

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»Fazit«

Die Kombination von zwei Yamaha DXR-10 Top-Teilen mit einem Yamaha DXS-12 Subwoofer ist ein leistungsstarkes System, das tatsächlich durch enorme Leistung und hohen Schalldruckpegel überzeugt. Und das Ganze bei richtig tollem Sound. Das System arbeitet linear mit leichter Betonung der Hochmitten und zeigt keine Auffälligkeiten oder klangliche Eigenfärbungen. Der Sound ist sehr klar, punshig und durchsetzungsfähig, was etwas auf Kosten von Weichheit und Wärme geht. Die Einzelteile sind hochwertig und sauber verarbeitet. Das System hat einen ausgezeichneten Wirkungsgrad und sorgt auch bei einem hohen Schallpegel für sehr gute Klangeigenschaften ohne Verzerrungen und erkennbaren Klirrfaktor. Die Kombination ist äußerst praxistauglich und aufgrund seiner Funktionen für viele Bereiche flexibel einsetzbar. Sei es für DJs und Partys, für Vorträge auf Konferenzen oder als PA im Proberaum oder auf kleinen Bühnen, insbesondere für Unplugged Formationen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut. Eine echte Kaufempfehlung.

»Gesamtbewertung«
• Sehr guter Klang und Sound
• Hohe Leistung bei gutem Wirkungsgrad auch bei hoher Lautstärke
• Flexibler Einsatz, vielseitig verwendbar
• Saubere Verarbeitung
• Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis


»Danke«

Vielen Dank an das gesamte Musiker-Board, insbesondere an Martin und Johannes Hofmann, die das Board betreiben, weiter entwickeln, Gewinnspiele veranstalten und namhafte Sponsoren akquirieren.

Vielen Dank auch an Yamaha Music Europe für diesen wirklich großartigen Gewinn, insbesondere an Thorsten Martens für seine kompetente und freundliche Unterstützung und reibungsfreie Abwicklung.


»Legende«

PA: Public Address (Beschallungsanlage)
SR: Sound Reinforcement (Beschallungsanlage mit kombinierten Eingangssignalen)
D-Contour: Dynamic Contour (Multiband Dynamikprozessor)
DSP: Digital Signal Processor (Digitaler Signal Prozessor)
FIR: Finite Impulse Response (Endliche Impulsantwort)
SPL: Sound Pressure Level (Schalldruck)
FOH: Front Of House (Publikumsbereich)
LF: Low Frequency (tiefes Frequenzspektrum)
HF: High Frequency (hohes Frequenzspektrum)
LPF: Low Pass Filter (Tiefpassfilter)
HPF: High Pass Filter (Hochpassfilter)
TRS: Tip-Ring-Sleeve (Spitze-Ring-Schaft Klinkenstecker), Symmetrische Verbindung zur einkanaligen symmetrischen Signalübertragung
X: Xtreme
RIG: Als Rig wird in der Veranstaltungstechnik die Aufhängung von Lasten bezeichnet, während der Aufbauprozess als so genanntes Rigging bekannt ist.


»Nützliche Links«

Deutschsprachige Homepage von Yamaha Europe
Yamaha DXR-Serie
Yamaha DXS-Serie
Englischsprachige Homepage von Nexo
Bedienungsanleitung DXR und DXS Serie
 
Eigenschaft
 
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Hier noch der Nachtrag einer Info zu einer erwähnenswerten Serviceleistung, die weit über die Garantiekonditionen von Thomann hinausgehen:

»Garantie«

Yamaha gibt 7 Jahre Garantie auf alle DSR, DXR und DXS Lautsprecher-Systeme, also auch auf die Kombi DXR-10 und DXS-12.
 
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9 Monate sind nun seit dem Gewinn und 7 Monate seit dem Review vergangen. Das will ich zum Anlass nehmen, um einen kurzen Statusbericht zu posten.

»Zuverlässigkeit und Haltbarkeit«
Die PA macht sich bisher prächtig. Sie ist sehr einfach zu bedienen und bisher absolut zuverlässig. Da ist kein Teil, das zu kritisieren wäre oder irgendwelche Mängel zeigen würde. Besondes angenehm fällt im Vergleich zur alten Zeck auf, dass sie brumm- und nahezu rauschfrei ist. Es ist vielleicht noch etwas früh, um über die Haltbarkeit zu sprechen, aber bisher gibt es nicht den kleinsten Mangel zu beanstanden.

»Sound«
Der Klang ist nach wie vor überzeugend. Selbst ohne Subwoofer kommen die beiden DXR-10 Tops druckvoller und bassbetonter als die 2x15" Speaker der Zeck. Für unser Unplugged-Cover-Projekt ist der Sub gar nicht notwendig. Im zweiten Projekt, Rock & Pop, ist der DXS-12 Sub eine wertvolle Ergänzung. Ich bin nach wie vor begeistert, wie druckvoll und satt die Bässe schon alleine mit den beiden 10er und erst recht dem einen 12er Lautsprecher kommen. Der Sound ist deutlich tighter und klarer als bei der Zeck. Die Sprach- bzw. Gesangsverständlichkeit ist exzellent. Im Proberaum nehmen wir die Bässe deutlich zurück, sonst wäre das einfach too much. Die Zeck Anlage klingt runder und weicher, aber auch eben verwaschener und dünner unten rum. In Kombination sind die beiden Anlagen ein echter Hammer für uns.

:hail: Danke an Fortuna, die es da wirklich gut mit uns gemeint hat! :hail:

Für mich ist der Sound so überzeugend, dass ich mich jetzt dazu entschieden habe, meine beiden Gitarrenverstärker (Vollröhre und Hybrid) und die dazugehörigen Effekte zu verkaufen. Ich spiele E-Gitarre ausschließlich und nur mehr mit dem Modeler über die PA. Einzig meinen Hartke Bassverstärker werde ich behalten. Der ist mir heilig.

»Ausblick«
Wir werden uns bei Gelegenheit noch ein zweites Boxenstativ mit Auszugsrohr kaufen, da beim Einsatz der beiden Tops ohne Sub das Distanzrohr nicht gerade die vorausschauende Lösung war. Ich habe damals nicht erwartet, dass wir auch Verwendung für die beiden Tops ohne Sub finden würden.

Auch über einen Mischer mit mehr Möglichkeiten denken wir nach, aber das ist eine andere Geschichte ...

»Impressionen«
Hier noch ein paar Schnappschüsse der beiden Yamaha DXR-10 Tops und des Yamaha DXS-12 Subs aus unserem Proberaum. Fototechnisch ist das zwar keine berauschende Meisterleistung, aber für einen optischen Vergleich mit der Zeck A 600 sind sie wohl ausreichend.

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